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1. Alltag

Müde sitze ich in der Schule, auf einem der äußerst bequemen Holzstühle und sehe blinzelnd zur Tafel, ehe ich meinen Kopf einfach auf meinen Arm fallen lasse und die Augen schließe. Jessy wird schon alles mitschreiben.

Die Lehrer lassen mich immerhin in Ruhe, naja, bis auf einen. Sie wissen ja, dass es bei mir Zuhause nicht ganz so einfach ist und außerdem störe ich ja niemanden und meine Noten sind trotz allem immer noch hervorragend.

„Bale!", zischt jemand leise und stupst mich in die Seite. Zischend richte ich mich ruckartig auf, trete unbeabsichtigt mit dem Fuß gegen den Tisch und ziehe alle Aufmerksamkeit im Raum auf mich. Räuspernd kratze ich mich am Hinterkopf und sehe entschuldigend zu meinem Lehrer. Dieser sieht mich mit einem besorgten Blick an, weil ich mir die Hand an meine Rippen drücke. Sofort lasse ich los. Er sieht mir in die Augen und dreht sich misstrauisch wieder um.

Mr.Parker ist ein junger Lehrer, bei den Frauen und sicher auch einigen Männern, sehr beliebt und der Vertrauenslehrer meiner Schule sowie mein Klassenlehrer. Er ist groß, gut gebaut und hat hellbraune Haare. Schon oft hat er versucht, mit mir über meine Probleme Zuhause zu reden, blöderweise bin ich niemand der denkt, über die Probleme zu reden würde helfen. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass ich Mr.Parker mein Leben anvertrauen könnte und er alles dafür tun würde, dass mir nichts geschieht. Irgendwie komisch. Es ist fast so, als würde uns etwas verbinden.

„Was wolltest du denn?", frage ich leise, nachdem sich alle wieder umgedreht und dem Unterricht zugewandt haben. Mr.Parker setzt sich an seinen Tisch, nachdem er uns eine Aufgabe im Buch angeschrieben hat.
Jessy sieht mich entschuldigend an. Blickt dann aber ebenfalls auf die Stelle, an der bis eben noch meine Hand lag. „Warst du wieder kämpfen?", fragt er ernst. Mr.Parker sehe ich aus dem Augenwinkel zu uns aufsehen.

Augenrollend wende ich mich ab. Schon wieder dieses Thema. Neben mir höre ich ein Seufzen. „Du musst damit aufhören, irgendwann geht dabei noch was schief!", warnt er mich. „Da wird nichts schief gehen...", mir gehobener Braue sieht Jessy mich an. „Klar, was soll bei deinen illegalen Aktivitäten auch schon schief gehen?", fragt er sarkastisch. „Du weißt ganz genau, dass ich das Geld brauche und mit einem normalen Job niemals so viel, so schnell bekommen würde.", Medikamente bezahlen sich immerhin nicht von selbst. Jessy antwortet darauf nicht, sondern wendet sich den Aufgaben von Mr.Parker zu.

•~•


Nach dem Klingeln kann ich endlich nach Hause gehen. Meine Schule ist nicht weit von meinem Haus entfernt, vielleicht 15-20 Minuten.
Bevor ich mich aber auf den Weg nach Hause mache, muss ich noch zum Kindergarten und Cole abholen. Wie jeden Tag bringe ich ihn morgens auf dem Weg in die Schule dorthin und hole ihn danach wieder ab.

Der Kindergarten ist nur drei Straßen von meiner Schule entfernt, also auch kein großer Umweg.

•~•


Kaum betrete ich den Kindergarten, wuseln mir auch schon ein paar Kinder um die Beine. Es wir laut herum geschrien, ein Ball fliegt knapp an meinem Kopf vorbei und eine Horde kleiner Kinder jagt sich über den Gang. Es wird geschubst, Beine gestellt und geweint. Ich bin froh, dass ich hier nicht arbeiten muss...und noch viel besser ist es, dass ich nur auf ein Kind aufpassen muss.

„Ah, Bale! Wie geht's dir?", fragt eine freundliche Stimme über die Kinder hinweg. Sarah, eine Kindergärtnerin hier, kommt lächelnd auf mich zu. Grinsend sehe ich sie an. „Gut. Wie ich sehe, ist hier auch alles wie immer?", stichele ich. Sie verdreht lachend die Augen und schaut die schreienden Kinder an, die an uns vorbei rennen. „Ach sei ruhig! Komm, ich bringe dich zu Cole, er wartet schon sehnlichst auf dich.", lächelt sie und winkt mich hinter sich her, als sie mir den Rücken zudreht und los geht.

Sie führt mich in den Garten des Kindergartens. Kaum bin ich aus der Tür raus, schon fliegt ein weißhaariges Kind auf mich zu und schlingt seine Arme um meine Beine. Lachend sehen Sarah und ich zu Cole hinunter, ehe ich ihn hochhebe. „Na großer? Wie war's heute?", sofort erzählt er aufgeregt von seinem bisherigen Tag hier. Ich gehe dabei wieder rein, nachdem ich mich von Sarah mit einem Winken verabschiedet habe und sie einem Kind hinterherrennt, welches Erde essen will.

„Spielen wir nachher?", mit seinen großen grau-blauen Augen sieht er mich an. Kann man da 'Nein' sagen? „Klar, aber erst wird was gegessen.", sofort nickt er fröhlich.

Im Inneren des Kindergartens lasse ich Cole dann wieder runter, um seinen Rucksack aus seinem Fach an der Garderobe zu nehmen.

„Na komm.", ich halte ihm meine freie Hand hin, welche er auch sofort ergreift. Gemeinsam verlassen wir den Kindergarten und machen uns auf den Weg nach Hause.

•~•


Zuhause angekommen sperre ich die Tür auf. Cole rennt sofort nach drinnen und beginnt aufgeregt meiner Mutter von seinem Tag zu erzählen. Schmunzelnd schließe ich die Tür und folge ihm ins Wohnzimmer.
Meine Mutter sitzt auf der Couch, Cole auf ihrem Schoß und sie lächelt ihn an. Ich bleibe im Türrahmen stehen und beobachte die zwei.

Meine Mutter sieht blass aus, viel zu dünn und eingefallen. Sie ist erst 37 Jahre alt, sieht aber durch ihre Krankheit mindestens zehn Jahre älter aus. Neben der Couch steht ein Gerät, welches ständig ihre Werte überwacht. Das Krankenhaus hat es uns gegeben, da sie nach Hause wollte, um bei uns zu sein. Die Ärzte waren davon nicht begeistert, aber sie zwingen, konnten sie sie ja auch nicht, da sie unterschrieben hat, dass sie wissentlich gegen ärztlichen Rat handelt.
Das Gerät schickt sofort eine Meldung ans Krankenhaus, wenn irgendwas nicht stimmen sollte. Also wenn sie zum Beispiel einen Herzstillstand bekommt. Dann wird sofort ein Krankenwagen hier her geschickt. An mein Handy wird solch eine Meldung ebenfalls gesendet.

Ich habe immer ein schlechtes Gewissen, sie alleine hier zu lassen, wenn ich in die Schule gehe, aber sie hat mich zur Sau gemacht, als ich es in Erwägung gezogen habe, abzubrechen, um bei ihr zu sein. Außerdem hat sie mir klar gemacht, dass sie sich noch alleine von A nach B bewegen kann und keine Pflege benötigt.
Ich hoffe das bleibt so.

Wie sie so krank werden konnte, ist mir ein Rätsel. Sie war noch nie, wirklich nie, krank. Nicht einmal Schnupfen hatte sie! Und jetzt?
Boom! Plötzlich muss sie dauernd brechen, nimmt rasend schnell ab, hat Schwindelanfälle, Migräne und die Ärzte finden nicht heraus, was sie hat. Die Medikamente die sie bekommt helfen ihr zwar gegen die Schmerzen, aber mehr auch nicht. Wir haben schon viele verschiedene ausprobiert, alle verdammt teuer und mit einem normalen Job und dessen Gehalt nicht zu bewältigen.
Es geht ihr immer schlechter, sie wird immer kraftloser und die Ärzte sind ratlos. Sie geben ihr nicht mehr viel Zeit, wenn das so weitergeht. Nur noch Tage, wenn wir Glück haben Wochen.

Ich balle die Hand zur Faust während ich sie ansehe und unterdrücke es, auf etwas einzuschlagen oder laut zu schreien. Wieso sie? Sie ist doch erst 37! Cole ist erst 3, verdammt! Wenn Mom jetzt stirbt, hat er weder Mutter, noch Vater, während er aufwächst. Das hat er nicht verdient. Sie hat das nicht verdient.

„Bale, komm her. Wie war es heute?", lächelt meine Mutter mich blass und erschöpft an und reißt mich aus meinen Gedanken. Sofort setze ich ein Grinsen auf und gehe auf die beiden zu. Ich setze mich neben meine Mutter auf die Couch. Sie sieht mich skeptisch an. Natürlich durchschaut sie mich und weiß, dass ich aufgewühlt bin.

Sie hebt ihre Hand und legt sie an meine Wange. Dabei sieht sie mir in die Augen. „Sei nicht traurig oder wütend, alles wird besser, glaub' mir.", sie sieht mich so intensiv an, ich könnte fast meinen, sie würde wissen, dass es wirklich alles besser wird. Aber woher soll sie das wissen? In meinem Hals bildet sich ein dicker Kloß.

„Wie kannst du dir da so sicher sein?", hauche ich. Sie lächelt traurig und zieht mich in eine Umarmung. „Ich weiß es einfach. Ich weiß, dass ihr beide glücklich werdet, wenn ich nicht mehr da bin. Ihr werdet jemanden finden, der euch hilft und euch liebt. Ihr seid nicht allein, das wart ihr nie.", wovon redet sie da?

„Wie meinst du das, Mami?", fragt Cole, der zwischen uns auf ihrem Schoß sitzt. Mom lächelt ihn an und legt auch ihm nun eine Hand an seine Wange. „Bald werdet ihr es wissen.", dieses Gespräch gefällt mir nicht. Absolut nicht.

Cole sieht sie noch kurz verwirrt an, ehe er mit den Schultern zuckt, von ihrem Schoß rutscht und in den Garten rennt. Ich sehe ihm nach, wie er lachend Fußball spielt, über den Ball stolpert und diesen böse ansieht, ehe er weiterspielt.

„Ihr zwei seid etwas besonderes Bale, denk immer daran. Ihr müsst aufeinander achten. Niemand ist wie ihr.", sie spricht in Rätseln. „Was redest du da? Das hört sich so an, als würdest du aufgeben!", sie senkt den Kopf. „Ich gebe nicht auf, aber ich weiß, dass ich nicht mehr lange zu leben habe.", mein Herz setzt einen Schlag aus. Mit großen Augen sehe ich sie an. Panik überkommt mich.

„Ich rufe sofort im Krankenhaus an! Sie müssen doch irgendetwas tun können!", schnell stehe ich auf und renne zum Telefon. „Nein, Bale! Sie können nichts mehr tun. Mein Körper ist am Ende.", mit Tränen in den Augen sehe ich auf das Telefon in meinen Händen. Ich spüre ihren Blick, der sich in meinen Hinterkopf brennt.

Mit zitternder Hand stelle ich das Telefon wieder zurück und blinzle die Tränen weg. Ich drehe mich wieder zu ihr um. „Sei nicht traurig. Leb' dein Leben weiter und sei glücklich. Bitte.", ich setze mich wieder zu ihr auf die Couch und umarme sie.

•~•


„Komm Cole, du musst ins Bett.", seufze ich. Schnell rennt Cole vor mir weg, doch ich bin schneller und schnappe ihn mir. Ich werfe mir den zappelnden Jungen über sie Schulter und kitzle ihn an den Füßen. Sofort windet er sich noch mehr und lacht laut. „B-bale!", mit seinen kleinen Fäustchen trommelt er auf meinem Rücken und versucht sich zu befreien. Zwecklos.

Ich lasse ihn auf sein Bett fallen, wo er sich sofort unter die Bettdecke verzieht, um sich vor mir zu verstecken. Schmunzelnd setze ich mich auf sein Bett und greife mit einer Hand unter die Decke. Sofort schreit er amüsiert und krabbelt weg. Ich packe ihn jedoch schnell an Fuß und ziehe ihn zu mir. „Nein!", schreit er lachend und versucht sich irgendwo festzuhalten. „Du musst jetzt wirklich ins Bett, Cole.", ich hebe ihn hoch und lege ihn richtig hin. Schmollend sieht er mich an, nickt aber.

„Gute Nacht, Baley.", ich hasse den Namen und das weiß er ganz genau. Trotzdem ist er der einzige, dem ich es wahrscheinlich immer durchgehen lassen werde, wenn er mich so nennt.

„Gute Nacht, Kleiner.", ich fahre ihm noch einmal durch die Haare, ehe ich aufstehe und sein Zimmer verlasse. Seine Tür lasse ich offen, ebenso ist meine immer offen, sodass er, wenn er nicht schlafen kann oder schlecht träumt, in mein Zimmer kommen kann.

Ich gehe die Treppen runter ins Wohnzimmer, Jessy ist da und unterhält sich angespannt mit meiner Mom. Sobald ich den Raum betrete, sehen sie zu mir und unterbrechen ihr Gespräch. „Schläft Cole?", fragt sie mich. Ich setze mich auf die Couch und nicke. „Du solltest dich auch ausruhen.", sie nickt und erhebt sich schwerfällig. „Gute Nacht mein Schatz.", flüstert sie, während sie mich in den Arm nimmt und dann die Treppen nach oben in ihr Zimmer geht.

„Stimmt es? Das sie...?", fragt Jessy leise. Ich drehe meinen Kopf wieder zu ihm um und sehe ihn an. Angespannt steht er vor mir und starrt mich an. Er wirkt mindestens genauso geschockt, wie ich heute Mittag, nach dem Gespräch mit meiner Mom.
„Ich hoffe nicht.", er nickt und schaut zu Boden. Ich gehe in den Flur und ziehe mir meine Schuhe an. In einer Stunde ist ein Kampf, da muss ich hin. Ich brauche das Geld. Selbst, wenn ich verlieren sollte, bekomme ich Geld und das auch nicht gerade wenig.

„Ist das dein Ernst? Du willst jetzt kämpfen gehen?!", natürlich ist Jessy nicht begeistert davon...war er ja noch nie. Aber im Gegensatz zu ihm, habe ich nicht zwei Eltern, die kerngesund sind und einen super Job haben. Ich habe nur meine Mom, welche totkrank ist und gekündigt wurde, sobald sie krank wurde. Nicht falsch verstehen, aber wenn ich mich nicht ums Geld kümmere, macht es niemand. Es kann ja auch sonst niemand.

Meine Mom denkt, ich würde in einem Café arbeiten. Zumindest hoffe ich, dass sie das noch glaubt. Ihr sind die blauen Flecken und Prellungen natürlich nicht entgangen, wenn ich von so einem Kampf zurückkomme. Bisher konnte ich sie allerdings immer mit einer kleinen Prügelei abspecken, in der ich mich nur gewehrt habe.

Seufzend drehe ich mich zu Jessy um, der schon mit einem anklagenden Blick hinter mir steht. „Was soll ich denn sonst machen, hm?", frage ich ihn leicht gereizt. „Keine Ahnung, vielleicht suchst du dir einen Job, wie alle anderen Menschen auch?", sauer sieht er mich an und wirft seine Arme schulternzuckend in die Luft.

„Entweder, du kommst mit, oder du bleibst hier. Mir ist es egal.", sage ich augenrollend und drehe mich zur Tür. Von Jessy kommt nur ein Schnauben. „Schreib mir, wenn du fertig bist und hilfe brauchst.", zischt er leise durch zusammengebissene Zähne. Ich öffne die Tür und halte einen Daumen in die Luft, während ich nach draußen verschwinde.

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Hey! Da bin ich wieder!
Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel meiner neuen Geschichte und ihr freut euch jetzt schon auf mehr😊

Lasst doch mal einen Kommi da und schreibt kurz, was ihr erwartet, was passiert und wie ihr es bis jetzt findet, auch wenn es erst das erste Kapitel ist.

Ich werde auch hier versuchen regelmäßig 1x die Woche zu Updaten.

„Just One Yesterday" von „Fall Out Boy"

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