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5. Kapitel

"Nein?", echote die Frau verwirrt. Mit dieser Antwort schien sie überhaupt nicht gerechnet zu haben. Also hatte sie wirklich geglaubt, dass sie mir nur ein bisschen drohen müsste und schon würde ich einknicken? Anscheinend schon.
"Nein", wiederholte ich und sah, wie sich ihr Gesicht verhärtete. Kalt und abfallend sah sie mich an, aber das störte mich nicht. Schließlich war sie nicht meine Freundin und ich musste ihr auch nicht gefallen. Sie war eine Rebellin, die mich gefangen genommen hatte. Es lagen Welten zwischen uns und genau das schien ihr auch langsam bewusst zu werden. Dass es nicht so leicht war, die Soldaten des Königs zu knacken. Wir hatten eine Ausbildung gehabt. Wir hatten gelernt, wie wir uns verhalten mussten, wenn wir in Gefangenschaft gerieten. Was wir sagen durften, wie weit wir gehen durften. Das alles wussten wir. Und wir waren gezwungen, uns daran zu halten.

"Dann werden wir jetzt mal gucken, ob wir dich nicht doch umstimmen können." Ein kaltes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, während sie den anderen Rebellen ein Zeichen gab. Sie schienen nur darauf gewartet zu haben, da sie sich automatisch in Bewegung setzten. Zwei von ihnen machten mir die Handschellen kurz ab, aber nur, um mir die Hände dann oben an der Decke an einem Heizungsrohr anzuketten. Ich biss die Zähen zusammen, da meine Schulter anfing, schmerzlich zu pochen. Ein paar Meter neben mir wurde Alan aus seiner Zelle geholt und genauso angekettet wie ich. Ich schluckte und sah ihm entschuldigend in die Augen, da ich ahnte, was sie jetzt mit uns vor hatten. Es tat mir jetzt schon leid, dass er mit in diese Angelegenheit hineingezogen wurde, aber auch er wusste, dass ich keine andere Wahl gehabt hatte. Deswegen nickte er mir mit zusammengepressten Lippen kurz zu.

Mit einem lauten, ratschenden Geräusch rissen sie ihm sein Oberteil vom Körper. Alan war noch jung, Anfang zwanzig, sein Körper war gut durchtrainiert, wies aber schon Spuren von Verletzungen auf, an manchen Stellen war seine Haut wund, rot und blutig. Obwohl die Rebellen mir ebenfalls das Oberteil vom Körper gerissen hatte, rann mir der Schweiß über die Haut. Mir war heiß und kalt zugleich, in meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
Plötzlich stand die braunhaarige Frau seitlich neben mir. Ich wandte meinen Kopf zu ihr, da ich sonst nur die Wand direkt vor meiner Nase angeschaut hätte.
"Du musst nur einen Satz sagen, dann hören wir auf." Ich kniff die Augen zusammen, als sie tief Luft holte.
"Kaitlyn, ich werde euch helfen, den König zu stürzen." Ich blinzelte und sie verdrehte genervt die Augen. "Zu schwer?" Ich schüttelte verbissen mit dem Kopf.
"Nein. Aber diesen Satz wirst du nie aus meinem Mund hören, Kaitlyn." Ihren Namen zog ich leicht in die Länge und sie wandte sich empört von mir ab. Das Blut schoss ihr vor Wut in die Wangen, als sie ein paar Meter neben mir stehen blieb und sich wieder umdrehte.

Meine Arme spürten sich schon ganz taub an, weil das Blut mittlerweile aus ihnen gewichen war. Sie würden bald anfangen, unangenehm zu kribbeln, aber ich konnte nichts dagegen tun. Leicht wütend starrte ich das Heizungsrohr an der Decke an, um das die Handschellen gelegt waren. Leider war es ziemlich stabil und nicht so morsch wie es aussah, da es sich keinen Millimeter bewegte, als ich meine Hände nach unten zog. Das einzige was passierte war, dass ich mir die Handschellen in das eigene Fleisch schnitt. Mit zusammengebissenen Zähnen hörte ich damit auf.
Genau in dem Moment knallte der erste Peitschenhieb auf Alans nackten Rücken nieder. Vor Schreck zuckte ich zusammen, Alan vor Schmerz. Der Rebell der die Peitsche in der Hand hielt, schien Spaß an seiner Aufgabe zu haben, da er immer wieder zuschlug. Die Haut auf Alans Rücken platzte auf, das Blut lief ihm über den Rücken, aber er schrie nicht.
Ich machte mir Vorwürfe, weil ich für die Schmerzen verantwortlich war, die sie ihm zufügten. Ich müsste nur diesen einen verdammten Satz sagen, und dann wäre er erlöst. Aber das konnte ich nicht, das durfte ich nicht.
Alan keuchte vor Schmerz auf und ich sah woanders hin, ich konnte mir sein Leiden nicht ansehen. Mir standen Tränen in den Augen, meine Hände hatte ich zu Fäusten geballt. Obwohl ich nur daneben stand, litt ich mit. Bei jedem Peitschenhieb zuckte ich zusammen. Ich lehnte meine Stirn vorne gegen die kalte Mauer und kniff meine Augen zusammen. Meine Arme zitterten, aber mittlerweile hatte ich kein Gefühl mehr in ihnen. Nur meine Wunde schmerzte, aber dieser Schmerz war nichts im Vergleich zu dem, was Alan erleiden musste. Durch mich. War ich feige? Nein, eigentlich nicht. Am liebsten würde ich mit ihm tauschen, würde ich die Peitschenhiebe abbekommen. Ich hatte sie verdient, ich musste diesen Schmerz spüren, nicht er. Jeder Hieb galt mir, meiner falschen Entscheidung. Oder war sie doch richtig gewesen? Ich stand auf der Seite des Königs, aber mein Verstand befand sich in Wahrheit auf der Seite der Rebellen. Doch sie waren brutal, sie hörten nicht auf, Alan zu foltern, seinen Körper zu verunstalten, ihn zu brechen.
Gleichzeitig brachen sie mich. Lautlos liefen mir Tränen über die Wangen. Ich hörte, wie die Peitsche zischend die Luft zerschnitt. Wie sie sich mit einem lauten, knallenden, aber mittlerweile auch schmatzenden Geräusch in Alans Haut grub, sie zerschnitt und ihm damit unglaubliche Schmerzen bereitete.

Plötzlich spürte ich eine kalte Hand auf meiner nackten Schulter und zuckte zusammen.
"Na, änderst du deine Meinung immer noch nicht?" Kaitlyns Stimme klang ruhig, fast schon mitfühlend. Sie drückte ihre Finger in meine verspannte Schulter und ich schluckte. Dann nahm ich langsam meine Stirn von der Wand und sah sie über meine Schulter hinweg an.
"Nein." Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, aber sie verzog enttäuscht den Mund. Ihre Hand rutschte von meiner Schulter und sie verschwand. Ich stand wieder alleine vor dieser Wand, alleine mit meinen Sorgen und Gefühlen, die mich zu überschwemmen drohten. Die mich an den Rand des Wahnsinns trieben, meine Schuldgefühle drohten mich zu erdrücken, sie nahmen mir die Luft zum Atmen. Kraftlos ließ ich meinen Kopf wieder gegen den kalten Stein fallen. Ich versuchte, die Geräusche aus meinem Kopf zu verdrängen, aber es funktionierte nicht. Alans Keuchen drang mir durch Mark und Bein. Es lähmte mich, zeigte mir, in was für einer hilflosen Lage wir uns befanden. Ich tat das, was von mir erwartet wurde, auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte. Aber würden die anderen es auch so sehen? Würden sie mich nicht verachten?
Sie würden denken, ich würde mich nichts trauen, vielleicht sogar denken, dass ich ein Weichei wäre. Aber das stimmte nicht. Ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte. Alles in mir schrie danach, ihnen zu sagen, dass ich helfen würde. Aber damit verriet ich alle, meine Kollegen, den König, seine Familie. Selbst meine eigene Familie, meine Eltern, die auf das Geld angewiesen waren, was sie vom König bekamen, weil ich, ihr Sohn für ihn arbeiteten, wären in Gefahr. Entweder würden sie verhungern, oder sie würden getötet werden. Ich hatte ihnen lange nicht verziehen, dass sie mich als kleines Kind an den König verkauft hatten. Aber jetzt, in diesem Moment, verstand ich sie. Sie hatten keine Wahl gehabt. Auch wenn es ihnen das Herz gebrochen hatte, nur so konnten sie mein Leben retten, da ich sonst garantiert verhungert und gestorben wäre und sie auch. Sie wären an den Vorwürfen zu Grunde gegangen, wenn sie mich verloren hätten. Im Hinterkopf hätte immer die Option gestanden, dass sie mich auch an den König hätten verkaufen können. Und genau das hatten sie getan, um ihr und mein Leben zu retten.
Und was tat ich gerade?
Nüchtern betrachtet setzte ich die Gesundheit und das Leben eines einzelnen Soldaten aufs Spiel, um viel mehr zu retten. Ich rette die anderen Soldaten, weil sie nicht in Kämpfen gegen die Rebellen fielen, die garantiert stattfinden würden, wenn die Rebellen die Macht bekamen, die sie gerade anstrebten. Ich rette den König, in dem ich keine Informationen über ihn weiter sagte. Der König sorgte für das Volk, zwar mehr schlecht als recht, aber er versuchte es wenigstens. Ohne ihn wären die Rebellen an der Macht und das Land würde auseinander brechen. Also tat ich nüchtern betrachtet genau das Richtige. Trotzdem fühlte es sich einfach nur falsch an. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, der Schweiß rann mir über die Stirn, ich schmeckte den salzigen Geschmack in meinem Mund. Fest kniff ich meine Augen zusammen, meine Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepresst, meine Kiefer hatte ich so fest es ging aufeinander gedrückt, damit mir dieser eine Satz nicht über die Lippen kam. Immer wieder war meine Zunge bereit, die Laute zu formen, um ihn laut auszusprechen. Aber ich kämpfte dagegen an, ich versuchte es, aber lange würde ich das nicht mehr aushalten. Alans Schreie ebbten ab, er war erschöpft und bestimmt kurz davor, sein Bewusstsein zu verlieren. Aber er hatte lange durchgehalten, vielleicht zu lange. Und das war meine Schuld. Es war verdammt nochmal meine Schuld!

Ich riss meine Augen auf und sah ihn an, sah, wie seine Haut in Fetzen an seinem Rücken hinunter hing, sah seine blutigen Handgelenke, den schweißüberströmten Körper. Seine Beine trugen sein Gewicht nicht mehr, er hing nur noch an diesen bescheuerten Handschellen, seine Füße befanden sich in seinem eigenen Blut. Seine Hose war von Blut durchtränkt, sie sog sich damit voll. Der Rebell holte zum nächsten Hieb aus, da brach mein Widerstand in sich zusammen.
"Lasst ihn in Ruhe. Lasst ihn verdammt nochmal in Ruhe!" Die Worte verließen meinen Mund, ohne dass ich darüber nachdachte. Ich konnte sie nicht mehr aufhalten, sehr zur Freude von Kaitlyn, die plötzlich wieder vor mir stand. Sanft legte sie ihre Hand an meine Wange und sah mir tief in die Augen. Bei diesem intensiven Blick wurde mir ganz anders, er verwirrte mich.
"Du bist stärker als wir dachten. Aber nun haben wir es doch geschafft, dich zu brechen. Also, worauf wartest du noch?" Sie sprach leise, aber die Stille um uns herum war unerträglich. Die anderen Gefangenen in ihren Zellen hatten alles mitangesehen, genauso wie einige andere Rebellen. Ich könnte es beenden. Jetzt. Genau in diesem Moment. Ich müsste nur diesen Satz sagen. Ich müsste Kaitlyn zustimmen, dass ich ihnen helfen würde. Innerlich zerrissen sah ich ihr in die Augen, die mich ermutigend und warm ansahen. Ihre Hand lag noch immer auf meiner von Tränen feuchten Wange, ich schluckte und schloss meine Augen. Ich hörte, wie sie die Luft anhielt. Wie alle erwartungsvoll vergaßen zu atmen. Auch ich hielt die Luft an.
Nur ein Satz.

Es war nur ein Satz. Ein Satz, mit dem ich Alan retten könnte.
Ein Satz, mit dem ich mich auf die Seite der Rebellen stellen würde.
Ein Satz, mit dem ich das Land ins Verderben stürzen würde.

Nur ein Satz.

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