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28. Kapitel

Ich weiß nicht, wie lange ich weinend auf dem Stuhl saß. Doch irgendwann krampfte mein Körper nur noch, ohne dass Tränen meine Augen verließen.

Mit einer Hand wischte ich mir zitternd über die Augen. Dann hielt ich mich an den Lehnen des Stuhles fest. Ich suchte an den weit entfernten Wänden nach der Tür und fand sie an der Wand mir gegenüber.

Mit zusammen gebissen Zähnen rutschte ich an den Rand des Stuhles. Ich wollte nur noch hier raus. Weg von diesem Stuhl, auf dem ich so schreckliche Sachen durchmachen musste. Auf dem sie mit mir machen konnten, was sie wollten. Ich war ihnen hilflos ausgeliefert gewesen.
Und ich hatte Angst, dass sie wieder zurück kommen würden.

Zwar wusste ich insgeheim, dass sie sich nach Liberandum aufgemacht hatten, um dort den König und seine Familie zu ermorden. Aber es bestand eine kleine Restwahrscheinlichkeit, dass sie vielleicht doch wieder zurück kommen würden. Und dieser Gefahr wollte ich entgehen.

Langsam rutschte ich weiter zum Rand und belastete meine nackten Füße auf dem Boden. Der Schmerz schoss durch mein verletztes Bein und ich verfluchte die Rebellen für all das, was sie mir angetan hatten.

Leider nicht nur mir, sondern auch dem Rest der Bevölkerung. Und ich hatte ihnen den Weg bereitet, um noch mehr Macht zu bekommen. Ich war ein Idiot.

Ich starrte den grauen Betonboden ratlos an und dann zur Tür herüber. Ich war mir sehr sicher, dass ich sie nicht erreichen würde. Dafür konnte ich noch zu schlecht laufen. Aber ich musste irgendwie hier raus kommen. Neben meinem Fuß lag der verdammte Lappen. Wütend trat ich ihn weg.

Ich presste die Zähne zusammen und sah wieder zu der Tür rüber. Sie schien immer weiter weg zu sein, immer unerreichbarer für mich zu werden. Und dann öffnete sie sich plötzlich. Mein Herz setzte vor Schreck einem Schlag aus. Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss war, dass sie doch zurück gekehrt waren. Das sie noch irgendwelche Antworten von mir wollten.

Aber dann sah ich genauer hin und atmete erleichtert auf, als ich erkannte, wer da durch die Tür kam. Es war Beverly, welche Lizzy an der Hand hielt.

Dankbar schloss ich meine Augen, während Erleichterung meinen Körper durchströmte. Sie lebte wirklich noch. Ich hatte sie nicht verloren. Ich hatte meine kleine Lizzy nicht verloren.

"Jamie, da bist du ja!", sagte Beverly erleichtert, als sie mich auf dem Rand des Stuhls sitzen sah. Auch Lizzy schaute in meine Richtung, blieb aber verängstigt in Beverlys Nähe stehen. Für sie musste das alles wirklich viel gewesen sein. Und es tat mir so unglaublich leid, weil sie in alles mit rein gezogen wurde. Obwohl sie ein unschuldiges Kind war und absolut nichts für die Probleme konnte, die im Land waren oder die ich mit mir herum schleppte.

Mit schnellen Schritten war Beverly dann bei mir und legte mir besorgt eine Hand an die Wange. Ihre großen braunen Augen musterten mich traurig. "Was haben sie mit dir gemacht?", fragte sie tonlos.

Anstatt eine Antwort zu geben, schlang ich meine Arme um sie und zog sie nah an mich. Ich genoss ihre Nähe, die ich geglaubt hatte, nie wieder spüren zu können. Erst in diesem Moment merkte ich, wie wichtig sie mir wirklich war. Das ich sie liebte, das ich sie bei mir haben wollte.
Traurig vergrub ich mein Gesicht an ihrem Nacken, roch den Geruch ihrer lockigen braunen Haare und schloss wieder meine Augen. Nur langsam fiel die Belastung von meinen Schultern ab. Die Anspannung, die unglaubliche Angst.

Beruhigend strich Beverly mir mit einer Hand über den Rücken bis hoch zu meinem Nacken. "Wir waren in dem Raum nebenan... Dort hat uns jemand festgehalten... Wir haben dich bis dahin schreien gehört", flüsterte sie an meinem Ohr und ich verkrampfte mich. Ich konnte mich gar nicht daran erinnern, so viel geschrien zu haben. Aber das hatte ich anscheinend. Und das erklärte, warum Lizzy mich so verängstigt angesehen hatte. Sowas hatte sie noch nie gehört. Und schon gar nicht von mir.

"Tut mir leid", sagte ich mit rauer Stimme und sie drückte sich an mich. "Muss es nicht... Jetzt ist es ja vorbei", versprach sie mir und ich nickte leicht.

Ich schämte mich dafür, dass sie mich so sah. Aber ich konnte es jetzt nicht mehr ändern. Innerlich widersprach ich ihr jedoch. Es war nicht vorbei. Es fing gerade erst an.

"Jamie?" hörte ich Lizzys zaghafte Stimme und öffnete meine Augen wieder. Beverly ließ mich los, sodass ich zu Lizzy sehen konnte, die mich mit Skepsis im Blick ansah.
"Was ist?", fragte ich sie ruhig. Zaghaft trat Lizzy einen Schritt zu mir vor, und schloss ihre Hand um meine eiskalten Finger. "Lass das nie wieder mit dir machen, ja? Sie dürfen dir nicht nochmal weh tun", bat sie mich mit zitternder Stimme und klammerte sich fest an meine Hand.
Gerührt lächelte ich sie an und nickte dann leicht. "Sie werden es nicht nochmal mit mir machen", versprach ich ihr leise und betete innerlich, dass ich Recht hatte. Aber ich konnte ihr jetzt keine andere Antwort geben. Ich musste daran glauben, dass es besser werden würde. Das wir endlich in Sicherheit leben konnten. Das die Rebellen mich endlich in Ruhe ließen. Und das würden sie jetzt vielleicht wirklich tun, immerhin hatten sie von mir die Antworten bekommen, die sie haben wollten.

Während ich immer tiefer in meinen Gedanken versank, kletterte Lizzy auf meinen Schoß. Sie schlang die Arme um meinen nassen Hals und blieb wortwörtlich an mir kleben, weil meine ganze Kleidung durchnässt war. Ich legte meine Arme um ihren zierlichen, kleinen Körper und hielt sie fest.

Eigentlich müsste ich mich noch erleichterter fühlen. Ich hatte nichts mehr mit den Rebellen zu tun. Sie würden den König umbringen und die Macht an sich reißen. Aber der Gedanke alleine stellte mich nicht zufrieden. Irgendwas stimmte hier nicht. Irgendwas hatte ich übersehen.

Meine Gedanken überschlugen sich. Ich hörte in weiter Ferne, wie Beverly mich fragte, wo meine Schuhe geblieben waren. Aber ich schaffte es nicht, ihr zu antworten. Langsam nahmen die Gedanken in meinem Kopf Gestalt an, das Puzzle setzte sich zusammen.

Ich dachte an Kaitlyn. Sie hatte als Erste versucht von mir zu erfahren, wo der geheime Rückzugsort des Königs war. Aber sie hatte nie ausdrücklich gesagt, dass sie ihn umbringen würde. Sie hatte immer nur davon geredet, Lysander treffen zu wollen. Seinen Sohn, der gute Absichten hatte.
Und dann dachte ich an die Rebellen, die mich hier gefoltert hatten. Die Autobombem explodieren ließen. Die die Bevölkerung als Druckmittel benutzten. Im Gegensatz zu Kaitlyn. Sie hatte die Bevölkerung immer in Ruhe gelassen.

Unwohl wand ich mich auf meinem Stuhl. Der neue Gedanke war so präsent wie noch nie in meinem Kopf. Er schmiss alles über den Haufen, an das ich bisher geglaubt hatte. Aber er schien eine logische Erklärung für alles zu sein. Er schien zu erklären, warum die Rebellen ihre Vorgehensweise geändert hatten. Warum sie auf einmal auf die Bevölkerung zielten.

Chefchen hatte sich geirrt. Die Rebellen hatten ihre Taktik nie geändert. Sie verfolgten immer noch ihre gleichen Ziele.

Der Unterschied war, dass es zwei Gruppen geben musste. Zwei Gruppen mit unterschiedlichen Zielen.
Einmal Kaitlyn, welche Lysander finden und ihm an die Macht helfen wollte.
Und einmal die anderen, die den König stürzen und selbst die Macht erhalten wollten. Sie griffen die Bevölkerung an, Kaitlyn nicht.

Kaitlyn war in dieser Sache nicht meine Feindin. Sie stand auf meiner Seite, auf der Seite des Volkes. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.

Wir hatten Kaitlyn eingesperrt. Sie saß im Gefängnis. Das war der Moment, in dem die ersten Autobomben explodierten. Der Moment, in dem die anderen Rebellen die Oberhand gewonnen hatten. Weil Kaitlyn, ihre mächtige Gegnerin, nicht mehr da war.
Kaitlyn hatte sie bis dahin unter Kontrolle gehabt.
Nicht wir Soldaten. Wir wussten gar nicht, dass es diese andere Rebellengruppe gab. Und Kaitlyn hat es uns nie gesagt. Oder wir hatten sie nie wirklich zu Wort kommen gelassen.

In meinem Kopf war es bis jetzt nur eine Theorie. Aber sie fühlte sich logisch an. Und sie würde vieles erleichtern. Kaitlyn wäre der Schlüssel in der ganzen Sache. Ich könnte es schaffen, den König und seine Familie noch zu retten. Die machtbessenen Rebellen aufhalten.

Aber dazu musste ich mir die Bestätigung von Kaitlyn holen, dass meine Theorie der Wahrheit entsprach. In meinem Kopf nahm langsam ein Plan Gestalt an.

Bevey hatte inzwischen meine Schuhe gefunden und mir angezogen. Durch Lizzy, die auf meinem Schoß saß, kam ich nicht an meine Füße ran und sie machte nicht die geringsten Anstalten, aufzustehen.

Als Beverly wieder aufstand und auf mich herunter sah, suchte ich ihren Blick. Versank kurz in ihren braunen, liebevollen Augen. Dann hatte ich aber wieder meinen Plan vor Augen. Ich fasste einen Entschluss.

"Wir müssen zum Schloss."

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