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21. Kapitel

Die Krankenschwester seufzte und sah meine Füße an. Genauer gesagt den Fuß, der sich nicht mehr bewegte. Der wie Dekoration nur noch an mir hing. "Das haben wir erwartet. Es wäre ein Wunder, wenn er noch normal funktionieren würde." Sie sah mich entschuldigend an. "Vielleicht liegt es daran, dass die Operation nicht lange her ist und die Betäubung noch wirkt." Sie kniff mir in den Zeh und sah mich abwartend an. Ich spürte absolut nichts, zeigte keine Reaktion. Entmutigt trug sie das in meine Akte ein. 
"Vielleicht kommt das Gefühl wieder, wenn die Verletzung langsam abheilt. Wenn nicht...Sie wissen bestimmt, was mit abgestorbenen Gliedmaßen gemacht wird..." Ich schluckte hart und nickte stockend.
Ja, das wusste ich. Das, was mir auch in meinem Traum passiert war.

Mir würde der Fuß abgehackt werden. 

Panik erfasste mich. Ich bekam Angst. Was würde aus mir werden, wenn ich den Fuß wirklich verlieren würde? Ich könnte nicht mehr arbeiten gehen, ich würde kein Geld mehr bekommen. Ich wäre ein Krüppel, müsste vermutlich betteln gehen. Und da würde ich nicht viel von den Menschen bekommen, sie besaßen ja selber nicht viel.
Und dann hatte ich laut der Krankenschwester jetzt noch eine Tochter. Lizzy. Ich fragte mich, ob sie sich das nur ausgedacht hatten, damit sie hier bei mir bleiben durfte, oder ob mein allerliebstes Chefchen wirklich dafür gesorgt hatte, dass sie offziell als meine Tochter durchging. Genug Kontakte bei den Behörden hatte er, die das für ihn erledigen könnten.

Ich wurde abrupt aus meinen Überlegungen gerissen, als die Tür stürmisch geöffnet wurde. Die Krankenschwester zuckte kurz erschrocken zusammen, grinste dann aber Lizzy an, die sofort auf mich zugestürzt kam.
"Jamie!", rief sie und sah mich erleichtert an "Endlich bist du wach!" Ich setzte ein Grinsen auf, obwohl ich am liebsten geheult hätte. Der Schock mit meinem Fuß saß noch tief. 

"Ich lasse Sie mal alleine", sagte die Krankenschwester und verließ das Zimmer. Auf dem Flur stieß sie fast mit jemandem zusammen. Dieser jemand betrat dann mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Chefchen.
Einerseits freute ich mich, dass er hier war, andererseits hätte er auch gerne weg bleiben können.

"Guck mich nicht so an", herrschte ich ihn sofort an, als ich seinen mitleidigen Blick auffing. Das konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Ich schaffte es alleine ja schon nicht, mit der Tatsache bald nur noch einbeinig unterwegs zu sein, klar zu kommen. Damit würde ich vermutlich auch nie klar kommen. Ich würde es nie verstehen können. Schließlich war es auch einfach nur dämlich. Ich hatte sämtliche Einsätze überlebt, war in Kriegsgebieten stationiert gewesen, hatte an der Fronst gekämpft. Nicht zu vergessen die Gefangenschaft bei den Rebellen. Alles hatte ich überlebt, hatte mich nicht ernsthaft verletzt. Zwar würden die Narben auf meinem Rücken mich für immer entstellen, aber sie störten sonst nicht. Sie schränkten mich nicht im geringsten dabei ein, meinen Job zu machen. Aber jetzt würde das vermutlich nicht mehr gehen. Natürlich hatte ich meinen Job nie geliebt. Dennoch wollte ich ihn nicht verlieren. Ich wollte nicht ohne ein geregeltes Einkommen da stehen. Schließlich musste ich jetzt noch für jemand anderen sorgen. 

Ich sah zu Lizzy, die sich an den Tisch in der Ecke setzte und weiter puzzelte. Sie schien abgelenkt, aber in ihren Augen konnte ich den Schock und die Trauer wegen dem Verlust ihrer Mutter immer noch ablesen. Vermutlich würde er nie mehr ganz aus ihnen verschwinden. 
"Warum?", fragte ich Chefchen und sah ihn fragend an. Und vielleicht auch ein bisschen vorwurfsvoll. Er war mein Vorgesetzter und wusste, dass ich noch nicht mal eine eigene Wohnung besaß. Warum also war Lizzy auf einmal offiziell meine Tochter? 

Chefchen zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben mich. Er musterte mich aus diesen dunklen, unergründlichen Augen und seufzte dann. 
"Es war nicht meine Idee, sondern die von Grace", fing er an und ich runzelte die Stirn. Von Grace? Sie war tot. Die Rebellen hatten ihren Körper vor den Augen ihrer kleinen Tochter durch eine Bombe in Fetzen gerissen. Chefchen schien mir anzusehen, dass ich ihm nicht folgen konnte. 
"Grace hat ein Testament geschrieben. Sie hat alle Fälle die passieren könnten schriftlich festgehalten und je nach Situation entschieden, wer was bekommen soll, wenn sie stirbt. Einer dieser Fälle war, dass Mike ebenfalls gestorben war und sie und Lizzy alleine wären. Und in diesem Fall..." Er warf einen kurzen Blick zu Lizzy, die ihre Schultern hochgezogen hatte und sich so klein wie möglich auf ihrem Stuhl machte. Ich schluckte. Sie tat mir einfach nur leid. Chefchen beugte sich näher zu mir herüber und sprach mit leiser Stimme weiter. 
"In diesem Fall erbst du alles. Ihr Haus, ihr Geld, das Auto. Und eben Lizzy. Sie hat die nötigen Unterlagen für eine Adoption schon ausgefüllt dazu gelegt. Ich habe nichts gemacht Jamie, glaub mir das. Diese Dokumente sind bei ihrem Tod automatisch in Kraft getreten. Natürlich könntest du das Erbe verweigern, aber ich bin jetzt mal nicht davon ausgegangen, dass du das tun wirst." Ernst sah er mich wieder an. Ich brauchte einige Sekunden um das zu verarbeiten, was er mir gesagt hatte. Dann nickte ich. Nein, das Erbe konnte ich nicht verweigern. Schließlich war es Grace letzter Wunsch. Und irgendjemand musste auf Lizzy aufpassen. Zwar wusste ich insgeheim, dass ich die falsche Person dafür war. Ich hatte keine Geschwister und somit mit kleinen Kindern nie etwas zu tun gehabt. Bis jetzt. Ich wusste noch nicht mal, wie alt sie genau war. Oder wann sie Geburtstag hatte. Was ihre Lieblingsfarbe war oder ob sie sich einen Hund als Haustier wünschte. Ich wusste nichts. Außer, dass sie bei der falschen Person gelandet war. Ich konnte keine Kinder erziehen und auch nicht für sie sorgen. Andererseits sah es momentan nicht danach aus, als ob ich jemals wieder als Soldat arbeiten gehen könnte. Wenn dieser Fall eintreten würde, konnte ich nur hoffen, dass Grace genug Geld hinterlassen hatte oder dass ich noch ein bisschen Geld vom Land bekam, da ich arbeitsunfähig wäre. 

Ich sah hinunter zu meinen Füßen. Zu dem einen, der sich bewegen ließ und zu dem anderen, der mir fremd vorkam. Dieses Körperteil gehörte nicht mehr zu mir, ich hatte keine Kontrolle mehr darüber. Ich sehnte mich zu der Zeit zurück, als ich noch beide Füße bewegen konnte. Warum bemerkten Menschen eigentlich immer erst wenn es zu spät war, wie wichtig ihnen manche Dinge waren? Vermutlich weil sie es nicht gewohnt waren, ohne sie zu leben. Sie hielten sie für selbstverständlich. Aber ich wusste, dass es nicht so war. Vielleicht würde ein Wunder geschehen und ich würde den Fuß bald wieder bewegen können. Dann könnte ich auch wieder arbeiten gehen. Vor meinem inneren Auge sah ich mich mit einer Waffe in der Hand an der Front stehen. Mit dem Wissen, dass ein paar Meter von mir entfernt Menschen standen, die mich umbringen wollten. Und in dem Wissen, dass zu Hause ein kleines Mädchen saß und auf mich wartete. Betete, dass ich diesen Kampf überleben und wieder nach Hause kommen würde. Mir traten Tränen in die Augen. Dieses Gefühl kannte ich nicht. Auf mich hatte noch nie jemand gewartet. Es hatte Vorteile, da mich niemand vermisst hätte. Aber das war jetzt anders. 

In den letzten Stunden und Tagen hatte sich mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt. Ich war völlig überfordert und konnte auf der anderen Seite nichts tun, außer hier dämlich im Bett herum zu liegen. Das einzige was ich tun konnte, war gesund zu werden. 

"Jack?", fragte Lizzy mit dünner Stimme und ich schaute Chefchen an. Der lief leicht rot an, als er seinen Vornamen hörte. Dieser Name klang für mich einfach nur fremd, in meinem Kopf hieß er Chefchen und das konnte ich nicht mehr ändern. 
"Ja?", fragte er und erwiderte Lizzys fragenden Blick erwartungsvoll. Aber auch verunsichert. Er schien genauso viel Erfahrung mit Kindern zu haben wie ich. 
"Kannst du mir mal helfen?", bat Lizzy ihn. Es war amüsant zuzusehen, wie der Soldat der nie Gefühle an sich heran ließ, der kalt wie Stein war und oft auch so entschied, verunsichert und mit herunter hängenden Schultern aufstand und zu Lizzy herüber ging. Wie er ihr ein Puzzleteil mit seiner großen, kräftigen Hand abnahm und ihr mit ruhiger Stimme half, die richtige Position dafür zu finden. Irgendwie war das rührend. Und ich war ihm jetzt dankbar, dass er hier war. 

Die Tür öffnete sich wieder. Diesmal betrat nicht die Krankenschwester den Raum, sondern der Arzt persönlich. Ich sollte mich geehrt fühlen, tat es aber nicht. Ich bekam Panik. Das beförderte das Piepen an meinem rechten Ohr wieder in ungeahnte Höhen. Der Arzt stellte die Maschine entschlossen ab und sah dann auf mich herab. 
"Ich habe gehört, sie können Ihr Bein nicht mehr bewegen? Gar nicht mehr?", fiel er direkt ohne eine Begrüßung mit der Tür ins Haus und ich blinzelte ihn dämlich an. Er seufzte und schlug die Bettdecke wieder an die Seite. Dann entfernte er mit sicheren und geübten Handgriffen die Kabel, die mich mit der Maschine verbunden hatten. Zum Schluss hatte ich nur noch den Zugang in meinem Handrücken stecken. 
"Setzen Sie sich bitte hin. Mit den Füßen nach draußen, so als ob Sie aufstehen möchten." Die Idee mit dem Aufstehen gefiel mir super, aber ich realisierte schnell, dass ich das vergessen konnte. Es kostete mich schon enorme Kraft, die Beine aus dem Bett zu schwingen. Der Arzt half mir dabei, bis ich seitlich auf dem Bett saß. Ich klammerte mich an der Bettkante fest und zitterte vor Anstrengung am ganzen Körper. Der Fuß, in dem ich kein Gefühl mehr hatte, fühlte sich an wie ein Betonklotz. Sein Gewicht zog mich nach unten und ich kämpfte dagegen an, vom Bett zu rutschen. Der Arzt zog einen kleinen Hammer aus seinem Kittel und schlug mir gegen das gesunde Bein. Oder besser gesagt gegen das Knie. Meine Reflexe hätten nicht besser sein können, ich trat ihm zwischen die Beine. Er zuckte zusammen und riss seine Augen auf. 
"Oh...ähm okay, das scheint noch ausgesprochen gut zu funktionieren", stotterte er und widmete sich dann dem halb abgestorbenen Bein. Hier war der Reflex nicht ganz so berauschend, aber mein Fuß zuckte ein bisschen nach vorne. Hoffnungsvoll sah ich den Arzt an, der vorsichtshalber einen Schritt zur Seite gegangen war, damit ich nicht wieder seine Weichteile traf. Der Arzt bemerkte meinen Blick nicht, sondern musterte weiter das Knie. Dann tastete er leicht über den Verband, drückte mal hier und mal da leicht zu, aber das störte mich nicht. Schließlich spürte ich absolut gar nichts. 

"Stellen Sie sich jetzt bitte vor, Sie würden auf einer Schaukel sitzen", bat er mich und ich nickte gehorsam wie ein kleines Kind. Der Arzt sah mich erwartungsvoll an. Ich überlegte angestrengt, was er von mir wollte. Ich saß auf einer Schaukel, schön und gut. Was hatte das mit meinem Fuß zu tun?
"Was machen Sie denn auf einer Schaukel?", fragte er mich neugierig und ich starrte ihn aus großen runden Augen an. 
"Ehm...ich würde...schaukeln?", riet ich und er grinste mich breit an. 
"Richtig. Dann schaukeln Sie mal." Er betrachtete wieder abwartend meine Füße und ich tat es ihm gleich. Nachdem wir beide einige Augenblicke lang meine nackten Füße angestarrt hatten, sah er mich wieder an. "Sie sollen schaukeln", erinnerte er mich. 
"Ich sitze auf einem Bett", entgegnete ich ihm trocken und er verdrehte seine Augen. 
"Sie können ja wohl trotzdem ihre Beine so bewegen, als ob sie Schaukeln würden und gerade Schwung holen."
Mit dieser Erklärung oder besser gesagt Aufforderung konnte ich schon deutlich mehr anfangen. Ich fing an zu Schaukeln. Mein gesundes Bein schwang vor und zurück, während mich der Betonklotz weiter nach unten zog. Ich hatte das Gefühl jetzt wirklich vom Bett zu rutschen und der Arzt hielt meinen Oberarm fest.
"Konzentrieren Sie sich. Schließen Sie ihre Augen und stellen Sie sich vor, sie sitzen auf einer Schaukel. Denken Sie nicht an das Hier und Jetzt. Nicht daran, was passiert ist. Sie besitzen zwei gesunde Beine und wollen einfach nur Schaukeln", redete er mir beruhigend zu. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte es. Mit geschlossenen Augen sah ich mich auf einer Schaukel sitzen. Ich holte Schwung und schaukelte immer höher. Der Griff des Arztes wurde sanfter und schließlich war er ganz weg. Irritiert öffnete ich meine Augen und sah ihn abwartend an. Er zeigte herunter auf meine Füße. Ich keuchte auf. 
Sie bewegten sich beide. 

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