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13. Kapitel

"Aufstehen, Mann!", brüllte mich jemand an und ich fuhr vor Schreck zusammen. Mit einem platschenden Geräusch landete ich auf dem Boden und rieb mir fluchend meinen Hintern. Blinzelnd öffnete ich meine Augen, als ich leises Gelächter um mich herum wahrnahm. Ich schloss sie jedoch sofort wieder, da die Sonne mich zu stark blendete.
"Ausgeschlafen, Prinzessin?", fragte mich jemand und ich gab als Antwort ein Grunzen von mir. Dann schirmte ich meine Augen mit einer Hand ab und sah mich immer noch blinzelnd um. Die Sonne stand schon recht hoch am Himmel und brutzelte mir auf den Kopf. Rechts neben mir lag der Klappstuhl, von dem ich runter gefallen war, als ich sehr unsanft geweckt wurde. Mein Nacken schmerzte, weil ich auf diesem verdammten Teil eingeschlafen war. Links neben mir sah ich einige Bierflaschen, war aber felsenfest davon überzeugt, dass die nicht alle von mir geleert worden waren. Anscheinend war auch nur ich dieser Meinung, da ich die interessierten, aber auch mittleidigen Blicke der Leute um mich herum wahrnahm. Warum standen die hier eigentlich rum und glotzten mich blöd an?

Ich rappelte mich auf und klopfte mir den Sand von der Hose und dem Hintern. Langsam gingen die Leute weiter und ich sah mich verwirrt um. Im Lager herrschte sozusagen Hochbetrieb, jeder schien etwas zu tun zu haben, außer meiner Wenigkeit. Schnell stellte ich den Klappstuhl wieder auf seine Füße und lief durch die Zeltreihen. Ich kratzte mich verwundert am Kinn, weil ich weder meinen Chef, noch jemanden aus dem Zelt gestern finden konnte, in dem wir eine Besprechung hatten.

"Hier", hörte ich das Zelt neben mir sagen, an dem ich gerade vorbei schlurfte. Ich schüttelte über mich selbst den Kopf und ging weiter. Schließlich konnten Zelte ja nicht sprechen. Anscheinend waren die Bierflaschen doch meine gewesen...
"Hier her du Idiot!", schrie das Zelt mir nach und ich blieb abrupt stehen und drehte mich um. Es war nicht das Zelt, was mit mir geredet hatte, sondern die Person, die ihren Kopf raus streckte und mich leicht amüsiert, aber auch verärgert musterte.
"Was habe ich zu Alkohol im Dienst gesagt?", schnauzte mich mein allerliebstes Chefchen sofort an, als ich das besagte Zelt betrat.
"Du hast ihn mir gegeben", redete ich mich heraus, wusste aber selber, dass es keine so gute Idee gewesen war, mich gestern Abend komplett zu besaufen. Aber anders ging es nicht. Ich hatte gefühlte Stunden in die leere Wüste hinein geblickt, bis ich mir irgendwann eingebildet hatte, wieder auf die kalten Steinmauern zu gucken, die ich monatelang direkt vor der Nase gehabt hatte. Um dieses Bild und die damit verbundenen Erinnerungen zu verdrängen, hatte ich eben weiter getrunken.
"Ich hab dir aber auch gesagt-"
"Ich weiß", schnitt ich ihm das Wort ab und er nickte leicht. Dann drückte er mir frisches Verbandzeug in die Hand, eine Flasche mit Desinfektionsmittel, sowie einigen Utensilien, um eine Wunde zusammen nähen zu können. Ich musterte die Sachen in meiner Hand und sah ihn dann ernst an. "Danke, aber ich bin nicht verletzt."

Chefchen sah mich erstaunt an, dann fingen seine Mundwinkel an zu zucken und er brach in schallendes Gelächter aus. Ich sah ich nur verwirrt an, bis er sich langsam gefangen hatte und sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte. Immer noch leicht schmunzelnd, nahm er mich an den Schultern und schob mich rückwärts aus dem Zelt. Dann drehte er mich um und führte mich zu einem Zelt, was recht mittig in diesem ganzen Komplex stand. Zwei bewaffnete Soldaten standen vor dem Eingang, auch die Seiten des Zeltes schienen bewacht zu werden. Erst als ich vor den beiden anderen Soldaten angekommen war, ließ Chefchen mich los.
"Die Wunde von Kaitlyn muss vernünftig behandelt werden. Mach du das, dann hast du was zu tun, das wirst du ja wohl schaffen, oder?" An seinem Blick konnte ich erkennen, dass dies eine Aufgabe für Blöde war und dass er mich so aus dem Weg haben wollte. Deswegen bejahte ich seine Frage und er klopfte mir leicht auf den Arm, bevor er verschwand.

Mit gesenktem Blick lief ich zwischen den beiden grimmig guckenden Kollegen vorbei, die sich anscheinend zu Tode langweilten und betrat das Zelt. Drinnen war es angenehm kühl, aber gleichzeitig stank es nach Schweiß und Blut. Meine Augen brauchten einen Moment, um sich an die anderen Lichtverhältnisse zu gewöhnen, aber dann sah ich Kaitlyn. Ihre braunen Haare standen ihr fettig und wirr vom Kopf ab, an der Stirn hatte sie eine Schramme, die aber schon länger nicht mehr blutete. Ihre Augen funkelten mich genauso boshaft an wie in der Gefangenschaft, als sie das Sagen hatte. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken und ich schluckte die Wut, die ich auf sie hatte, herunter. Schließlich war es hier anders. Hier hatten wir, die Soldaten des Königs das Sagen. Das schien ihr nicht so wirklich zu gefallen, schließlich verabscheute sie den König und alles was damit zusammen hing. Wieder einmal fragte ich mich, ob sie überhaupt gewusst hatte, dass sie Lysander, den Sohn des Königs, in ihrer Gewalt gehabt hatte. Schließlich wusste niemand so richtig, wie er aussah. Selbst ich hatte ihn das letzte Mal als kleinen Jungen gesehen, er lebte sehr zurück gezogen in seinem Schloss, hatte im Gegensatz zu seinem Vater auch keine öffentlichen Auftritte, obwohl er bestimmt schon länger volljährig war. Aber sein Vater war der Alleinherrscher, er bestimmte auch, was die Presse berichten durfte. Deswegen konnte er auch kontrollieren, das keine Bilder seines Sohnes oder seiner Frau in irgendeiner Zeitung oder dem Fernsehen auftauchten. Was lächerlich war, da die meisten Menschen eh zu arm waren, sich einen Fernseher, geschweige denn den dazu benötigten Strom leisten zu können. Sie lasen die neusten Nachrichten in den Zeitungen, die sie irgendwo fanden oder das meiste erfuhren sie eher mündlich durch den besagten Klatsch und Tratsch.
Das alles waren Dinge, die mir auch nicht am dem König gefielen. Aber was sollte ich machen?

Er zahlte mein Gehalt, durch das auch meine Eltern gut leben konnten. Sie besaßen ein ordentliches Haus, einen Fernseher und auch Strom. Sie waren es gewesen, die mich als ich klein war, sozusagen an den König verkauft hatten. Oft hatte ich sie deswegen gehasst, hatte es verabscheut, dass sie über mein Leben bestimmt hatten. Sie hatten für mich entschieden, was aus mir werden würde. Der Job als Soldat war immer noch nicht mein Traumberuf. Aber ich hatte immerhin einen Beruf. Nicht so wie viele der armen Menschen hier im Land. Diese entwickelten einen Hass auf den König, wollten ihn stürzen, selbst alles besser machen. Was sie nicht bedachten: Wie wollten sie es besser machen, wenn das ganze Land verschuldet war?

Ich musterte Kaitlyn und fragte mich, ob sie auch aus diesen Gründen zu einer Rebellin gegen den König geworden war. War sie arm gewesen und hatte keine Chance für sich gesehen, dass sie noch irgendwie etwas aus ihrem Leben machen konnte? Oder hatte sie sich von den Rebellen bequatschen lassen? Ich wusste es nicht, aber irgendwie interessierte es mich.

Als ich näher an sie heran trat, bemerkte ich, dass sie Handschellen an den Handgelenken und selbst an den Fesseln trug. Meine lieben Kollegen wollten wohl auf Nummer Sicher gehen, dass sie auch wirklich nicht von hier abhaute. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich auf der Stelle tot umgefallen, aber da dies glücklicherweise nicht der Fall war, setzte ich mich neben sie auf das quietschende Teil, was anscheinend ihr Bett darstellen sollte.
"Zeig mal", sagte ich ohne eine Begrüßung und streckte eine Hand nach ihrem verletzen Arm aus. Sie trug einen Verband, der aber mittlerweile dreckig war. Außerdem hatte ihr Blut ihn in ein ekliges Braun verfärbt, zumindest an einer Stelle. Wer auch immer sie gestern verarztet hatte, hatte entweder bei ihrer Gegenwart die Nerven verloren oder hatte keine Lust mehr. Ich selbst hatte weder Nerven noch Lust, da mir langsam ein weiterer Grund dämmerte, warum Chefchen mir aufgetragen hatte, zu Kaitlyn zu gehen. Ich war die einzige Person, die Kaitlyn kannte, vielleicht würde sie mir etwas sagen, was uns weiter helfen könnte. Zwar fragte ich mich, was das sein sollte, aber egal.

"Nein", antwortete sie mit kratziger Stimme und zog ihren verletzen Arm an sich heran. Als ich ihr jetzt in die Augen sah, sah sie eher aus wie ein verängstigtes, in die enge getriebenes Reh. Ich seufzte und blickte sie direkt an.
"Du kannst auch eine Blutvergiftung bekommen und hier sterben." Ihre Augen weiteten sich leicht, aber dann hatte sie sich wieder im Griff.
"Lieber sterbe ich, als euch irgendwie zu helfen", knurrte sie mich wütend an. Plötzlich war in ihren Augen wieder das Feuer aufgetaucht, was ich in ihnen kannte. Jetzt war sie wieder die kleine, kratzbürstige Kämpferin.
"Du sollst uns gerade auch nicht helfen, sondern nur..."
"Ihr wollt mich doch nur benutzen, damit ich euch irgendwelche Informationen liefere! Aber das werde ich nicht, das könnt ihr vergessen! Also könnt ihr mich auch direkt umbringen oder an dieser verflixten Schusswunde sterben lassen!", schrie sie mich an und ballte wütend die Fäuste. Ihre schlanken Finger zitterten dabei, weil die Handschellen ihr in das Fleisch schnitten. Ich betrachtete meine eigenen Handgelenke und sofort war das Mitleid, was kurz in mir aufkam, verschwunden.
"Halt deine Klappe und lass mich einfach meine Arbeit machen!", antwortete ich gereizt und schnappte mir ihren Arm. Sie zuckte zusammen, zog kurz daran, gab es dann aber auf. Ich blieb während ich den alten Verband mit spitzen Fingern abwickelte skeptisch, ob sie sich gleich auf mich stürzen würde, aber das tat sie nicht. Als die Wunde frei lag, biss ich mir auf die Lippen. Ausgewaschen war sie wohl mal gewesen, aber weder genäht noch richtig desinfiziert.

Mit einer Hand hielt ich ihren Arm fest, mit der anderen kippte ich eine Ladung Desinfektionsmittel auf die Schussverletzung. Sie keuchte kurz vor Schmerz auf, aber ich hielt ihren Arm weiterhin fest, bis die Wunde wieder gereinigt war. Dann machte ich mich daran, sie ordentlich zu nähen. Da ich kein Betäubungsmittel dabei hatte, zuckte sie bei jedem Stich kurz zusammen. Ich mied jeglichen Blickkontakt mit ihr, war mir ihrer Anwesenheit und Nähe aber durchaus bewusst. Ihre Atmung beruhigte sich mit der Zeit und sie lockerte ihre verkrampften Finger. Von ihrem Körper ging eine gewisse Wärme aus, die mich verunsicherte. Trotzdem nähte ich ihre Wunde mit ruhigen Fingern. Sie verunsicherte mich. Sie war nicht die kalte, herzlose Frau, die sie vorgab zu sein. Sie war nur aus einem Grund dazu geworden. Aber ich wusste, dass ich diesen Grund wohl nie erfahren würde, schließlich stand ich auf der falschen Seite.

Man konnte es auch anders herum sehen, dass sie auf der falschen Seite stand. Aber das konnte ich nicht. Wir standen auf unterschiedlichen Seiten. Auf Seiten, die sich bekriegten, sich gegenseitig folterten, um die andere klein zu kriegen.
Vielleicht hätten wir uns anders verhalten, wenn wir uns unter anderen Umständen kennen gelernt hätten. Aber jetzt mussten wir beide unsere Rollen spielen.

Tief in mir verspürte ich ihr gegenüber einen Hass, weil sie mich gefoltert und gefangen gehalten hatte. Aber ich spürte auch Hochachtung und Respekt. Sie traute sich, zu ihrer Meinung zu stehen.
Als einer der wenigsten Menschen, die ich je kennengelernt hatte.

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