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12. Kapitel

Während der nächsten Minuten musste ich leider feststellen, dass ich das Knurren meines Magens nicht kontrollieren und leider leider auch nicht abstellen konnte. Ein lautes, fast schon jaulendes Geräusch brachte meinen Chef völlig aus dem Konzept. Verwirrt sah er in die Runde, eine Hand in der Luft, mit der er gerade etwas zeigen wollte.
"Du solltest mal was essen", erklärte mir der Typ, der rechts neben mir saß, freundlich. Am liebsten hätte ich ihm dieses dämliche Grinsen aus dem Gesicht geschlagen, konnte mich aber beherrschen.
"Danke für diese Information. Wäre ich selbst nicht drauf gekommen. Aber wo ich gerade die Aufmerksamkeit habe, wo ist eigentlich Lysander?" Das letzte mal hatte ich ihn bei dem Kampf gegen die Rebellen gesehen, danach schien er wie vom Erdboden verschluckt zu sein.
"Der ist auf dem Weg zum Schloss", beantwortete Chefchen meine Frage, der seine Hand inzwischen sinken gelassen hatte. Ich nickte ihm zu und er nahm seinen Faden wieder auf, wobei seine Hand auch sofort wieder nach oben schellte.

Irgendwie wunderte es mich nicht, dass sie Lysander als Sohn des Königs so schnell es ging wieder zurück zum Schloss bringen wollten. Allerdings fragte ich mich immer noch, wieso er überhaupt in meiner Zelle gesessen hatte. Da ich die Antwort jetzt eh nicht bekommen würde, gab ich es auch auf, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Dafür gab mein Magen ein seltsam röhrendes Geräusch von sich. Chefchen schaffte es diesmal, sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen und redete weiter. Ich sah schnell hinunter auf meine Füße, um den mitleidigen Blicken der anderen Soldaten hier im Zelt zu entgehen. Vielleicht hätte ich lieber nach oben schauen sollen, da ich nun geradewegs meine Handgelenke im Blick hatte. Es sah aus, als ob ich an beiden Handgelenken ein rotes Armband tragen würde. Aber es war kein Armband, sondern wundes Fleisch. Die Schnitte waren relativ tief, an den Seiten war die Haut ausgefranzt.

Plötzlich fühlte es sich so an, als ob die Handschellen weiter in meine Haut schneiden würden. Als ob ich die Hände nicht mehr einzeln bewegen konnte. Mein Herz fing an, wild in meiner Brust zu schlagen, mir wurde ganz heiß. Fast schon panisch riss ich meine Hände auseinander und atmete erleichtert auf, als ich sie rechts und links auf meine Oberschenkel aufstützen konnte. Ich spürte das Zittern, dass durch meinen Körper ging. Langsam hob ich meinen Blick und fixierte Chefchen mit den Augen. Kurz lenkte mich das ab, aber dann kamen die Zeltwände immer näher. Auch die Decke senkte sich langsam herab, sie schien nicht zu stoppen.
Mit den Fingern krallte ich mich in meine Hose, während ich versuchte, die heranrückenden Wände durch hektisches Blinzeln zu verdrängen. Aber leider schoben sie sich immer weiter auf mich zu, wenn ich die Augen wieder öffnete. Mir brach kalter Schweiß aus, der sich schnell auf meiner Stirn sammelte. Meine Kleidung fühlte sich klamm und dreckig an, die Wände drohten, mich zu erdrücken.
Ich schluckte und versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Immerhin saß ich nicht alleine hier drinnen. Am liebsten wäre ich schreiend nach draußen gerannt, aber das konnte ich jetzt wirklich nicht bringen. Sie verlangten von mir, einen kühlen Kopf zu bewahren und jederzeit einsatzbereit zu sein. Und nicht so was...

"Jamie", hörte ich die Stimme meines Chefs. Sie klang verzerrt und blechern. Als würde er durch ein langes, altes Rohr mit mir sprechen. Ich suchte seinen Blick, fand ihn aber nicht. Verwirrt wischte ich mir den Schweiß von dir Stirn. Mein Atem ging viel zu flach, ich bekam langsam aber sicher keine Luft mehr. Ich riss mich zusammen, versuchte langsam und tief ein und aus zu atmen. Aber meine Lungen zogen sich zusammen, ich konnte nicht mehr einatmen, der Sauerstoff erreichte sie nicht mehr.
Neben mir knirschte etwas.

Panisch sprang ich auf und stürzte aus dem Zelt heraus. Mein Herz hämmerte, ich stolperte über meine eigenen Füße, fing mich taumelnd wieder und blieb mitten auf dem Weg zwischen zwei Zelten stehen. Ich sah hoch in den Himmel, der sich langsam Orange färbte. Genau vor mir sah ich, wie die Sonne langsam über dieser Wüste unterging. Über dem Sand flimmerte die Hitze, aber der Wind hatte sich gelegt. Ich atmete tief die frische Luft ein. Erleichtert stellte ich fest, dass mein Brustkorb sich hob. Ein leichter Wind ließ mich frösteln, ich war völlig verschwitzt, aber ich ging nicht wieder rein. Lieber würde ich mir eine Erkältung einfangen, als wieder eines dieser Zelte zu betreten.
"Entschuldigung?" Ich sprach nahe am Nervenzusammenbruch die erstbeste Person an, die an mir vorbei ging.
"Ja?", hörte ich eine Antwort. Mein Mund und die Zunge formulierten die nächste Frage ganz ohne mein Zutun: "Wo gibt es hier einen Klappstuhl?"
Mein Gegenüber musterte mich, als ob ich den Verstand verloren hätte. Das hatte ich sicherlich auch, aber anscheinend wollte ich nur noch sitzen. Er sagte mir, dass ich hier warten solle. Das tat ich, dabei wischte ich mir noch einmal den Schweiß von der Stirn, da er in meinen Augen brannte.
"Hier." Ich bekam meinen gewünschten Klappstuhl in die Hand gedrückt und bedankte mich nuschelnd bei ihm. Dann schlurfte ich die Zeltreihen entlang, immer weiter auf den Sonnenuntergang zu. Am liebsten hätte ich mich mitten in die Wüste gesetzt oder wäre durch sie hindurch marschiert, bis ich vor Erschöpfung umgekippt wäre. Aber ein kleines bisschen Verstand befand sich anscheinend doch noch in meinem Hirn, weswegen ich den Klappstuhl hinter dem letzten Zelt aufstellte und mich darauf fallen ließ.
Ich streckte meine Beine aus, langsam hörten sie auf zu zittern, ich bekam wieder ein besseres Gefühl in ihnen. Mit dem Ellenbogen stütze ich mich auf der kleinen Armlehne ab und ließ meinen Kopf darauf sinken. Ich schloss meine Augen und hörte, wie sich mein Herzschlag langsam beruhigte. Auch mein Kopf an sich wurde wieder klarer, ich hatte nicht mehr das Gefühl, von allein Seiten zusammengequetscht zu werden.

Es tat einfach nur gut, unter freiem Himmel zu sitzen. Nach einer Weile öffnete ich die Augen wieder und sah der Sonne dabei zu, wie sie immer tiefer sank. Sie färbte den Himmel blutrot, dann wurde es immer dunkler. Es war ein wunderschöner Anblick.
"Guten Appetit. Iss nicht zuviel, sonst bist du die ganze Nacht nur am kotzen." Ich schrak zusammen und sah hoch zu meinem Chef, der mir einen Teller mit Essen unter die Nase hielt. Und als ob er Gedanken lesen könnte, hielt er in der anderen Hand ein kühles Bier. Ich hatte nicht vor, Alkoholiker zu werden, aber war der Meinung, dass ich mir eins nach der stressigen letzten Monate genehmigen dürfte. Ich griff zuerst nach der Flasche, aber Chefchen zog sie weg, sodass ich ins Leere packte.
"Na na na. Alkohol im Dienst?", neckte er mich und ich verdrehte meine Augen. Er lachte kurz auf und hielt sie mir dann wieder hin. Dieses mal zog er sie nicht zurück und auch den Teller mit Essen nicht. Wahrscheinlich hätte er mir eine rohe Schweineleber servieren können und ich hätte sie im Vergleich zu dem Fraß im Gefängnis köstlich gefunden. Aber das hier, das war einfach nur paradiesisch. Ich achtete darauf, nicht zu schnell und zu viel auf einmal zu essen, da mein Magen es nicht mehr gewohnt war, mit so viel Essen umzugehen.

"Warum bin ich der einzige hier?", fragte ich irgendwann, als ich aufgegessen hatte und sich Chefchen ebenfalls mit einer Flasche Bier bewaffnet neben mich auf einen Klappstuhl gesetzt hatte. An seiner Stelle würde eigentlich sonst mein Kumpel sitzen, aber der hatte den letzten Kampf, bevor die Rebellen uns überfallen hatten, nicht überlebt. Ich spürte einen Stich in der Magengegend, versuchte mich aber auf den Sternenhimmel über mir zu konzentrieren, um nicht schon wieder eine Panikatacke oder doch noch einen richtigen Nervenzusammenbruch zu bekommen. Auch wenn ich persönlich fand, dass ich kurz davor war, beides zu bekommen.
"Der einzige?", riss Chefchen mich aus meinen Gedanken und ich sah wieder ihn anstatt die Sterne an.
"Der einzige, der bei den Rebellen im Gefängnis saß. Wo sind die, die mit mir da waren?", formulierte ich meine Frage um, damit sie für ihn verständlicher wurde. Er nickte langsam und musterte mich aus diesen dunklen, unergründlichen Augen.
"Weißt du, ich kenne dich besser als du denkst. Die Fahrt zum Schloss zurück wäre für dich der blanke Horror gewesen. Eingezwängt zwischen anderen, schwitzenden und stinkenden Körpern. Du flippst schon aus, wenn du dich in einem mittelmäßig gefüllten Zelt befindest." Ich brummte missmutig, musste ihm da aber zustimmen. Anscheinend war ich wirklich ein reines Nervenbündel, dass die Nachwirkungen der Gefangenschaft gerade merkte.

Ich fragte mich, ob es den anderen auch so ging. Nur leider konnte ich keinen anderen fragen.
"Hättest du nicht wenigstens einen hier lassen können?!", schnauzte ich meinen Chef von der einen auf die andere Sekunde wütend an. Mit diesem Gefühlsausbruch schien er nicht gerechnet zu haben, da er sich an seinem Bier verschluckte. Als er wieder Luft bekam, stellte er die Flasche erbost auf dem Boden ab.
"Was soll ich denn noch alles für deinen verdammten Arsch machen?", schrie er mich an und dieses Mal zuckte ich zurück.
"Ich weiß es nicht! Aber das hier ist einfach..." Ich fuchtelte hilflos mit den Händen in der Luft herum, aber mir fiel das passende Wort nicht ein. Also ließ ich meine Hände wieder sinken.
"Vergiss es einfach", murmelte ich leise und hasste mich selbst für diesen Ausraster.
"Schon gut. Trink nicht zu viel." Er klopfte mir auf die Schulter und ging.

Mit meinem Bier in der Hand saß ich nun alleine da und starrte hinaus in die leere Wüste.
Obwohl ich wusste, dass ich nicht ganz alleine war, fühlte ich mich trotzdem so.
Es war ein schreckliches Gefühl, was mir sehr zu meiner Verärgerung Tränen in die Augen trieb. Energisch nahm ich noch einen Schluck.
Vielleicht würde es ja dem Alkohol gelingen, meine Gedanken und Gefühle zum verstummen zu bringen.
Wenigstens für die nächste Nacht.

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