ɪɪ - ʟᴜᴄɪᴀɴ
Hamburg
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Lucian traute der ganzen Sache noch nicht. Er wurde in den nächsten "Abschnitt" geführt. Er steckte seine Hände in die Taschen seiner Jogginghose. Alle wurden zu einer Bank in der Sporthalle geführt und es wurde angewiesen, sich dort hin zu setzen. Der 17-Jährige fand sich neben einem Jungen aus seiner Parallelklasse und einem Mädchen, welches ungefähr 12 Jahre alt war wieder. Ein großgewachsener Mann mit dunklen, kurzen Haaren, braunen Augen und einem Bart fing an, zu erklären, wie es nun weitergehen würde. Luciam hörte nur halb zu. Er verstand irgendwas mit Sportwettkampf und einer weiteren Runde. Außerdem hörte er das Wort "Klinken" aber er war sich relativ sicher, dass der Mann, welcher sich als Paul vorgestellt hatte (falls Lucian dies nicht auch falsch verstanden hatte), wahrscheinlich eher über trinken geredet hatte.
Er stupste seinen Nebensitzer, Louis, an. "Was hat der gesagt?" Louis sah zu ihm. "Dass wir jetzt unterschiedliche sportliche Sachen machen müssen, wir dürfen trinken, wenn wir wollen, und dass er Raoul heißt.", antwortete er hilfsbereit. Lucian nickte und freute sich, dass er wenigstens die Sache mit dem Trinken richtig verstanden hatte.
Raoul brachte sie in einen Hallenteil, in welchem ein Parkour aufgebaut war. Sie mussten sich in eine Reihe stellen, Lucian stand ziemlich in der Mitte. Vor ihm standen ungefähr 15 Schüler, hinter ihm etwas mehr. Die erste Person betrat den Parkour. Jennifer aus der neunten Klasse. Es gab einmal eine Party, nach welcher seltsamerweise jeder dachte, dass er und Jennifer ein Paar waren. Lucian wusste weder wer dieses Gerücht erfunden hatte, noch wie es zustande gekommen war, da er Jennifer vor der Party, auf welcher er übrigens nur die Hälfte der Zeit war, nicht einmal kannte. Außerdem stand er eh nicht auf Mädchen, was er nur noch niemandem außer seinem besten Freund Carl und seinen Eltern erzählt hatte.
Jennifer schlug sich wirklich nicht gut. Sie fiel alleine schon beim ersten Hindernis, bei welchem man von Matte zu Matte hüpfen musste ungefähr dreimal hin. Nach circa der Mitte des Parkours hatte Raoul sie wohl aufgegeben und entließ sie aus dem Parkour. Die zweite Person war ein kleiner, dünner Fünftklässler, dessen Brille halb so groß war wie sein Gesicht und welcher nervös an seinen Hosenträgern herumfummelte. Das erste Hindernis schaffte er erstaunlicherweise ohne Probleme, beim dritten begann er Spaß zu haben. Als er dann jedoch durch etwas dunkles kriechen musste gab er aufgrund seiner Platzangst auf.
Louis kam bis ins Ziel, trotzdem sah Raoul ihn kritisch an. Warum wusste Lucian nicht. War es weil Louis' Sportschuhe ein Paar Sandalen waren? Lucian hatte sich schon immer darüber und über Louis' Klamottenwahl gewundert. Bei allem Respekt, niemand sollte blaue Pullunder mit grünen Jogginghosen tragen, fand er. Trotzdem war Louis ein recht sympathischer Typ und immer hilfsbereit.
Die anderen, bis auf drei Personen, welche vor Lucian in der Schlange standen, gaben entweder auf oder wurden dem Parkour vor dem Ziel aufgrund von mangelnder Kompetenz entzogen.
Nun war Lucian an der Reihe. "Name?", sagte Raoul grob. "Lucian Gold." Raoul nickte. "Nun dann, Lucian. Zeig uns, was du drauf hast."
Das erste Hindernis war für Lucian kein Problem. Innerhalb von höchstens zehn Sekunden hüpfte er über die Matten. Beim zweiten Hindernis musste man unter ein paar Stangen durch, welche immer niedriger wurden. Die ersten beiden schaffte Lucian noch im knien, danach musste er wieder auf den Boden legen. Dennoch robbte er so schnell er konnte weiter über den Turnhallenboden und versuchte, den Gedanken, wie viele Bakterien wohl hier waren, aus seinem Kopf zu verdrängen. Als das zweite Hindernis geschafft war, stand er wieder vom Boden auf. Das dritte Hindernis bestand daraus, Bällen, welche aus einer Tennisballwurfmaschine kamen, auszuweichen. Schnell kam Lucian in den Takt und wich den Bällen gleichmäßig aus, nur ein oder zwei Bälle trafen ihn. Als er am Ende der kurzen "Strecke", welche er überqueren musste angekommen war, blickte er zu den anderen und Raoul. Dieser sah ihn erwartungsvoll an, allerdings nicht verwundert, wie bei Louis oder genervt, wie bei Jenni.
Nun kam das vierte Hindernis. Der Tunnel. Er war wirklich kurz, trotzdem sehr dunkel, was Lucian nicht gefiel, trotzdem nahm er seinen Mut zusammen und bezwang das Hindernis einwandfrei. Nun stand er vor einer weiteren Herausforderung. Er musste sich über Reckstangen und Ringe eine Bahn entlanghangeln. Er stieg auf den ersten Kasten und griff mach den Ringen. Gekonnt schwang er sich von einem Ring zum nächsten. Der erste Übergang von einem Ring zu einer Stange war schwer. Lucian merkte, wie seine Hamd schwitzte und rutschig wurde. Er griff einmal nach der Stange, doch er traf sie nicht. Gerade noch so konnte er sich ausbalancieren und konnte die Stange mit einem zweiten Schwung problemlos greifen. Der Rest des Hindernisses machte auch keine Probleme.
Das vorletzte Hindernis war ein Balance-Hindernis. Er musste über eine Art Rolle laufen, welche - was der Name ja schon sagt- Rollen kann. Lucian entschied sich dazu, einfach so schnell wie möglich darüber zu rennen, was tatsächlich auch funktionierte, auch wenn die Rolle sich, als er etwa bei der Hälfte war, kurz bewegte, weshalb er langsamer wurde.
Nun stand er kurz vor dem Ziel. Eine Aufgabe trennte ihm noch vor der nächsten Runde dieses seltsamen Wettkampfs. Er musste die vergangenen Aufgaben hier ein wenig kombinieren. Er musste springen, Hangeln und balancieren. Da er alle drei Aufgaben vorher schonn bewältigt hatte, ging er davon aus, dass dieses Hindernis kein Problem darstellen würde, womit er auch Recht hatte. Im Ziel angekommen ließ er sich entspannt an der Wand hinunter gleiten und griff nach seiner Trinkflasche, welche glücklicherweise ganz in der Nähe stand. Louis setzte sich neben ihn. "Und, wie war es so für dich?", fragte er. Lucian zuckte mit den Schultern. "Eigentlich ziemlich leicht.", meinte er. Erstaunt antwortete Louis: "Echt? Ich fands schon schwer. Aber irgendwie hab ichs schon geschafft." Die beiden saßen noch eine Weile da, bis alle durch waren. Immer wieder passierte etwas unvorhergesehenes. Ein Mädchen, ungefähr vierzehn Jahre alt, bekam mitten im Parkour plötzlich Panik und rannte aus der Halle. Jeder starrte ihr verwundert hinterher. Ein Junge mit kurzen, rot gefärbten Haaren wurde kurz vor der letzten Station von Raoul gestoppt, obwohl er eigentlich sehr gut war, wie Lucian fand. Noch eine Person schaffte es bis ins Ziel. Das Mädchen danach, Lucian meinte zu wissen, dass sie Lotta hieß, wurde bei der Tennisballwurfmaschine ins Auge getroffen und Raoul und zwei andere brachten sie besorgt aus der Halle zu den Lehrern, welche sich um sie kümmerten.
Ansonsten gab es noch eine andere Verletzung, dieses Mal fiel Samuel, welcher eine Klasse unter Louis und Lucian war, beim Hangeln auf den Boden. Dabei hatte er sich wohl an der Schulter verletzt, zumindest sah es danach aus, da Samuel sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Seite rollte und aufstand, während er sich seine Schulter hielt. Sofort kam eine Helferin von Raoul und half ihm.
Lucian sah Louis erschreckt an. Für so gefährlich hätte er den Parkour eigentlich nicht eingeschätzt.
Als alle durch waren, rief Raoul alle anwesenden zusammen. "Ich habe eine Liste mit denjenigen, die in die nächste Runde kommen.", begann er. Dann fing er an, Namen vorzulesen. "Anna Schneider " war der erste Name. Das blonde Mädchen grinste fröhlich und setzte sich auf die Bank. "Ben Becker" Der Junge setzte sich neben Anna. "Lucian Gold" Lucian sah Raoul an, welcher ihm zunichte. Er bewegte sich zu den anderen und nahm neben Ben Platz. "Hannah Gopp", rief Raoul nun ein dunkelhaariges Mädchen auf. Sie schien sehr verwundert, so auch die anderen, da Hannah eigentlich vor dem Ziel noch aufgegeben hatte. "Louis Soler", wurde nun quch Louis aufgerufen. Nach " Tiffany Berger", "Paul Maier","Zoe Hauser" und "Daniel Zimmermann" kamen noch drei andere Personen, auf deren Namen Lucian allerdings nicht mehr achtete. Die anderen wurden aus der Halle geschickt und Raoul begann, die nächste Aufgabe zu erklären.
~1295 Wörter
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