Kapitel 3
„Alles in Ordnung Tara?" Zedro hat einen besorgten Gesichtsausdruck aufgesetzt und setzt sich nun neben die junge und dennoch erfahrene Rebellenanführerin. Diese nickt nur, während sie gedankenverloren den klaren Sternenhimmel anstarrt. „Sicher?", fragt der junge Zabrak. Sie nickt nochmals. Zedro beschliesst erstmal, nicht weiter nachzuhaken. Tara hat die Angewohnheit, wenn es um ihre Gefühle geht, erst alles abzustreiten bevor sie redet. So ist es auch diesmal. „Fragst du dich auch manchmal, ob der Krieg jemals enden wird?" Zedro zögert. „Irgendwann muss er ja enden." Tara schaut weiter in die Ferne und es folgt eine angenehme Stille.
„Was wenn wir nicht gewinnen?" Der Zabrak sieht sie amüsiert an. Tara hat ebenfalls die Angewohnheit alles zu hinterfragen und sie kann es nicht ertragen, auf etwas keine Antwort zu bekommen. Vielleicht macht sie diese Tatsache zu einer so guten Anführerin, auch wenn Zedro glaubt, dass ihre Sturheit sie irgendwann noch umbringen wird.
„Ich würde mir eher Sorgen machen, ob die Separatisten gewinnen." Zedro war schon immer der Meinung, dass die Separatisten die wahren Feinde sind und nicht die Republikaner.
Als sie damals, als Soldaten der Republik, desertierten, ist Zedro Tara nur gefolgt, weil er sie niemals im Stich lassen würde. Er war schon immer loyal ihr gegenüber und ist es auch heute noch. Gemeinsam haben sie die Rebellion gegründet und Tara wurde zu deren Anführerin. Zedro ist, im Gegensatz zu Tara, keine Führungsperson, jedoch hilft er seiner besten Freundin bei jeder ihrer Entscheidungen.
Die Rebellenallianz hat schnell an Grösse gewonnen. Immer mehr Republikaner wechseln zu ihrer Seite und auch ganze Planeten haben sich ihnen bereits angeschlossen.
Viele von ihnen denken zwar ähnlich wie die Republik, sind aber mit deren Methoden oder Zielen nicht einverstanden.
So geht es auch Tara. Ihrer Meinung nach verwenden sie zwar die richtigen Methoden, allerdings haben sie die falschen Ziele. Als sie damals mit 17 der Republik beitrat und als Soldatin dienen wollte, hat sie nur auf die Methoden geachtet. Sie waren gut. Sie waren richtig. Die Republik achtet immer darauf die Unschuldigen aus dem Kampf herauszuhalten, doch was sie damals nicht bemerkte war, dass die Ziele nicht die sind, für die sie kämpfen wollte. Ausserdem ist sie sich sicher, dass der Senat von macht- und geldgierigen Personen nur so wimmelt.
Die Meisten sind nicht auf Freiheit für das Volk aus und dies veranlasste sie dazu, ihre eigene Seite zu gründen.
Und das war bisher relativ erfolgreich.
Sie nickt bei Zedros Aussage nur, wohlwissend, dass sie ihn nicht von ihrer Meinung überzeugen kann. Das hat sie schon lange aufgegeben. Er würde es niemals zugeben, aber er ist genauso stur wie sie. Beide sind von ihrer Meinung überzeugt und niemand könnte sie jemals umstimmen.
Sie kann sich noch genau daran erinnern, wie klein die Allianz einmal war. Sie haben zu Zwölft angefangen. Auch die anderen zehn sind ehemalige Soldaten der Republik und flohen gemeinsam mit Zedro und Tara. Sie haben alles selbst aufgebaut und es hat durchaus Zeit gekostet, doch nun haben sie nicht nur eine Menge Anhänger, sondern auch mehrere Stützpunkte und viele Waffen. Auch sind sie keine planlosen Gruppe von unerfahrenen Kämpfern mehr. Alle Rebellen haben sich auf etwas spezialisiert. So gibt es nicht nur Krieger, sondern auch Ärzte, Techniker, Strategen, Ausbilder und sogar Wissenschaftler. Die ganze Rebellion wurde innerhalb von zwei Jahren zu einem strukturiertem System. Sie ist zu einem wahren Gegner für die Republik und die KUS geworden, auch wenn sie noch lange nicht deren Grösse erreicht haben.
Doch Tara ist sich sicher, dass es nicht mehr lange dauert bis auch dies erreicht ist.
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