47. Kapitel
P. o. V Bella
Wieder in der Küche, sah ich auf dem Tisch einen Post-it Zettel kleben, der mir eben gar nicht aufgefallen war. Die Stirn gerunzelt zog ich ihn kurzerhand ab und nahm ihn in Augenschein. Als ich den kurzen Text las, legte sich ein Lächeln über meine Lippen.
Hey Kleines, wenn ich mich recht entsinne, hast du ja noch gar nicht meine Handynummer! Das muss ich ändern. Hier hast du sie; schreib mir bitte kurz, dass ich auch deine habe.
~M
Schnell griff ich nach meinem Smartphone, tippte einen neuen Kontakt ein und nannte ihn erst einmal "Marius". Dann stutzte ich, löschte die Zeichen wieder und ersetzte es durch "Daddy<3". Ich musste etwas grinsen. Es war eher als Gimmick gedacht, aber ihm würde es bestimmt gefallen, dachte ich mir. Dann schrieb ich ihm kurzerhand über den Kurznachrichtendienst WhatsApp Messenger (den ihr alle kennt xD):
Hey, hier ist Bella; ich habe deinen Zettel gefunden. Ich hoffe, das Ganze wird für dich nicht zu stressig ^~^
Er schien sein Handy ausgeschaltet zu haben, denn die Nachricht hatte nur einen der berüchtigten Haken, und ich steckte das Gerät schnell in meine Handtasche. Schnell überprüfte ich mein Aussehen und den Zustand des Outfits, bestehend aus einer Hose und einer Bluse. Ich wusste nicht genau wieso, aber ich hatte nach allem heute weniger als gar keine Lust auf ein Kleid oder einen Rock. So machte ich mich dann auf den Weg zur Arbeit; war ich im Gesamten nur etwas später als sonst.
In der U-Bahn ereilte mich ein seltsamer und plötzlicher, stechender Schmerz im Bauch. Mir wurde heiß und kalt, als die Kontraktion des Muskels sich wiederholte. Ich bekam gerade meine Periode. Wie passend... Kaum war Marius weg, konnte ich sexunfähig gemacht werden. Müde über meinen eigenen "Witz" grinsend durchsuchte ich meine Tasche auf Notfallutensilien und erleichtert atmete ich auf, als ich die kleine Kosmetiktasche in meiner Hand spürte.
In dem Gebäude und auch auf meiner Etage angekommen, zog es mich zu allererst auf die Damentoilette. Zum Glück war noch beinahe nichts zu sehen, nichts war durchgegangen. Zwar dauerte der ganze Prozess bei mir nur wenige Tage, unter dem Durchschnitt, der 6 Tage beträgt, war ich mit 4 Tagen gut bedient. Zwar waren die Blutungen, Schmerzen und Hormonschwankungen an den ersten beiden Tagen besonders schlimm, danach aber beinahe nicht mehr erwähnenswert. Also im Vergleich zu anderen Frauen, die teilweise so starke Schmerzen hatten, dass sie ohnmächtig wurden oder mit unfassbar hohen Blutverlusten im Krankenhaus eingeliefert wurden, war ich wirklich gut dran.
Mich nun frischer fühlend, aber auch nicht wirklich erfreut über das monatliche Dilemma, betrat ich dann das Büro und zuckte kurz zusammen, obwohl ich ja informiert war, als ich den Blauhaarigen, stark tärowierten jungen Mann statt der Person von Marius an dem Sekretär sitzen sah. Er sah auf, als ich die Tür hinter mir schloss, hatte aber keine Zeit, mir ein Lächeln zu schenken. Ich war trotzdem höflich wie immer und grüßte mit einem vorbildichen Lächeln: "Guten Morgen, Herr Tjarks." Seine eisblauen Augen sahen nun direkt in die meinen, und aus irgendeinem Grund überlief es mich kalt. "Guten Morgem, Frau Swan.. Etwas spät dran heute, was?" Ein überhebliches Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Ich wurde rot. "Ich, uhm... Es sind zwanzig Minuten." Ich bemühte mich, höflich zu klingen, aber ihm gleichzeitig klarzumachen, dass das doch kein Weltuntergang war. Er zog nur eine Augenbraue nach oben und sah mich herausfordernd an. "Und das rechtfertigt Ihr Zuspätkommen?" Ich ballte meine ihm abgewandte Hand zur Faust. "Nein, ich..." Er unterbrach mich, wie ein glatter Aal, aber mit dem hinterlistigen und untergrabenen Ton einer Schlange. "Wüsste ich nicht Bescheid, dass diese Unpünktlichkeit mit Herrn Ley zusammenhängt und von ihm abgenickt wird, hätte ich Ihnen gerade eine Abmahnung geschrieben." Seine Lippen kräuselten sich zu einem spöttischen Grinsen. Ich presste meine Lippen nur aufeinander und beruhigte meine Atmung, um nicht komplett auszurasten. In Gedanken verfluchte ich mich dafür; man musste mir dieses Verhalten doch ansehen und wäre ich gerade nicht in Hormonstress, wäre meine Reaktion anders ausgefallen. Aber in jedem Fall wäre er auf der Liste der Beliebtheit meinerseits deutlich abgesunken. Da er nichts mehr hinzuzufügen hatte, wollte ich mich gerade zum Gehen wenden, als er dann doch noch nachschob: "Dann machen Sie einfach diese zwanzig Minuten länger, Frau Swan. Oder darf ich eigentlich Bella sagen?" Ich zuckte kurz mit den Schultern und nickte dann knapp. "Wenn Sie gerne möchten... Es wäre mir eine Ehre", erwiderte ich schmallippig lächelnd und mit einem gepressten Ton, der wirklich sehr unhöflich klingen musste. Aber auf seine harten Züge schlich sich der Hauch eines Grinsens, das aber anderer Natur zu sein schien, welche ich jedoch nicht weiter ergründen wollte. So betrat ich dann mein Büro, fuhr den PC hoch und begann die Arbeiten, die ich jeden Tag ausführte. E- Mails lesen, beantworten, zusammenfassen und dann in den Nebenraum weiterleiten, Termine regeln, Zahlen in Programme einpflegen und und und.
Zum Glück klang meine Wut auf Herrn Tjarks bald ab und ich schob es einfach darauf, dass er entweder keine Freundin oder Freund hatte und ihm seine rechte Hand zu langweilig wurde oder aber, weil seine Freundin gerade in dem selben Dilemma wie ich steckte und er sich so anders helfen musste. Ich musste grinsen. Nach seiner Wirkung her war ich mir aber ziemlich sicher, dass er nicht schwul war. So wie er mich schon angesehen hatte.. Auch wenn ich nicht verstehen konnte, wieso ich begehrenswert sein sollte.
hi bims back. bin gerade Kapitel 90 am vorschreiben. krank haha
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