21. Kapitel
P. o. V Marius
Ihr Verhalten stieß mir im Nachhinein etwas unangenehm auf, es war nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte: Erst hatte sie sich auf meine Forderung, oder besser gesagt, mein Angebot, "eingelassen", nur um dann, weil es ihr doch nicht gefiel, nocht so ganz geheur war, eine Minute später einen auf Revolutionärin und Aufständische zu machen. Aber so würde sie nicht durchkommen, bei mir nicht. Niemals. Außerdem konnte sie jetzt nicht mehr nein sagen. Sie hatte es von Anfang an nicht gekonnt, das hätte jeder erkennen können, wie sehr sie mich gut zu finden schien; ich wusste, sie würde zustimmen. Nichts anderes würde sie tun. Mir selber zustimmend nickte ich leicht, stieg aus meinem Auto, betrat mein Haus. In meinem Arbeitszimmer nahm ich mir kurzfristig meinen Laptop und arbeitete ein wenig, um mich abzulenken und die Zeit zu überbrücken.
P. o. V Isabella
Meine Arme um mich geschlungen, meine Tasche an mich gepresst, eilte ich schnellen Schrittes die Treppenstufen zu meiner Wohnung hoch, um sofort mit der Karte hektisch zwischen Tür und Rahmen herumzustochern. Nach wenigen, erfolglosen Minuten wollte ich gerade aufgeben, als ich die Karte durch das nur zugefallene Schloss drücken konnte und die Tür somit entriegelte. Ich schloss sie hinter mir, ließ das Kleid, das ich in dem Trubel an mich gepresst hatte wie ein Kind seinen Teddy, fallen und und stürmte in seinem Shirt in mein Bett. Dort kauerte ich mich zusammen; wollte irgendwie weinen, mich einrollen und alles ungeschehen machen, aber kein einziger meiner Wünsche erfüllte sich. Ich hatte es doch schon so oft erlebt, dass mir meine Taten peinlich, nicht gut genug oder sogar kontraproduktiv erschienen, aber in diesem Moment brachen Gefühle einer neuen Schwere und Quantität über mich herein, dass ich beinahe alles vergaß, wofür ich stand. Ich vergrub unbewusst meine Nase in dem Oberteil, das ich immer noch trug und sofort war mein Kopf erfüllt von Bildern, die ich eigentlich für immer löschen wollen würde. Frustriert wimmerte ich leise auf, als da die besonderen Erinnerungen von gestern Nacht hochkamen und ich damit wieder direkt mit seiner Forderung konfrontiert wurde. Die Bilder, Situationsfetzen zogen an mir vorbei, ich hatte alles so klar vor Augen, fühlte mit, und war gleichzeitig so weit weg von alledem, wo ich hier lag.
Entweder auf ihn eingehen, Kontakt mit ihm haben, mehr als ich sonst je gehabt hätte, mit ihm schlafen, alle Privilegien, die ich mir vorstellen konnte, unter dem Tribut, von ihm regelrecht benutzt zu werden. Benutzt, um seine Vorliebe auszuleben, wo er doch bestimmt so viele andere dafür finden könnte... Oder doch nein sagen und alles, was ich hatte, damit zu riskieren.. Ich stellte mir vor, wie es wohl sein mochte, von ihm wie eine Fremde behandelt zu werden. Nie wieder in sein schönes Antlitz sehen können, nie wieder schluckend und stotternd vor seiner imposanten Person zu stehen, nie wieder seinen einzigartig guten Geruch in der Nase zu haben, nie wieder seine Lippen auf meinen, seine Hände auf meinem Körper-
Eine einzelne, einsame Träne kullerte über meine Wange- ich seufzte geschlagen. Er hatte recht gehabt, er hielt mich in Händen. Mit einem Klammergriff.
Von einem weiteren, plötzlichen Wutanfall ergriffen, setzte ich mich auf. Ich hatte mich nie bis jetzt von jemandem so beeinflussen und so einnehmen lassen. Was war los mit mir? Ich war, wie ich es schon oft hatte hören müssen, ein starkes, intelligentes Mädchen, dass sich überall durchgebissen hatte. Als Küken, mit weitem Abstand, alle Abschlüsse als Jahrgangsbeste gemeistert hatte. Ich, Isabella Swan, die unglücklicherweise nach dieser Protagonistin aus dem dummen Buch benannt war, ließ sich nicht von einem Möchtegern-Christian Grey vereinnahmen. Was dachte der sich eigentlich?! Und da ich wusste, dass, egal wie sehr ich mir das einredete, die anderen, weit schwerwiegenderen Sachen wieder hochkommen würden, schnappte ich mir zielstrebig eine Packung Ben&Jerry's, Cookies and Cream, setzte mich auf mein Bett, kuschelte mich in eine Decke und begann einen Serienmarathon.
Vier Stunden und vierzig Minuten und damit eine ganze Staffel später schälte ich mich aus der flauschigen Nicci-Decke und bequemte mich langsam ins Badezimmer. Meine Haare bearbeitete ich mit etwas Trockenshampoo, stellte dann fest, dass sie nicht mehr zu retten waren und stellte mich unter die Dusche. Ich hatte die Geschehnisse des Morgens mit der Eiscrème und der fesselnden Serie so stark in die letzte Ecke meines Bewusstseins gedrängt, dass mir der gewisse Countdown von 5 Stunden nicht mehr präsent war. Gemütlich, mit mehreren Pfegekuren, Haarbutter und Duschschaum-Bodylotions zum Entspannen, duschte ich eine gefühlte Ewigkeit. Leise ein Lied summend und durch das Prasseln des Duschwassers gehindert, war es mir nicht möglich, das leise Schließen meiner Wohnungstür zu vernehmen...
P. o. V. Marius
Ich blickte auf meine Armbanduhr. Nun gut, sie hatte offensichtlich nicht vor, sich bei mir zu melden, weswegen ich den Beschluss fasste, mir meine Antwort persönlich abzuholen. Ich kannte die Strecke ja nun mittlerweile ganz gut und schummelte mich mit einigen Tricks schneller durch den Feierabendverkehr als alle anderen. Punkt 18 Uhr stand ich vor ihrer Wohnungstür, den Zeigefinger über dem Klingelknopf schwebend. Kurz hielt ich inne, entschied mich dann aber gegen diese konventionelle Art des Signals zum Ankündigen eines Gastes, versuchte, wie sie heute morgen, die Tür mit einer Plastikkarte zu entriegeln, und siehe da: Es funktionierte. Leise schwang sie auf, ich betrat die helle, süß eingerichtete Studentenwohnung (als mehr konnte man ihre Behausung nicht bezeichnen) und schloss sie möglichst leise wieder hinter mir. Bella schien zu duschen, denn ich hörte plätscherndes Wasser und sanftes Summen, was mir trotz aller Misere ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte. Mit leisen Schritten näherte ich mich der Tür, öffnete sie einen Spalt breit. Ich erhaschte nur einen naseweisen Blick auf die Schönheit, die ich hoffentlich bald mein Eigen nennen konnte, und musste mich sofort beherrschen. Ich wollte es jedoch nicht riskieren, von ihr entdeckt zu werden, außerdem wollte ich mir ein kleines Stück Seriosität bewahren und räusperte mich laut. "Du bist mir eine Antwort schuldig, Kätzchen."
hallöchen... also ich bekomme so beinahe keine rückmeldungen und ich habe beschlossen, erst dann etwas weiter zu schreiben, wenn sich das reguliert. versteht mich nicht falsch, es geht hier nicht um fame, votes oder so. sondern einfach darum, dass ich hier seit juni 2018 so viel reinstecke, ich habe 47 kapitel verfasst und es werden mehr, und dann komt null. das deprimiert und demotiviert mich, partypeople. naja. aber ab und an wird was kommen, nur langsamer. ich habe vorgeschrieben. xxx
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