„Die Zeit überschlägt sich wie ein Stein vom Berge herunter, und man weiß nicht, wo sie hinkommt und wo man ist."

Wie sehr verdeutlicht dieses Zitat von Johann Wolfgang von Goethe doch die Frage, die man sich wie immer am Ende eines jeden Jahres stellt. Wo um Himmels Willen ist die Zeit denn nur geblieben, dass es schon wieder heißt, ein weiteres Jahr auf unserem Weg durchs Leben zu verabschieden.

Abschied.

Ein Wort das wir eigentlich nicht sonderlich mögen, beinhaltet es doch oft den Schmerz des Endens. So sehr wir einem Ende auch manchmal entgegenfiebern, es einfach nicht erwarten können wie es denn ausgeht, fürchten wir es gleichsam auf ganz paradoxe Weise. Enden bedeutet abzuschließen und Revue passieren zu lassen, über die unterschiedlichsten Dinge die bewegten, aber zugleich vielleicht auch verärgerten. Doch alleinig das Abschließen ermöglicht erst den richtigen Neuanfang und ist nicht gerade das der Kern, der hinter unserem ganzen Leben steckt? Anfangen und beenden und immer fort dreht sich dieser Kreislauf, bis er ganz am Ende unserer Reise schließlich und endgültig zum Stehen kommt.

Zugegeben der Gedanke des Endes macht manchmal traurig, doch erst das Ende ermöglicht einen neuen Anfang. Und um es einmal ganz bildlich und mit einem ganz altbekannten Spruch zu formulieren: Schließt sich eine Tür, so öffnet sich bald darauf eine neue.

Auch die Tür des Jahres 2016 steht kurz davor sich zu schließen, doch das neue Jahr 2017 wartet schon darauf, von uns geöffnet und entdeckt zu werden. Allerdings so groß auch immer die Vorfreude auf das kommende Jahr sein mag, so gibt es immer diese kleinen Momente der Stille, in denen wir auf einmal ganz ruhig und nachdenklich werden.

Still werden wir und gedenken all den vielen guten und schlechten Dingen die die vergangenen zwölf Monate geprägt haben. Diese kleinen ruhigen Momente sind der Tribut an das Vergangene in unserem Herzen. Tribut an all die neuen Erfahrungen und Menschen die uns bereichert haben, aber auch an all jene Dinge und Menschen, die wir auf unserem Weg haben loslassen müssen. Weihnachten lehrt uns das Licht im Dunkeln zu sehen und der Jahresumbruch beweist uns etwas ganz essentielles immer wieder aufs Neue.

Es geht weiter!

Egal wie dunkel oder hell so viele unserer vergangen Stunden gewesen sein mögen, die Welt dreht sich weiter. Der Jahreswechsel lehrt uns zurück zu blicken und zu verstehen, bevor wir loslassen müssen, um bereit zu sein für den neuen Anfang. Und ein Wort erleuchtet dabei, gleichsam einer ewigen Flamme, unseren weiteren Weg, ein Wort das so simpel ist, dass es fast schon wieder absurd erscheint.

Nämlich, Hoffnung.

Meine Lieben,

Ich wünsche euch all das Beste für das kommende Jahr!

Ich wünsche euch, dass eure Träume wieder ein kleines Stückchen näher rücken werden.

Ich wünsche euch Mut zum Zurückblicken und Abschließen.

Und zum Schluss wünsche ich euch, dass euch das Licht der Hoffnung in jeder Lebenslage, wie ein treuer Freund begleiten möge.

Mit diesen Worten, lasst uns nach vorne Blicken und im Herzen das Hier und Jetzt bewahren, mit all seiner Schönheit.

Eure Nebelbrise