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14. Annäherungen


Endlich hatte er sie wahrgenommen. Natürlich war es lediglich eine Frage der Zeit gewesen, bis er bemerken würde, welch talentierte Anhängerin sie doch abgab.

Keinen noch so absurd kleinen Moment hatte sie daran gezweifelt, dass er eines Tages auf sie zugehen würde und heute war es schlussendlich geschehen.

Ein selbstgefälliges, fast schon verzücktes Grinsen hatte sich auf ihrem Gesicht ausgebreitet. Sie würde den ihr zugedachten Auftrag sehr ernst nehmen und alles, wie könnte es auch anders sein, zu seiner vollsten Zufriedenheit erledigen. Denn Perfektion zeichnete sie aus und sie würde ihn ganz gewiss nicht enttäuschen. Oh nein, viel zu lange schon hatte sie auf diesem süßen Augenblick gewartet und Fortuna stand nun, nach dieser unendlichen Zeit des Wartens, auf ihrer Seite.

Das Grinsen auf ihrem Gesicht wurde breiter und verlieh dem Mädchen einen Hauch von Verrücktheit. In ihren Gedanken malte sie sich seine Reaktion aus, wenn er von ihrem selbstredend eintretenden Erfolg, erfahren würde. Ihr Herz schlug vor Begeisterung lauter, als sie den erfreut überraschten Ausdruck auf seinem wunderschönen, makellosen Gesicht vor ihrem inneren Auge vor sich sah.

Er würde ihr letztlich einen erhöhten Rang unter seinen Gefolgsleuten zusprechen und sie würde mit Freuden, den ihr zugedachten Platz annehmen. Sie würde die Privilegierte sein unter den, ihm folgsamen niederen Hexen und Zauberern, denn nicht minder stand ihr zu. Ihr die sie doch schon immer, von einem größeren Schicksal geträumt hatte und nun war die Gunst der Stunde endlich hereingebrochen. Die Moiren hatten sich schließlich ihrer erbarmt und sie würde allen, die sie einst belächelt und sich ihr entgegen gestellt hatten in die Schranken weißen.

Das Mädchen fuhr sich selbstgefällig durch ihr dunkles Bronzehaar, während sie mit glitzernden Augen, ihre sich im Fenster spiegelnde Erscheinung begutachtete. Ein teuflisches Lächeln schlich sich auf ihr, im flackernden Licht der Fackeln, unheimlich rötlich erscheinendes Gesicht. Ein neuer Stern würde aufgehen und dieses Insekt von einer Person würde von seinem maßlosen Glanz geblendet und enttarnt werden, als jene unverschämte Blenderin, die sie doch eigentlich war.

Das bronzehaarige Mädchen ballte erzürnt ihre Hände zu Fäusten zusammen, als sich das Bild der ihr verhassten goldgelockten Ravenclaw in ihren Geist schlich. Er hatte allen Grund ihr zu misstrauen und sie würde ihm durch ihre Nachforschungen beweisen, welch unwürdige Kreatur sie doch war.

Die Hände des Mädchens entspannten sich wieder bei diesen Gedanken, als sie ganz langsam und bedächtig von dem mächtigen Bogenfenster, welches dass von silbernem Mondlicht beleuchtete Schlossgelände von Hogwarts zeigte, zurücktrat.


♦♦♦


Das Wochenende war unbeschreiblich schnell an Fidea und den anderen Schülern vorbeigezogen und nun stand bereits die zweite Schulwoche für alle an. Wie zuvor erwartet, konnte sich die Ravenclaw am Montagmorgen wieder ohne großartiges Gerede zu befürchten, auf die unzähligen verschlungen Korridore von Hogwarts trauen. Sie war wieder eine unter vielen, was Fidea in Anbetracht ihrer Mission mehr als recht war.

Das goldblonde Mädchen durchschritt die große Halle, welche bereits vom Stimmengewirr der anderen jungen Hexen und Zauberer erfüllt war, um sich zu ihren Freunden Wilhelmina und Gideon an den Huffelpufftisch zu setzen.

Mit einem gemurmelten "Guten Morgen" setzte sich die Ravenclaw zu den beiden, in einer lautstarken Diskussion verstrickten Freunde.

"Und wenn ich es dir doch sage, ihr habt keinerlei Chance!"

Wilhelmina bedachte Gideon mit einer zutiefst überzeugten Miene, während der angesprochene Huffelpuff lediglich zweifelnd den Kopf schüttelte.

"Sei dir da nicht so sicher! Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ihr Gryffindors euch in eurem maßlosen Eifer entschieden überschätzt."

Die hochgewachsene Gryffindor verdrehte daraufhin nur ihre schokoladenbraunen Augen und wandte sich an Fidea zu ihrer linken Seite. "Jungs und Quidditch, mehr sage ich da nicht dazu".

Gideon würdigte diese Bemerkung nur mit einer hochgezogenen Augenbraue. Das goldgelockte Mädchen erinnerte sich dunkel daran, dass am Ende dieser Woche das erste Quidditchspiel der diesjährigen Saison bevorstand, welches zwischen den Häusern Gryffindor und Huffelpuff ausgefochten werden sollte. Natürlich war es dementsprechend kaum verwunderlich, dass ihre sonst so hervorragend miteinander auskommenden Freunde, ein wenig auf ihren Stolz als Mitglieder der gegeneinander antretenden Häuser bestanden. So hatte die Ravenclaw bereits am Wochenende mehr oder weniger als Streitschlichterin fungiert und würde in dieser Funktion allem Anschein nach, noch etwas länger von Nöten sein. Die sonst recht umgängliche Wilhelmina, schien was das Thema ihrer Lieblingssportart anbelangte, nicht großartig mit sich reden lassen zu wollen und ließ dabei ihrer temperamentvollen Ader ungehindert freien Lauf.

Zu allem Überfluss gefiel es Gideon außerordentlich gut, seine Freundin hier und da mit beiläufigen Kommentaren zum Scheitern der Hausmannschaft Gryffindors, regelrecht auf die Palme zu bringen. Das Mädchen kam nicht umhin innerlich zu schmunzeln, die beiden waren manchmal wirklich wie kleine Kinder. Es würde zumindest mit ihnen als Freunde, ohne Zweifel nie sonderlich langweilig werden.

Auch wenn weder Gideon noch Wilhelmina wahrhaftig eingeschnappt wegen einer ihrer langatmigen Diskussionen waren, schaukelte sich das Ganze gelegentlich ziemlich hoch, weshalb Fideas Einschreiten manchmal unabdinglich erschien. Offensichtlich hatten sich aber heute die hitzigen Gemüter der beiden äußerst schnell wieder abgekühlt, so dass die drei locker schwatzend frühstücken konnten, bevor sich die Ravenclaw schließlich zusammen mit Gideon auf den Weg zu Zaubertränke machte, wohingegen Wilhelmina sich wenig motiviert zum Muggelkunde-Klassenzimmer begab.

Nachdem das goldblonde Mädchen und der Huffelpuff die steinerne Treppe zu den dunklen, feuchten Kerkerräumen hinter sich gelassen hatten, stellten sich die beiden zu Aldwyn Abbot und Lesley Bones. 

Während die Huffelpuffs - wie könnte es auch anders sein- sich über das bevorstehende Quidditchspiel am Wochenende unterhielten, blickte Fidea bemüht unauffällig zu der abgesondert dastehenden Traube an Slytherinschülern hinüber. Eine kleine Gruppe von -für den Geschmack der Ravenclaw- viel zu stark aufgedonnerten Mädchen in grünen Schulumhängen, versuchten kichernd die Aufmerksamkeit eines schlanken dunkelhaarigen Jungens zu erlangen, welcher unverkennbar unter den ihn umgebenden übrigen Slytherins hervorstach.

Ob es nun an seiner makellosen aufrechten Haltung oder seinem, im düsteren Licht des Kerkergewölbes übernatürlich marmorweiß erscheinendem Gesicht lag, blieb dem Mädchen unklar. Vielleicht waren es aber auch seine perfekt charmant einstudierte Maske und die ihn umgebende Aura aus Macht und Autorität. Fidea wusste es nicht so genau, doch eines war unwiderruflich und unabdinglich der Fall, nämlich dass man Tom Riddle definitiv nicht übersehen konnte, selbst wenn man es vergebens beabsichtigte.

Als hätte der junge Dunkle Lord, den auf sich ruhenden Blick des Mädchens gespürt, trafen sich für einen kurzen Augenblick ihre Augen. Ein breites fast schon heimtückisches Grinsen hatte sich auf das wohlgeformte Gesicht des Jungen geschlichen.

Hatte ihm Abraxas Malfoy bereits von ihrer Familienherkunft berichtet?

Die sich nun öffnende Kerkertür zu ihrem Klassenzimmer ließ den Blickkontakt der beiden allerdings rasch unterbrechen, als die mittelgroße Schar an Schülern sich nacheinander in den dahinter liegenden Raum drängte. Das Zaubertrankklassenzimmer war wie immer von weißem nebelartigem Dunst verhangen, als sich die in Ausbildung befindlichen Hexen und Zauberer zu ihren gewohnten Sitzplätzen, in dem ansonsten düsteren Kerkerraum begaben.

Fidea schlenderte zu ihrem Platz von letzter Woche hinüber und war mehr als überrascht dort nicht wie erwartet auf Gideon zu treffen, sondern auf keinen Geringeren als Tom Riddle höchstpersönlich. Mit einem Stirnrunzeln und einem fragenden Ausdruck auf dem Gesicht, setze sich die Ravenclaw neben den dunkelhaarigen Slytherin. 

Was hatte dies zu bedeuten und warum war er nicht zu den anderen Mitgliedern seines Hauses hinüber gegangen? Nach einem kurzen Blick auf die anderen Slytherins, welche ihren Gesichtern nach zu urteilen nicht minder überrascht waren als sie selbst, wandte sich das Mädchen schließlich an ihren unliebsamen Sitznachbarn. 

"Haben wir uns verirrt?"

Die Ravenclaw bedachte den breit grinsenden jungen Dunklen Lord mit einer hochgezogenen Augenbraue. 

"Das gleiche wollte ich gerade fragen!" 

Gideon war soeben zu ihnen gestoßen und hatte sein Augenmerk auf Tom Riddle gerichtet. Es war unverkennbar, dass der Huffelpuff dem Slytherin keinen Meter über den Weg traute.

Das Gesicht des dunkelhaarigen Jungen blieb aufgesetzt freundlich und zuvorkommend, als dieser zu sprechen ansetzte. "Da wir heute in Gruppen zusammen arbeiten werden, wollte ich mich vergewissern, dass ich keiner komplett unfähigen Person zugeteilt werde". Tom Riddle musterte Gideon daraufhin mit einem zutiefst abwertenden Ausdruck auf dem alabasterweißen Gesicht.

"Ach und du weißt bereits so genau, was wir im heutigen Unterricht machen werden? Hast du seit neustem Professor Slughorn ersetzt?" Gideon blickte den Slytherin nicht weniger abschätzig an. 

"Stellst du mein Gesagtes etwa in Frage?" 

Seine Stimme war nach wie vor äußerst freundlich, allerdings war ein mitschwingender gefährlicher Unterton kaum überhörbar.

"Was kann ich schon für deine Unwissenheit?" Fidea blickte zwischen den beiden Jungen - unschlüssig wie sie reagieren sollte- hin und her, als würde ein stetiger Ballwechsel zwischen den beiden von statten gehen. Mit einem letzten misstrauischen Blick in Richtung Riddles, begab sich der Huffelpuff letztlich zu einem anderen freien Platz. Offensichtlich hatte es Gideon für klüger befunden, den Slytherin nicht weiter herauszufordern.

Fidea würde nun wohl die ganze Doppelstunde über neben Tom sitzen bleiben müssen. Noch bevor einer von ihnen seine Worte an den jeweils anderen richten konnte, erhob Professor Slughorn seine Stimme und teilte der Klasse im Folgenden mit, dass er für diese Unterrichtseinheit tatsächlich eine Gruppenarbeit vorgesehen habe. Nachdem sich die Schüler nach lautem Stühleumherschieben und Gerede schließlich in zufriedenstellenden Grüppchen zusammen gefunden hatten, verteilte der wohlbeleibte Zaubertranklehrer unterschiedliche Arbeitsaufträge an die Schüler.

Die Ravenclaw vernahm beim Herumgehen des Professors durch die ganze Klasse, die Namen von verschiedensten Zaubertränken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. 

Alle waren jedoch dem Wissen des Mädchens nach, über ein längeres Zeitintervall hinaus zu brauen, also musste sich das Ganze um ein andauerndes Projekt handeln.

Als Professor Slughorn zwei Gryffindors den Trunk des Friedens zugeteilt hatte, trat der dickliche Zaubertranklehrer mit deutlich erfreuter Miene auf Tom und Fidea zu. "Ah eine interessante Gruppenwahl" seine stachelbeerfarbenen Augen leuchteten begeistert auf, während er sich den Pergamentblättern in seinen Händen widmete. "Dann werden wir mal eine angemessene Aufgaben für sie beide heraussuchen" der dickliche Professor zwinkerte seinen beiden Lieblingsschülern freundlich zu. "Ah wie wäre es mit Veritaserum?" Das Lächeln auf seinem rundlichen, vor Begeisterung geröteten Gesicht wurde erheblich breiter.

"Ja ja eine perfekte Herausforderung für sie beide. Ich freue mich bereits jetzt schon auf ihr Ergebnis". Und mit diesen Worten wandte er sich an die nachfolgende Gruppe, welcher er auftrug sich doch an einem Euphorieelexier zu versuchen.

Die Ravenclaw besah den Slytherin unschlüssig, bevor sie beide sich letztlich schweigsam über ihre Zaubertrankbücher beugten, um alle für den ihnen zugewiesenen Trank benötigten Zutaten herauszusuchen.

Hatte Fidea für gewöhnlich keinerlei Probleme sich auf irgendwelche Schulsachen zu konzentrieren, erschien es ihr heute im Beisein von Tom Riddle fast unmöglich den Sinn der schwarzen Lettern auf weißem Papier aufzunehmen. Die Präsenz des jungen Dunklen Lords verunsicherte das Mädchen, welches nicht so recht wusste, wie sie mit der ganzen Situation umzugehen hatte. War es denn nicht fast schon skurril, dass ausgerechnet der zukünftig gefürchtetste schwarze Magier mit ihr den Wahrheitstrank brauen sollte? Er der doch genau wie sie, so vieles zu verbergen hatte. Es schien ihr fast so, als wollte das Schicksal an diesem Tag mit ihrer Person ein fürchterlich albernes Spiel treiben.

Nachdem Fidea mit äußerster Mühsal schließlich, alles den Trank betreffende durchgelesen hatte und sie sich alle benötigten Zutaten aus dem Vorratsschrank der Schüler und die restlichen, fehlenden Ingredienzen von Professor Slughorn geholt hatten, fing das Zaubertrankbrauen der beiden munter an.

Schweigsam schnitten und wogen sie Zutaten zurecht, bis Tom Riddle die zwischen ihnen herrschende unangenehme Stille durchbrach. "Du musst nicht meinen mir mit deinem Schweigen ausweichen zu können".

Seine dunklen Augen glitzerten bei diesen Worten im spärlichen Licht des Raums. "Das ist auch nicht meine Absicht". Saphirblaue Augen sahen dem dunkelhaarigen Jungen bestimmt entgegen.

 "Ach nein?" 

Ein zutiefst amüsierter Ausdruck war auf das makellose Gesicht Tom Riddles getreten.

"Lügen gehört definitiv nicht zu deinen Talenten Fountain". Ein skeptischer Ausdruck machte sich auf dem ovalen Gesicht Fideas breit.

"Ach und du glaubst über meine Fähigkeiten genauestens Bescheid zu wissen?" 

Die Ravenclaw bedachte den Slytherin mit hochgezogenen Augenbrauen, während sie damit beschäftigt war, das gefrorene Ei einer Aschwinderin sorgsam in feine Flocken zu raspeln.

"Ich denke, dass ich mehr über dich weiß, als du vermutest". 

Ein gefährlich charmantes Lächeln hatte sich auf das marmorne Gesicht des jungen Dunklen Lords geschlichen. Dem Mädchen kam es so vor, als wäre er eine Kobra, welche einzig und alleine auf den richtigen Augenblick zum Zubeißen hin verharrte.

Für einen kurzen Moment blieb das Herz der goldhaarigen Ravenclaw vor Schreck stehen. Er konnte unmöglich von ihrem Auftrag erfahren haben? Oder etwa doch? Nein das war absurd, er wollte sie lediglich verunsichern und dies tat er - auch wenn Fidea es reichlich ungern zugab- ungemein gut.

Das Lächeln des dunkelhaarigen Jungen wurde noch breiter und das Mädchen sehnte sich in diesem Augenblick nichts mehr herbei, als ihm genau dieses überhebliche Grinsen schnurstracks aus dem perfekt anmutenden Gesicht fegen zu können. Er mochte die anderen zwar verunsichern und verängstigten können, doch dieses Vorgehen würde bei ihr keinesfalls funktionieren.

"Wenn du wirklich so viel über mich weißt, wäre es dann nicht weitaus klüger mich darüber gar nicht erst zu informieren? Schließlich entgleitet dir dadurch ein vermeintlicher Vorteil mir gegenüber." 

Fidea hatte eine übertrieben freundliche Miene aufgesetzt und bedachte den Slytherin ganz nebenbei mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck. Toms Miene war nicht minder überfreundlich als er die Ravenclaw mit gefährlich glitzernden Augen musterte. "Du solltest auf deine Worte achtgeben Fountain! Ich brauche keine Vorteile, denn ich bin so oder so immer überlegen." 

"Wenn du das sagst".

Fidea gab sich von dem Gesagten unbeeindruckt und war gerade dabei den Trank um eine sorgsam abgemessene Menge an kleingeschnittenem Wermut zu ergänzen, als Tom urplötzlich ihre Hand mit festem Griff festhielt. 

In dem Kopf des Mädchens meldete sich dabei, ein vergangenes Déjà-vu Erlebnis aus der Schlossbibliothek, wieder in ihrem Gedächtnis wach.

"Was in Merlins Namen?" Verärgert blickte die Ravenclaw in das nun ausdruckslose und enorm schwer deutbare Gesicht des dunkelhaarigen Jungen. 

"Du bist gerade im Inbegriff unseren Zaubertrank gleich zu Anfangs schon, zu ruinieren. Den Wermut musst du pulverisieren, dann kannst du den Schritt mit dem Kobragift vorziehen".

Fideas Gesichtsausdruck war nach wie vor alles andere als begeistert. "Das steht aber so nicht im Buch!" In ihrer Stimme, war ein wütender Nachdruck mit geschwungen. 

"Natürlich nicht. Es handelt sich dabei auch um fortschrittliches Eigenwissen. Willst du mir etwa sagen, dass du das nicht wusstest?"

Der junge Dunkle Lord betrachtete die Ravenclaw mit hochgezogenen Augenbrauen und einem zutiefst arroganten Gesichtsausdruck, den Fidea am liebsten mit einem Fluch von seinem Gesicht gewischt hätte. Wenn sie eins nicht ausstehen konnte, dann war das die Überheblichkeit einer anderen Person. Fehler waren zwar bedauerlich, gehörten jedoch zum Menschsein dazu. Darauf herumzureiten erschien ihr daher als ziemlich unnötig. 

Innerlich ärgerte sich das Mädchen zutiefst über sich selbst. In seiner Gegenwart konnte sie irgendwie nicht vollständig frei denken und hätte fast einen Fehler begangen, welcher ihr ansonsten unter normalen Umständen, gewiss nicht unterlaufen wäre. Aber dies waren nun einmal keine normalen Umstände. So viel zu dem Thema, dass man dem Feind gegenüber keine Schwächen offenbaren sollte.

"Die Klugheit deiner Familie, scheint wohl nicht ganz bei dir hängen geblieben zu sein". Die Ravenclaw sah den Slytherin für einen Moment ungläubig an. Tom wusste also definitiv schon über ihre familiären Wurzeln Bescheid, ganz wie sie bereits vermutet hatte. Das etwas spitze und fast schon provokante Kommentar, ließ dabei keine begründbaren Zweifel mehr übrig. 

"Ich bin auch nicht meine Familie". 

Fidea hatte die Worte mit äußerster Ruhe von sich gegeben. "Nein gewiss nicht". Die dunklen Augen Tom Riddles bohrten sich in die ihm entgegen gerichteten, saphirblauen Augen der Ravenclaw.

"Aber was das Thema Klugheit betrifft, gilt es für dich noch einiges aufzuholen". 

"Ach ja? Ist dem so?" 

Das goldblonde Mädchen sah den Slytherin nach wie vor mit aufgesetzter Freundlichkeit an, während sie sich innerlich einbläute, nicht auf die Provokationen des Jungen einzugehen. Es war offensichtlich, dass er ihre Grenzen auszutesten suchte.

"Oh ja. Du könntest beispielsweise mit dem Thema Freunde - er verzog bei diesem Wort unverkennbar das schöne Gesicht- beginnen. Den Umgang den du dir bisher ausgesucht hast, ist keinesfalls der allerbeste". Die dunklen Augen Tom Riddles huschten für einen kurzen Moment abwertend zu Gideon hinüber.

"Ach und du bist die richtige Person um das zu beurteilen?" 

 Fidea bemühte sich mit unbeteiligter und zugleich höflicher Stimme auf dieses Kommentar zu reagieren, auch wenn es innerlich in ihr langsam aber stetig zu brodeln begann. Was bildete er sich eigentlich ein? Doch er war der Grund ihrer Zeitreise, also durfte sie den Slytherin nicht sogleich vor den Kopf stoßen. "Gryffindors und Huffelpuffs sind nicht gerade der vortrefflichste Umgang". Auf der hohen Stirn des Mädchens kräuselten sich kleine feine Falten, welche ihre mangelnde Zustimmung dazu Kund taten.

"Und wer ist deiner Meinung nach dann der geeignetste Umgang für mich? Du selbst?" 

Ein lauernder, fast schon raubtierhafter Ausdruck war auf das alabasterweiße Gesicht des Jungen getreten, als er kaum hörbar mit gedämpfter Stimme zu antworteten begann.

"Vielleicht"

Die Ravenclaw musterte den Slytherin eindringlich ob dieser geheimnisvollen Äußerung seinerseits. Wenn sie nicht alles täuschte, war sie tatsächlich, was Ihre Mission betraf auf dem richtigen Weg. Tom Riddle hielt sie augenblicklich zumindest für interessant genug, um ihr seine Aufmerksamkeit zu schenken.

Doch eine leise, kaum wahrnehmbare Stimme in dem Kopf des Mädchens, warnte sie davor, dem Jungen sogleich vertrauensselig entgegen zu kommen. Nach dem was Dumbledore Harry über den jugendlichen Lord Voldemort berichtet hatte, wusste er schon damals genauestens, wie er Menschen geschickt für seine Zwecke ausspielen konnte. Es galt also Vorsicht an den Tag zu legen und nicht sogleich auf den Jungen einzugehen. Als sie zu diesem Schluss gekommen war, fiel der Ravenclaw auf einmal auf, dass Tom Riddle nach wie vor ihre Hand unangenehm fest umklammert hielt.

Auch Toms Augen waren langsam zu ihren, durch die Umklammerung verbundenen Hände, hinunter gewandert und mit einem abrupten Zurückziehen seiner eigenen bleichen Hand, ließ er letztlich von der, des Mädchens ab. 

Für einen kurzen, kaum greifbaren Moment streiften sich ihre Blicke, wobei keiner von beiden, den schwerlich definierbaren Gesichtsausdruck des jeweils anderen, großartig zu deuten vermochte. Um diesem merkwürdigen Blickaustausch zwischen ihnen beiden zu entgehen, widmete Fidea sich rasch den Aufzeichnungen in ihrem Zaubertrankbuch und auch Tom wandte sich - wenn auch etwas zögerlich- wieder ihrer eigentlichen Aufgabe zu.

Den Rest der Unterrichtszeit, arbeiteten sie größtenteils stillschweigend nebeneinander an ihrer Veritaserum-Lösung weiter. Einzig und alleine wenn es um Vorgehensweisen bezüglich des Trankes ging, richteten sie äußerst knapp gehalten, das Wort aneinander. Fast schon wie eine Erlösung kam es der Ravenclaw schließlich vor, als der rundliche Professor Slughorn endlich die Zaubertrankstunde beendete. Nach seinen letzten Worten, dass sie alle jederzeit auf ihn zukommen könnten, wenn sie das Klassenzimmer unter der Woche für ihre Weiterarbeit an ihren Tränken benötigen würden, entließ er die schwatzende Menge von Schülern.

Ziemlich eilig packte auch Fidea ihre Unterlagen zusammen, um der etwas seltsamen Situation zwischen ihr und Tom Riddle schnellstmöglich zu entfliehen. Doch aus ihrem Plan, das düstere Kerkergewölbe rasch zu verlassen, sollte nicht sonderlich viel werden.

Am Anfang der Treppe, welche hinauf in die große und äußerste imposante Eingangshalle von Hogwarts führte, wurde die Ravenclaw von einer kleinen Mädchengruppe in schwarzen Umhängen mit grün-silbernen Abzeichen abgefangen.

Moira, die Verkörperung des einem Menschen zugewiesenen Schicksals, schien sie heute wahrlich auf die Probe stellen zu wollen.

"Nicht so schnell!"

Die stämmige, eher männlich aussehende Bernadette Bulstrode hatte ihr den Weg versperrt, während die anderen Mädchen Fidea in einem Kreis einschlossen, so dass sie sich wohl oder übel auf ein Gespräch mit ihnen einlassen musste. 

"Warum willst du denn so eilig die Flucht ergreifen, wenn wir nur freundlich mit dir reden möchten?"

Ein mittelgroßes schlankes Mädchen mit glänzenden rabenschwarzen Haaren, welche allem Anschein nach die Anführerin der kleinen Gruppe sein musste, hatte mit einem falschen Lächeln das Wort an die Ravenclaw gerichtet. 

Ihr von schweren Augenlidern und feinen Zügen gezeichnetes Gesicht wäre durchaus hübsch gewesen, wenn es nicht von einem zutiefst hochnäsigen Ausdruck verschandelt worden wäre. Das pferdegesichtige Mädchen mit haselnussfarbenen Haaren neben ihr, welche ihren Freunden nach zu urteilen auf den Namen Priscilla Parkinson hörte, lachte ziemlich albern und laut über das Gesagte ihrer Kumpanin.

"Ich habe gerade nicht großartig Lust mich mit euch zu unterhalten, wenn ihr mich also bitte entschuldigen würdet". Fidea sah bemüht höflich in die versammelte Runde.

"Sind wir uns etwa zu fein für eine nett gemeinte Unterredung?" 

Die Slytherin spielte mit einem lauerndem Ausdruck ihrer giftgrünen Augen mit einer, sich aus ihrer eleganten Hochsteckfrisur gelösten, schwarzen Haarlocke herum.

"Nein, aber ich kenne euch überhaupt nicht und daher wüsste ich auch nicht, was ich euch zu sagen hätte". Die Ravenclaw blickte das hochnäsige Mädchen selbstbewusst an und stemmte ihre Hände in die Hüften um größer zu wirken. Sie würde sich doch nicht auf dieses absurde Kindergarten-Gehabe einlassen.

"Oh das mag zwar sein. Aber wir haben etwas beobachtet, was uns ganz und gar missfällt. Vor allem mir". Die Slytherin widmete sich gelangweilt der Kontrolle ihrer zarten Fingernägel. "Du hast dich auf Gelände begeben, welches dir nicht zusteht. Tom Riddle gehört einzig und alleine mir, der lieblichen und aus bester Familie abstammenden Adonia Lestrange".

Ihre giftgrünen Augen glitzerten dabei angriffslustig. "Ich denke dass Tom da wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden hat!" Fidea bedachte Adonia mit einem abschätzigen Gesichtsausdruck.

"Er ist wohl kaum ein Preis, der irgendjemandem gehören würde". 

Die Ravenclaw sah die, vor Wut zitternde Slytherin mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Du magst dich für eine kleine Femme Fatale halten, doch du bist bloß ein schmutziges niederträchtiges Halbbl.."

Die arrogante Lestrange brach mitten im Satz ab und setze ein gekünsteltes Lächeln auf, welches allerdings nicht ihre Augen erreichte. Auch die anderen Mädchen lächelten auf einmal wie auf Knopfdruck und überprüften nervös ihre Frisuren. Fidea kannte nur einen einzigen Menschen, der eine solche Wirkung auf seine weiblichen Mitschüler hatte. Die Ravenclaw war daher nicht sonderlich überrascht, die ölige klanghafte Stimme des jungen Dunklen Lords hinter sich zu hören.

"Gibt es hier irgendein Problem?"

Adonia lächelte Tom bemüht betörend an, als sie mit künstlich hoher und unschuldiger Stimme zu antworten ansetzte. "Tom, natürlich nicht. Wir wollten lediglich einmal freundlich mit unserer neuen Mitschülerin quatschen". 

Die Slytherin hatte ihre rechte Hand in die Hüften gestemmt, um ihre kurvige Figur besser zu betonen, während sie ganz grazil mit ihren dichten dunklen Wimpern klimperte.

Toms Gesicht nach zu urteilen, glaubte er dem schwarzhaarigen Mädchen kein Wort.

"Adonia hälst du mich etwa für dumm?"

Seine düsteren Augen funkelten die Slytherin bedrohlich an, welche unter dem intensiven Blick des dunkelhaarigen Jungen merklich kleiner wurde. 

"Nein selbstverständlich nicht Mylo.." 

Das schwarzhaarige Mädchen stockte bei ihren Worten mit einem kurzen Blick auf Fidea. "Wir ehm. Es wird nicht wieder vorkommen".

"Das will ich dir auch geraten haben!"

Mit einem letzten zutiefst abschätzigen Blick in Richtung der, sich kleinlaut zurückziehenden Slytheringruppe, wandte er sich der goldblonden Ravenclaw zu.

"Das war unnötig, ich kann meine Schlachten durchaus alleine austragen!"

Fidea hatte ihre Arme bestimmt übereinander gekreuzt. "Ist dem so?" Tom Riddle musterte das Mädchen mit einem amüsierten Gesichtsausdruck. 

"Ja dem ist so!"

Der junge Dunkle Lord zog eine, seiner perfekt geschwungenen Augenbrauen zweifelnd in die Höhe. "Das sah aber alles andere als danach aus".

"Denk doch was du willst! Ich bin dir keine Antwort schuldig!" 

Und mit diesen Worten stürmte die Ravenclaw an dem Slytherin die steinernen Treppen zur Empfangshalle nach oben.

Dabei entging ihr das selbstsichere zufriedene Grinsen, welches sich langsam auf dem marmorgleichen Gesicht von Tom Riddle auszubreiten begann, während er sich lässig und mit äußerster Eleganz an eine, der kühlen Kerkerwände angelehnt hatte und ihr listig hinterher blickte.



So meine Lieben :)

Wie versprochen hier das neue Kapitel und wie immer hoffe ich dass es euch soweit gefällt. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit noch ganz herzlich bei euch für eure Votes und Kommentare bedanken. Jedes Mal wenn ich sehe, dass jemand wieder etwas zu den Kapiteln geschrieben hat, flippe ich total aus und lese jedes Kommentar gefühlt zehnmal durch vor Freude. Ihr seid wirklich die besten!

Ganz liebe Grüße von meiner Seite :)


Hier noch zur Erklärung:

Adonia =  weibliche Form von Adonis, welcher als das Sinnbild der Schönheit gilt

Priscilla = dieser Name bedeutet so viel wie die "Altehrwürdige", was daher wohl zu einem Reinblut passen dürfte















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