Er ist wer!?
Yoyoyo ihr people der Welt. Was geht? Ich bin mal wieder da. Eigentlich hatte ich vor diesen OS schon ein paar Tage nach der Gamescom zu veröffentlichen, aber mir ist der Führerschein dazwischengekommen. Ihr wisst, ich habs nicht so mit Pünktlichkeit. Naja, es ist jedenfalls wieder mal ein Gamescom OS. Viel Spaß. PeaceOut.
Disclaimer: Ich hab die beiden hier ganz extrem dargestellt. Man könnte das als Rufschädigung auffassen, aber das tun wir jetzt mal nicht.
Klar!?
TW: Smut
»CastCrafteeeer!«
Marcels übermotivierte Stimme übertönte den Lärmpegel der anderen Gamescom Besucher.
Heiko blickte überrascht auf. Bis jetzt hatte er bei Samsung gestanden und Fotos mit Fans gemacht oder ihnen Autogramme gegeben.
Wenngleich es ihm Spaß machte, seine Fans zu sehen und hier zu stehen bei Samsung, so war es doch etwas anstrengend mit so vielen fremden Leuten zu quatschen. Er war ja doch eher der geborene Streamer, der am liebsten fast den ganzen Tag hinter dem PC zubrachte.
Also waren die beiden eine willkommene Abwechslung. Hinter Marcel erkannte er nun auch Hugo und Mike.
Erfreut begrüßte er die drei mit einem Handschlag, als sie ihn erreichten.
»Was habt ihr bis jetzt so gemacht?« fragte Heiko.
Marcel setzte sogleich eifrig zu einer Antwort an, wobei er vorher noch einmal die Luft einsog auf die typische Marcel Art.
»Ey weißt du, das war grad echt crazy. Da war vorher so eine riesen Gruppe 13-Jähriger die alle ein Foto wollten und so richtig komische Scheiße gelabert haben. Die haben Hugo gefragt, ob sie ein Dickpick von ihm haben können, damit sie es ihrer Religionslehrerin zeigen können. Digga, das war so gottlos. Die reinste Psychose.
Wir haben dann ein Foto gemacht, aber danach ging so richtig bergab. Die haben dann angefangen alle so mies durcheinander zu reden und wollten alle mal in die Kamera. Digga, das war so ein Fiebertraum.
Dann haben wir einen auf Batman gemacht und sind untergetaucht.«
Während Mike Marcel kurz verstört ansah, brachen Hugo und Heiko in Gelächter aus. Marcel hatte so einen Hang zum Dramatischen.
Empört blickte eben genannter in die Runde. Warum wurde er denn nicht ernst genommen!?
»Das war eine interessante Experience, oder?« fragte Heiko, der sich nur schwer beruhigen konnte.
Das hörte sich doch nach einer normalen Begegnung mit pubertierenden Minecraft Suchties in diesem Alter an.
Marcel sah sie nun alle nur ausdruckslos an.
»Ey lacht mich nicht aus. Hab' legit kurz Angst bekommen, dass mir da einer von denen die Hose runterzieht und ein Foto von meinem guten Stück macht. Ich sag's euch, meine Mama erlaubt mir nicht, dass Nudes von mir im Internet sind.«
Heiko der sich gerade wieder halbwegs einbekommen hatte, wurde vom nächsten Lachanfall geschüttelt.
»Digga, der Typ hat da ausgesehen, als wäre ihm eine menschengroße Spinne über den Weg gelaufen, so krass hat der sich in die Hose geschissen«, lachte Hugo, während er auf Marcel zeigte.
»Weißt du Marcel, es ist in Ordnung vor so kleinen Biestern Angst zu haben. Die sind halt alle etwas speziell. Talahons und so. Schwierig.«, meinte Mike mit ernster Miene, doch seine leicht zuckenden Mundwinkel verrieten ihn.
Marcel tat so, als würde er schmollen.
Doch schon gleich danach begannen sie sich weiter zu unterhalten. Der Stream lief nebenbei und der Chat war begeistert. Hin und wieder kamen auch Kids vorbei, die ein Autogramm oder Foto wollten. Streicht das hin und wieder, es waren massenhaft Leute da.
Irgendwann war dann auch der Nachmittag da und Heiko bekam Hunger. Seine letzte Mahlzeit lag nun mehrere Stunden zurück.
Auch Hugo schien auf die gleiche Idee gekommen zu sein.
»Ey, lasst uns doch was zu essen holen. Komm Wichtiger, wir erledigen das. Die zwei Männer sollen hier auf uns warten. Gebt uns 20 Minuten.«
Das Männer betonte er auf diese lächerliche Alpha-Mann Art.
Das entlockte Heiko ein Grinsen. »Sure. Wir warten hier«, meinte er an Marcel gewandt.
Der bejahte mit der gleichen Alpha-Mann Stimme wie Hugo »Klar Jungs, holt mal Futter ran hier. Bringt den Männern was Anständiges zu essen. Die haben nämlich Hunger. Am besten Steak. Rare gebraten. Das ist nur was für echte Männer.«
Heiko grinste. Ja, er hatte diese Idioten gern.
Sie waren definitiv ein schräger Haufen. Aber genau das war es, was er so mochte. Niemand von ihnen war perfekt und jeder hatte so seine Eigenarten.
Daraufhin verteilte sich ihr Haufen. Hugo und Wichtiger holten essen, während Marcel und Heiko mit dem Stream dablieben, wo sie aber eine Mittagspause ankündigten. Es war eher schon Nachmittag. Marcel beendete noch den Stream, bevor sie in eine lockere Unterhaltung einstiegen.
Über das Streamen. Über das Leben. Über was man sich halt so unterhielt als Freunde.
Nach einigen Minuten begann sich die Halle plötzlich etwas zu leeren. Vielleicht war ein ganz bekannter Streamer in einer anderen Halle und plötzlich rannten alle dorthin. Oder es war irgendwo eine Aufführung oder dergleichen.
Jedenfalls musste man nicht mehr so schreien, um sich verständigen zu können und konnte nun einzelne Gesichter in der Halle besser ausmachen.
Und da sah Heiko ihn.
Den attraktivsten Mann, den er je hatte erblicken dürfen, während Marcel ihm genervt davon berichtete, wie sehr es ihm auf den Sack ging, noch immer mit den Chicken Nuggets in Verbindung gebracht zu werden.
Doch Heiko beachtete Marcel nicht weiter.
Stattdessen schien es, als setzte sein Herz beim Anblick des Mannes einen Schlag aus. Danach begann es schneller zu schlagen. Adrenalin pumpte durch seine Adern und ließ seinen Körper auf Höchstform auflaufen.
Der Mann in 50 Metern Entfernung war nun das Zentrum seines inneren Universums.
Er konnte förmlich spüren, wie sich seine Pupillen weiterten und seine Atmung sich verschnellerte.
Der Mann, so schön wie eine der griechischen Gottheiten, hatte schwarzes Haar das die Spitzen seiner Ohren verdeckte. Es umspielte seine längliche Gesichtsform perfekt, während seine schmale Nase großen Kontrast zu seinen schmalen zartrosa Lippen bot.
Ein feiner schwarzer Pulli, hochgeschoben an den Armen offenbarte trainierte venendurchzogene Unterarme und eine dunkelblaue Jeans versteckte seinen langen schlanken Körper. Er musste mindestens 1,90 m sein.
Das war schon beeindruckend. Doch diese Augen.
Sie waren von so hellem Blau, dass sich das darin spiegelnde Licht sie fast transparent wirken ließ.
Überwältigt öffnete Heiko seinen Mund, dem der verschnellerte Atem entkam.
Er wusste nicht wie ihm geschah. Ein so intensives Gefühl zu einem Fremden hatte er noch nie verspürt.
Verwirrt blinzelte er erst einmal.
Und hatte plötzlich Blickkontakt mit dem atemberaubenden Mann.
Dessen Augen fixierten Heiko mit einem Blick der stärker war als jegliche Fessel. Fein wie Federn, aber so stark wie Stahl, spürte er wie sich unsichtbare Seile um ihn spannten und ihn würgten. Aber auf diese angenehme Weise, die er auch gern mal hatte beim Sex.
Holy shit.
Sein Herz fing an - wenn möglich - noch schneller zu schlagen.
Er hätte so gern mit dieser Gottheit gesprochen.
Gerade als er diese viel zu weiten 50 Meter zwischen ihnen überbrücken wollte, holte ihn Hugos zurückkehrende Stimme zurück in die Wirklichkeit. Gekappt war die Verbindung.
»Ey Bro, ich glaub du guckst die Frau da ein bisschen zu hart an. Die Leute beginnen schon zu schauen, Heiko. Nicht, dass du die noch mit den Augen ausziehst. Da bist du plötzlich nicht mehr so kinderfreundlich.«
Ernsthaft? Heiko hätte Hugo am liebsten den Kopf abgerissen für diese Ablenkung.
Warte was? Frau?
Heiko ließ seinen Blick schweifen. Da!
Neben dem hübschen Mann stand eine junge Frau, die gerade auf einen Lageplan konzentriert war.
Hugo hatte ja keine Ahnung.
»Ich glaube Heiko hat grad keine Augen für die Frau...«, murmelte Marcel.
Klar wusste Marcel von Heiko. Sie waren gute Freunde, und Heiko vertraute ihm blind.
»Die ist aber schon hübsch. Warum nicht?«, fragte nun auch Wichtiger »Die ist doch in deinem Alt-«
»Nein«, unterbrach er den 18-Jährigen heftig. Heftig mit einem endgültigen Unterton.
Hugo und Mike bedachten ihn mit einem seltsamen Blick. Vermutlich weil Heiko sonst nie so herrisch klang.
Aber was sollte er auch machen? Der Mann war jetzt sicher wieder weg. Heikos Chance ihn nach seiner Nummer zu fragen war nun verstrichen.
Wichtiger gab sich betont unbekümmert. »Und was habt ihr so verbrochen, während wir weg waren?«
Marcel versuchte die Stimmung zu lockern »Ach weißt du, Heiko und ich haben nur ein bisschen Quatschi Quatschi gemacht.«
Heikos Blick suchte die immer leerer werdende Halle ab; dabei blendete er die übrige Umgebung komplett aus. Bitte sei noch da.
Gerade als er den Blick wieder nach einer erfolglosen Suche den anderen zuwenden wollte, erhaschte er in seinem Augenwinkel einen schwarzen Haarschopf.
Ruckartig drehte er seinen Körper zu dem Mann um. Der blickte gerade auf sein Smartphone und tippte mit schnellen Fingern auf dem Bildschirm herum.
Zu was diese Finger wohl sonst noch fähig waren? Heiko wurde ganz warm. Und die Eleganz mit der dem Mann diese eine Strähne leicht ins Gesicht fiel, ließ Heikos Wangen erröten.
Warum sein Körper gerade so verrücktspielte, wusste Heiko zwar nicht, aber er wusste, dass er es genoss.
Und das war erst der Anblick der Schönheit. Wie seine Stimme wohl so war? Vermutlich so rau wie Schleifpapier und so sanft wie Honig. Heiko lief ein Schauer über den Rücken bei dem bloßen Gedanken daran.
»Ich denke Heiko hat einen Crush«, kicherte Marcel, den Blick auf den Mann gerichtet.
Zumindest bekam Heiko das am Rande seines Bewusstseins mit.
Mike ergriff kurz darauf das Wort. »Wait what? Heiko steht auf Männer?«
»Sure, wieso glaubst du, dass er sich on Stream immer weigert von seinem Liebesleben zu erzählen?«, fragte Marcel.
Während Hugo ihn entgeistert anstarrte, blickte Wichtiger nur kurz überrascht drein.
»Marcel, soll ich ihn nach seiner Nummer fragen?«
Heiko stoppte kurz.
»Ich frag ihn nach seiner Nummer«, beschloss er dann, ohne auf Marcels Antwort zu warten.
»Ich will ein Stück seiner Confidence«, hörte er noch Mike murmeln, bevor Heiko sich einen Weg durch die Menschen bahnte.
Dabei ließ er den Schönling nicht aus den Augen.
Auf halben Weg trafen sich ihre Augen abermals.
Wie beim ersten Blickkontakt presste es ihm die Luft aus den Lungen.
Atemlos kam er vor dem Mann zu stehen, der ihm den Atem gestohlen hatte.
Sein nun Gegenüber setzte ein Lächeln auf. Es war eine Mischung aus Freude und Durchtriebenheit. Er ließ seinen Blick kurz über Heiko von oben nach unten gleiten. Da war definitiv so etwas wie Interesse in diesen atemberaubenden Augen zu erkennen.
Meine Güte.
Er zwang dazu sich etwas zu beruhigen und grammatikalisch korrekte Sätze in seinem Kopf zu bilden.
»Hey, ich weiß das kommt jetzt völlig random, aber kann ich deine Nummer haben? Ich hab dich vorhin beobachtet, ich finde dich nämlich recht hübsch. Wollen wir mal in einen Club gehen oder dergleichen? Wenn nicht, ist auch okay.«
Hübsch war die Untertreibung des Jahrhunderts. Dieser Mann stellte Aphrodite in den Schatten; und die war immerhin die Göttin der Schönheit. Hach, ja.
Gespannt wartete Heiko auf eine Antwort.
Sein Gegenüber betrachtete ihn nun wachsam, ohne vorerst eine Antwort zu geben.
Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete er doch noch seinen Mund, um zu einer Antwort anzusetzen.
»Ich glaube nicht, dass das die beste Idee ist, Heiko.«
Gott, diese Stimme. Sie war so warm und vertraut. Und so tief, dass Heiko beinahe schwindelig davon wurde.
Und die Aussage dieser Schönheit hörte sich nicht so an, als wäre sie selbst so sehr davon überzeugt.
In Heikos Unterbewusstsein klingelte es vermutlich, dass ihm die Stimme mehr als bekannt war und seinen Namen wusste, doch er war zu gefesselt von dem Auftreten des Hübschen, um auch nur eine Sekunde richtig nachdenken zu können.
»Und warum nicht?«, hörte Heiko sich atemlos fragen.
»Heiko Süßer, denk nach. Streng dein hübsches Köpfchen an. Wer bin ich?«
Süßer. Heiko glaubte im Himmel zu schweben.
Er hörte ein Seufzen aus dem Mund des Mannes, bevor er Heiko am Handgelenk nahm und in die nächstbeste blickgeschützte Nische zog.
Heikos Lider flatterten kurz bei der Berührung.
Doch schon verließ ihn wieder die Wärme des anderen. Der Hübsche hatte losgelassen und sah Heiko abwartend an.
»Heiko, denk nach. Schließ die Augen und überleg' wer ich bin.«
Mit Vergnügen.
Er schloss die Augen. Sogleich nahm er seine Umgebung durch sein Gehör intensiver wahr. So auch die Stimme des Mannes.
»Ich werd's dir nicht verraten. Du musst selbst drauf kommen.«
Mein Gott, diese Stimme. Sie war so tief und angenehm. Man könnte förmlich die Intelligenz heraushören.
Wieder seufzte sein Gegenüber.
»Heiko, mach jetzt nicht diesen.«
Mach jetzt nicht diesen.
Wo hatte er das schon mal gehört?
Da realisierte er.
Schockiert riss Heiko die Augen auf.
Das war Basti.
Fucking BastiGHG.
Der Kompetente.
Panik durchflutete Heiko. Er hatte gerade mit fucking BastiGHG geflirtet und ihn nach seiner Nummer gefragt.
»Fuck«, rutschte es aus ihm heraus.
Das durfte doch nicht wahr sein!
Röte schoss ihm ins Gesicht und sein Puls beschleunigte sich.
Der Typ hatte eine Freundin verdammt noch mal.
Und doch konnte Heiko nicht verhindern, wie sich dieses warme Gefühl in ihm weiter ausbreitete.
Es hatte schon vor Monaten angefangen da zu sein, aber jetzt war es so stark wie nie vorher.
He was cooked.
»Ey, es tut mir so leid. Ich wusste nicht, dass du Basti bist. Vergiss einfach, dass ich dich nach deiner Nummer gefragt habe und alles Peinliche danach. Du hast eine Freundin.«
Den letzten Satz murmelte er eher mehr zu sich selbst, als dass er für Basti bestimmt gewesen wäre.
Etwas überfordert versuchte er noch mit einem nervösen Lachen die Situation zu entschärfen.
Ganz genau wusste Heiko nicht, warum sein Innerstes gerade Trampolin Party spielte. Aber gut, er war ja eher introvertiert, wenn er mit Leuten sprach. Und vor ihm stand immerhin BastiGHG.
Der Mann der Kompetenz impersonisierte. Der Mann der keine Fehler machte und alles so präzise erledigte, wie es fast nur ein Autist konnte. Er ließ Minecraft Challenges so professionell aussehen, als handle es sich um ein fettes Projekt in einer Firma.
»Alles gut, Bro. Ich nehms dir nicht irgendwie übel oder so. Und ich hab keine Freundin. Seit einer Weile nicht mehr.«
Innerlich zuckte Heiko zusammen, so sehr war er in Gedanken versunken gewesen.
Diese Situation war doch so gottlos bescheuert. Wie sollte er hier jemals wieder rauskommen, ohne sich noch mehr zu blamieren?
Es war ja eine Sache, von jemandem abgewiesen zu werden, doch eine ganz andere, wenn man sich versehentlich an BastiGHG ranschmiss und dann eine Abfuhr bekam.
Leicht überfordert fuhr er sich mit der Hand durch die Haare.
»Von BastiGHG gekorbt zu werden stand jetzt nicht unbedingt auf meiner Agenda, aber ich glaub ich mach mich jetzt vom Acker. Nicht dass dich noch jemand mit mir erkennt. War nett dich kennengelernt zu haben, Basti. Ich werd keinem von dir erzählen. Tschau dann.«
Ein letztes Mal blickte er noch in das perfekte Antlitz von BastiGHG, bevor er sich eiligst abwandte und davonging. Er würde es vermutlich nie wieder zu Gesicht bekommen.
Er glaubte noch ein leises Heiko gehört zu haben. Doch alle leisen Geräusche in dieser großen Halle wurden vom Lärm der jungen Leute verschluckt.
Etwas verloren marschierte Heiko zu den anderen zurück.
Die jausneten gerade ihr eben geholtes Essen weg.
Lautlos stellte er sich dazu.
»Eine Abfuhr?«, fragte Marcel sanft.
»Kann man so sagen«, brummte Heiko.
Marcel schien es dabei zu belassen.
Warum musste Basti auch so verdammt gut aussehen?
Geschlagen griff er nach seinem Snack.
Etwas frustriert aß er die Stärkung.
Basti wohnte in Berlin! Es dauerte Stunden, bis er mit dem Auto in der Hauptstadt war.
Mal davon abgesehen, dass er Basti sowieso nicht besuchen würde.
Aussichtslos.
Wie bekam er denn jetzt diesen Stand auf Basti wieder weg?
Er hatte zwar keine Freundin, doch er war immer noch BastiGHG.
Der kompetente Minecraft Spieler der Varo gewonnen hatte, stand nicht auf Männer.
Den restlichen Tag auf der Gamescom erlebte Heiko, als wäre er in einer Blase in der er nichts mitbekam, außer dass Marcel und die anderen noch einmal am Samsung Stand vorbeikamen und mit ihm quatschten.
Er war viel zu benommen, um seine Umgebung richtig wahrnehmen zu können; stattdessen schwirrte ihm ständig der muskulöse Körperbau Bastis vor Augen. Das Rudern zahlte sich aus.
Und diese hellblauen Augen. Immer wenn Heiko kurz blinzelte, erschienen sie hinter seinen geschlossenen Lidern.
Am späten Nachmittag bestand Marcel dann darauf, dass Heiko jetzt ins Hotel gehen sollte. Er wirkte so abwesend. Auch bestand er darauf ihn bis zum Hotel zu begleiten, da er ihm nicht zutraute momentan alleine unterwegs zu sein.
Heiko protestierte nicht.
Also waren sie jetzt am späten Nachmittag auf dem Weg zurück in seine Bleibe. Es war ein schweigsamer Spaziergang dorthin.
Dort angekommen, schien Marcel die richtigen Ausdrücke zu suchen.
»Es ist jemand den wir kennen, oder? Und wie ich dich kenne, wirst du mir nicht verraten, wer es ist.«
Heiko schüttelte nur den Kopf.
Marcel nickte.
»Ich könnte dir sowieso nicht helfen. Sei einfach so wie immer. Du machst das schon. Wer weiß, vielleicht hast du doch eine Chance. Bis morgen, Bro. Wir sehen uns.«
Sie verabschiedeten sich noch - diesmal mit einer Umarmung - dann ging Marcel wieder zur Gamescom und Heiko rein in die Hotel Lobby.
Wenig später war er in seinem Zimmer angekommen und schmiss sich erst einmal ins Bett. Er war erschöpft.
Er schaffte es nicht einmal mehr sich Schlafkleidung anzuziehen, so müde war er. Denn schon nach wenigen Atemzügen schlief Heiko an diesem warmen Nachmittag ein.
~
Als Heiko wieder aufwachte, schwand gerade das letzte Licht des Tages hinter den Hochhäusern der Großstadt.
Doch das war nicht von Bedeutung.
Seinem immer noch vom Schlaf benebelten Verstand fiel der Traum wieder ein, den er gerade gehabt hatte.
Oh Shit.
Basti und er waren in sehr intimen Posen gewesen.
Ein heißes Stechen durchfuhr seinen Unterleib.
Allein der Gedanke an Bastis liebliche Laute, ließ seine schlaftrunkenen Gedanken in Richtungen abschweifen, die er lieber nicht weiter ausführen wollte.
Er riskierte noch einen Blick zwischen seine Beine, bevor er sich ins Bad begab.
Er würde sich jetzt eine ausgiebige Dusche gönnen.
Im Bad streifte Heiko sich in Windeseile die Kleidung vom Leib.
Gleich darauf stand er in der Dusche und ließ das heiße Wasser seinen Körper herabfließen.
Allein das Einseifen erinnerte ihn an Bastis heiße Berührungen.
Seine Hände waren überall auf Heikos Körper gewesen.
Zittrig atmete er ein.
Mit einer Hand fasste er sich ans Glied, mit der anderen hielt er sich irgendwie an der Duschwand fest.
Mit seinem Daumen fuhr er sich über die feuchte Spitze. Keuchend warf er den Kopf zurück.
Ein heißes Stechen durchfuhr ihn abermals. Es stupste seine Nerven an und ließ ihn am ganzen Körper erzittern.
Als er zu pumpen begann, stellte er sich vor, es wäre Basti der vor ihm stand.
Er mit seinen durchdringenden Augen, die Heiko Dinge denken ließen, die er nicht in seinen kühnsten Träumen zu denken gewagt hätte.
Er stellte sich vor, wie Basti ihn gegen die Wand drängte mit tropfendem schwarzem Haar und Heikos Glied pumpte, während er Heiko dabei beobachtete, wie er vor Ekstase die Augen geschlossen hatte.
Er konnte fast Bastis andere Hand auf seinem Körper spüren, wie sie die Andeutungen seiner Muskeln nachfuhr.
Ein ungeniertes Stöhnen entwich Heiko.
Bastis Hand wurde schneller und die Küsse heißer.
Heiko gab sich der Situation voll und ganz hin. Basti sollte seinen Körper haben. Er konnte tun und lassen damit, was er wollte. Heiko gehörte ihm.
Ein gewaltiger Orgasmus begann sich in ihm anzubahnen.
Basti trieb ihn schier in den Wahnsinn.
Der Orgasmus überschwemmte ihn mit einer solchen Wucht, dass ihm fast die Beine wegknickten.
Er stöhnte Bastis Namen, während er sich in der Dusche ergoss.
Er öffnete die Augen, die er wohl geschlossen haben musste und musste feststellen, dass das der beste Orgasmus seit langem gewesen war.
Beim Abtrocknen begann er schließlich zu realisieren.
Er hatte sich einen auf BastiGHG runtergeholt.
Das war gar nicht gut.
Naja, eigentlich hatte es sich gottlos geil angefühlt, doch es war immer noch Basti, und Heiko immer noch ein Streaming Kollege. Wie sollte er sich denn jetzt Basti gegenüber verhalten?
Klar, so wie immer, aber Heiko musste sich etwas verstellen, dass es so wie immer war und das wollte er nicht.
In Gedanken versunken zog er sich Boxer und Jogginghose an.
Da beschloss Heiko etwas.
Er wollte Basti um ein Treffen bitten.
Warum er fand, dass das eine gute Idee war? Keine Ahnung.
Was er dann tun sollte, falls Basti diesem Treffen zusagte? Keine Ahnung.
Und was er mit Basti überhaupt besprechen wollte? Keine Ahnung.
Es würde sich schon eine Lösung finden für Heiko.
Er überlegte sich noch eine passende Nachricht, als auf einmal eine Nachricht von Basti reinkam.
Sofort entsperrte er sein Handy.
Hey, du bist heute so überstürzt los. Kann ich noch schnell bei dir vorbeischauen?
Zwei Sätze. Nicht einmal ausgesprochen, sondern einfach getextet.
Trotzdem machte Heikos Innerstes einen Salto. Dann noch einen.
Keine fünf Sekunden darauf stand ein selbstbewusstes Klar! seinerseits im Chat.
Er war jedoch einfach nur neugierig.
Was Basti wohl wollte?
Da fiel ihm ein, dass er eigentlich noch die Adresse des Hotels und seine Zimmernummer schicken sollte.
Sogleich stand sie im Chat.
Und dann fiel ihm ein, dass er immer noch nichts außer seiner Boxer und einer sehr tief sitzenden Jogginghose anhatte.
Und irgendwie hatte er jetzt Lust Basti etwas necken.
Also blieb er so. Halb nackt quasi.
Nach ungefähr 15 Minuten hörte er Schritte am Gang draußen.
Ein dreckiges Grinsen schlich sich auf Heikos Gesicht.
Betont langsam griff er nach einem Shirt.
Es klopfte. Fast schon zögerlich.
Mit etwas Mühe brachte Heiko seine Gesichtszüge unter Kontrolle. Dann setzte er eine schon fast gleichgültige Miene auf.
Mit dem Shirt in der Hand öffnete er knapp bekleidet die Tür.
Stechend blaue Augen blickten in seine.
Heiko griff etwas fester um den Türgriff, nicht dass er noch umkippte. Man konnte ja nie wissen.
Er konnte sehen, wie die Augen seines Gegenüber versuchten nicht nach unten zu sehen. Starr waren sie auf Heikos Gesicht gerichtet.
Er setzte sein unschuldigstes Lächeln auf.
»Hi Basti. Komm doch rein. Hab grad geduscht«, sagte er und hielt Basti die Tür mit einer einladenden Geste auf.
Er machte keine Andeutungen das Shirt in seiner Hand anzuziehen, stattdessen schmiss er es kokett auf das Bett.
»Hey Heiko. Danke.«
Gott, wieso war diese Stimme nur so rau und tief?
Und dieses Lächeln. So mystisch.
Doch Heiko war Streamer. Er wusste seine wahre Laune zu überspielen.
Ohne sich überhaupt noch weiter anzuziehen, startete er eine Konversation, nachdem Basti eingetreten war und sich peinlich weit weg von Heiko stellte. Fast drei Meter.
»Wie kommt es, dass du auf der Gamescom bist? Ich hab gedacht, du magst keine Veranstaltungen wo viele potentielle Zuschauer sind?«
Aha!
Ganz kurz sah er wie Bastis Blick nach unten zuckte. Ein selbstgefälliges Grinsen formte Heikos Lippen.
Vielleicht war das auf der Gamescom doch kein Korb gewesen...
»Frag mich was Leichteres. Hatte einfach Lust darauf.«
»Du hattest einfach Lust darauf?«
»Ist diese Antwort nicht ausreichend?«
Bastis Blick wurde herausfordernd und er machte einen Schritt vor.
Heikos Grinsen schwand nicht.
»Nein«, antwortete er gedehnt »Aber wieso wolltest du jetzt eigentlich vorbeischauen?«
Er überbrückte das letzte Stück zwischen ihnen und blieb knapp vor Basti stehen. Sehr knapp.
Er musste seinen Kopf leicht heben, um Basti in die Augen sehen zu können. Himmel, war der groß.
Der blickte Heiko nur bemüht ausdruckslos an.
»Du warst heute so schnell weg, obwohl ich eigentlich noch was sag-«
Basti brach ab. Denn Heiko hatte gerade seinen Arm etwas angehoben und fuhr nun federleicht mit dem Daumen Bastis Lippen nach.
»Heiko...«
Mit bebender Stimme sprach Basti seinen Namen aus.
»Hm?«
Verdammt, war das geil.
Vorher in der Dusche hatte Heiko noch dominiert werden wollen und jetzt plötzlich war es doch irgendwie andersherum. Aufregend.
»Ich weiß nicht, ob-«
Doch Heiko ließ ihn gar nicht aussprechen.
Er nahm seinen Finger aus Bastis warmen Mund und gebot ihm mit dem Zeigefinger auf den Lippen still zu sein. Dann zog er den noch feuchten Finger zu sich und legte ihn sich selbst in den Mund.
Bastis Speichel schmeckte unerwartet gut. Kurz schloss er die Augen, bevor er sie wieder öffnete.
Basti beobachtete ihn fassungslos. Doch gleich darauf konnte Heiko da noch etwas anderes in seinen Augen erkennen. Er kannte diesen Blick nur zu gut.
Wieder streckte er seinen Zeigefinger aus, harkte ihn aber in Bastis Unterlippe ein und zog ihn sanft zu sich.
Basti folgte seiner stillen Anweisung atemlos.
» Seit wann bist du so...«
Basti schien nach den richtigen Worten zu suchen. Seine Stimme war rau und unbeholfen. Sie jagte einen Schauer über Heikos Rücken.
»Scharf auf dich? Es gibt Seiten an mir, die niemand kennt. Fühl dich geehrt, Basti.«
Dann trafen Lippen auf Lippen. Es war ein heißer, vor Spannung geladener Kuss.
Es war kein jugendlicher Kuss ohne Erfahrung. Nein.
Es war ein rücksichtsloser Kuss zwischen zwei erwachsenen Männern die genau wussten was sie taten.
Da war kein Zögern; nur Verlangen, dass ihn erhitzenden Schauern ihre Körper durchjagte und ihre Nervenbahnen in Flammen setzte.
Heiko presste seinen Körper eng an Bastis, ohne sich irgendwie von ihm zu lösen. Eine Hand an seiner Hüfte, die andere in seinem dunklen Haar. Bastis Hände krallten sich in Heikos Oberarme.
Er konnte nur daran denken, wie unfassbar heiß Basti war.
Der schien ähnliche Gedanken zu haben, denn auch er drängte sich Heiko entgegen.
Heiko begann rückwärts zu gehen, bis zu der Wand direkt neben dem Bett, wo er sie beide herumdrehte, sodass Basti nun dagegen gedrückt wurde.
Er hob ein Bein und drückte es nach oben zwischen Bastis Beine.
Ein leises Stöhnen verließ Bastis Mund.
Heiko verdrehte die Augen bei diesem Geräusch.
»Halt dich nicht zurück«, keuchte er atemlos.
Gleich darauf sackte Bastis Körper gegen Heikos.
Der fing ihn mit Leichtigkeit auf.
Da war wohl jemand empfänglich.
Gemischt mit roher Lust durchströmte Heiko nun ein gewaltiges Machtgefühl. Es überwältigte ihn beinah.
Sie küssten sich wieder, während Heiko sich eng gegen Basti presste, damit dieser nicht zu Boden fiel.
Aus Bastis perfekt geformten Mund ertönte ein sehnsüchtiges Wimmern.
Heikos gesamter Unterleib zog sich daraufhin zusammen.
»Du machst mich wahnsinnig«, knurrte er ungeduldig.
Fast schon grob packte er Basti und warf ihn auf das große Doppelbett.
Dennoch war er darauf bedacht, Basti nicht ernsthaft wehzutun. Und natürlich fragte er Basti vorher noch, ob er das hier auch wirklich wollte.
Er blickte Heiko aus dunklen, vor Begierde verdunkelten Augen an. Die Pupillen aufs Maximalste geweitet.
Als dieser bejahte, ließ Heiko sich in einer wellenartigen Bewegung auf Basti nieder.
Der streckte ihm sofort die Hüfte entgegen. Harsch drückte Heiko sie wieder auf das Bett.
»Wer hat dir das erlaubt?«
Seine Stimme war tief und triefte nur so vor Lust.
»Niemand, Heiko. Es tut mir leid.«
Etwas in Heiko zuckte bei dieser Unterwürfigkeit.
»Weil du mich so scharf machst, verzeih ich dir dieses Mal.«
Basti nickte untertänig.
Es machte Heiko so unfassbar an, wie Basti da so unter ihm lag. So vermeintlich hilflos.
Zerzauste Haare die ihm ins Gesicht fielen. Die Erregung die gegen Heikos drückte. Der Brustkorb der sich rapide hob und senkte und diese blind ergebene Körperhaltung, die suggerierte, dass Heiko mit diesem Körper tun und lassen konnte, was er wollte.
Und als Basti mit leicht geöffneten Mund verzweifelt seinen Namen stöhnte, war es endgültig vorbei mit Heikos Selbstbeherrschung.
Zuerst zog er sich komplett aus, dann Basti. Er ging nicht sanft mit der Kleidung um.
Da erblickte er die Kette um Bastis Hals.
Es war eine kleine Silberkette. Gedanken formten sich in Heikos Kopf.
Was sprach dagegen Basti damit ein wenig wehzutun?
Er griff danach und beugte sich wieder zu Bastis Lippen hinab. Doch er küsste ihn nicht.
Stattdessen beugte er sich weiter zu Bastis linkem Ohr.
»Du und ich werden heute noch viel Spaß haben, nicht wahr?«, flüsterte er in Bastis Ohr.
Erst erzitterte er, dann nickte er.
»Nimm mich Heiko. Ich gehöre dir. Ich bin dein Eigentum. Tu mit mir, was du willst. Benutz mich, bis ich nicht mehr kann und dann noch ein Stück weiter.«
Oh shit.
Heiko kam fast bei dieser Aussage.
Es wurde eine lange Nacht mit vielen Runden. Als der Morgen zu grauen begann, schliefen sie erschöpft aneinander gekuschelt ein.
Wer hätte gedacht, dass Heiko und Basti einmal in so einer Situation landen würden.
Die Rollen vertauscht. Basti unterwürfig und Heiko der Leader, wo doch sonst immer Basti derjenige war mit den Zügeln in der Hand.
Doch sie hatten es genossen einmal anders zu sein.
Vielleicht würde das noch öfters passieren.
Heiko hoffte darauf.
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