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Kapitel 9 - Auf unbekannten Wegen | 2

Die Schritte kamen näher. Dem Klang nach zu urteilen, handelte es sich um mindestens fünf Personen. Kurz darauf brachen sie auch schon durch das Unterholz. Tatsächlich handelte es sich um sechs Personen, die die dunklen Uniformen der Soldaten trugen, gekennzeichnet von Avarons Wappen: Zwei gekreuzte Schwerter vor einer schwarzen Flamme.

»Vergesst nicht: Haltet Ausschau nach einer Frau mit grauem Haartuch und dunklen Kleidern. Sie kann nicht älter als dreiundzwanzig sein. Sie kann noch nicht weit gekommen sein. Wenn sie den Fluss tatsächlich überquert haben sollte, wird sie sich ganz bestimmt hier im Wald aufhalten. Also haltet die Augen auf!«

Es gefiel Ardenwyn überhaupt nicht, dass die Soldaten und Wachen bereits so schnell auf sie angesetzt worden waren und sich nicht zuerst in Mortas Potera versicherten, dass sie sich nicht mehr dort aufhielt. Sie versuchte kein Geräusch von sich zu geben. Atmete so flach wie möglich. Einen Kampf wollte sie auf jeden Fall umgehen.

Ihre Augen folgten den Soldaten, die aufmerksam den Wald um sie herum beobachteten. Ein Augenpaar blieb an ihrem Gebüsch hängen. Innerlich fluchte sie. Ihr Haar! Es schimmerte durch das Grün! Sogleich imitierte sie den Ruf einer Elster. Wie sie es vor so langer Zeit mit Honra geübt hatte. Glücklicherweise schien sich der Soldat nicht mit Vogelrufen auszukennen, denn sonst hätte er sie erwischt. Eine Elster hatte nämlich keine Federn in der Farbe von Kupfer. Doch er ließ ihr das durchgehen und wandte sie von ihrem Versteck ab. Die junge Feuertänzerin verkniff sich ein erleichtertes Aufatmen. Sie hatte ihr Glück heute bereits genug herausgefordert.

Und so sah sie dabei zu, wie die Soldaten langsam zwischen den Bäumen verschwanden. Obwohl sie eigentlich vorgehabt hatte, sich so weit wie möglich von der Stadt zu entfernen, beließ sie es heute dabei, um den Soldaten heute nicht mehr in die Arme zu laufen. Darum kletterte sie auf einen Baum, bis die Baumkrone sie von allen neugierigen Blicken abschirmte. Es war kein angenehmer Platz, an dem sie die Nacht verbringen wollte, aber etwas anderes blieb ihr nicht übrig.

Da die Nächte warm und waren und es sich bei ihr um eine Feuertänzerin handelte, benötigte sie kein Lagerfeuer, um nicht zu frieren. So umging sie das Risiko, in der Nacht ihren Aufenthaltsort zu verraten.

Am nächsten Tag schmerzte Ardenwyns Rücken, doch sie beschwerte sich nicht. Sie war noch in der Dämmerung von ihrem Baum heruntergeklettert und losgelaufen, da die Dämmerung ihr größeren Schutz bot, als wenn die Sonne bereits höher stehen würde.

So vergingen die Tage. Sonne und Dunkel im ständigen Wechsel, die Schatten wanderten unaufhörlich bis sie schließlich den gesamten Wald erobert hatten. Doch jeden Tag vertrieb das Licht aufs Neue die Schatten und durchflutete die Blätter.

Während ihrer langen Wanderung fand Ardenwyn ihren Rhythmus, machte nie mehr Pausen als unbedingt notwendig. Doch da sie noch aufmerksamer auf ihre Umgebung achten musste, als ohnehin schon, kam sie nur langsam voran. Sie schätzte, dass sie Audraska bereits hinter sich gelassen hatte und sich weiter in Richtung Nord-Westen bewegte. Denn sie wagte es nicht, den Schutz des Waldes hinter sich zu lassen. Zumindest nicht, solange es noch nicht unbedingt notwendig war.

Doch wenn es so weit war, würde sie ein ganzes Stück ohne Deckung vor sich haben. Es sei denn, sie riskierte es, für einen Teil des Weges durch die Stadt Capri zu reisen.

»Wo willst du denn hin?«

Augenblicklich fuhr Ardenwyn herum. Schneller als sie registrierte, hatte sie ihr Messer gezogen und in Richtung der Stimme geworfen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Waren es Soldaten? Hatte man sie gefunden?

»Hey, Vorsicht!«, beschwerte die Stimme sich und mit einem Mal bemerkte Ardenwyn, dass sie ihr bekannt vorkam. Und tatsächlich. Zwischen den Bäumen kam eine Gestalt mit grauen Haaren, leicht gräulicher Haut und schwarzen Augen zum Vorschein. Ihr Nachbar, Zirkon.

Misstrauisch zog sie ihre Augenbrauen zusammen. Was für ein Zufall. Nicht für einen Moment ließ sie ihn aus den Augen, während er ihr Messer aus dem Baumstamm zog, hinter dem er gestanden hatte, als sie es geworfen hatte. Kurz überprüfte sie, ob er alleine war oder ob Wisteria ebenfalls in der Nähe war. Obwohl sie niemand anderen bemerkte, blieb sie auf der Hut. Noch würde sie ihr Feuer nicht einsetzen.

Mit jedem weiteren Schritt, den Zirkon auf sie zu tat, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als zurückzuweichen. Doch sie weigerte sich. Wollte keine Angst, keine Schwäche zeigen.

Als würde er sich einem verängstigten Tier näher, hob der Steinteufel beschwichtigend die Hände. »Ich bin nicht dein Feind, Arda«, sagte er.

»Ach, wirklich?« Sie beobachtete ihn wie ein Raubtier seine Beute. Nur eine falsche Bewegung und Zirkon wäre die längste Zeit am Leben gewesen. Sie hatte das seltsame Verhalten ihrer Nachbarn und ihre Geheimniskrämerei nicht vergessen. Ihr Misstrauen war mehr als angebracht.

»Ich muss gestehen«, ertönte plötzlich eine weitere Stimme. Eine, die die Diebin nur ein einziges Mal vernommen hatte. »dass wir uns bei deiner Flucht aus deiner Wohnung zunächst nichts gedacht haben.« Ihr Blick fiel auf tiefschwarzes Haar, das alles Licht aufzusaugen schien und auf Augen wie Mondlicht. Der gut gekleidete Adelige. Was machte er mitten im Wald?

»Bis sich die Nachricht, dass der König höchstpersönlich bestohlen worden war, wie ein Lauffeuer verbreitete und die Wachen selbst die Gassen des Labyrinths durchfluteten.« Er schenkte ihr ein Lächeln, das ihr überhaupt nicht gefiel. Trotz seiner feinen Kleidung und der schmalen Gestalt, kam er ihr plötzlich wie ein Raubtier vor. Und es hatte sie im Visier.

»Was kann nur so wichtig sein, dass sie sich selbst in dieses Viertel wagen?« Mit jedem Schritt, den er ihr näher kam, klopfte ihr Herz ein wenig schneller. Äußerlich ließ sie sich ihre Unruhe nicht anmerken, doch sie suchte hektisch nach einem Ausweg. Sie musste fort von hier. Was auch immer diese drei vorhatten, sie wollte kein Teil davon sein!

»Und jetzt glaubt ihr, ausgerechnet ich hätte etwas mit diesem Diebstahl zu tun?«, fragte Ardenwyn ruhig und ein träges Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln. Sie gab sich gelassen. Von ihrer Anspannung war nichts zu sehen. »Eigentlich geht es euch ja nichts an, aber ich habe die Stadt verlassen, weil eine der Banden hinter mir her ist. Und ich doch sehr an meinem Leben hänge.«

»Wenn es uns nichts angeht, weshalb sagst du es uns dann?« Zirkon wirkte nicht überzeugt. Vor allem, wenn man daran dachte, dass sie sich sehr von ihren beiden neuen Nachbarn distanziert hatte und mit ihnen nicht mehr als zwingend notwendig gesprochen hatte. Sie selbst war es gewesen, die ihnen den Rat gegeben hatte, sich aus anderen Angelegenheiten heraus zu halten.

Doch Ardenwyn war noch nicht bereit, klein beizugeben. »Weil ich gerne meine Ruhe habe und es so aussieht, als würde ich sie nicht bekommen, wenn ihr glaubt, dass ich diesen Diebstahl begangen habe.«

Nun gesellte sich auch Wisteria zu den anderen beiden. Die Diebin verkniff sich ein Fluchen. Schon wieder hatte sie sie nicht kommen hören. War sie etwa so nachlässig geworden? Verlegen lächelte die Giftmischerin ihr zu.

»Dann bist du also wegen der Bande in deiner Wohnung geblieben und konntest noch nicht einmal Wasser holen gehen«, stellte sie nachdenklich fest. »Aber du bist nicht Hals über Kopf geflohen. Das bist du erst gestern. Kurz nachdem die Nachricht von dem Diebstahl verkündet wurde.«

Kaum merklich verzog die Feuertänzerin das Gesicht. Sie hatte versagt. Das begriff sie jetzt. Wisteria mochte nett zu ihr gewesen sein. Hatte ihr Wasser gebracht, als sie selbst es nicht konnte. Aber letztendlich interessierte auch sie selbst sich bloß für ihre Angelegenheiten. Eigentlich hatte sie gar nichts anderes erwartet. Jetzt zeigten ihre neuen Nachbarn ihr wahres Gesicht. Wären sie doch bloß niemals gegenüber eingezogen! Von so vielen Wohnungen im Labyrinth hatte es ausgerechnet die in ihrem Flur sein müssen. Ein jämmerlicher Zufall.

»Das liegt daran, dass ich zunächst vorhatte, zu warten, bis sich die Lage etwas beruhigt hatte. Allerdings kam dann ein Assassine in meine Wohnung«, sagte sie trocken.

»Das ist richtig«, stimmte Zirkon gelassen zu. »Aber es sah nicht so aus, als wäre er hinter dir her. Sondern eher so, als würdet ihr einander kennen.«

Ardenwyn stieß ein humorloses Lachen aus. »Ach, ein Assassine, der wie ein Verrückter hinter mir her rennt, ist also kein Grund, fluchtartig mein Zuhause zu verlassen?«

»Ihr wirktet vertraut« Wisterias Stimme war leise und ihr Blick entschuldigend. »Außerdem hat er keine Anstalten gemacht, dich zu töten. Er wollte dich lediglich davon abhalten, zu gehen.« Die Diebin verfluchte das scharfe Auge der Giftmischerin.

»Verzeihung«, unterbrach der Adelige, auf dessen Lippen noch immer ein Lächeln lag. »Aber ich glaube, du siehst es langsam selbst ein, wie sinnlos es ist, dich herausreden zu wollen. – Erlaube mir, mich vorzustellen.« Er deutete eine leichte Verbeugung an, wobei er sie nicht für eine Sekunde aus den Augen ließ. »Mein Name ist Diascur Umbrala. Ich stamme aus den Schattenlanden.«

Kaum hatte die Feuertänzerin seinen Namen vernommen, wurde ihr ganz anders. Dieser Adelige war ein Umbrala. Das machte ihn nicht bloß zu einem einfachen Lord, sondern zu dem Erben der Schattenlande. Er war ein Schattenfürst. Ardenwyn wusste nur wenig über die Schattenlande auf der anderen Seite des großen Wassers, doch eine Familie von Schattenfürsten – die Umbralas – herrschten über das dunkle Land. Was zur Totengrube tat der Umbrale Erbe hier?

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