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Kapitel 20 - Von Menschen und Mawi | 4

So gingen sie von nun an jede Nacht vor. Keiner von ihnen wollte eine unliebsame Überraschung erleben. Schon gar nicht, wenn es eventuell ein Assassine auf sie abgesehen hatte. Es wurden stressige Tage, in denen sie sich immer wieder umwandten, in der Angst, dass ihnen jemand auf den Fersen war. Diese Ungewissheit war nervenzehrend und zermürbend.

In jedem Reisenden, dem sie begegneten, sahen sie einen möglichen Feind. Auch fiel ihnen die verstärkte Präsenz der königlichen Soldaten auf den Straßen auf, weshalb sie diese nach Möglichkeit mieden. Gerade in der Nähe von Mortas Potera liefen beängstigend viele Soldaten umher, weshalb sie sich im Schutze des Waldes verborgen hielten. Besonders Ardenwyn klopfte das Herz bis zum Hals, denn ihr blühte ein schlimmeres Schicksal als der Tod, würde sie gefasst werden. Sie hatten Glück, dass der größte Teil ihrer Wegstrecke mit Wald bedeckt war. Somit bestand die größte Gefahr aus kleinen Räuberbanden, die sich in Espenjonas Wäldern niedergelassen hatten oder Kleinkriminellen, die Reisenden ihr Geld aus den Taschen ziehen wollten. Glücklicherweise liefen sie solchen Leuten nicht über den Weg.

Je tiefer sie in den Süden gingen, desto wärmer wurde es und sie verbrauchte mehr von ihren Wasservorräten. Da traf es sich gut, dass sie sich immer nahe am Sonnenfluss hielten, der sie einen Großteil des Weges begleitete.

Sie alle fühlten sich besser, als sie die Hauptstadt immer weiter hinter sich wussten. Als würden sie Avarons Fängen dadurch entkommen können.

Die Vegetation wurde immer trockener und vermehrt wuchsen hier Pflanzen, die in wärmeren Gebieten Espenjonas heimisch waren. Die Nähe zur Wüste von Kahn war nicht zu leugnen.

Sehr zu ihrer aller Verdruss mieden sie Gasthäuser und Herbergen, denn dies wären wohl die ersten Orte, an denen man nach der Diebin suchen würde. Das Klügste war, im Freien zu übernachten. Allerdings wurde die Erde hart und steinig und das Gras stach unangenehm, je näher die Wüste von Kahn rückte. Wenn sie nun nahe am Ufer des Sonnenflusses weiterliefen, konnten sie in der Ferne, auf der anderen Seite, die hohen Dünen der großen Wüste sehen. Wenn der Wind wehte, wurde der Sand auch zu ihnen herüber getragen.

Die Reise wurde immer beschwerlicher, vor allem für Motte, der ein Wasserelf war. Die Hitze tat ihm nicht gut, setzte ihm mehr zu als den anderen. Ardenwyn sorgte sich um ihn und hoffte, dass sie ihr Ziel bald erreichen würde. Der Hitze würde Motte zwar nicht entkommen können, aber zumindest würde er sich ausruhen und neue Kraft schöpfen können.

Bald schon sah die Gegend ähnlich aus wie die, die sie in Avarons Erinnerungen erblickt hatte. Der Staub aus der Wüste von Kahn, den der Wind hierher geweht hatte, färbte den Himmel orange. Die Erde war rissig und Palmen spickten die Landschaft. Kleine und große, breite und schmale. Felsspalten und Dornenbüsche boten einen perfekten Schutz für kleinere Tiere.

Insgesamt hatte es neunzehn Tage gedauert, bis Sombreon schließlich in Sicht kam. Die Nähe der Stadt zur Flammenbucht steigerte die Hitze und bald schon schwitzten alle, bis auf die Feuertänzerin.

»Ich will ein Bad«, keuchte Zirkon. »Ein eiskaltes Bad. Und ich will, dass es niemals endet.«

Er ist nicht der Einzige, meinte Motte. Schweißperlen funkelten auf seiner Stirn und er sah aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen.

»Ist bei dir alles in Ordnung?«, fragte Ardenwyn besorgt, obwohl offensichtlich war, dass das nicht der Fall war, dennoch nickte Motte und winkte mit einem gequälten Lächeln ab.

»Bald werden wir Sombreon erreichen«, ermunterte Diascur die Gruppe. »Seht her: Dort vorne ist bereits die Stadtmauer zu erkennen.« Er hatte recht. Aus Terrakotta war eine Mauer um die Stadt gebaut worden. Rechts und links neben dem Tod war jeweils eine Palme gepflanzt worden, die halbhoch gewachsen war und mehr der Zierde diente als dem Schutz vor der Sonne.

Erleichtert atmete Motte aus und da war er nicht der Einzige. Auch Wisteria und Zirkon wirkten sichtlich erleichtert. Das Wissen, dass es nicht mehr weit war, trieb sie mit neuer Energie voran. Die nächste halbe Stunde verging wie im Flug. Allerdings verfinsterte der Anblick der Torwachen die gute Laune sogleich wieder. Noch hatten sie nicht vergessen, dass sie in Audraska abgewiesen worden waren. Und nun befürchteten sie, dass hier genau das Gleiche geschehen könnte.

Die Uniformen der beiden Frauen waren in einem hellen Braun gehalten und das Wappen zierte ein Zitronenbaum. Anders als in Audraska trugen die beiden Wächterinnen anstelle von Schwertern Hellebarden. Resigniert seufzte die Blonde der beiden, als sie die Neuankömmlinge bemerkte. Dann riss sie sich zusammen und trat ihnen in den Weg.

»Guten Tag, Reisende.« Hinter ihr war bereits eine breite Straße zu sehen, die von verschiedenen Läden gesäumt war. Die Häuser waren wie die Mauer aus Terrakotta erbaut worden und die Dächer flach. Auf ihnen hatten viele der Bewohner kleine Gärten gepflanzt. Zitrusgewächse thronten auf den Flachdächern, trugen ihre Früchte stolz zur Schau. Kleine Palmen, die Ananas ähnelten, spendeten vom Wetter abgewetzten Sofas oder hölzernen Bänken etwas Schatten.

Bunte Markisen schützten die zum Verkauf angebotenen Waren, zu denen auf den ersten Blick meist Obst gehörte, vor der prallen Sonne. Auf der Hauptstraße ging es gemächlich zu.

»Was führt euch nach Sombreon?«, wollte die blonde Wächterin wissen. Sie wirkte nicht, als würde sie irgendeine Art von Hass oder Abscheu gegen die vor ihr stehenden Mawi hegen.

Wie schon in Audraska zuvor trat Diascur vor. »Guten Tag, die Dame.« Er beugte den Kopf zu einer angedeuteten Verbeugung. »Hinter uns liegt eine lange Reise. Wir stammen aus dem hohen Norden und uns verlangt es nach etwas Abwechslung. Wir gedenken, eine Weile in Sombreon zu nächtigen und die Umgebung zu besichtigen. Danach gedenken wir, in den Osten weiterzureisen.«

»Dann seid ihr uns willkommen«, sagte die Blonde und schenkte den Gefährten ein träges Lächeln. »Wir wünschen einen schönen Aufenthalt. Nur haltet euch bitte von Stadtzentrum fern, wenn ihr nicht in Schwierigkeiten geraten wollt.«

»Schwierigkeiten?« Diascur horchte auf. »Welcher Art?«

Die Blonde seufzte und tauschte einen leidenden Blick mit der Dunkelhaarigen. »Seit Wochen schon ist es unruhig hier. Es kommt immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen der Stadtwache und den Mawi. Heute ist besonders viel im Zentrum los und wir befürchten, dass etwas im Argen liegt«, verriet sie.

»Vielen Dank für diesen Hinweis. Wir werden uns vorsehen.« Der Schattenfürst schenkte den beiden Frauen ein höfliches Lächeln, ehe sie alle erleichtert das Tor passierten. Dann warfen sie einander einen bedeutungsvollen Blick zu. Diese Unruhen würden sie sich ansehen. Eine bessere Gelegenheit, neue Verbündete zu finden, gab es nicht.

»Frisches Obst!«, rief ein Mann und reckte eine pralle Orange in die Höhe. Sein Laden quoll vor lauter Obst über. Bananen, Äpfel, Birnen, Ananas. Auch Früchte und Nüsse waren bei ihm zu finden.

»Feinste Stoffe von bester Qualität!« Ein anderer Mann auf der gegenüberliegenden Seite pries seine Waren an.

»Gegen eine Banane hätte ich nichts einzuwenden«, sagte Zirkon und sein Magen knurrte zur Zustimmung. »Oder gegen eine Schale Erdbeeren.«

»Wir suchen uns ein Gasthaus. Dort können wir zu Mittag essen«, entschied Diascur. Er ging voran, beäugte die Leute, an denen sie vorbeigingen. Ardenwyn tat es ihm gleich. Zwar hielten sich Menschen und Mawi gleichermaßen auf der Hauptstraße auf und gingen ihren Besorgungen nach, doch die beiden Gruppen ignorierten einander. Bis auf bei den Verkäufern sprachen Menschen und Mawi nicht miteinander.

Doch man bedachte die Mawi auch nicht mit wüsten Beschimpfungen wie in Mortas Potera und keine Stadtwache belästigte einen Mawi-Verkäufer, wie es in Fort Aequoria der Fall gewesen war. Im Großen und Ganzen war der Gesamteindruck auf die Diebin friedlich. Hätte sie nicht schon zuvor die Gerüchte von Unruhen in der Stadt gehört und anschließend die Bestätigung von der Wächterin erhalten, würde sie nicht glauben, dass es hier Ausschreitungen zwischen der Stadtwache und den Mawi gegeben hatte. Zumal auch die anwesenden Stadtwachen kaum Notiz von den umher laufenden Mawi zu nehmen schienen.

»Dort.« Ardenwyn deutete auf einen Hauseingang, über dem ein hölzernes Schild baumelte, auf dem ein Bett und ein dampfender Topf abgebildet waren. Der Eingang befand sich zwischen zwei Geschäften, die keine Waren auf der Straße aufstellten. Doch die Schilder wiesen sie als eine Bäckerei und ein Kleidungsgeschäft aus.

Das Haus war schmal und auch nicht allzu hoch. Doch hoffentlich gab es noch ein paar freie Zimmer. Die Gruppe trat durch die Tür und fand sich in einem schmalen Flur wieder, von dem rechts eine weitere Tür abging und in einen Gastraum führte. Er war klein und beinhaltete nur das Nötigste. Hölzerne Tische und Stühle, um eine Mahlzeit einzunehmen sowie eine Verkaufstheke, hinter dem man hinter einem geschlossenen Vorhang die Küche vermuten konnte. Der Raum war dunkel, da es bloß ein einziges Fenster gab, weshalb kleine geschlossene Laternen mit einem kleinen Feuer etwas Licht spendeten. Aber es war sauber.

»Tag. Was darf's sein?« Ein kleiner, rundlicher Mann mit Glatze und einem dichten Bart schrubbte in einer kleinen Spüle gerade wenig enthusiastisch einen Teller. Bis auf ihn war niemand zu sehen. Hinter ihm auf einem Regal reihten sich verschiedene Flaschen aneinander. Alles alkoholische Getränke, wie Ardenwyn vermutete.

»Wir würden gerne etwas essen«, sagte Zirkon.

»Das lässt sich einrichten. Was darf's sein? Heute haben wir Gulasch, Möhreneintopf und Kartoffelsuppe. Frisches Brot mit Butter haben wir auch«, zählte der Wirt auf.

»Ich würde gerne Gulasch nehmen.« Zirkon warf den anderen einen Blick zu.

»Ich hätte bitte die Kartoffelsuppe«, bestellte Wisteria mit einem erfreuten Lächeln. Motte und Ardenwyn nahmen das Gleiche. Nur Diascur wählte wie Zirkon Gulasch.

»Alles klar. Kommt sofort«, grummelte der Wirt. »Nehmt Platz.« Er verschwand hinter dem Vorhang und trug die Bestellung dem Koch vor. Dann erschien er wieder. »Soll's auch was zu trinken sein?«

»Sehr gerne.« Sie bestellten alle ihre Getränke.

»Hätten Sie womöglich noch ein paar Zimmer für uns frei?«, wollte die Giftmischerin wissen. »Wir gedenken, ein paar Tage zu bleiben.«

»Ein paar hätt' ich noch. Verrückt in letzter Zeit.« Er begann wieder, die Teller abzuspülen. »Hier huschen mehr Mawi als sonst rum. Ein paar von denen auch hier bei mir. Aber euch kriege ich schon noch unter.«

»Vielen Dank.«

Sie ließen sich an einem der leeren Tische nieder und seufzten erleichtert auf. Ihre Füße dankten ihnen die Pause.

»Ich stehe nie wieder auf!«, stöhnte der Steinteufel.

»Kein Problem«, brummte der Wirt, der das mitbekommen hatte. »Deko fehlt hier noch. Du könnt'st als Statue durchgehen.«

Irritiert sah Zirkon auf. Ardenwyn grinste breit.

»Was? Bist doch 'n Steinteufel, oder?«

»Ja, aber-«

»Na, siehste?« Zur Veranschaulichung deutete der Wirt mit seinem Spültuch auf den Steinteufel. Zirkons Haar war grau und seine Augen schwarz, seine Haut wies einen leichten Grau-Stich auf, der bei jedem anderen ungesund ausgesehen hätte. Nicht aber bei einem Steinteufel. Manche von ihnen hatte eine Haut, die die Farbe von Stein hatte. Bei Zirkon jedoch war dieses Merkmal nur angedeutet.

»Ich bin nicht der Meinung, dass er als Statue durchgehen könnte«, sagte Ardenwyn und tat, als würde sie überlegen. Mit dem Zeigefinger tippte sie sich nachdenklich ans Kinn. Ehe Zirkon sich bei ihr für den Zusammenhalt bedanken konnte, ergänzte sie: »Eher als Leiche.« Empört riss der Steinteufel die Augen auf, während der Wirt in bellendes Gelächter ausbrach.

»Hach, der war gut!«

»Nein, ganz und gar nicht!«, äußerte Zirkon sich entrüstet und war drauf und dran, sich von seinem Stuhl zu erheben, bis er beschloss, dass es das nicht wert war und er seine Füße lieber weiter schonte. Bevor er sich weiter beschweren konnte, wurde auch schon ihr Mittagessen in den Gastraum getragen. Es duftete herrlich. Das Essen dampfte und die Größe der Portionen entschädigten sie für ihre schmerzenden Füße. Gierig stürzten sie sich auf die Gerichte und schlangen sie in kürzester Zeit hinunter.

»Mensch, da hattet ihr aber Kohldampf!«, lachte der Wirt dröhnend auf und legte das Spültuch beiseite, dass er mittlerweile nur noch zum Schein in der Hand gehalten hatte. »Wollt ihr noch was?« Dankend nahmen sie Nachschlag.

Als sie alle gesättigt waren, führte der Wirt sie auf ihre Zimmer. Wisteria und Ardenwyn teilten sich eines mit einem Doppelbett, während der Rest sich irgendwie mit einem Zimmer zufrieden geben musste, in dem lediglich zwei Einzelbetten standen. Mehr freie Zimmer gab es nicht. Sie sprachen ab, sich für ein paar wenige Stunden auszuruhen, ehe sie sich auf den Weg ins Stadtzentrum machen wollten. Das ließ Ardenwyn sich nicht zweimal sagen und sobald sie auf ihre Betthälfte sank, kam auch schon der Schlaf über sie. 

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