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Kapitel 2 - Das Leben einer Diebin | 3

Betont gleichgültig nahm Wolra eine der Skulpturen aus Granat in seine Hände. Eingehend musterte er sie. Tatsächlich glaubte Ardenwyn einen traurigen Schimmer über sein Gesicht huschen zu sehen. Aber sie konnte es nachvollziehen. Ihr selbst kam es so vor, als würde ihr Herz in ihren Magen rutschen, wenn sie diese Skulpturen auch nur betrachtete. Deshalb hatte sie es vorgezogen, sie nicht mehr anzusehen, nachdem sie sie aus der Vitrine genommen und in ihren Beutel getan hatte. Sie riefen in ihr nur immer wieder diesen grausamen Schmerz und eine quälende Trauer hervor, mit der sie sich nicht befassen wollte.

Die Skulptur, die Wolra in seinen Händen hielt, war aus dunkelrotem Granat und einer erstaunlichen Lieben zum Detail erschaffen worden. Der Steinteufel, der diese Skulptur angefertigt hatte, hatte ein kleines elegant gekleidetes Mädchen dargestellt, dessen Gestalt aufgrund der Farbe des Steins in Flammen zu stehen schien.

In Ardenwyns Hals bildete sich ein schwerer Kloß. Sie schluckte. Jetzt musste sie sich zusammenreißen. Sie durfte sich nichts anmerken lassen. Am liebsten hätte sie alle drei Skulpturen behalten. Doch das hätte ihr auch nicht weitergeholfen. Wer überleben wollte, brauchte Geld. Allein das Betrachten der Vergangenheit reichte nicht aus. Dafür wurde sie nicht bezahlt.

AuchWolra schluckte. Man merkte es ihm kaum an, doch seine Hand zitterte. Genau wie Ardenwyn rang er um Fassung. Er zwang sich, die Skulptur des kleinen Mädchens wieder auf den Tresen zu stellen und sich den anderen beiden Skulpturen zu widmen. Der Anblick der anderen beiden trieb Ardenwyn beinahe die Tränen in die Augen. Sie kämpfte mit sich, um die Kontrolle zu behalten.

Wolra atmete einmal tief ein und aus, als er die anderen beiden Skulpturen in seine Hände nahm. In diesem Moment wirkte er so unglaublich traurig. »Ach, die alte Zeit ...«, vernahm sie ihn kaum hörbar murmeln. Schmerzliche Sehnsucht schwang in seiner Stimme mit. Mit traurigen Augen betrachtete er den Mann und die Frau, die die Skulpturen darstellten. Genau wie das Mädchen wirkten sie unheimlich anmutig und elegant. Und wieder ließ der Granat es so wirken, als würden die beiden in Flammen stehen.

Es tat ihr so weh, in das gutmütige Gesicht des Mannes zu sehen und in das liebevolle Gesicht der Frau. Auch wenn die beiden Skulpturen vielleicht gerade mal zwanzig Zentimeter groß waren, war die Vielzahl der Details erschreckend.

»W-Woher hast du das, Mädchen?«, brachte Wolra gerade noch heraus. Mit zitternden Händen stellte er die Skulpturen des Mannes und der Frau zu der des kleinen Mädchens. Noch immer rang Wolra um seine Fassung und Ardenwyn konnte nicht sagen, ob er gewinnen würde. So hatte sie den alten Mann noch nie gesehen. Für sie war er immer der grimmige und ernste Händler gewesen, der es schaffte, jeden um sein Geld zu bringen.

Doch jetzt wirkte er so anders. Beinahe verletzlich. Und das erschreckte Ardenwyn. Sie räusperte sich. »In der Nacht bin ich im Goldenen Viertel gewesen.«, sagte sie. Überraschenderweise klang ihre Stimme vollkommen ruhig und beherrscht. »Dort bin ich im Haus der Lamondts eingestiegen. Die Skulpturen haben sie in einer Vitrine im Wohnzimmer aufbewahrt.«

Der Händler nickte leicht und schloss für einen Moment seine Augen. Dann öffnete er sie wieder. »Ich habe nicht gewusst, dass es diese Skulpturen noch immer gibt.«, sagte er leise. »Ich habe geglaubt, dass alles, was mit der alten Königsfamilie zu tun hat, längst vernichtet wurde.« Er schluckte. »Aber scheinbar wurde doch nicht alles zerstört. Vermutlich waren diese Skulpturen für ihre Besitzer nur noch Schätze aus einem untergegangenen Reich.«

»Das waren nicht ihre Besitzer.«, flüsterte Ardenwyn. Hart blickten ihre Augen dem Ladenbesitzer entgegen. Der altbekannte Hass loderte in ihrem Herzen auf.

»Nein.«, stimmte Wolra ihr zu. »Das waren sie nicht. Sie hatten nicht das Recht dazu, diese Skulpturen zu besitzen.« Zum ersten Mal sah er Ardenwyn an, als sähe er in ihr nicht immer noch das lästige kleine Kind. »Ich will mir gar nicht vorstellen, dass diese Schätze vielleicht irgendwann in ein Museum gewandert wären, wo die Menschen sie angaffen könnten!« Voller Ehrfurcht betrachtet Wolra die dunkelroten Skulpturen. Es war, als wagte er es nicht einmal, sie zu berühren, so wertvoll waren sie ihm.

»Arda, sie sind unbezahlbar.«, sagte er schließlich mit belegter Stimme. »Alles Geld der Welt würde nicht ausreichen.« Natürlich wusste Ardenwyn, dass dem nicht so war. Doch sie konnte Wolras Gefühle den Skulpturen gegenüber vollkommen nachvollziehen. Mehr als der alte Händler vermutlich glaubte. Sie beide verbanden mit ihnen so unglaublich viel. Wie wahrscheinlich jedes magische Wesen in Espenjona, das im Krieg für das rechtmäßige Königshaus gekämpft hatte. Vielleicht sogar auch die, die es nicht getan hatten und es aufgrund Avarons Art zu regieren nun bereuten.

Wolra riss seinen Blick von den kleinen Kunstwerken los und sah Ardenwyn an. »So leid es mir tut, Arda. Ich kann dir dafür kein Geld geben. Ich kann sie dir nicht abkaufen.«, sagte er entschuldigend.

Doch Ardenwyn schüttelte ihren Kopf. »Ich kann sie nicht wieder mitnehmen.«, meinte sie und diese Worte taten ihr im Herzen weh. »Bei mir wären sie nicht sicher. Sie würden nur geklaut werden.«

Der Händler nickte verstehend. »Ich werde sie ganz sicher nicht verkaufen!«, versprach er ihr und begann in seiner Schublade zu kramen. Er legte ihr etwa dreißig Münzen auf den Tresen. »Mehr kann ich dir zum Dank nicht geben.« Es war als erwartete er, dass Ardenwyn sich über die Summe beschwerte, doch zu seiner Überraschung sagte sie gar nichts und steckte die Münzen wortlos ein.

Erstaunlich sanft nahm der Händler die Skulpturen an sich und verschwand im Nebenraum. Sicherlich suchte er fürs erste ein geeignetes Versteck für die drei Kunstwerke, obwohl Ardenwyn bezweifelte, dass irgendjemand es wagte, Wolra zu bestehlen. Im Labyrinth kannte jeder den alten Händler.

Nur wenige Minuten später kehre Wolra zu ihr in den Verkaufsraum zurück. Er atmete noch einmal tief ein und schien sich wieder gefasst zu haben. Schweigend widmete er sich den verschiedenen Perlen, die noch auf seinem Tresen lagen. Ohne sie weiter zu beachten nahm er sich eine der Perlen und begann sie ausgiebig zu betrachten.

Vom Marktplatz her waren erschrockene Rufe zu vernehmen. Aber Ardenwyn schenkte dem keinerlei Beachtung. Es war nicht unüblich, dass es hier mal laut wurde.

Auf einmal ertönten hinter ihr Schritte. Dieses Mal drehte sie sich um, um zu sehen, wer den Laden betreten hatte. Schließlich konnte man nie wissen. Das erste was sie sah, war solche Kleidung, wie sie sie in der Nacht bei ihrem Einbruch getragen hatte. Assassinen-Kleidung. Für einen winzigen Moment keimte in ihr die Hoffnung auf, dass er tatsächlich zurückgekehrt war. Doch kaum hatte sie gemerkt, dass sie wieder zu hoffen begann, verfluchte sie sich selbst dafür. Mittlerweile war es sieben Jahre her. Er würde nicht mehr wiederkommen. Es war sogar sehr wahrscheinlich, dass er längst gestorben war und deswegen verschollen blieb. Das war nun einmal das Risiko, das es mit sich brachte, ein Assassine zu sein.

Ardenwyns Augen wanderten zu dem Gesicht des Neuankömmlings. Obwohl er das schwarze Tuch bis über seine Nase gezogen hatte und die Kapuze auch beinahe sein halbes Gesicht verdeckte, erkannte Ardenwyn ihn. Natürlich war er nicht Honra.

Der Assassine allerdings erkannte sie nicht. Das war nicht weiter verwunderlich. Die Assassinen waren beinahe wie ein Gerücht. Sie waren Phantome in tiefster Nacht. Von einigen hatte man die schrecklichsten und unheimlichsten Geschichten gehört. Von anderen wiederum gar nichts. Denen, von denen man jedoch etwas gehört hatte, waren Namen gegeben worden. Namen, die man mit Furcht aussprach.  

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