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Kapitel 19 - Der Junge aus Sombreon | 2

Auf einmal nahm das Leuchten des Gedächtnissteins ab und mit resignierter Miene öffnete der alte Mann seine Augen. Das Grinsen war ihm gehörig vergangen. Wortlos sah er die Diebin an, in deren Augen die Sonne glühte und von einem schmerzhaften Tod sprach. Mit einem Mal sah der Geschichtenerzähler gar nicht so erhaben und selbstgefällig aus.

»Ich weiß, wer Ihr seid«, sagte der Geschichtenerzähler. Unglaube zeichnete sich in seiner Miene, Fassungslosigkeit. Doch er bewahrte die Ruhe. »Und ich denke, ich schulde Euch eine Entschuldigung. Es stand mir nicht zu, Euch-« Ardenwyn ließ ihn gar nicht erst ausreden. Ruckartig und plötzlich riss sie sich von Zirkons Griff los, der nicht darauf vorbereitet war und sie nicht mehr aufhalten konnte. Schnell wie der Wind stürmte sie vor, wich Diascurs Hand aus, die sie noch packen wollte, und stürzte sich auf den alten Mann.

»Sie!« Ihren Unterarm presste sie auf seinen Hals, während sie den Mann mit ihrem Knie in seinen Sessel drückte.

»Arda!«, kreischte Wisteria entsetzt auf und wollte schon zu ihr, um sie von dem Geschichtenerzähler zu reißen, doch ein einzelnes Wort von ihr, ließ sie erstarrten.

»Bleib.« Nie hatte ihre Stimme kälter geklungen. Nie endgültiger. Ardenwyn spürte, wie ihre Haut wärmer und wärmer wurde. Nicht mehr lange und sie wäre so heiß, dass man sich unter ihrer Berührung verbrannte. Das wusste auch der Geschichtenerzähler. Ardenwyn beugte sich vor. »Ein Wort und ich schwöre dir, dass Sie den Tag nicht mehr erleben«, wisperte sie in sein Ohr. »Ein Wort, nicht nur jetzt, auch später, und ich werde davon erfahren. Und glauben Sie mir, das werde ich. Dann werde ich hierher zurückkehren und mein Versprechen augenblicklich einlösen. Selbst wenn Sie nicht mehr hier sind, ich werde Sie finden. Und ich werde nicht aufgeben.« Ihr Unterarm wurde langsam so heiß, dass es für den Geschichtenerzähler unangenehm wurde.

»Ich habe verstanden. Ich werde nichts sagen, kein Wort. Nur bitte, lasst mich los.«

Ardenwyn warf ihm einen prüfenden Blick zu. »Sollte es Gerüchte geben, Zweifel an meiner Identität...« Sie sprach nicht weiter, den Rest konnte sich der alte Mann auch selbst denken.

»Nein, nein, nichts wird über meine Lippen kommen! Nichts wird mein Gedächtnisstein zeigen! Bitte glaubt mir: Euren Tod strebe ich nicht an! Ganz gewiss nicht!«

»Sehr gut.« Die Feuertänzerin ließ von ihm ab und augenblicklich krümmte der alte Mann sich zusammen, rieb sich über den Hals und atmete einfach nur. Sachte spürte sie eine federleichte Berührung an ihrer Schulter. Dann, als sich die Person offenbar sicher war, dass keinerlei Gefahr mehr von ihr ausging, legte sich beruhigend eine Hand auf ihre Schulter. Motte drückte sanft zu und formte mit seiner freien Hand eine knappe Geste.

Alles in Ordnung?

»Ja. Ja, alles gut.«

Sicher?

»Ja. Alles gut. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«

»So sah das für mich aber ganz und gar nicht aus.« Mit finsterem Gesichtsausdruck stellte Zirkon sich vor sie und verschränkte die Arme vor der Brust. »Was sollte das, Arda?«

»Das geht dich nichts an.

»Oh, und ob! Du hättest fast jemanden vor unseren Augen umgebracht! Für was? Für ein paar lächerliche Erinnerungen!«

»Zirkon.« Gequält schloss Wisteria kurz die Augen. »Das, was im Wald der tausend Ängste geschehen ist, waren sicherlich keine lächerlichen Erinnerungen. Außerdem liegt das Geschehene noch nicht sehr weit zurück, ich denke, Arda ist noch immer sehr aufgewühlt. - Was natürlich keine Entschuldigung für ihr Verhalten ist!«

»Ach, dann darf ich mich also auch wie eine wilde Bestie auf den nächstbesten stürzen, wenn ich zuvor kurz im Wald war?«

»Nur zu«, sagte Ardenwyn trocken. »Geh in den Wald. Ich bin gespannt, ob du wieder herauskommst.«

»Bitte, Arda«, flehte Wisteria. »Mach es nicht noch schlimmer.« Schnaubend wandte sie sich ab. Ihr Blick erfasste wieder den Geschichtenerzähler. Auch die Giftmischerin wandte sich ihm zu. »Bitte entschuldigen Sie Ardas Verhalten. Wir werden die Unannehmlichkeiten selbstverständlich entschädigen. Mit noch einer Erinnerung, wenn das genügt.«

»Ich habe schon viel zu viel gegeben«, sagte Ardenwyn. Ein Schatten hatte sich auf ihr Gesicht gelegt, sodass bloß die goldenen Augen in der Dunkelheit noch schwach glühten.

»Wenn du noch so wie vorhin reagieren kannst, dann kann es dir im Wald ja nicht so schlimm ergangen sein!«, sagte Zirkon herablassend.

Augenblicklich schoss ihr Blick zu ihm und das Glühen nach wieder ein wenig zu. »Nicht schlimm?« Ihre Stimme war lauter und ein bisschen höher, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. »Gut, dann geh in den Wald und zeig mir, dass das nicht schlimm ist! Ich begleite dich höchstpersönlich dorthin!« Und einen zusätzlichen Stoß würde sie ihm auch geben!

»Leute, bitte!« Verzweifelt sah Wisteria zwischen dem Steinteufel und der Feuertänzerin hin und her.

»Es genügt«, mischte sich nun auch der Schattenfürst ein. »Verweilen wir nicht länger als notwendig und nehmen wir nicht mehr Zeit dieses Mannes in Anspruch, als wir benötigen. Wir sind nicht hier, um uns zu streiten.« Die ganze Reise schien schon aus Streitereien zu bestehen. Aber das sagte Ardenwyn lieber nicht, wenn sie es sich nicht auch schon mit dem Umbrala-Erben verscherzen wollte. Denn der hatte ihr nun wirklich nichts getan.

»Ihr habt nach der Geschichte von Avaron Schwarzwasser verlangt«, sagte der Geschichtenerzähler, nachdem er sich geräuspert hatte. »Setzt euch.« Vor dem Tisch waren keinerlei Stühle. Also sahen sie sich kurz in dem dunklen Zimmer um, durch dessen verhangene Fenster nur spärlich Licht fiel. Tatsächlich fanden sie genügend Stühle und Schemel, um vor dem Tisch Platz zu nehmen. Die Möbel waren alt und abgegriffen, doch sie genügten. Zu fünft quetschten sie sich vor den Tisch.

»Berührt den Gedächtnisstein«, befahl der Geschichtenerzähler. Alles in Ardenwyn widerstrebte, den Stein wieder zu berühren, nachdem er ihr bereits so viel genommen hatte. Doch sie ahnte, dass der Prozess, Erinnerungen zu zeigen ähnlich vonstatten ging, wie der, Erinnerungen aufzugreifen. Also berührte sie eine kleine Ecke des Gegenstandes, sodass auch die anderen noch genügend Platz hatten.

»Schließt eure Augen.« Vor ihnen begann der Gedächtnisstein in einem schmutzigen Grau und einem hellen Gold-Braun zu pulsieren. Ardenwyn schloss ihre Augen. Und sobald sie das tat, war sie nicht länger Ardenwyn Descinere. 


Gnadenlos brannte die Sonne vom Himmel. Ihm war unerträglich heiß. Keine Wolke war am Himmel zu sehen. Schweiß rann ihm über die Stirn und den Rücken. Doch die lange ersehnte Abkühlung blieb aus. Nicht einmal ein kleines Lüftchen wehte, das Linderung hätte verschaffen können. Die Sommer in Sombreon waren erbarmungslos. Aber kein Wunder, schließlich befand die Stadt sich weit unten im Süden und nicht weit von der Wüste von Kahn entfernt. Manchmal trieb der Wind den Staub der Wüste auch bis zu ihnen nach Sombreon, sodass der Himmel orange statt blau erschien.

Ächzend trug er die zwei bis oben hin gefüllten Wassereimer weiter, deren Gewicht er mittels einer Stange auf seinen Nacken verteilt hatte. Nicht, dass das irgendetwas besser machen würde. Wieso hatte man Sombreon nicht an einem See oder einem Fluss erbauen können? Das hätte ihm vieles leichter gemacht.

»Na, komm schon, Avaron. Du machst doch nicht etwa schlapp?« Neben ihm tauchte lachend ein Junge in seinem Alter auf. Der Junge war schlank, fast schon dünn und kleiner, als für seine dreizehn Jahre eigentlich üblich war. Das braune Haar war von der Sonne ganz trocken und hell. Die Haut war von der starken Sonne gerötet. Genau wie Avaron trug er aufgrund der Hitze kein Leinenhemd, sondern bloß eine alte, teils rissige, teils verblichene Hose. Auf seinem Rücken trug er einen kleinen Eimer voller Bananen, den er mit Riemen, an seinen schmalen Schultern und der Brust, befestigt hatte.

»Du hast gut Reden, Eliyan. Wir können gerne tauschen!«

»Ne, lass mal.« Eliyan lachte. Trotz der Umstände schien er immer gut gelaunt und Avaron fragte sich, wie er das machte. Denn ihm war ganz und gar nicht zum Lachen zumute. Anders als er hatte Eliyan noch Glück gehabt, dass ein paar Tropfen Waldelfenblut durch seine Adern flossen, auch wenn sich das, bis auf seine spitzen Ohren, nicht bemerkbar machte. Aber anscheinend maßen die Glanziras diesen paar Tropfen zumindest so viel Wert bei, dass sie den anderen Jungen immerhin besser behandelten, als ihn. Wie man ihm schon so oft gezeigt hatte, floss in ihm nicht der kleinste Tropfen Mawi-Blut. Avaron war durch und durch ein Mensch, wie er sich zähneknirschend eingestehen musste. Er würde niemals so viel wert sein wie Eliyan.

»Wenn dir das zu schwer ist, können wir uns gerne abwechseln«, bot Eliyan hilfsbereit an. »Das macht mir nichts aus. Ehrlich.«

»Ist schon gut. Ich mache das schon.« Er hatte es bisher immer irgendwie geschafft. Außerdem war Eliyan nicht kräftig genug, um Avarons Aufgabe zu übernehmen. Die Wassereimer würde er niemals im Leben hochbekommen, geschweige denn tragen können.

»Bist du dir sicher?«

»Ja.« Ächzend setzte er seinen Weg fort und war froh, erst gestern Abend seine dunkelbraunen Haare abgeschnitten zu haben, sodass er zumindest nicht noch mehr schwitzte. Eliyan dagegen schnitt seine Haare trotz des andauernden Sommers nicht sonderlich häufig und schlang meist sogar noch ein Tuch um seinen Kopf, sodass er sich keinen Sonnenstich zuzog. Avaron hatte er auch schon ein solches Tuch angeboten, aber er hatte abgelehnt.

Eliyan hatte seine Sonnentücher von der jungen Lady Glanzira bekommen, der Tochter des Hauses, in dem die beiden dienten. Aber diese Annehmlichkeiten konnte er nur genießen, weil ein paar Tropfen Mawi-Blut in seinen Adern flossen. Avaron dagegen war ein Mensch und erfuhr von den hohen Herrschaften bloß Ablehnung und Spott. Seine dämlichen Tücher konnte Eliyan behalten. Avaron wollte keines davon.

Die Landschaft war trocken und heiß. Die Erde unter seinen nackten Füßen war rissig und bröselig. Das Gras pikste unangenehm unter seinen Füßen, obwohl er es gewohnt war, ohne Schuhe seiner Wege zu gehen. Die kleinen Palmen, die ihren Pfad säumten, boten kaum Schatten. Schweigend gingen die beiden Jungen ihrer Arbeit nach und liefen weiter. Insekten summten in der Luft und kleine Eidechsen huschten über den Pfad, suchten Deckung in kleinen Felsspalten oder dornigen Gebüschen.

»Wenn ich genug Geld habe, verlasse ich Sombreon«, sagte Eliyan plötzlich. Vorsichtig schielte er zu Avaron. »Ich werde nicht bleiben.«

Doch Avaron lachte bloß einmal humorlos auf. »Mit welchem Geld willst du denn gehen? Du bist ein Sklave.« Genau wie er.

Verunsichert knetete Eliyan seine Hände. »Ich werde bezahlt.«

Abrupt blieb Avaron stehen. Fassungslos starrte er seinen Freund an. »Was?«

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