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Epilog - Der Insasse

Tropf. Tropf. Im immer gleichen Abstand löste sich ein Tropfen Wasser aus der Ecke und platschte auf den Boden. Es hatte sich bereits eine kleine Pfütze gebildet. Das Geräusch der Wassertropfen war das einzige, das die immerwährende Stille durchbrach. Abgesehen von seinem leisen Atmen.

Es war dunkel. Nur ein kleines Fenster jenseits seiner Gitterstäbe, hoch oben an der Decke, gewährte einem einsamen Sonnenstrahl Einlass in sein trostloses Gefängnis. Die Wände waren aus grobem Stein gehauen und strahlten die Kälte ab, die sich in den weitläufigen Kellergewölben unter der Burg gesammelt hatte und sich seither strikt weigerte, wieder zu verschwinden.

Schon lange hatte der Insasse die warme Berührung der Sonne auf seiner Haut nicht mehr gespürt. Er sehnte sich nach ihr, wandte sich dem fernen Lichtstrahl zu, den er niemals würde erreichen können. Und obwohl er das wusste, fand sein Verlangen kein Ende. Dieser mickrige Lichtstrahl war zu einer ewig andauernden Qual geworden. Innerhalb seines Sichtfeldes, aber außerhalb seiner Reichweite. Leise hegte er den Verdacht, dass sein Kerker mit Absicht so konzipiert worden war, in der Hoffnung, dass er brechen würde. Doch diesen Gefallen tat er ihnen nicht.

Sekunde für Sekunde, Minute für Minute, Stunde um Stunde ertrug er das leidende Schreien in seinem Inneren. Ertrug die verzweifelte Sehnsucht, die ihre Finger vergeblich zwischen den Gitterstäben hindurch streckte, nur um einen Funken des Lichts zu berühren. Es gelang ihr nie.

Und aus Stunden wurden erst Tage, dann Wochen. Aus den Wochen formten sich Monate und die Monate verschmolzen zu Jahren. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Er konnte nur schätzen.

Der Insasse saß mit dem Rücken an die kalte Steinmauer gelehnt, betrachtete die metallenen Gitterstäbe, die es ihm unmöglich machten, den großen Raum zu durchqueren. Eingepfercht wie ein Tier stand ihm nur eine Fläche in der Größe einer Pferdebox zur Verfügung. Seine karge Einrichtung bestand aus einer alten Pritsche und einer dünnen, von Motten zerfressenen Decke sowie einem Nachttopf.

Die Tage flossen ineinander über, verschmolzen zu einem einzigen, endlosen Ganzen. Sein Alltag bestand aus Kälte und Schatten. Allein seine Gedanken leisteten ihm Gesellschaft. Seine Gedanken und die Ratten, die mit ihren kleinen Füßen über den steinerne Boden huschten.

Man hätte meinen können, dass es ihm ein Leichtes wäre, seinem Gefängnis zu entfliehen. - Schließlich bestand es aus Stein. Doch seine Kerkermeisterin war schlau. Jeder Mahlzeit, die man ihm reichte, mischte sie ihr Gift unter, das seine Fähigkeiten blockierte. Doch ihr Essen zu verweigern bedeutete zu verhungern und den Tod zu wählen. Nach all den Jahren fragte er sich noch immer, wie er nur in diese ausweglose Situation hatte geraten können.

Er hatte sich damit abgefunden, bis ans Ende seiner Tage hier festzusitzen. Und dennoch brachte er es nicht über sich, das Essen zu verschmähen. Obwohl es keinerlei Hoffnung gab, wollte er leben. Wollte so sehr leben, dass er sich dieser erbärmlichen Form der Existenz hingab.

Und so saß er da, in seiner kalten Zelle, umgeben von Stein, der ihn zu verhöhnen schien. Eingesperrt hinter Gitterstäben, die ihn das Licht der Sonne sehen ließen sowie die schwere Tür aus Eisen, hinter der die Freiheit wartete. In dem Wissen, dass es ihn innerlich zermürbte, nichts davon jemals erreichen zu können, hatte man ihn hier unten sich selbst überlassen.

Dicke Spinnweben zierten die dunklen Ecken des nasskalten Raums. Weiße Fäden, die über den Stein gespannt waren. Sie waren wohl das Einzige, dessen Anblick sich stetig änderte. Das Einzige, das nicht in der Zeit verharrte, das Einzige, für das sie weiterzulaufen schien.

Ein Knarzen riss ihn aus seinen trüben Gedanken. Er blickte auf. Eine kleine, zierliche Frau, die die Siebzig schon weit überschritten hatte, war eingetreten. Gekleidet in den feinsten Stoffen trat sie näher. Ihr Kleid aus Seide und Brokat raschelte bei jedem Schritt. Gedeckte, dunkle Farben waren ihr Markenzeichen. Allein die goldenen Fäden, mit denen der Stoff durchwirkt war, brachen mit dem Merkmal.

Vor seinen Gitterstäben blieb sie stehen. Die schmalen Hände, die schwarzen Seidenhandschuhen steckten, hatte sie elegant gefaltet. Ein großer, dunkelroter Stein zierte die lange Kette, die sie um den Hals trug. Ihr Haar, das wohl einmal blond gewesen sein musste, war so weiß wie seines und war in einer schlichten, aber anmutigen Frisur sorgsam hochgesteckt worden.

Ein überhebliches Lächeln zierte ihre Lippen, während sie seine dreckigen Füße betrachtete. Sie sah Honra nie in die Augen. Das Risiko ging sie bei einem solch mächtigen Steinteufel wie ihm nicht ein. Selbst wenn er tagtäglich ihr Gift zu sich nahm.

»Bist du jetzt bereit, zu kooperieren?«

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