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XI

Als ich wieder in unser Zimmer kam, thronte Amy auf ihrem Bett und kritzelte etwas in ein dickes, schwarzes Notizbuch. Sie blickte kurz auf, murmelte ein: ,,Hi" und schrieb weiter.
,,Schreibst du Tagebuch?" Fragte ich und setzte mich zögernd auf die Bettkante des Doppelbettes.
,,Hmhm." Amy nickte. ,,Aber nicht so, wie du vielleicht denkst. Ich schreibe nur auf, was wir in den individuellen Stunden machen, der Rest ist ja verhältnismäßig unwichtig."
,,Ja stimmt."

,,Sag mal, hast du eigentlich noch andere Freunde? Also welche, die nicht auf Arcalia sind?" Wollte Amy wissen. Der Kloß in meiner Kehle, der seit dem Gespräch mit Maddy nicht verschwunden war, stieg höher und ich brach endgültig in Tränen aus.
,,Hey, was ist denn?" Amy packte den Stift beiseite, rutschte dichter an mich heran und legte mir einen Arm um die Schultern.
,,Ich hab mich mit Maddy gestritten." Murmelte ich, immer wieder von Schluchzern unterbrochen.
,,Wer ist Maddy?"
,,Eine Freundin von mir. Sie weiß nicht, dass ich magisch bin und so." Platzte ich heraus. ,,Sie glaubt, ich würde nicht mehr ihre Freundin sein wollen und egoistisch sein."
,,Ach menno, du tust mir echt leid." Amy umarmte mich. ,,Weißt du, ich hatte auch mal eine Freundin, die das nicht wusste. Wir hatten weiterhin Kontakt und so, nicht zuletzt weil..." sie verstummte.

,,Sie hat es nicht verstanden, dass ich ihr nicht sagen konnte, wo und was ich bin. Nach wenigen Wochen hat sie den Kontakt abgebrochen. Einfach so."
,,Das tut mir Leid." Brummelte ich, obwohl es mich eigentlich herzlich wenig interessierte, so nett Amy auch war.
,,Damit müssen wir mehr oder weniger leben. Und glaub mir, wenn wir es ihnen sagen würden, hätten sie Angst vor uns. Sie würden erst recht nichts mehr mit uns zu tun haben wollen. Das ist leider so."
,,Tja." Schniefte ich. ,,Das will ich aber nicht."

,,Überleg mal." Begann Amy und drehte mich zu sich. ,,Wenn du das deiner Maddy erzählst, dann hält sie das wahrscheinlich für eine Lüge und ist richtig sauer. Ich meine, wer glaubt es schon, wenn man hört Hey, ich kann ein Element kontrollieren und bin was besonderes und gehe auf eine besondere Schule. Das glaubt doch niemand, der es nicht selbst erlebt hat."
Ich zuckte mit den Schultern. Amy' Optimismus war mir ein wenig unheimlich.
,,Sei einfach positiv. Besser, sie ist wütend auf sich, als dass sie dich für verrückt hält, oder?"
,,Kann sein." Ich zog die Nase hoch, stand entschlossen auf und rieb mir fahrig durch das Gesicht.

,,Geht's wieder?" Amy lächelte.
,,Ja." Meinte ich und lächelte zurück. ,,Dankeschön, Amy."
Sie zuckte nur mit den Schultern und wandte sich wieder ihrem Buch zu. Ich konnte einen Blick auf einige Wörter erhaschen und bekam spontan eine Gänsehaut, als ich sie las.
...wissen wir jetzt, dass das Blut von Elementbändigern besonders rein ist.

***

Am nächsten Tag bemerkte man eindeutig eine Veränderung an unserem Tisch in der Kantine. Nicht nur, dass Sara jetzt bei uns saß und jede meiner Bewegungen misstrauisch beobachtete, wodurch sie mich immer wieder daran erinnerte, dass sie mich in der Hand hatte. Zusätzlich hatte sich Noah mit voller Absicht neben Sam gesetzt und flirtete ziemlich offensichtlich und ziemlich unbeholfen mit ihr. Sam allerdings war so verschossen in Noah, dass sie sich nicht einmal aufregte, als er sie versehentlich als spindeldürr beschrieb, zweifelsohne kein besonders schönes Kompliment. Doch Sam lachte nur und bedankte sich artig für das Kompliment.

Ich betrachtete die Personen, die mit mir am Tisch saßen. Amy, Trish, Leela, Jay, Sam, Noah und Sara. Widerwillig musste ich feststellen, dass ich außer Amy - und natürlich mir selbst - kein einziges weibliches Wesen an diesem Tisch wirklich gut leiden konnte. Trish schein ebensowenig an mir interessiert zu sein wie ich an ihr, offensichtlich saß sie hier nur, weil es Amy tat. Über Leela wusste ich einfach noch zu wenig um bestimmt sagen zu können, dass ich sie mochte, auch, wenn sie eigentlich ganz sympathisch wirkte. Dazu kam noch, dass sie natürlich viel jünger war als ich und damit eigentlich zu jung, um wirklich eine vollwertige Freundin zu werden. Symbolische kleine Schwester, ja, aber eine Freundin wie Maddy oder Amy?

Dass ich Sara nicht leiden konnte, war wohl kaum verwunderlich, immerhin erpresste sie mich und schien mich regelrecht zu hassen. Sie warf mir schon wieder missmutige Blicke zu und ich war froh, dass sie wohl auch mit Amy nur lose befreundet war. Und dann war da noch Sam, der Wirbelwind. Es wäre zu viel gewesen, hätte ich gesagt, dass ich sie nicht mochte, aber sie war mir immer noch zu laut, zu quirlig und aufgedreht und vor allem zu aufdringlich. Sie war einfach nicht der Typ Mensch, den ich gerne um mich hatte. Ich hatte nichts gegen ein bisschen quirlige Freunde, aber Sam war regelrecht hyperaktiv. Sie war schlichtweg nicht mein Typ und es wäre mir lieber gewesen, hätte sie sich nicht ausgerechnet an mich gehängt. Sara könnte so etwas wie Sam viel besser gebrauchen.

Nach dem Mittagessen machten Jay und ich uns zu zweit auf den Weg zu Turnhalle 2, da wir heute wieder Praxis hatten. Noah war schon vorgegangen, Jay war heute ungewöhnlich schweigsam und redete nicht, ich war aufgeregt und meine Hände zitterten leicht, weswegen ich sie energisch in meinen Hosentaschen vergrub. Ich machte mir Sorgen, was wohl heute passieren würde.
Würde ich die Turnhalle abfackeln? Würde ich den anderen etwas antun? Was, wenn ich mein Element nie beherrschen würde?

Heute waren wir früher da als ich vor zwei Tagen, die Tür stand noch offen und ich huschte hinter Jay hinein, darauf bedacht, möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Was allerdings gehörig nach hinten losging. Als wir die Turnhalle betraten, wurde ich von so ziemlich jedem im Raum angestarrt.
,,Ich gehe zu Noah, kommst du mit?" Fragte Jay und musterte mich besorgt.
,,Ja, ich denke schon." Unruhig tappte ich hinter Jay her und war ungeheuer erleichtert, als wir endlich bei Noah und somit weitestgehend außer Sichtweite der Anderen waren. Noah ließ gerade Wasser über seine Hände gleiten, die Unterarme hoch bis zum Ellenbogen und dann wieder bis hinunter zu den Fingerspitzen.

,,Cool, Mann." Entfuhr es Jay. Noah grinste, schnippte einmal mit den Fingern und das Wasser tropfte auf den Boden, als wäre es nie über Noah's Arme gerollt.
,,Das ist eine Konzentrationsübung. Man muss die Kontrolle über sein Element immer von einer Hand in die andere geben, dass ist ziemlich schwer."
In diesem Moment trat M. Aprice zu uns und nickte einmal in unsere kleine Runde.
,,Faye, ich würde dich bitten, gleich einmal mit mir mitzukommen, da ich gerne in einer kleinen Runde deine Kräfte schulen würde. Noah, du kommst auch mit, als Feuerlöscher sozusagen." Sagte er. ,,Ich wollte dich, Faye, ungern bloßstellen und vor allen Anderen sagen, wie es jetzt für dich weitergeht."

Beinahe hätte ich geschnaubt. Mich nicht bloßstellen! Ich würde sagen, spätestens nach gestern hatte er mich aber mal sowas von bloßgestellt! Aber ich verkniff mir eine bissige Bemerkung und nickte nur ergeben. Noah neben mir schnalzte empört mit der Zunge, als M. Aprice gegangen war.
,,Als Feuerlöscher, der kann mich mal! Sicherheitsbeauftragter heißt das!"

Gegen meinen Willen musste ich kichern und Noah wirkte nicht mehr ganz so griesgrämig.
,,Leute!" Versuchte M. Aprice nun, sich Gehör zu verschaffen. ,,Leute!"
Als immer noch niemand auf ihn achtete, mal abgesehen von uns dreien, seufzte der Lehrer genervt, ballte kurz die Hände zu Fäusten und schickte einen Luftstoß durch die Halle. Jetzt waren alle Blicke auf ihn gerichtet.
,,Ich möchte, dass ihr diese Stunde zu zweit oder zu dritt alle Übungen durchgeht, an die ihr euch noch erinnert. Übt die ganze Stunde lang, ich werde nicht da sein. Jay, du bist neu, du wirst mit Cole zusammenarbeiten, er wird dir alles beibringen. Cole, denk dran: Nur die Grundkenntnisse. Arbeitet euch Stück für Stück voran. Faye und Noah, ihr kommt mit."

Wir folgten M. Aprice aus der Halle in einen leerstehenden Klassenraum, wo er mich interessiert musterte.
,,Faye" sagte er endlich, ,,Du bleibst bitte genau hier stehen, konzentrierst dich und versuchst, eine kleine Flamme auf der Handfläche entstehen zu lassen. Ganz vorsichtig, okay?"
Ich nickte, streckte meine rechte Hand nach vorne aus und konzentrierte mich. Ich versuchte, Energie in meine Hand zu leiten, aber es wollte mir nicht so recht gelingen. Dann, ganz vorsichtig, züngelten kleine Flammen auf meiner Handfläche, bahnten sich ihren Weg zu meinen Fingerspitzen. Es tat nicht weh, sondern kribbelte nur leicht, wo mich das Feuer berührte. Es war fast angenehm. Genauso schnell, wie sie gekommen waren, verschwanden die winzigen Flammen.

,,Prinzipiell gut." Fand M. Aprice, der vorsichtshalber hinter einem Tisch in Deckung gegangen war. ,,Aber du bist zu nervös. Beruhig dich, stell dir ganz genau vor, was du machen willst. Dann klappt es besser."
Ich nickte, wartete, bis mein Lehrer wieder hinter seinen Tisch gekrochen war und streckte abermals die Hand aus. Dieses Mal versuchte ich, mir vorzustellen, was ich machen wollte. Ich sah meine Hand vor meinem inneren Auge, sah, wie eine Flamme entstand, wuchs, größer wurde und sich zu einem lodernden Feuerball formte, der über meiner Handfläche schwebte. Ich versank in den Anblick des Feuers, war gebannt von seiner wilden Schönheit, von seinem Leuchten. Warum sagte mir niemand, dass meine Vorstellungskraft so groß war?

Als ich es endlich schaffte, wieder in die Realität zu kommen, sah ich, dass das, was ich erschaffen hatte, gar nicht so weit weg von meiner Vorstellung war. Der Feuerball war sehr klein und eher eiförmig, aber immerhin, es war ein Feuerball. Doch kaum, dass ich mir nicht mehr ausmalte, was ich machen wollte, ging prompt alles schief. Der Feuerklumpen zerstob zu tausenden winzigen Funken, die durch den Raum flogen, mich umkreisten und vor meinen Augen ein feuriges Flimmern erzeugten.

Ich hatte nicht länger die Kontrolle über mein Feuer, da war etwas anderes, jemand anderes. Jemand kontrollierte mein Feuer, jemand, der in mir drin war und herauswollte. Ich spürte eine Wut in mir, aber auch diese Wut war nicht meine. Sie war uralt und sie wollte raus. Der Funken Flug wurde dichter, verwandelte sich in eine regelrechte Wand aus Feuer. Die Wut stieg höher und höher, bis zu meinem Herzen. Und genau in dem Augenblick, als ich dachte, gleich würde diese seltsame Wut übernehmen, platschte ein Schwall Wasser auf mich herab.

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(1693)
So, fertig!
Wie hat es euch gefallen?

🖤MissWriter13

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