8.Kapitel Liebesgeständnis ?
Mit großer Mühe schaffte ich es meine schweren Augenlider zu öffnen.
Unter mir spürte ich ein weiches Bett, in dem ich am liebsten für immer liegen bleiben möchte. Ich wollte mich aufsetzten, um meine Umgebung besser wahr zu nehmen. Der Versuch scheiterte aber sogleich, da sich unerträgliche Schmerzen bemerkbar machen, die sich von meinem Bauch aus auszubreiten schienen. Deswegen drehte ich nur langsam meinen Kopf auf die eine Seite, wodurch zwei Elben in mein Sichtfeld kamen. Auf einmal spürte ich das dringende verlangen Wasser zu trinken, da mein Hals wie ausgetrocknet schien.
,, Was-ser!", gab ich mit leiser Stimme von mir und versuchte die Elben irgendwie auf mich aufmerksam zu machen. Das Schicksal war auf meiner Seite, da ihr Gespräch sofort verstummte und sie zu mir herüber eilten. Einer reichte mir auch sogleich ein Glas mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. Während ich die Flüssigkeit betrachtete sprach der andere Elb:,, Du wurdest schwer verletzt, weswegen wir dachten du würdest erst in ein paar Tagen aufwachen. Aber du scheinst einen starken Lebenswillen zu haben. Wir konnten deine Verletzung soweit heilen, jedoch musst du dich ausruhen und darfst dich nicht zu viel bewegen. Das könnte dazu führen, dass die inneren Wunden wieder aufreißen und du an inneren Verletzungen stirbst. Das gefährliche an dieser Sache ist, dass du nicht spüren wirst ob du innere Blutungen hast. Wenn es zu spät ist, wirst du das Bewusstsein verlieren und dann muss sehr schnell gehandelt werden. Es würde zwar sehr lange dauern, bis es dazu kommt. Aber genau Deswegen musst du dich jede Woche von uns untersuchen lassen, bis wir ganz sicher sind, dass du vollständig genesen bist."
Ich hörte dem Elb nicht zu, egal wie wichtig das für meine Gesundheit war, denn ich war zu sehr von der Flüssigkeit in dem Glas abgelenkt. Mein Gefühl sagte mir nämlich, dass es kein Wasser war. ,,Was ist das?", fragte ich. Dieses mal klang meine Stimme schon viel kräftiger. Der Elbe riss überrascht seine Augen auf. ,, Woher weißt du, dass das kein Wasser ist? Es sind die Tränen der Riesenspinnen aus dem Düsterwald. Sie lindern die Schmerzen. Von diesen Tränen habe ich irgendwann schon mal gehört, sie sollen auch den Heilprozess anregen. Vielleicht sollte ich davon eine Flasche mitgehen lassen.
Ich nahm das Glas entgegen und nahm den ersten Schluck. Ich fühlte wie meine Schmerzen augenblicklich weniger wurden. Ich nahm sogleich den nächsten Schluck und die Schmerzen schienen gänzlich verschwunden zu sein, meine Stärke, aber, kam sogleich zurück in meine Knochen. Nun trank ich das Glas auf einmal aus und fühlte mich augenblicklich wie neu geboren. Ich hatte das Bedürfnis aufzustehen und zu laufen, zu Kili zu laufen. War er verletzt? Wie geht es ihm?
Ich schaute in die andere Hälfte des Zimmers, obwohl ich wusste, dass er dort nicht sitzen würde. Er hätte sich schon längst zu Wort gemeldet, oder wäre zu mir gekommen, um meine Hand zu halten. Trotzdem wollte ich sicher gehen, aber doch etwas enttäuscht musste ich feststellen, dass er wirklich nicht bei mir war.
,, Wo sind die Zwerge, mein Bruder, Gandalf?" fragte ich sofort.
,,Sie sind im Speisesaal", antwortete er mir.
Mit der neuen Kraft sprang ich sofort auf und rannte Richtung Speisesaal. Moment, wo war der Speisesaal überhaupt? Egal, den würde ich schon finden. ,, Langsam!", schrie mir ein Elb zu doch ich hörte nicht auf ihn, ich wollte es nicht.
Das bereute ich aber bitter, denn ich stolperte und umarmte sogleich den Boden, welcher mich netterweise aufgefangen hatte. Leider war diese Begegnung sehr schmerzvoll für mich. Ich wollte wieder aufstehen doch mein rechter Fuß wollte mich nicht tragen, ich knickte um. Sicher hatte ich mir ein Band gezerrt oder sogar gerissen. Warum bin ich nur so tollpatschig? Die Elben holten mich ein und fanden mich auf dem Boden sitzend. Sie halfen mir wieder hoch und ich stützte mich bei einem der Elben ab und so bewegten wir uns langsam auf den Speisesaal zu.
Wir standen nun vor der Tür und der Elbe öffnete sie. Und da sah ich sie. Alle versammelt beim Essen und unverletzt. Gott, war ich froh darüber. Als sie mich entdeckten sahen sie mich zuerst ungläubig an, aber dann rannten sie auf mich zu und umarmten mich. Alle außer Kili. Das Versetzte mir einen Stich im Herz. Was war los? Hatte ich etwas Falsch gemacht? In dem Stimmengewirr der Zwerge hörte ich wie Fili etwas zu mir sagte:,, Nimm ihm das nicht übel. Es war sehr schwer für ihn, schwerer als für alle anderen. Er macht sich selber große Vorwürfe, weil er dich nicht retten konnte."
Mein Blick glitt wieder zu Kili und ich erinnerte mich daran, dass er, bevor ich das Bewusstsein verlor, mir etwas gesagt hatte, dass ich aufgrund meiner fehlenden Kenntnisse in Kuzduhl nicht verstand. Plötzlich stand er mit so einer Wucht auf, dass sein Sessel krachend auf den Boden flog. Unwillkürlich zuckte ich zusammen, Stille breitete sich im ganzen Raum aus. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Er stürmte an uns allen vorbei und lief durch die Tür nach draußen. Er hatte mich nicht einmal angesehn... das unbekannte Gefühl in meinem Magen war fast nicht mehr zu ertragen, ich fühlte einen Kloß im Hals und war den Tränen nahe.
Alle Blicke der Zwerge waren, wieder einmal, auf mich gerichtet. Ich hatte große Lust mich auf den Boden zu setzten und meinen Tränen freien Lauf zu lassen. Aber es geht nicht, ich muss stark bleiben. Also ignorierte ich die unendlich traurigen Blicke der Zwerge und Balins Hand die auf meiner Schulter lag und murmelte ein leises:,, Es geht schon, ich... ich brauche nur frische Luft." Ich löste mich aus der Menge von Zwergen, ignorierte die Blicke, öffnete die Tür und trat hinaus in den Gang.
Ich musste hier weg. Meinen Knöchel ignorierte ich gekonnt und humpelte durch das Gebäude. Irgendwann kam ich dann zu einem Balkon mit einer gemütlichen Sitzbank. Weil mein Knöchel mich in den Wahnsinn trieb ließ ich mich demotiviert darauf fallen und ließ meinen Tränen freien Lauf. Was hatte ich nur falsch gemacht? So stur konnte jemand doch nicht sein, oder? Warum machte er sich selbst den Vorwurf mich nicht beschützen zu können?
,,Lyra?" unwillkürlich zuckte ich beim Klang seiner Stimme zusammen und wischte mir schnell das Gesicht ab, damit er nicht sehen konnte, dass ich geweint hatte. ,, Was willst du Kili?" Ich versuchte meine Stimme kräftig klingen zu lassen aber sie war nur noch kratziger.
,, Du hast geweint", stellte er fest. Das mit dem Verstecken hat wohl nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe. ,, Wieso?", fragte er mich jetzt. Ich wich seinem intensien Blick aus, der mich sofort zum Reden bringen kann. Wieso war war eine sehr gute Frage. Wieso macht er sich für meine Situation schuldig? Wieso war er so aufgelöst, als er dachte, dass ich tot sei? Wieso hatte er seine letzten Worte nicht so formuliert, dass ich sie auch verstehen konnte. So viele Fragen mit Wieso und keine einzige Antwort.
Ich öffnete meinen Mund, um all diese Fragen zu stellen, doch kein einziger Laut verließ meinen Mund, weswegen ich ihn wieder schloss. Kili merkte anscheinend, dass ich gerade nicht in der Lage war ihm eine Antwort zu geben, denn er fuhr mit seinem nicht gewolltem Monolog wieder fort.
,, Meine Reaktion von vorher tut mir so unglaublich Leid, wenn ich sie wieder ungeschehen machen könnte, würde ich es tun. Deine Augen in denen so viel Schmerz zu erkennen war und zu wissen, dass ich der Grund dafür bin, war unerträglich. Ich war überfordert. Ich dachte ich hätte dich verloren. Dieser Gedanke, deine strahlenden Augen nie wieder zu sehen. Es war zu viel für mich. Ich war am Ende und dann kamst du in den Speisesaal, dein Blick war so sehnsüchtig, als wolltest du dich versichern, dass es einer Person gut geht. Die, wohl kaum, ich sein konnte, dass machte mich noch mehr fertig...", seine Worte vesetzten mich in eine Art Schockstarre.
Das kann er doch nicht wirklich gesagt haben, oder? Vielleicht sind es die Nebenwirkungen von diesen Tränen, dass ich mir das nur einbilde. Ja, das wird es sein. Alles nur Einbildung. Doch sobald ich diesen Gedanken gedacht habe, sank meine Laune noch tiefer. er wird nie irgendwas für mich empfinden. Mir kamen wieder die Worte in den Sinn die er zu mir sagte, bevor ich meine Augen schloss. Men lananubukhs menu.
Was bedeuten diese drei Worte nur. Mich ließ der Gedanke nicht mehr los und da rutschte mir auch schon die Frage raus. ,, Was hast du eigentlich zu mir gesagt, bevor ich ihn Ohnmacht fiel?" So wollte ich die Frage nicht formulieren aber jetzt war der Warg schon aus dem Sack.
Kili war sichtlich geschockt, er öffnete, wie ich vorher den Mund, doch es drangen keine Worte nach außen. Er schlosss ihn wieder und schaute mcih einfach sprachlos an, bis er mit einer Gegenfrage antwortete. ,,Was haben die Elben eigentlich zu deinem Gesundheitszustand gesagt?" Diese eine Frage brachte mit einem Schlag so viel Wut in mir auf, die ich mir nicht einmal selbst erklären konnte. Meine nächsten Wort sprach ich so nüchtern, als würde ich gerade die Todesursache einer Fliege festsellen.
,, Die Elben haben gesagt, dass sie mich soweit geheilt hätten, aber wenn ich mich zu unvorsichtig oder schnell bewege könnten meine inneren Wunden wieder aufreißen und ich würde an inneren Verletzungen sterben. Es wäre ein langwäriger Prozess, aber wenn es zu spät ist würde ich Ohnmächtig und dann wäre mir vermutlich nicht mehr zu helfen."
Kili konnte gar nicht realisieren, wie trocken und gefühllos ich sprach. Als wäre es mir gleich ob ich sterbe oder nicht.,,Lyra, wenn das so ist musst du hier bleiben. Es wäre viel zu gefährlich für dich mit zum Erebor zu kommen."
,, Er macht sich Sorgen um mich." war der erste Gedanke der mir kam. Aber nur deswegen konnte ich nicht tatenlos in Bruchtal bleiben. ,,Tut mir Leid, Kili, aber ich habe den anderen Zwergen ein Versprechen gegeben. "
Ich stand auf und war dabei nach drinnen zu gehen. Bevor ich gänzlich im Gebäude verschwand sagte er:,, Dann versprich mir auch etwas." Ich blieb stehen. ,, Bleib hier, in Bruchtal, Amrâmile."
Ich hätte ihn am liebsten angeschrien, mir endlich zu sagen was das bedeutet, Amrâmile.
Stattdessen ging ich einfach, ich musste mich beruhigen und mir ein Bad einlassen und über all das eine weile Nachdenken.
--------------------------------------------------------------------------------------------
Also, tut mir leid, dass jetzt lange keine Update kam... Ich hatte irgendwie keine Zeit und keine Richtigen Ideen für das Kapi. Dafür ist dieses hier etwas länger und das 9te ist schon in arbeit.
Wie gehabt würde ich mich über eure Votes und Kommentare freuen.
Eure LotosBlume5
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro