Kapitel 10
Es dauerte Stunden, bis sie einen ruhigen Platz für den toten Drachen fanden. Phoenixtears wollte nicht weiter. 'Ich weiß, was du fühlst, copilul meu. Lass uns hier rasten und morgen weiter fliegen', schlug sie vor und lehnte sich an ihn. 'Er hatte es nicht verdient', knurrte er und schlug die Krallen in den Boden. Damit hatte er recht. Der Drache war zu jung, um zu sterben, und seine Eltern würden ihn vermissen. Firefox lehnte sich an ihn, schmiegte sich an seine rechte Brustseite. 'Das wird wieder. Wir werden herausfinden, wer ihn getötet hat', schlug sie vor. Phoenixtears legte den Flügel über sie.
Bei Lucas:
Ich wurde vom ersten Strahl der Sonne geweckt. Ich riss die Augen auf und setzte mich auf. Ich war in einer Irrenanstalt für Engel, Dämonen und Unterweltlern. Ich stand auf, rannte zum Gitter und umklammerte die Gitterstäbe. Der Engel-Wache sah zu mir, als ich seinen Namen rief: "Anael! Warum bin ich hier eingesperrt?" Er sah zu mir. "Du hast Raphael und Bloodeye zu töten versucht. Raziel war da und sprang zwischen dich und deinen Drachen", erklärte er. Ich wich geschockt zurück. 'Was? Ich wollte meinen Drachen töten?' "Was ist mit Raziel?" Er sah mich an. Die Worte zerrissen mir das Herz: "Er ist tot." Er wandte sich ab. "Warte!", rief ich, als er ging. "Ich kann mich daran nicht erinnern! Warum nicht?", fragte ich meinen Engelsbruder, der nach einem grauenhaften Krieg zwischen Leben und Tod als einziger ein Teil meiner Familie übrig blieb. Er drehte sich zu mir um. "Der Teil der Erinnerung wurde dir genommen, damit du nicht durchdrehst, wenn du aufwachst. Es tut mir so leid, mein Bruder." Bei dem letzten Satz lief ihm eine Träne über die Wange, über die ich sanft strich. "Es muss dir nicht leid tun, Anael", sagte ich. "Eher müsste es mir jetzt leid tun, für das, was ich tue." Damit packte ich seinen Kopf und schlug ihn gegen die Stäbe. Anael fiel geräuschlos zu Boden. Ich schnappte mir seine Schlüssel und öffnete die Tür. Er bewegte sich nicht. 'Hab ich auch noch meinen einzigen Engelsbruder umgebracht?', dachte ich. Vorsichtig suchte ich an seinem Hals den Puls und fand ihn. Erleichtert atmete ich auf. Er war bewusstlos. Schnell zog ich ihn in die Zelle und schloss die Tür. Eilig rannte ich zu Bloodeye in den Stall, schwang mich auf ihren Hals und flog los.
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