'23'
Luca P.O.V
Ich wusste nicht mehr, was ich noch mit mir selbst anfangen sollte. Alice war weg, Elliot hatte auch keinen Bock mehr, sich mit mir abzugeben. Ewig hier rum zu sitzen war genauso dämlich. Ein zu Hause hatte ich nur noch als Ort, kaum noch als wirkliches Heimgefühl.
Aber es war entweder das oder zurück zu Elliots Haus und der wollte mich ja gerade nicht wirklich sehen. Alles an meinem Haus erinnerte mich sofort an Alice.
Ich legte mich vor die Haustür, versuchte nicht einmal, es zu betreten. Ich hätte es gar nicht gekonnt. Bei jedem Schritt musste ich daran denken, wie Alice und ich das erste Mal hier eingezogen sind. Wie sie sich gefreut hat, dass sie das Haus kaufen konnte.
Alkohol hatte ich auch keinen mehr und der, den ich zuvor getrunken hatte, baute sich langsam schon wieder ab. Dafür kam auch die Realisation, wie scheiße ich mich doch gerade verhielt.
"Es brauchte ja wirklich nicht viel, um dich klein zu kriegen." Als hätte ich das auch noch gebraucht. "Pierre, ich bin nicht in Stimmung." meinte ich, versuchte so den Freund meines Ex schnell loszuwerden, aber natürlich funktionierte es nicht.
Mit seinem hässlichen Grinsen sah er mich an. "Ich bin nur hier, um mich meines Versprechens zu vergewissern. Oder sollte ich sagen, dass Versprechen von Jean?" Das war wahrscheinlich nicht einmal mehr der Alkohol, ich verstand generell nicht, was genau die Nervensäge jetzt von mir wollte.
"Schon seit dem du die Schule verlassen hattest dachte ich, dass irgendetwas nicht stimmen kann. Dein Training, diese ewigen Ausreden, warum du Jean nicht treffen kannst, es stank alles zur Hölle." Zischend sprach er diese Worte aus.
"Du hast doch versucht, Jean weiszumachen, dass ich irgendeine Affäre oder so einen Dreck habe." meinte ich. "Und es hat so unnötig lange gedauert, bis dieser Narr endlich auf mich gehört hat. Ich hab es von Anfang an selbst nicht geglaubt. Ich weiß, was du wirklich bist."
Er sah so arrogant aus, in seiner Haltung und seiner Rede-Art. So arrogant, dass ich ihm tatsächlich weiter zuhören wollte.
"Was bin ich denn?" fragte ich, lehnte meinen Körper leicht vor, damit ich fast schon interessiert wirkte. "Ein Monster, wie deine Schwester." Noch in meiner Bewegung versteifte sich mein ganzer Körper.
"Ihr kamt mir beide schon immer so komisch vor, dann hab ich mich in den Laptop meines Vaters eingeloggt und Berichte gefunden über sie. Diese Schlampe von Mörderin." erklärte Pierre.
Wütend griff ich nach irgendeinem Stein neben mir und warf ihn in Pierres Richtung, damit er aufhörte zu reden. Den Rest konnte ich mir auch schon denken. "Du hast meine Schwester an diese Hunde verraten!" knurrte ich. "Nachdem ich meinen Vater konfrontiert hatte, musste er mir von dieser Versammlung erzählen, bei der er auch noch Sprecher war."
Der Normalo, der mit uns im selben Raum stand. Ich hätte ihn damals schon an Ort und Stelle abfackeln sollen. ich hätte es auch getan, hätte ich gewusst, dass es Pierres Vater ist.
"Es hat mich so abgefuckt. Dass Monstern wie euch auch noch eine Stimme gegeben wird. Dann dachte ich, wieso nicht ein Übel mit dem anderen verbinden?" erklärte er.
Pierre kam mir in diesem Augenblick so unglaublich dumm vor. Seine arrogante Ausstrahlung wirkte auf mich immer lächerlicher. "Du hast also meine Schwester in den Tod geschickt, wissend was sie ist und prahlst damit vor mir, wissend, was ich bin?" fragte ich.
"Töte mich ruhig. Dann wird jeder sehen, was du bist. Ein Monster, außer Kontrolle, das neutralisiert werden muss." Ich stand auf und ging auf Pierre zu. "Ich töte dich und die Menschen haben endlich einen Grund, mit uns Krieg anzufangen." murmelte ich.
Breit und überheblich grinsend sah er mich an. Für einen Moment dachte ich darüber nach, über die Konsequenzen von meinem Handeln und meine Zukunft.
Kurz dachte ich auch an Elliot und was er an meiner Stelle machen würde. Bestimmt alles ganz cool hinnehmen und einfach weggehen, als würde es ihn überhaupt nicht interessieren.
Aber ich bin eben nicht Elliot. Ich bin nicht so ein cooler, gefühlskalter Typ.
Einer, der einfach weggehen kann, wenn es dem anderen scheiße geht.
"Wer sagt, dass ich das schlecht finde?" fragte ich, packte Pierre am Kragen und riss ihn auf den Boden. "Fleh mich an, dich am Leben zu lassen!" zischte ich und langsam verblasste dieses widerliche Grinsen auf seinem Gesicht.
"Du hast nicht die Eier dafür." meinte er. "Ach nein?" Er schrie auf, als ich Flammen aus meiner Hand stieß, die direkt auf seinen Hals trafen. "Nicht! Bitte!" Sein Flehen wurde mit jeder kleinen Flamme lauter.
"Ich hab gesagt, du sollst flehen, aber nicht, dass ich dein Leben dann auch verschone." Es tat gut, diesen Hund leiden zu sehen. Es war richtig, dass er leiden musste. "Sie haben meine Schwester erschossen, wegen dir. Also lass uns diese Rechnung begleichen, ja? Dein Leben gegen ihres."
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