Kapitel 20
Jade
Schmunzelnd stehe ich in meiner Haustür und schaue auf mein Team, welches komplett da ist, um auf Fiona aufzupassen, während ich zum Theater gehe.
„Meint ihr nicht, einer hätte auch gereicht?“ frage ich sie. „Schon, aber wir sind alle froh, dass wir den Samstag nicht komplett im Theater verbringen müssen.“ erklärt Cruz.
Kopfschüttelnd lasse ich sie eintreten. Bevor ich die Tür schließe, sehe ich Mathias, wie er mit Paul von einem Spaziergang kommt. Lilly hat ein Problem beim Verlag, wodurch sie übers Wochenende dort bleibt.
„Was ist denn bei dir los? So viele Männer.“ fragt Mathias mit hochgezogener Augenbraue. „Sie passen alle auf Fiona auf, da ich heute freiwillig die Extra-schicht im Theater mache.“ erkläre ich ihm. „Ich hätte doch auch auf Fiona aufpassen können.“ spricht er und klingt etwas beleidigt.
„Du würdest mir einen Gefallenen tun, wenn ich dich auch anrufen könnte, sollten die Männer Probleme bekommen.“ bitte ich ihn. „Natürlich. Du kannst auch gerne mich anrufen, wenn Lilly auch mal nicht kann.“ spricht Mathias augenzwinkernd.
Ich nicke ihm zu, ehe ich die Tür schließe und zu meinem Team gehe. Dies steht um Fiona herum, welche sie alle mit großen Augen bestaunt.
Ich will sie gerade aus der Situation befreien, da krabbelt sie zielstrebig auf Kai zu. Dieser nimmt sie schmunzelnd auf den Arm und flüstert ihr etwas ins Ohr.
Fragend schaue ich ihn an, während die anderen grölen und es sich bequem machen. Kai zuckt mit den Schultern „Irgendwann wirst du das auch verstehen Cap.“
„Aha“ spreche ich und verabschiede mich von allen. Die Ausgehuniform noch einmal glatt streichend gehe ich zum Auto.
Bevor ich losfahre, sehe ich wie Matthias zusammen mit Paul zu mir geht. Das Fenster herunterfahrend frage ich grinsend „Was wird das denn?“
„Nun, ich dachte da so viele Männer da sind, kann ich mich dazu gesellen. Zumal ich Kai auch kenne. Außerdem können dann auch Paul und Fiona zusammen sein.“ erklärt er sich. „Tu dir keinen Zwang an. Nur macht hinterher bitte wieder Ordnung.“ gebe ich ihm die Erlaubnis. Mathias salutiert zum Spaß, was mein Lächeln gefrieren lässt.
Schnell schaue ich weg und fahre los. Plötzlich sah ich nicht mehr Mathias sondern John und Ted, wie sie salutieren zum Abschied. Eine Träne wische ich mir aus dem Augenwinkel. Daran soll ich nicht mehr denken, ich muss mich auf die Arbeit konzentrieren.
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Es ist ein wunderschönes Theater. Und auch das heutige Stück gefällt mir sehr. Zum Glück ist die Vorstellung heute relativ früh, sodass ich am frühen Abend wieder zu Hause bin.
Doch kurz nachdem der letzte Akt begann, geht mein Melder los. Verwundert gehe ich schnell aus dem Saal heraus und schaue auf den Melder. Nur bei einer Katastrophe würde meiner ebenfalls losgehen.
Mit großen Augen rufe ich den Chief an. „Gut das sie anrufen Captain Atkins. Sprechen Sie mit dem Verantwortlichen vor Ort und klären sie, dass sie gehen. Ihr Team wartet bei der Wache auf sie. Es wurde ein Waldbrand gemeldet und um Unterstützung gebeten. Sie und ihr Team fahren hin.“ gibt er mir die Anweisungen.
Eilig suche ich die Spielabendleitung. Mit der kläre ich, dass ich nun gehen muss. Nur ein paar Minuten später sitze ich im Auto und fahre zur Wache.
Als ich dort ankomme, kommt auch das Team an. „Keine Sorge, Mathias passt auf Fiona auf.“ ruft mir Kai zu, während wir alle zu unserer Ausrüstung laufen.
Nach einer Stunde Fahrt kommen wir an. Sofort gehe ich zu der Einsatzleitung. „Captain Atkins, mein Team und ich sind aus Scranton als Unterstützung da.“ melde ich uns an. „Ah super. Könnten sie und ihr Team in das Gebiet fahren und schauen, ob alle evakuiert sind? Noch hat der Wind nicht gedreht, aber sobald er es tut, wird die Gegend in Flammen stehen.“
Ich nicke und gehe wieder zu meinem Team und erläutere unsere Aufgabe. Wenig später sind wir auf dem Weg ins Gebiet. Über Funk höre ich die Gespräche des Teams aus dem Löschwagen und der Drehleiter. „War jemand schon mal bei einem Waldbrand?“ höre ich die Frage.
Sofort blitzen bei mir Erinnerungen auf, wie John, Ted und ich zusammen mit unserer Einheit bei einem Einsatz vom Feuer eingeschlossen waren. Das war ein Waldbrand, der von den Terroristen gelegt wurde, um zu verhindern, dass wir Erfolg haben.
Während ich in Erinnerungen festhänge, bespricht das Team, dass keiner von ihnen je bei einem Waldbrand mitgearbeitet hat.
Ich klinke mich in den Funk mit ein „Gebt mir Bescheid, wenn ihr eine Pause braucht. Bei Waldbränden gehen die Schichten gefühlt endlos. Also wenn ihr eine kurze Pause braucht, nehmt sie euch. Denn ist der Einsatz hier zu ende, geht es zu Hause mit einer Pause von 10 Stunden wieder mit unserem geplanten Dienst weiter.“
Für einen Moment herrscht Stille im Funk. „Waren Sie schon mal bei einem Waldbrand dabei Cap?“ werde ich gefragt. „Nicht als Feuerwehrfrau. Als meine Zeit als Sanitäterin beim Militär, wurden wir von einem Waldbrand eingeschlossen.“ erzähle ich.
„Könnten Sie uns Tipps geben?“ kommt die nächste Frage. „Ruhe bewahren. Verfallt ihr in Panik, hat das Feuer gewonnen. Nur mit klarem Verstand können wir gewinnen.“ spreche ich aus Erfahrung.
Eine unheimliche Stille umgibt uns, als wir in der Gegend ankommen. Wir steigen aus und sofort schlägt uns der Rauch entgegen. Obwohl das Feuer noch nicht hier ist, kann man die Hitze spüren.
„Nun denn. Kontrolliert ob alle evakuiert sind. Meistens gibt es noch ein paar, die denken, in ihrem Haus sind sie sicher. Doch Feuer ist unerbittlich. Es macht keine Unterschiede und verschlingt alles, was in seine Reichweite kommt. Passt auf euch auf.“ spreche ich ernst zum Team, ehe wir uns aufteilen und mit unserer Arbeit beginnen.
Haus für Haus kontrollieren wir. Wir sind gerade bei den Letzten angekommen, als Kai fragt „Ist das Schnee?“
Verwundert schaue ich zu ihm und dann in den Himmel. Etwas Schnee Ähnliches fällt vom Himmel. Eine Flocke landet in meinem Gesicht und ich streiche es fort. Mit Blick auf meine schwarzen Finger sage ich „Das ist kein Schnee. Das ist Asche!“
Alarmiert schauen wir alle in die Richtung, wo das Feuer ist. „Der Wind hat nicht gedreht, warum ist es dann so nah?“ „Das weiß ich nicht. Aber wir sollten uns beeilen. Sobald wir hier fertig sind, helfen wir mit der Bekämpfung des Feuers.“
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