1. Kapitel
Elsternruf saß auf einer mondbeschienen Lichtung. Das kalte Licht der weißen Scheibe ließ ihr Fell grau wirken. Wo bin ich?, fragte sie sich. Vor ihr fing es an zu glitzern. Das glitzern wurde zu einem blendenden Schein. Sie musste die Augen zusammenkneifen um nich allzu stark geblendet zu werden. Langsam verebbte das helle Licht. Eine Bernsteinfarbene Katze stand vor ihr. Sternenlicht leuchtete in ihrem Pelz. „Wer bist du? Träume ich? Oder ist das echt?", miaute sie erschrocken. „Hallo, meine Liebe. Mein Name ist... das ist nicht wichtig. Das was wichtig ist, ist das du weißt wie dein Name ist...", wisperte die Sternenhafte Katze. Das rotbraune Fell der Kätzin fing langsam an zu verblassen. „Nein warte! Du hast mir nicht gesagt was das heißen soll. Was soll das heißen das ich wissen soll wie mein Name ist? Das weiß ich doch mein Name ist Elsternruf!", rief sie der schon fast unsichtbaren Katze vor ihr zu. „Noch eins. Ist das hier real oder Träume ich das bloß?", maunzte sie verzweifelt. „Nichts wäre real wenn es keine träume gäbe...", schallte die Stimme an ihrem Ohr. Die Katze war weg. „Warte! Also Träume ich?!" Doch es war bereits zu spät.
Elsternruf schreckte hoch. Sie lag in ihrem Nest im Jungenbau. Sie war zwei Tage zuvor hierher gewechselt. Ganz warscheinlich weil sie schwanger war und weil im Schwimmerbau kaum noch Platz war.
Ihr dicker schwerer Bauch machte ihr Leben, nach dem tot von ihrer Schwester Veilchenblüte, auch nicht leichter. Veilchenblütes Gefährte Flammenschatten hatte sie "bestraft" nach dem sie ihm nicht mehr "gehorchte". Sie wollte nicht weiter über ihre tote Schwester und ihren gewaltigen Gefährten nachdenken.
Sie freute sich auf ihre Jungen. Es würde eine Anstrengende Zeit werden, wenn sie an Schattenjunges und Lichtjunges dachte. Aber trotzdem freute sie sich.
Mondschall hatte ihr noch vor wenigen Tagen berichtet das es mindestens zwei bis drei werden würden. Sie würden kleine Nachbildungen von Silberschwinge und ihr sein. Sie würden glücklich und geborgen in ihrem Clan, dem Dunstclan, aufwachsen.
Sie hörte draußen Stimmen. War es schon so früh? Sie rappelte sich auf die Pfoten und steckte den Kopf aus dem Jungenbau. Es war noch Nacht. Aber was machten dann Katzen hier draußen? Sie spitze die Ohren um zu verstehen was sie sagten:„ Ich weiß ja das du dich verraten fühlst aber...". Der Rest ging in einem Knurren unter:„ Du hast mir versprochen das du sie beschützt. Ich habe dir ausdrücklich gesagt das du sie beschützen sollst und was ist daraus geworden? Sie trägt deine Jungen im Bauch. Ich kann es nicht fassen. Du bist ein Verräter Silber....". Wieder fauchen. Sie trat einen Schritt vor um mehr zu erblicken. Sie konnte es kaum fassen.
Dort in einer dunklen Ecke stand Silberschwinge. Ihr Gefährte. Und ja sie trug seine Jungen im Bauch. Aber was sollte das mit dem beschützen.
Noch schrecklicher, aber auch erstaunlicher war die Erkenntnis das die bernsteinfarben rote Kätzin aus ihrem Traum vor ihm saß und wütend die Zähne bleckte.
„Ich beschütze sie doch. Sie und ihre Jungen.", fauchte er wiederum zurück. Das sternenglitzernde Fell der Kätzin fing an sich zu glätten. Und auch ihre Miene entspannte sich allmählich. Sie saß sehr erschöpft aus und ließ den Kopf hängen. „Das weiß ich doch. Ich.. sorge mich nur so sehr um sie... das verstehst du doch sicher oder?", flüsterte die rote. Sie beugte sich vor um mehr zu hören als ein kleiner Ast unter ihren Pfoten brach.
Sie schreckte zurück und verbarg sich in den Schatten. Doch es war bereits zu spät. Die grünen Augen der Sonnenclankatze blitzen ängstlich auf. Sie wurde gesehen. „Wer ist da?", wisperte die Katze. Silberschwinge streckte die Nase in die Luft und witterte.
Man konnte spüren das sein Pelz vor Unbehagen kribbelte. Sie hatte keine Wahl mehr. Sie musste sich zeigen.
Elsternruf trat aus den Schatten. Sie konnte deutlich erkennen das die Augen von den beiden Katzen vor ihr sorgenvoll aufblitzen.
„Was soll das? Was soll das bedeuten? Silberschwinge, wer ist das?", auf ihre Frage hin herrschte betretenes schweigen. Dann wurde es durch eine dritte stimme gebrochen:„Wie viel hast du gehört?"
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