***Hey ihr Lieben. Jedes Mal weise ich euch darauf hin, das es sich hier um sensible Themen handelt. Habt ihr Probleme die ihr nicht selbst lösen könnt, holt euch Hilfe. Ansonsten hier noch einmal das Telefon für eine Seelensorge 0711 988 09 009 oder Hilfe bei Gewalt 08000116016***

Es ist einer dieser Tage. Das Leben läuft in Form von Zeit an mir vorbei. Ich bin nicht mitten drin. Ich stehe daneben. Ich kann nicht hineintreten und weiter machen. Etwas hält mich auf.

Es ist einer dieser Tage, die mich glauben lassen, ich würde es nicht schaffen. Alles was ich liebe trübt mich. Es ist dunkel und kalt um mich herum. Jeder bleibt einmal stehen. Ganz normal. Macht einen Schritt zurück aber dann auch gleich wieder 5 Schritte nach vorn. Ich sehe, wie alle voran kommen. Nur ich, ich stehe daneben. Jeder Plan, jedes Talent, jeder Moment scheinen für mich auf einer ewigen Stelle zu stehen.

Es ist einer dieser Tage wo jeder etwas erreicht, nur ich nicht. Ich stehe daneben. Das Gefühl, kein Teil dieser Realität zu sein. Ich starre in eine weite Ferne von der ich nicht weiß ob dort überhaupt etwas zusehen ist. Eigentlich fühlt es sich eher an wie die Fotoeinstellung „Weichzeichen" im PhotEditor. Ich weiß, ich müsste mich wach rütteln. Versuchen wieder in diese Realität, in der wir uns befinden, zurück zukehren. Doch nur mein Körper scheint an dem Ort zu sein, den wir das „hier und jetzt nennen". Mein Geist schwebt umher. Gedanken? Da sind keine. Ich fühle mich bloß taub. Ein Zustand der so lang anhält, dass das Starren ins nichts andere verunsichert. Manch einer glaubt, er sei dann das Problem. Aber das ist nicht so. Es ist bloß mein Geist, der die jetzige Situation nicht akzeptieren möchte und sich versucht zu schützen. Deshalb entflieht er dem Körper, welcher die Schmerzen egal ob physischer oder physischer Art an ihn weiter geben könnte. Mein Geist ist schlau aber andere denken, mit dir würde etwas nicht stimmen.

Es dauert einen ganzen Moment lang, wie Stunden. Aber es war nicht einmal eine Minute. Langsam wird meine Sicht wieder klarer. Ich schaue an mir hinunter und spürte endlich wieder etwas in meinen Fingerspitzen. Ich schaue nach vorn und sehe einen guten Freund, der sich wohl gewundert hatte, warum ich plötzlich so still geworden war. „Alles in Ordnung?" fragte er, währen er den Kopf leicht zur Seite lehnte. „Ja, ja, alles gut.", entfloh es mir. So wie immer. Die Dinge die ich eigentlich fühlte zu erklären würde zu lange dauern. Und die meiste Zeit über Taten andere so, als wüssten sie genau wie du dich fühlen würdest. Aber das tat keiner, außer mir selbst. Also ersparte ich mir lange Erklärungen und darauffolgende Diskussionen und fügte hinzu „Ich hatte nur kurz über eine Bewerbung für die Uni nachgedacht, die ich noch Abschicken wollte. Sonst nichts."

Es ist nicht leicht, glaubt mir.