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「47. Kapitel - Kämpfen lohnt sich」

Am nächsten Morgen erwachte ich neben dem Mann meines Lebens. Als ich die Augen aufschlug, lag er noch immer dort, wo er vergangene Nacht eingeschlafen war: neben mir.
Es hatte beinahe etwas Unwirkliches an sich, als er ebenfalls die Augen öffnete und mich anlächelte.
All die vergangenen Male, in denen wir nebeneinander geschlafen hatten, war er schon immer aufgestanden gewesen. Niemals war ich direkt neben ihm aufgewacht. Wie oft hatte ich über die andere Betthälfte gestrichen und mir gewünscht, er läge noch neben mir?

»Guten Morgen, Claire«, flüsterte er mit seiner leicht kratzigen Morgenstimme.
»Guten Morgen, Adrian«, wisperte ich und schenkte ihm ebenfalls ein kleines Lächeln. Dann rutschte ich näher, sodass ich ihn küssen konnte. Hier, gemeinsam, fühlte es sich so an, als könne nichts auf der Welt uns etwas anhaben. Alle Ängste und Sorgen blieben ausgesperrt. So konnte es nur nicht weitergehen. Uns beiden war bewusst, dass es keine Ausflüchte mehr gab. Wir mussten uns ihnen stellen.
»Wir sollten-«
»Ja«, unterbrach er mich und küsste mich auf die Stirn. »Das sollten wir.«

Er schwang sich aus dem Bett und ging, so nackt wie er war, ins angrenzende Badezimmer, um zu duschen. Ich verweilte noch kurz im Bett, atmete Adrians betörenden Duft ein, der sich in den feinen Stofflagen verfangen hatte und tapste dann ebenfalls ins Bad. Auf dem Weg dorthin streifte ich mir sein weißes Hemd über und schloss die Knöpfe. Ich konnte Adrians Silhouette unter der Dusche ausmachen und sah, wie er sich die Haare wusch, während ich mir die Zähne putzte.
Er war wirklich die reinste Versuchung und so musste ich meine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht zu ihn unter den Wasserstrahl zu schlüpfen. Doch wir hatten heute noch viel zu besprechen und durften uns nicht ablenken. Umso schneller wir alle Karten auf den Tisch gelegt hatten, umso besser.

Nachdem auch ich geduscht und mich angezogen hatte, ging ich hinunter ins Wohnzimmer. Adrian erwartete mich bereits auf der Couch. Als er mich bemerkte, lächelte er leicht und reichte mir eine Tasse dampfenden Tee, der neben ihn auf dem Tisch gestanden hatte.
»Ich dachte Tee wäre besser als Frühstück. Wir würden vermutlich nicht viel herunter bekommen.«
»Stimmt. Danke.« Einen kurzen Moment sahen wir uns noch an, sahen uns tief in die Augen und warteten auf unser gegenseitiges Einverständnis beginnen zu können. Dann ein kaum wahrnehmbares Nicken.

»Wo soll ich beginnen?«, stellte Adrian die Frage aller Fragen, auf die ich mir schon längst eine Antwort zurechtgelegt hatte. Die halbe Nacht hatte ich mir den Kopf darüber zerbrochen.
»Ganz von vorn«, erwiderte ich, »denn ich stelle mir schon seit Ewigkeiten immer diese eine Frage. Und auf die hätte ich jetzt gern eine richtige Antwort. Warum gerade ich? Von tausend Studentinnen hast du dich für mich entschieden, wieso?« Adrian runzelte die Stirn, als könnr er meine Frage nicht verstehen, während ich ungeduldig auf eine Antwort wartete. Schließlich lachte er und zuckte die Achseln.
»Zufall.«

Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit. Er machte sich über mich lustig.
»Ich glaube nicht an Zufälle. Nichts geschieht ohne Grund«, widersprach ich ihm entschieden und suchte nach irgendetwas, das seine Worte Lügen strafte. Doch ich fand nichts.
»Und doch war es genau das. Aber vielleicht sollte ich weiter ausholen, damit du mein Handeln begreifst.« Der Braunhaarige seufzte und sein Blick wanderte in weite Ferne.

»Ich war das erste Mal schon zwei Wochen vor Professorin Moores Tod an deiner Universität, um mich mit der Umgebung und Studenten vertraut zu machen und den Unterricht vorzubereiten. Geplant war zunächst, dass ich die Erstsemester übernehmen sollte. Doch nach dem tragischen Unfall, von deiner Professorin, musste der Plan kurzzeitig umgeschmissen werden und den Rest kennst du ja.« Ich nickte zur Bestätigung, doch ich konnte mich beim besten Willen nicht daran erinnern, Adrian bereits vorher auf dem Campus gesehen zu haben. Bevor ich darüber nachgrübeln konnte, fuhr der Schriftsteller fort.

»Ich habe wirklich nach Inspiration für mein neues Buch gesucht. Das war nicht gelogen. Mir war auch von Anfang an egal, wer es wird. Es hätte wirklich jeder Literaturstudent sein können. Auch männlich. Jedem hätte ich das gleiche Angebot unterbreitet, wie dir. Obwohl mir aus verständlichen Gründen, das weibliche Geschlecht lieber war.« Er hielt kurz inne und grinste dann, als wollte er damit sagen: »Ich bin eben auch nur ein Mann.«
»Du hast aber nicht irgendeinen ausgewählt, sondern mich«, beharrte ich und drängte ihn zum weiter reden.

»Stimmt. Ich wusste sofort, dass du die Richtige bist, als ich dich das erste Mal mit deinen Freunden auf dem Campus sah. Du hast mich nur flüchtig angeblickt und womöglich schon im nächsten Moment wieder vollkommen vergessen gehabt. Doch dieser eine Blick von dir genügte, um etwas tief in mir auszulösen, von dem ich dachte, ich würde es nicht kennen.
Ich war das erste Mal in meinem Leben unsicher und habe mich nackt gefühlt. Als hättest du tief in meine Seele geschaut und all meinen Schmerz gesehen.« Er lächelte schüchtern, während es mir vollkommen die Sprache verschlagen hatte. Ich bekam keinen einzigen Ton heraus.

»Die nächsten Tage versuchte ich dich zu vergessen und eine andere Frau als Inspirationsquelle zu finden, doch ich konnte es nicht. Als ich dich am Wochenende schließlich in der Bibliothek traf, war es wie eine Fügung des Schicksals. Doch noch immer hatte ich Zweifel.« Er lachte kurz und funkelte mich belustigt an. »Hättest du damals im Regen nicht gezögert und wärst unverzüglich mit mir gekommen, hätten sich meine Zweifel bestätigt. Dann wärst du nur eine der vielen oberflächlichen Frauen gewesen, die ich mit meinen Aussehen willenlos gemacht hätte. Aber dieses Lodern in deinen Augen und die Zurückweisung, danach hatte ich schon ewig gesucht.
Deshalb habe ich dich gewählt. Weil du anders bist. Einzigartig.«

Ich kam nicht umhin mich geschmeichelt zu fühlen und zu erröten. Trotzdem konzentrierte ich mich auf die Fakten.
»Also war diese Begegnung in der Bibliothek nur Zufall?« Er nickte und ich glaubte ihn. Das konnte er schlecht geplant haben.
»Und die Sache in London? Die Buchhandlung und die Woche an meiner neuen Uni? War das auch nur Zufall?«
»Nein.«
»Ha! Ich habs doch gewusst!«, rief ich dazwischen, wobei Adrian eine Braue in die Höhe zog. »Okay, das musste sein. Rede weiter.« Kurz zögerte Adrian noch, als traue er mir zu, dass ich jeden Moment mit mir selbst einschlagen würde, dann sprach er weiter.

»Wie du ja weißt, habe ich dich auf jede nur erdenkliche Art versucht zu erreichen. Mit mehr oder weniger gutem Erfolg.« Er schenkte mir einen scharfen Blick, den ich gekonnt ignorierte. »Jedenfalls wusste ich, dass du dich momentan in London aufhalten musst, da der Depp von Anwalt sich ebenfalls gerade dort befand. Also habe ich meinen Verleger angerufen und ihm eine Reise nach Übersee vorgeschlagen, um mein Buch auch dort zu vermarkten.
Keine zwei Tage später, ging dein Foto durch die Klatschpresse – im übrigen hat man bei deinem Anwalt nicht gerade die Schokoladenseite getroffen.« Ich verdrehte bei dieser Bemerkung lediglich die Augen.

»Ist aber wahr. Egal, nach weiteren drei Tagen, fand ich schließlich das Haus, wo das Bild aufgenommen worden war. Dann musste ich nur noch auf den richtigen Zeitpunkt warten – möglichst, wenn dieser nervige Typ nicht bei dir ist – und mit dir reden. Das gestaltete sich aber schwierig, da er dir keine Minute von der Seite zu weichen schien. Mir blieb also nichts anderes übrig, als mir dir zu reden, wenn er arbeiten war.
Auf kurz oder lang, es kommt sowieso raus: Ich habe dich wie der reinste Stalker belauert und bin dir bis zur Uni gefolgt. Leider stand dort schon das nächste Problem bereit: Julian und Lee. Deswegen musste ich einen legalen Weg finden, um in die Uni zu kommen und somit auch zu dir. Der Rest ist Geschichte.«

Kurz saß ich da und wusste nicht, was ich davon halten sollte. Adrian der mich stalkte und als erschreckend guter Ermittler herausstellte. Er hatte mich mit Leichtigkeit auf einem anderen Kontinent aufgespürt. Ich wusste nicht ob ich beeindruckt oder Angst haben sollte. Letztendlich spielte es ohnehin keine Rolle mehr. Aber ich konnte es nicht lassen ihn zu provozieren.
»Wenn du ja so gut bist mich aufzuspüren, wundert es mich schon, dass du mich gestern nicht gleich erwischt hast. Du lässt nach.«

»Keineswegs«, schluckte er den Köder und schien verdammt verärgert. »Ich wusste, du würdest uns mit dem Aufzug ausbremsen wollen, also habe ich ohne Umschweife die Treppe genommen. Miss Harrington sollte dich vorn abfangen, aber ich konnte mir bereits denken, dass du den Hinterausgang nimmst. Als ich fünfzig Dollar ärmer die Hintertür hinausgesprintet bin, konntest du höchstens drei Minuten Vorsprung gehabt haben. Deswegen habe ich dich auch angerufen: In der Hoffnung ich würde irgendetwas Brauchbares anhand der Geräusche erfahren. Doch deine Stimme hat mich völlig aus der Bahn geworfen und irgend so ein Vollidiot, den ich nach einer Frau in einem weißen Kleid gefragt habe, meinte er hätte gesehen, wie eine solche Person in ein Taxi gestiegen wäre.

Und dein Anwalt ist natürlich sofort darauf angesprungen und meinte, dass es besser wäre, wir würden alle zuhause auf dich warten. Er also vor deiner Wohnung, ich in meiner und Christian, der sich für deinen Ausraster die Schuld gibt, wollte bei deinem Elternhaus warten. Netter Junge übrigens. Er erinnert mich an dich, ist aber durch Kians schlechten Einfluss ein ebensolcher Trottel.
Meiner Meinung nach, hätte es nämlich eher zu dir gepasst, dass du in die nächstbeste Bar gerannt wärst und dir einen Drink nach dem anderen genehmigt hättest. Aber Christian beharrte darauf, dass das unmöglich sei, da du kein Geld hättest haben können. Deine Tasche habest du nämlich oben vergessen.
Ein verdammter Lügner ist dein Halbbruder übrigens auch. Das macht ihn mir gleich unsympathischer.« Er kniff sich wütend in den Nasenrücken und blickte dann auf den Couchtisch neben uns. Dort lag meine Tasche. Der Zehner schaute kess heraus.

Vermutlich sollte ich Christian dankbar für seine Lüge sein, andernfalls hätte Adrian mich bestimmt schon nach zwanzig Minuten in der Bar gefunden. Ein Taxi zu nehmen, klang ebenfalls plausibel. Immerhin hätte ich den Fahrer auch an meinem Zielort bezahlen können. Erstaunt war ich nur, dass beide Männer mich so gut zu kennen glaubten. Ich bin echt berechenbar.
»Ich war tatsächlich in einer Bar. Woher Christian das ahnen konnte, ist mir jedoch schleierhaft.« Adrian schnalzte mit der Zunge, während ich angestrengt nachdachte. Hatte ich mich verplappert? Nein.
»Das habe ich mir bereits gedacht, als ich dich gestern geküsst habe. Was deinen lieben, unschuldigen Bruder begrifft, so habt ihr wohl die gleichen Gene eurer Mutter geerbt. Er reagiert bei Schwierigkeiten nämlich ebenfalls mit 'Komasaufen', wie der Anwalt mir berichtet hat.«

»Ich habe mich noch nie ins Koma getrunken!«, beschwerte ich mich genervt, was Adrian eine Braue heben ließ.
»Möchtest du jetzt wirklich darüber reden?«
»Nein, nur eine Feststellung treffen. Ich. Trinke. Mich. Nicht. Ins. Koma.« Der junge Mann verdrehte die Augen, hielt aber seine vorlaute Klappe. War auch besser für ihn.

»Okay, nach dem das jetzt geklärt ist, kommen wir wieder zu dir. Seit wann wusstest du, dass du die Firma deines Vaters übernehmen wirst?« Mit etwas leiserer Stimme fügte ich hinzu: »Warum hast du es mir nicht schon eher gesagt? Ich wäre für dich da gewesen. Das weißt du doch.«

Adrian schwieg und schloss einen Moment die Augen, wie als müsse er sich erst sammeln. In seinen goldenen Iriden lag Schmerz, als er die Lider hob.
»Ich weiß es, seitdem ich meinen Job als Professor an den Nagel gehängt habe.« Ich erstarrte. Das lag jetzt ungefähr drei Monate zurück. Er hatte es mir drei Monate lang verschwiegen! Bevor ich ihn deswegen anfahren konnte, redete er weiter.

»Eigentlich wusste ich es aber schon lange bevor ich dich getroffen habe. Du musst wissen, dass ich nach dem Flopp meines letzten Buches pleite war. Ich hatte keine Arbeit mehr, aus der Wohnung, die ich mir mit Marcus geteilt hatte, flog ich raus und ich wusste nicht mehr ein noch aus. Zu diesem Zeitpunkt war mir alles egal.
Mein Vater bot mir überraschend seine Hilfe an und ich willigte ein. Ich hatte ohnehin nichts mehr zu verlieren. Marcus hatte ich schon verloren, mehr blieb nicht. Mein Dad verschaffte mir also eine Wohnung und den neuen Job als Professor.«

»Aber das hatte natürlich einen Haken«, warf ich ein, was Adrian mir bestätigte.
»Ich musste einen Vertrag unterschreiben, dass, wenn ich meinen neuen Job jemals kündigen würde, ich seine Firma übernehmen müsse. Und das ist schließlich ja auch eingetreten, obwohl ich es niemals so weit wollte kommen lassen.« Er lächelte traurig, während mir das Herz eng wurde. Ich verstand es nicht ganz.
»Aber, warum hast du dann gekündigt? Wenn du wusstest, was auf dich zukommt, weshalb hast du das dann getan? Ich sehe doch, wie sehr es dir weh tut, den Platz deines Vaters zu übernehmen.«

Adrians Lächeln wurde noch eine Spur trauriger, als er mich nun direkt ansah.
»Weil ich keine andere Wahl hatte.«
»Wir haben immer eine Wahl«, protestierte ich, was den braunhaarigen Schriftsteller den Kopf schütteln ließ.
»Nein, nicht immer. Erst recht nicht, wenn das Herz mitredet.« Verständnislos blickte ich ihn an.
»Aber, Adrian, ich verstehe nicht.«

»Ganz einfach, Claire. Ich musste kündigen. Musste meinen Job hinter mir lassen, um nach London fliegen zu können und bei dir zu sein.
Ich habe meine Freiheit gegen dich eingetauscht. Und das ist auch der Grund, weshalb ich es dir so lange verschwiegen habe. Du würdest dir für all das die Schuld geben, dabei war es allein meine Entscheidung.«
»Aber-«, wollte ich widersprechen, doch Adrian brachte mich mit einer Handbewegung zum Schweigen.

»Kein Aber. Du bist die Liebe meines Lebens und um mit dir zusammen zu sein, würde ich alles tun und aufgeben, was ich habe. Kein Geld der Welt würde deinen Wert für mich je aufwiegen können. Ohne dich würde ich niemals glücklich werden«, erklärte er mir mit Nachdruck, was mich zum Lächeln brachte.
»Adrian, du bist nicht wie dein Vater und wirst es auch niemals sein. Du bist besser.«

Zuerst dachte ich, er wolle mir widersprechen, doch zu meinem Erstaunen lächelte er nur.
»Ich weiß.«

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