Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

「19. Kapitel - Klärungsbedarf」

Die erdrückende Stille, die nach meiner Offenbarung im Raum hing ließ mich kurzzeitig nervös werden. War es ein Fehler gewesen, sie darüber aufzuklären? Hätte ich etwas anderes sagen sollen? Und wenn ja, was?
Sichtlich sprachlos blickten die beiden mich an, wobei Lees Kopf förmlich zu Rauchen schien. Ich sah, wie sich die Rädchen in seinem Kopf drehten. Zweifellos ließ er sich die vergangene Stunde noch einmal durch den Kopf gehen.

»Er war dein Professor? Krass!«, murmelte der Blondschopf völlig überrumpelt und strich sich seine wilden Haare zurück. Ich zuckte mit den Achseln.
»So krass war das gar nicht. Und ja, Professor Silver hat für mich dieses Auslandssemster organisiert und mich förmlich dazu gedrängt es anzunehmen. Was ich letztendlich ja auch getan habe.« Ich machte eine ausholende Bewegung.

»Und deshalb bist du jetzt wütend auf ihn?«, hakte Lee nach und schien immer noch nicht so recht überzeugt.
Ich nickte.
»Genau.«
»Kapier ich nicht«, bemerkte Julian äußerst verwirrt und sah mich an, als hätte ich nun vollends den Verstand verloren. Erneut nickte ich. Diesmal ernster und mit verschränkten Armen.

»Es ist ganz einfach. Ich bin wütend auf ihn, weil ich meine Freunde verlassen musste und nun nicht mit ihnen meinen Abschluss feiern kann. Ich bin wütend, weil er mich völlig unvorbereitet in ein fremdes Land geschickt hat, zehn Stunden von meiner eigentlichen Heimat entfernt. Und ich bin verdammt nochmal wütend auf ihn, weil er einfach so aufkreuzt ohne mir vorher Bescheid zu sagen!«, log ich aalglatt und war selbst überrascht von mir, wie einleuchtend das alles klang. Ein Stückchen Wahrheit war ja auch enthalten.

Anscheinend war es auch einleuchtend genug für meine neuen Freunde, da sie mich nicht länger sprachlos ansahen. Eher so, als hätten sie es endlich verstanden.
»Verstehe«, brummte Julian kurz darauf und grinste im nächsten Moment breit. Mit diesem Gesicht konnte er dem vorherigen von Lee starke Konkurrenz machen. Genauso irre. Als wäre er einer Nervenheilanstalt entflohen.
Lee benahm sich dafür jetzt erstaunlich erwachsen und hatte womöglich die Rolle mit Julian getauscht, der normalerweise der Ernstere von beiden war. Außerdem erschien er mir nicht so naiv wie der Surferboy es gerade war.

Der chinesische Student hatte nachdenklich die Augenbrauen zusammengezogen und rieb sich über sein glatt rasiertes Kinn. Einen Augenblick wurde ich wieder zu dem nervösen Nervenbündel von zwei Minuten, doch dann entspannte ich mich wieder, als er mich lächelnd ansah.
»Jetzt verstehe ich auch, weshalb er dich vorhin so angestarrt hat. Womöglich wollte er sich stumm bei dir entschuldigen.« Ich zwang mich zu einem unbekümmerten Lächeln und versuchte nicht zu verbittert zu klingen, als ich ihm antwortete: »Wenn du meinst.«

Ich zuckte die Achseln und leerte auch noch den Rest der Wasserflasche, was Lee nur allzu freudig wahr nahm. Dann sah ich auf meine Uhr und registrierte verärgert, dass sie stehen geblieben war. Mist! Heute funktionierte aber auch überhaupt nichts. Zuerst verlor ich meinen Ausweis, dann sprengte sich beinahe mein Kopf in die Luft und jetzt auch noch das. Außerdem musste ich mal dringend wo hin.
»Wisst ihr zufällig wie spät es ist?«
»Halb zwölf«, antwortete Julian plötzlich gehetzt und erhob sich daraufhin schnell.

Lee gähnte lediglich und sah dann merklich erstaunt zu seinem Kumpel auf, der scheinbar schnell verschwinden wollte. Ein seltenes Bild.
»Wo willst du hin?«, erkundigte ich mich möglichst beiläufig, als ich meine Sachen zusammenpackte und glücklicherweise keinen Schwindelanfall bekam. Der unerträgliche Schmerz in meinem Schädel war außerdem zu einem leichten Pochen abgeebbt, wodurch ich mich kurzzeitig fragte, welche Pille mir Lee da gebracht hatte. Im nächsten Moment zuckte ich die Achseln. War eh zu spät.

»Das gleiche könnte ich dich auch fragen«, schoss er zurück, was ich natürlich gehofft hatte.
»Auf Toilette, wenn du es unbedingt wissen willst. Und du?«
»Egal«, wich er aus und war im nächsten Moment auch schon verschwunden. Völlig verdattert starrten wir ihm hinterher.
»Das war jetzt ...«
»... verdammt unhöflich«, beendete ich den Satz meines dunkelhaarigen Freundes und schob schmollend die Unterlippe nach vorn.
»Ich wollte zwar sagen seltsam, aber unhöflich trifft es auch ganz gut.«

Er stand ebenfalls auf und blickte Julian skeptisch nach, dessen Haarschopf eben um die nächste Ecke verschwunden war.
»Der heckt irgendetwas aus«, mutmaßte ich und erntete ein bestätigendes Nicken von dem jungen Mann neben mir.
»Ich werde mal lieber nach gehen und sehen, dass er nicht gleich von der Uni fliegt. Sein letzter Gesichtsausdruck gefiel mir nämlich ganz und nicht.«
»Mir auch nicht. Okay, wir machen folgendes: Du kümmerst dich um unseren Psychoblondi und ich erst einmal um meine volle Blase. Später komme ich nach.«

»Gut.« Lee setzte sich sogleich in Bewegung, um den Aufpasser für Julian zu spielen, wobei er sich nach einigen Schritten noch einmal kurz zu mir herumdrehte.
»Psychoblondi«, gluckste er vergnügt, was mich ebenfalls schmunzeln ließ. »Ich möchte lieber nicht wissen, wie du mich nennst, wenn ich nicht da bin.«
»Stimmt, willst du lieber nicht. Es könnte dich schockieren.«
»Das bezweifle ich nicht eine Sekunde«, gab er lachend zurück und verschwand im nächsten Augenblick.

Immer noch lächelnd steuerte ich zügig auf die nächstbeste Toilette zu, wo ich mich zunächst meiner vollen Blase widmete. Deutlich erleichtert öffnete ich die Tür, um die enge Kabine zu verlassen und erstarrte dabei mitten in der Bewegung.
»Fuck!«, fluchte ich leise, sodass nur ich es verstehen konnte und setzte meinen Weg erhobenen Hauptes fort. Nicht zuletzt auch, da sich die Augen, der verhassten Person vor mir, im Spiegel auf mich richteten. Ein dämonischer Lächeln breitete sich auf Zaras Lippen aus, als ich mit einem leisen Schnauben neben sie trat, um mir die Hände zu waschen.

»Und wie geht es dir jetzt?«, flötete die schwarzhaarige Schönheit neben mir, die eifrig damit beschäftigt war ihr Makeup aufzufrischen. »Es ist doch hoffentlich nichts ernstes, oder Schätzchen?« Das garstige Lächeln, welches ihre Mundwinkel umspielte, ließ mich innerlich vor Wut kochen, genauso wie ihre sarkastischen Bemerkungen. Außerdem gab ihre Nerv tötende Stimme dem Pochen hinter meinen Schläfen neuen Nährboden.

»Nichts, was mich umbringen würde«, knurrte ich verärgert und hoffte, sie würde sich beim Wimpern tuschen die Augen ausstechen. Nur noch ein Stück ... Mist! Daneben.
»Sicher? Du siehst nämlich echt beschissen aus. Als hättest du dein Gesicht in einen Abfallcontainer gesteckt und einmal kräftig umgerührt.« Sie lachte schrill und begann damit ihre vollen Lippen nachzuziehen, während ich ungerührt in den Spiegel starrte.

Zu allem Überfluss musste ich mir eingestehen, dass Zara mit meinem Aussehen gar nicht mal so daneben lag. Natürlich nicht mit dem Müllcontainer-Spruch, wofür ich ihr am liebsten jedes Augenbrauenhaar einzeln ausgerissen hätte.
Aber eins stimmte: Ich sah schrecklich aus. Meine Augen waren gerötet und glänzten fiebrig, das Gesicht war aschfahl und meine Haare waren wieder einmal eine einzige Katastrophe.

»Ich würde dir ja etwas von meinem Make-up leihen«, mischte sich die nervige Studentin erneut in mein Leben ein, als ich mir instinktiv einmal durch mein Haar fuhr. »Aber das würde dir auch nicht mehr helfen können«, gackerte sie gehässig und verschwand glücklicherweise endlich aus dem Waschraum. Natürlich nicht ohne überdramatisch ihr Haar zurückgeworfen zu haben.

Seufzend betrachtete ich mich noch einmal im Spiegel und entschied mich dann dafür, mir schnell etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen und die Haare hochzustecken. Außerdem kniff ich mir in die Wangen, um etwas Farbe zu bekommen. Das Gesamtergebnis verbesserte sich jedoch nicht erheblich. Eigentlich wirkte ich jetzt erst recht kränklich. Mein Gesicht schien viel schmaler als sonst, die roten Wangen verstärkten den Eindruck ich hätte Fieber und meine Augen sahen mir müde entgegen. Ich sah total ausgelaugt aus und so fühlte ich mich auch.

Leider konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen, woran das lag. Die Kopfschmerzen rührten womöglich von dem schlechten Wetter her und der Schwindel kam von meiner unzureichenden Mahlzeit von heute Morgen, aber reichte das für mein derzeitiges Erscheinungsbild? Ich musste mir bestimmt irgendetwas eingefangen haben.

Vermutlich wäre es besser, wenn ich Kingston eine Nachricht schrieb, damit er mich abholen kam. Nicht, dass ich noch jemanden ansteckte. Sicherlich hätte Kian auch Verständnis dafür. Vorher sollte ich aber unbedingt Lee und Julian Bescheid geben. Nicht, dass sie sich wunderten, wo ich blieb und sich unnötig Sorgen um mich machten. Kurz entschlossen verließ ich die Toilette und machte mich auf die Suche nach ihnen. Hoffentlich trieben sie sich nicht sonst wo herum, sodass ich sie auch fand. Nicht, dass ich den halben Tag brauchte, um sie zu finden.

Achselzuckend spähte ich zunächst in den Vorlesungssaal, welcher genau in der Richtung lag, in welcher Julian vorhin verschwunden war. Erleichtert registrierte ich, dass die Tür sperrangelweit offen stand und der Tür-Mann nirgends zu sehen war. Leider war dort auch keine Spur von meinen Freunden. Lediglich vereinzelte Studenten hielten sich hier auf, redeten miteinander oder versuchten in der letzten Reihe Schlaf nachzuholen. Kurz erwischte ich mich bei dem Gedanken mich ebenfalls zu den Schlafenden zu gesellen, doch ich verwarf ihn schnell wieder.

Stattdessen machte ich kehrt und wanderte weiter durch das riesige Gebäude, ohne auch nur die geringste Spur der beiden zu finden. Natürlich hätte ich in laufende Vorlesung platzen können, doch ich bezweifelte irgendwie, dass ich sie dort finden würde. Sie waren nicht gerade die pflichtbewusstesten Menschen. Und auf den Toiletten würde ich bestimmt nicht nach ihnen suchen.
Kopfschüttelnd ließ ich mich auf einen Stuhl fallen, der um einen kreisrunden Tisch drapiert war und zog mein Handy aus der Tasche. Wenn ich sie nicht fand, musste ich sie eben mit einer einfachen Nachricht abspeisen. Pech gehabt.

Nachdem ich Lee und Kingston eine Nachricht geschickt und mein Handy anschließend wieder verstaut hatte, machte ich mich auf den Weg zum Ausgang. Eventuell half mir ja die kalte Luft, gegen das Pochen in meinem Schädel, welches sich wieder verschlimmert hatte. Ein Versuch war es ja immerhin wert.
Ein Piepen, welches aus meiner Tasche kam, ließ mich neben dem Empfangsschalter inne halten.

Verwirrt sah ich auf das grell erleuchtete Display, welches von einer eingegangenen Nachricht zeugte. Von Julian.

Hey, Claire,
haben deine SMS bekommen. Warte am Snackautomaten von heute morgen auf uns. Sind gleich da.
Julian und Automatenknacker

Kopfschüttelnd drehte ich mich wieder um und ging zu dem Automaten, wobei ein flaues Gefühl meine Magengegend ergriff. Na toll, wenn ich mich nun auch noch übergeben musste, dann wäre der Tag endgültig für mich gelaufen. Um mich also von den schlechten Gedanken abzubringen summte ich leise vor mich hin, wobei ich mit dem Fuß wippte.

Nachdem zwei Minuten vergangen waren, ohne dass ich auch nur die Mähne von Julian gesehen hatte, wurde ich langsam unruhig und war kurz davor zu gehen. Kurze Zeit später ertönte erneut mein Handy.

Hey, Claire,
sieh bitte nach rechts und töte mich nicht. Das hat Lee schon versucht. Ich möchte weiterleben!
Julian und Dolchblick-Lee

»Was hat das denn schon wieder zu bedeuten?«, fragte ich mein Handy und wusste bereits, dass mir die Antwort nicht gefallen würde. Dennoch ließ ich mich auf sein blödes Spiel ein und sah nach rechts, wo ... nichts war. Gar nichts. Nur eine große Topfpflanze. Gott, was sollte das eigentlich? Julian war manchmal so bescheuert.
»Und was soll ich jetzt rechts sehen?«, zeterte ich weiter und verschränkte genervt die Arme vor der Brust.

»Ich glaube, er hat links gemeint«, bekam ich die Antwort, die ich eigentlich nicht hatte bekommen wollen und fuhr erschrocken zu der Stimme herum. »Oder ich hätte durch die Wand gehen müssen.«

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro