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「14. Kapitel - Unterwasserwelten aus Glas」

Der morgendliche Himmel war, wie bereits die vielen Tage zuvor, von großen, grauen Wolken verhangen, die über uns, wie klebriger Kaugummi, hinwegzogen. Feuchter Schnee rieselte zu Boden, der, sobald er auf dem Boden auf traf zu Wasser wurde und bei niedrigeren Temperaturen einen Eisspielgel auf der Straße hinterlassen hätte. Glücklicherweise, geschah dies nicht.

Ich schenkte Kingston ein verschmitztes Lächeln, als er mir galant die Autotür öffnete, damit ich aussteigen konnte. Hätte er meiner Meinung nach nicht tun müssen, erwies sich aber als eine durchaus zuvorkommende und hilfsbereite Geste. Vermutlich wollte er damit aber auch nur sein erneut steifes Auftreten und die gefrorene Miene kaschieren. Mein Lächeln prallte jedenfalls an einer Granitmauer gnadenlos ab und wurde somit eiskalt ignoriert. Tja, wenn ich den Chauffeur anders erleben wollte, müsste ich wohl ein kleines Vermögen dafür bezahlen. Und na ja, ich war nicht geizig ... aber ... dazu war ich nicht im geringsten bereit.
Deshalb beließ ich es dabei und gab mich damit zufrieden, Kians warme Hand zu ergreifen, die er mir schon ganz automatisch reichte.

Mittlerweile war reichlich eine Woche vergangen, seit dem Adrian erneut in mein Leben getreten war. Ich war ihm bisher nicht wieder begegnet, was vorallem daran lag, dass Kingston, auf Kians Befehl hin, mich nun jeden Tag zur Uni fuhr und auch wieder abholte. Der schwarzhaarige Mann wollte lieber nichts dem Zufall überlassen, da Adrian mich jederzeit zwischen Wohnung, Underground und Universität hätte abpassen können. Ich musste ihm bei seinen Vorsichtsmaßnahmen leider zustimmen, da ich ebenfalls glaubte, dass mein ehemaliger Professor nicht so leicht aus meinem Leben verschwinden würde. Dafür war sein Blick einfach zu entschlossen und sein Gesicht zu selbstverachtend gewesen.

Nein, er würde nicht aufgeben. Schon gar nicht jetzt, nachdem er gesehen hatte, wie Kian mich küsste. Es musste ihm weh getan haben, mich in den Armen eines anderen Mannes zu sehen. Erstaunlicherweise interessierte mich diese Tatsache jedoch wenig. Adrian würde es akzeptieren müssen, schließlich hatte er mich, wie ein ausrangiertes Spielzeug einfach weggeworfen. Das konnte ich ihm nicht verzeihen.
Außerdem hatte ich mich entschieden, meine Wahl getroffen. Sie war auf Kian gefallen. Auf den jungen Mann, mit den eisblauen Augen.

Unser Verhältnis wurde mit jedem verstrichenen Tag intensiver, inniger und natürlicher. Es war beinahe selbstverständlich für mich Kian zu küssen, in seinen Armen zu liegen und seine zärtlichen Berührungen zu genießen. Er tat mir zweifellos gut, gab mir Halt und Kraft, die ich momentan so dringend brauchte. Er betäubte den Schmerz in mir und, wenn noch etwas Zeit vergehen würde, - so glaubte ich - würden meine Wunden ganz heilen können.

»Wollen wir rein gehen?«, riss mich Kian urplötzlich aus meinen Gedanken und bedachte mich mit einem sanften Lächeln, welches ich einfach erwidern musste. Ich konnte gar nicht anders und blickte in die Gletscherseen seiner Augen.
»Hab ich dir eigentlich schon einmal gesagt, dass ich panische Angst vor riesigen Wassermassen habe?«, brabbelte ich schmunzelnd, als wir das Gebäude an der Themse betraten. Glücklicherweise war es morgens noch nicht so überfüllt, wie nachmittags, weshalb wir nicht so lange anstehen mussten.
»Hab ich dir schon mal gesagt, dass ich schreckliche Platzangst habe? Vor allem unter Wasser«, entgegnete Kian grinsend, wobei ich nur allzu deutlich den Schalk wahrnahm und zog mich näher zu sich. Ich ließ es zu, tippte mir aber nachdenklich gegen das Kinn.

»Eventuell sollten wir besser umkehren, bevor wir uns zitternd aneinanderkrallen. Noch ist es nicht zu spät«, antwortete ich und blickte betont nervös zu der Kassiererin nach vorn. Nur ein Pärchen und eine Familie, trennten uns noch voneinander. Der junge Anwalt lachte leise, bevor er mir einen Kuss auf den Scheitel hauchte. Diese kleine Geste brachte mein Herz sofort zum Stolpern.
»Ich würde nichts lieber tun, als mich zitternd an dich zu krallen. Obwohl? Das Zittern könnten wir dabei auch geflissentlich weglassen.« Ich lachte ebenfalls und versuchte die deutliche Sehnsucht, die in seinem Scherz mit schwang zu überhören.

Mir war klar, dass Kian sich nach mir verzehrte. Dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis die zärtlichen Küsse und Umarmungen nicht länger genügen würden, da sie das Verlangen nicht länger zu zügeln vermochten. Irgendwann würden unsere Küsse leidenschaftlicher werden, die Berührungen intimer und sündiger. Doch bis dahin, war es noch weit. Denn ich traute mich nicht, den letzten Schritt zu wagen. Es war noch alles zu frisch, zu neu und ich wollte keinen Fehler begehen.
Kian selbst hatte auch noch keine Versuche unternommen, unsere Küsse zu intensivieren und mir noch näher zu kommen. Er blieb stets sanft, knabberte höchstens an meiner Unterlippe, seine Hände verweilten unschuldig auf meinem Rücken oder meiner Taille und auch ich hatte mich noch nicht unter den Stoff seines Shirts gewagt. Obwohl die Aussicht auf seine nackte Haut verlockend war.

Auch nachts, wenn er neben mir schlief, blieben wir enthaltsam. Er verhielt sich, als wäre er mein großer Bruder und ich seine kleine Schwester, die nicht hatte einschlafen können und auf die er nun aufpassen musste. Ich lag in seinen starken Armen, fühlte mich beschützt und lauschte seinen tiefen Atemzügen, bis mir selbst die Augen zu fielen. Wir überstürzten nichts, blieben rücksichtsvoll und zwangen den jeweils anderen nicht zu Dingen, für die er noch nicht bereit war. Und das war auch gut so. Denn, ich fühlte mich zwar bereit eine neue Bindung einzugehen, doch für Sex war es mir zu früh. Ich würde mir dafür Zeit lassen. Das, was ich bei Adrian nicht getan hatte und nun bitter bereute.

»Wow«, hörte ich Kian flüstern, wobei ich ebenso staunend den Mund verzog, als wir das gläserne Aquarium betraten, wo wir uns einer Vielzahl von verschiedensten Fischen gegenüber sahen. Auf den ersten Blick erkannte ich bereits mehrere Anemonenfische, sowie Seepferdchen, Quallen und andere Meereslebewesen. Ich zog den jungen Anwalt vor ein lebensgroßes Aquarium, in welchen Schildkröten schwammen und spürte, wie ich mich bei deren Anblick augenblicklich entspannte.
»Sie sind wunderschön«, wisperte ich leise, da es mir irgendwie falsch vor kam, jetzt lauter zu sprechen.
»Ja, sie sehen so unbekümmert aus, so entspannt. Als könne ihnen nichts auf der Welt Sorgen bereiten«, hauchte Kian ebenso leise und betrachtete das erleuchtete Becken eingehend.

Ich konnte ihm nur zustimmen.
Nachdem wir sie schweigend eine ganze Weile beobachtet hatten, zog mich der junge Mann weiter. Wir liefen an weiteren geschlossenen Aquarien mit den verschiedensten bunten Fischen und Meereslebewesen vorbei und kamen schließlich zu offenen Becken. Ich hörte das Wasser bei künstlich angelegten Wasserfällen rauschen, sah starke Krokodile und verschiedenste Pflanzen. Sogar ein Baum schraubte sich hier und da in die Höhe und verlieh so der ganzen Szenarie einen einzigartigen Touch.

Wir erkundeten das Aquarium weiter, wobei ich froh war, einmal meinen Alltag ausblenden zu können und lediglich mit Kian an meiner Seite, die hinter Glas gebannte Wasserlandschaft zu betrachten. Mein Gedankenchaos hatte sich gelegt und ich dachte einmal nicht an die Uni, wo ich in wenigen Wochen meinen Abschluss machen würde oder an mein eigenes Buch, welches ich in den letzten Wochen gut hatte schreiben können, sodass ich es sicher bald fertig stellen würde. An Adrian dachte ich ebenso wenig, wie an meine Arbeit, als Kellnerin, der ich nächste Woche wieder würde nachgehen. Das alles war aus meinem Verstand verschwunden. In dieser einzigartigen Welt zählte das alles nicht. Hier waren nur Kian, ich, die vielen verschiedenen Meerestiere und ... na ja, die restliche Menschenmasse dieses Morgens.

»Woran denkst du?«, erkundigte sich meine Begleitung interessiert, als wir zu den Eingang eines dunklen Tunnels kamen, der jegliches Licht verschluckte. Wir blieben stehen, sodass ich mich in seinen Armen drehen konnte. Ich musste ihn fragend angestarrt haben, da er schmunzelnd eine Erklärung hinterherschob. »Du bist die ganze Zeit über so still. Aber du erscheinst mir auch irgendwie ...«
»Glücklich?«, beendete ich seinen angefangenen Satz, was er mit einem Kopfschütteln verneinte.
»Nein, so fühlt es sich nicht an. Es scheint mir beinahe so, als hättest du dich mit deiner derzeitigen Situation abgefunden. Du bist ausgeglichen und entspannt, das fühle ich. Aber glücklich?«

Ich legte den Kopf schräng und stellte mich auf die Zehenspitzen, um Kian einen leichten Kuss auf die Lippen zu hauchen. Dabei legte ich eine Hand in seinen Nacken, während die andere auf seiner Brust ruhte. Ich fühlte seinen stetigen Herzschlag.
»Ich bin glücklich, Kian. Hier, gemeinsam mit dir«, flüsterte ich bedächtig und spürte, wie ein Schauer durch seinen Körper glitt, als ich erneut unsere Lippen vereinte. Seine Hände ruhten unschuldig auf meiner Taille, während ich ihn näher zu mir zog, damit ich nicht länger auf Zehenspitzen stehen musste. Als er leise aufstöhnte beendete ich den Kuss und blickte ihn schwer atmend an. Er grinste.
»Wenn du jetzt schon glücklich bist, dann warte erst, bist wir drinn sind. Das Beste kommt nämlich erst noch.«

Damit zog er mich weiter in den bläulich schimmernden Tunnel, der komplett aus Glas bestand. Ich riss staunend meine Augen auf, als ich die vielen verschiedenen Meereslebewesen sah, die uns von allen Seiten her umgaben. Es fühlte sich so unwirklich an. Als wären Kian und ich nicht länger auf dem Festland, sondern, als ständen wir mitten im Meer. Egal wohin ich sah, überall waren Fische. Bunte, kleine, große. Ich sah Haie, Tintenfische, Krebse und noch viel mehr. Die Vielfalt war einfach unbeschreiblich.
»Ich wusste, dass es dir gefällt«, tönte der Anwalt lachend, weshalb ich mich beeilte meinen offen stehenden Mund zu schließen. Er klappte jedoch sogleich wieder auf, als ganz in meiner Nähe ein Hai vorbeischwamm und ich einen knappen Blick auf seine scharfen Zähne erhaschen konnte.

»Gefallen? Ich bin hin und weg«, strahlte ich und schritt gemeinsam mit ihm durch den langen Glastunnel. Kians Augen strahlten ebenso wie meine, während er seine Umgebung betrachtete. Ihn auch einmal so sprachlos zu sehen, ließ mich schmunzeln.
Vor allem da er in letzter Zeit ständig Trübsal bließ. Sein aktueller Fall, schien ihm näher zu gehen, als ihm lieb war. Und so hatte ich ihn schon mehrmals haareraufend und verzweifelt in seinem Arbeitszimmer vorgefunden. Aus den Zeitungsblättern wusste ich, dass die Beweislage gegen die Frau, die er verteidigte erdrückend war. Trotzdem hielt Kian an ihrer Unschuld fest.

Deshalb saß er meist mit verhärteten Gesichtszügen über seinen Unterlagen und schien nach den entscheidenden Beweisen Ausschau zu halten. Dabei wirkte er zutiefst betrübt. Umso schöner war es für mich, ihn einmal wieder so ausgelassen zu erleben.
»Ich freue mich, dich so fröhlich zu sehen«, sprach ich meinen vorherigen Gedanken laut aus und blieb mit ihm in der Mitte des Tunnels stehen.
»Ich bin immer fröhlich, wenn du bei mir bist«, erwiderte er mit weicher Stimme und sah durch die Glasscheibe vor uns, sodass ihm die Röte in meinen Wangen entging. Er wusste, welches Thema ich ansprechen wollte und blockte meinen Versuch sofort ab.

Er erzählte mir nichts über seinen Fall, nicht einmal das, was nicht unter seine Verschwiegenheitserklärung fiel. Ich akzeptierte seine Entscheidung, Arbeit und Privatleben voneinander zu trennen, auch wenn ich gern gewusst hätte, was ihn bis in seine Träume beschäftigte. Doch ich drängte ihm zu nichts. Genausowenig er mich dazu drängte, nach Möglichkeiten zu suchen, Adrian meinen Schmerz heimzuzahlen. Sicherlich hätte er in meinem Vertrag irgendwelche Lücken finden können, um Adrian und seinen Erfolg zu zerstören. Ebenso hätte ich mich an die Presse wenden können, doch ich tat es nicht. Ich war nicht so ein Mensch und meine Gefühle waren zu verworren.

»Claire?«, wandte sich der junge Anwalt schließlich an mich, was mich die Brauen zusammenziehen ließ. Seine Stimme klang seltsam traurig und als er sich zu mir wandte, konnte ich tiefe Sorge in seinem Blick erkennen.
»Ja?«
»Glaubst du, dass ich es schaffe? Dass ich sie und ihre Kinder vor diesem schweren Schicksal bewahren kann?« Ich wusste sofort, dass er von seinem Fall sprach. Augenblicklich wurde meine Miene weich und ich legte ihm beruhigend meine Hand auf den Unterarm.

»Was wir glauben ist unerheblich, die Wahrheit ist das Einzige, was wirklich zählt, Kian. Wenn sie wirklich die Wahrheit sagt, dann wirst du eine Möglichkeit finden, ihr zu helfen.« Kian betrachtete mich nachdenklich, von der Seite aus.
»Aber was ist, wenn ich ihr dennoch nicht helfen kann? Auch, wenn sie die Wahrheit sagt?« Ich schmunzelte und sah ebenfalls zu der traumhaften Unterwasserlandschaft, während ich seine Hand in meine nahm.

»Dann hast du immer noch dein Möglichstes versucht und ihr, als einer der wenigsten, eine zweite Chance gegeben. Mehr kann man nicht verlangen.«

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