Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

「10. Kapitel - Verirrte Gefühle」

Ich berührte Kians weiche Lippen so sanft, dass es dem Flügelschlag eines Schmetterlings glich. Unsere Münder bewegten sich nicht, sie lagen hauchzart aufeinander, wobei mein Gehirn immer noch nicht ganz verarbeitet hatte, was ich hier gerade tat. Ich küsste Kian, kam schließlich der verspätete Impuls bei mir an, was mich ruckartig die Augen aufreißen ließ. Ich küsste ihn gerade! Ich küsste einen meiner Freunde! Schnell ließ ich meine Hände sinken und löste mich von ihm. Der junge Anwalt sah mich dezent geschockt an.

»Tut mir leid«, flüsterte ich leise und mit gesenktem Kopf. Ich schämte mich so. »Ich weiß auch nicht, was mich dazu geritten hat. Das hätte ich nicht tun sollen. Gott, ich bin so dumm! Entschuldige.«
»Claire, sieh mich an.« Ich schüttelte den Kopf. Fuck war mir das peinlich.
Kian umfasste mein Kinn und zwang mich dazu ihn anzusehen. Mir stockte der Atem, als ich ihn vor mir sah. Er lächelte.
»Du musst dich nicht entschuldigen. Wenn, dann sollte ich das tun.«
»Aber wofü-«

Ich kam nicht weiter, da hatte der schwarzhaarige Mann bereits die letzten Zentimeter überwunden und seine Lippen auf meine gelegt. Der Kuss war zärtlich, doch nicht mehr so unschuldig, wie zuvor. Dieses Mal bewegten wir unseren Mund mit dem jeweils anderen. Er zupfte an meiner Unterlippe, fuhr mit seiner Zunge darüber und brachte meine Nervenenden zum Kribbeln. Ich spürte seine Hände auf meinem Rücken, die mich trotz der Kälte zu verbrennen drohten, während ich meine in seinem weichen Haar vergrub und ihn näher zu mir zog.

Der Alkohol in meinem Blut schien mich mutig zu machen, da ich selbst nicht wusste, was in mich gefahren war. Ich stand mit dem Mann, der mir die letzten Monate so viel Halt, Aufmerksamkeit und Zuneigung gegeben hatte auf dem Dach einer Galerie und küsste ihn. Und trotzdem drängte sich der Mann, der mir so viel Schmerz und Leid zugefügt hatte in mein Gedächtnis. Ich wollte nicht an ihn denken und trotzdem war er allgegenwärtig.

Um mich von ihm abzulenken stieß ich mit meiner Zunge gegen Kians Lippen, die er nach kurzem zögern bereitwillig öffnete, um unseren Kuss zu intensivieren. Sein herber Geschmack und der nach Champagner breitete sich auf meiner Zunge aus, während mich der junge Mann noch näher zu sich zog, sodass ich seine Wärme an meinem ganzen Körper spüren konnte.

Ich konnte ihn leise stöhnen hören, während unsere Zungen miteinander spielten. Er war nicht so dominant wie Adrian, sodass ich leicht die Oberhand hätte gewinnen können, doch das wollte ich nicht. Er sollte mich führen und doch ... tat er es nicht. Er blieb sanft und zärtlich, während ich mich nach etwas Dominantem, Rauem sehnte. Mich nach ihm sehnte ... Doch Kian war nicht er und er würde es nie sein. Kian war anders. Er war eben Kian, der manchmal sehr einschüchternde Anwalt und einer meiner engsten Freunde. Er mochte mich und ich mochte ihn auch. Aber würde diese Art von Liebe auch für eine gemeinsame Zukunft ausreichen?

Ich wusste, dass die Geschichte mit Adrian für immer beendet war und, dass ich nach vorn blicken musste. Wenn ich das nicht mit dem Schwarzhaarigen vor mir tun konnte, mit wem sollte ich es sonst tun? Alle Männer hatten mich bisher enttäuscht und ich war mir sicher, dass Kian mich nicht enttäuschen würde. Er war ehrlich zu mir und hinterging mich nicht. In den vergangenen Monaten hatte ich ihn gut genug kennengelernt, um das zu wissen.

Ich zog mich zurück und lehnte meine Stirn an seine, lauschte seinem schweren Atem und fühlte meinen viel zu schnellen Herzschlag in der Brust. In weiter Ferne hörte ich die Uhr schlagen. Mitternacht.
»Ich wollte dich nicht verärgern und dich schon gar nicht blamieren«, flüsterte ich leise und legte meine Hände auf seinen Unterarmen ab. »Es tut mir leid, ich werde mich auch bei Zayn entschuldigen. Also bitte sei nicht böse auf mich.«
»Wie könnte ich dir je böse sein«, seufzte Kian ergeben und fuhr durch mein Haar. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. »Du musst dich bei Zayn übrigens nicht entschuldigen. Er musste sich schon Schlimmeres anhören und ist daran gewöhnt. Außerdem macht es diesem arroganten Scheißkerl Spaß, Frauen so in die Enge zu treiben.« Er knurrte.

Ich runzelte die Stirn und betrachtete den jungen Anwalt nachdenklich.
»Also warst du nicht wütend auf mich, weil ich Zayn unbewusst beleidigt habe?«
»Natürlich nicht. Ich konnte den Typen ohnehin noch nie leiden. Er macht meiner Stiefmutter ständig schöne Augen, wenn er sie sieht. Meinem Dad kriecht er bis zum Anschlag in den Arsch, um seine Galerie zu bekommen und meinem Halbbruder versucht er zu überreden Maler zu werden. Obwohl der sich schon längst auf eine Footballkarriere festgelegt hat. Außerdem bezirzt er jede Frau, die sich nur annähernd in meiner Nähe befindet.«

Ich schnaubte, während ich an Kians Halbbruder dachte. Er hatte mir vor nicht so langer Zeit, alles über seinen kleinen Bruder erzählt. Er war zwar gerade einmal fünfzehn Jahre alt, aber bereits ein großes Footballtalent an seiner Schule.
»Wow, was für ein Arsch. Wenn ich das gewusst hätte, wäre mein Champagner jetzt auf seinem Bild und würde es in einen einzigen bunten Fleck verwandeln.« Kian und ich lachten, während mich der kühle Wind frösteln ließ.

»Lass uns wieder rein gehen«, schlug er mir aufmerksam vor und ging mit mir zurück zu den ganzen Kunstspinnern. Stickige Luft schlug uns entgegen und ich verspürte nicht die geringste Lust weitere Zeit hier zu verbringen. Im Augenwinkel sah ich Zayn, der grinsend in unsere Richtung starrte.
»Wütend war ich, weil du mich mit der verrückten Pudelomi allein gelassen hast und dann auch noch mit diesem Arschloch gescherzt hast. Darüber wollte ich mich mit dir unterhalten. Vor allem, da Zayn ein Auge auf dich geworfen hat und dich am liebsten von hier aus schon flach legen würde.« Er deutete mit einem Nicken auf den irren Künstler, der mich bei genauerer Betrachtung tatsächlich schon auszuziehen schien.

»Sag mal Kian, hast du Lust dem Kunstspinner so richtig den Abend zu ruinieren?«, fragte ich mit einem süffisanten Lächeln und lehnte mich näher an ihn heran.
»Was schwebt dir denn so vor?«, antwortete er verwegen und schlang seinen Arm um meine Taille.
»Küss mich und zeig diesem Idioten seine Grenzen auf. Zeig ihm, dass er einmal nicht mit seinem Charm punkten kann und, dass ich deine Begleitung bin.« Er nickte.
»Heute Nacht gehörst du mir.« Mit diesen Worten überwand Kian die letzten Zentimeter und küsste mich. Ich konnte beinahe sehen wie Zayns Lächeln verblasste und einer wutverzerrten Fratze wich.

***

Der Morgen graute bereits, als ich mit Kian in Kingstons Wagen stieg, der uns nach Hause fahren würde. Natürlich redete er kein Wort und verzog auch keine Miene, als er uns Hand in Hand sah. Außerdem fragte er nicht nach, weshalb er uns von einem MC Donald's abholen musste, obwohl wir eigentlich bei einer Galerieeröffnung hätten sein sollen.
Zugegeben, der Abend war auch nicht ganz so geplant gewesen.
Nachdem mich Kian vor Zayn geküsst hatte, war dieser nämlich stink sauer gewesen, sodass wir uns schnellstens verdünnisiert hatten. Das lag nicht auch zuletzt daran, dass er uns einige neugierige Reporter auf den Hals gehetzt hatte.

Auf der Flucht vor den Reportern, hatten wir schließlich Hunger bekommen und waren in diesem Fastfoodlokal gelandet. Wir hatten uns stundenlang unterhalten. Auch über den Kuss - die Küsse.

»Wie soll das jetzt zwischen uns weitergehen?«, hatte ich ihn gefragt, wobei er lediglich mit den Achseln gezuckt und unschuldig gelächelt hatte. Ich musste ihn diese Frage einfach stellen, da nach dieser Nacht nichts mehr so sein würde, wie zuvor. Wir konnten nicht länger so tun, als würden wir für den jeweils anderen nur freundschaftliche Gefühle hegen. Ich hatte es in seinen Augen gelesen, dass er mehr für mich empfand, dass wir nicht nur Freunde waren. Da war viel mehr zwischen uns. Ich wusste nur nicht, wie viel mehr. Wann wurde aus Freundschaft Liebe und wann bildete man sich die Liebe nur ein?
Unverkennbar liebte ich Kian, denn ich spürte diese Vertrautheit, wenn ich ihn sah. Oder rührte es nur daher, dass ich beinahe jeden Tag mit ihm verbrachte?

»Ich weiß es nicht. Wir sollten sehen, wie sich das zwischen uns entwickelt«, hatte er schließlich vorgeschlagen und nach meiner Hand gegriffen, sie leicht gedrückt, wobei mein Herz einen Satz gemacht hatte. In seinen Augen hatte pure Zuneigung gestanden, ein Ausdruck den ich zunächst geglaubt hatte, das erste Mal bei ihm zu sehen. Aber wenn ich mir eingestand, hatte dieser Ausdruck bereits viel früher in seinem Blick gestanden. Nur hatte er versucht, es vor mir geheim zu halten. Seit gestern Abend war mir das erste Mal bewusst geworden, wie verletzt er gewesen sein musste, als er erfahren hatte, dass ich mit Adrian schlief. Dass ich eine Wand weiter unter meinem Professor ein stöhnendes Wrack war, während Kian vermutlich resigniert an mich dachte.

Jeden Tag, als er mich sah, musste ich ihn verletzt haben. Er hatte mit dem Gedanken leben müssen, dass ich jeden Morgen bei einem anderen Mann aufwachte. Dass ich einen anderen Mann küsste und, dass ein anderer Mann mich in den Arm nahm. Adrian.
Und trotzdem hatte er mich nicht aufgegeben, mir den Rücken gekehrt. Er war da geblieben. Bei mir und er war es auch, der mir neue Kraft gegeben hatte. Er war viel zu gut für mich.

»Claire?« Ich blinzelte benommen und mein Blick huschte zu Kian, der mich schmunzelnd ansah.
»Ja?« Meine Stimme klang schwach und ausgelaugt. Ich war total müde.
»Wir sind da«, wisperte er und streichelte meine Wange. »Meinst du, du schaffst es noch in die Wohnung?« Seufzend setzte ich mich auf und starrte hinüber zu unserem Domizil. So viele Treppenstufen ...
»Ich glaube, ich schaffe es nirgendwohin«, jammerte ich, da ich absolut keine Lust auf Treppen steigen hatte. Stattdessen kam mir eine andere Idee. Eine supergute Idee sogar. Kingston öffnete passenderweise die Wagentür auf meiner Seite.

»Kingston?«, wandte ich mich direkt an den stummen Chauffeur und lächelte. »Wären Sie bitte so freundlich mich nach oben zu tragen? Diese Schuhe bringen mich noch um, ich habe überall Blasen.« Kian sah mich entsetzt an, während Kingston den Mund verzog und brummte.
»Das ist nicht meine Aufgabe. Dafür werde ich nicht bezahlt«, gab er knapp zu bekennen, was mich lächeln ließ.

»Kian bezahlt Sie selbstverständlich dafür, nicht wahr?« Der Anwalt schwieg, während ich endlich die erhoffte Reaktion aus dem stummen Mann herauskitzeln konnte. Er setzte seine Brille ab, während sich seine Mundwinkel zu den Ansatz eines Lächelns hoben. Yes, Jackpot! Wette gewonnen!

»Wenn ich bitten dürfte?« Kingston hob mich mühelos hoch und trug mich in die Wohnung. Der Anwalt folgte uns fluchend nach oben und reichte dem Chauffeur schweigend ein paar Geldscheine, die er aus seiner Anzugtasche hervorgezaubert hatte.
»Keine Ahnung, wie du das angestellt hast«, brummte Kian genervt und fischte nach weiteren Scheinen, nachdem mein Träger wortlos wieder verschwunden war.
»Niemand kann Geld wiederstehen«, bemerkte ich fröhlich und nahm ihm die versprochenen zwanzig Pfund ab.
»Falsch. Niemand kann dir wiederstehen«, entgegnete er gähnend und zog mich zu sich, um mir einen Kuss auf den Haaransatz zu hauchen.

»Ich mache mich nur noch schnell fertig und komme dann sofort zu dir«, flüsterte er und ging in sein Zimmer. Zwischenzeitlich schlüpfte ich aus meinem Kleid, stattete der Toilette einen kleinen Besuch ab und legte mich dann in mein Bett. Kurze Zeit später spürte ich Kian neben mir und schlief friedlich ein.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro