Kapitel 1
Nervös sah Federschweif, wie Eichhornpfote das mit Giftbeeren gefüllte Kaninchen in die Mitte des Lagers vom Stamm des eilenden Wassers zerrte.
Die Blutspur führte bis nach draußen und Federschweif hatte immer noch Angst bei dem Gedanken, dass die Bestie gleich in die Höhle treten würde.
Die Stammeskatzen suchten sich schon alle ein Versteck und auch Krähenpfote, ja ihr geliebter Krähenpfote, duckte sich und setzte sich in den Schatten eines
Steins.
Nun kletterte Federschweif zu Brommbeerkralle und ihren anderen Feunden in eine Felsspalte und sah zu, was passieren würde.
Sie merkte, wie ihre Beine zitterten und ihr Herz wie wild pochte.
Da!
Eine große, knurrende Gestalt schob sich in die Höhle und sah sich um.
Scharfzahn!, fuhr es Federschweif durch den Kopf.
Sie spürte, wie Eichhornpfote zusammenzuckte, Sturmpelz den Schwanz aufrichtete und Brommbeerkralle leise fauchte.
Doch anstatt das Kaninchen zu fressen, schoss er plötzlich vor und packte eine Stammeskatze im Genick.
Kreischend stürzten sich drei weitere Katzen auf Scharfzahn, doch der schüttelte sie ab und schleuderte sie in eine Ecke.
Scharfzahn rannte so schnell wie ein Blitz an der Wand vorbei und fuhr mit seinen spitzen Krallen an der Flanke der Kätzin entlang, die er ihm Maul hielt.
Blut spritzte an die Steinwand und der Schrei der Kätzin hallte durch die große Höhle.
Federschweif fuhr erschrocken zurück und duckte sich schützend.
Doch Scharfzahn hatte nicht genug. Er sah sich mit seinen glühenden Augen um und packte nach der Katze, die ihm am nächsten war.
Krähenpfote!
Der rauchgraue Kater jaulte auf und Brommbeerkralle und Sturmpelz stürzten sich sofort auf die Bestie.
Federschweif wollte laut aufschreien und sich auch auf Scharfzahn stürzen, doch sie wusste, es würde sinnlos sein.
Rasch ließ sie ihren Blick durch die Höhle schweifen und blieb hängen bei einem herabhängendem Felsen. Bitte, bitte Sternenclan, steh mir bei!, flehte sie in Gedanken.
Sie holte aus, ihre Beine weich wie der Fluss in ihrem Zuhause - und sprang.
Sie krallte sich verzweifelt im Felsen fest und kniff die Augen zu. Alles flog vor ihren Augen vorbei - die Reise zum Wassernest der Sonne, Krähenpfote, ihr Bruder und
Graustreif! Ja alle, die sie liebte.
Doch nun gab es kein Zurück mehr.
Sie spürte, wie der Felsen unter ihrem Gewicht nachgab und sie fiel. Dieser Moment kam ihr wie mehrere Monde vor.
Ein lauter Schrei riss sie aus ihren Gedankten und sie sah, wie der Fels auf Scharfzahn gelandet war und ihn in der Mitte durchbohrt hatte.
Aber auf einmal spührte sie, wie etwas warmes ihren Rücken hinunter floss und ihre Kraft schwand. Blut!
Federschweif atmete immer schwerer und hatte Mühe, die Augen offen zu halten.
Vor ihr tauchten schließlich alle Katzen des Stammes und ihrer Clans auf und sie hörte Steinsagers Stimme leise murmeln: "Die silberne Katze wird den Stamm
retten.".
Krähenpfote stürzte jaulend vor und presste seine Schnauze in Federscheifs verletzte Flanke.
"Holt Kräuter! Federschweif- bitte, bitte bleib bei mir. Bitte!", flehte er schmerzhaft. Federschweifs Kopf wurde schwerer und schwerer und es wurde immer dunkler vor
ihren Augen.
"Hast wohl gedacht, du wärst ein Anführer mit neun Leben", krächzte sie, "jetzt habe ich dir aber das Leben gerettet.".
Erschöpft ließ Federschweif den Kopf fallen und erblickte etwas Helles, am Eingang der Höhle. Dort stand eine Kätzin, hübsch und sah aus wie ihr Ebenbild. Es war
Silberfluss. Federschweifs und Sturmpelz' verstorbende Mutter.
"Komm mit mir", sagte sie sanft.
Nun wurde es entgültig dunkel.
Als Federschweif wieder ihre Augen öffnete lag sie auf einer saftigen Wiese. Ihre Schmerzen waren weg und sie fühlte sich super.
Sie stand auf und sah sich um.
Überall waren Bäume und sie erkannte, dass das der Sternenclan war.
Federschweif blickte nach unten und sah Krähenpfote wie er sich über ihren Leichnam beugte.
"Oh mein lieber Krähenpfote", flüsterte sie, "ich werde dich für immer lieben.".
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro