Kapitel 4: Geheimhaltung
Bevor ich am nächsten Tag die Buchhandlung schließen konnte, bekam ich unerwarteten Besuch.
Mit Dustin sprach ich kein Wort diesen Morgen, dafür spielte meine Stimmung heute nicht mit.
Und nun betrat meine beste Freundin den Laden, ein breites Lächeln auf den Lippen.
"Na, endlich Feierabend?", Rose warf ihre glatten, braunen Haare über ihre Schulter und zwinkerte mich mit einem ihrer grünlichen Auge an, ihre Brille hatte einige Regentropfen abbekommen, "Dürfte ich dich zu deiner Wohnung begleiten, für einen langersehnten Abend voller Pizza und schlechten Serien?"
Ro und ich waren unzertrennlich seid unserer Schulzeit, also war es schon üblich, dass sie unangekündigt hier auftauchte.
Ich sah sie natürlich nicht mehr so oft, wie früher, da wir unsere WG vor Jahren auflösten, damit ihr Freund und sie zusammen ziehen konnten, dafür war jedes Treffen stehts so angenehm und gelächterreich, wie gewohnt.
Einige Dinge änderten sich einfach nie, auch wenn sie gegen Wind und Wetter ankämpfen müssen.
Doch dieses Mal war es etwas komplizierter.
"Uhm, die Wohnung ist ein komplettes Chaos! Das-", Ro unterbrach mich, bevor ich dieses Argument weiter ausführen konnte.
"Frey, du müsstest wissen, dass mir sowas vollkommen egal ist. Du warst schon immer miserabel beim Sauberhalten.", ihr Blick schien sofort durch meine Lüge durch zu sehen, "Außerdem habe ich Prompto vermisst."
Daraufhin bekam ich eine Idee.
"Genau, das ist das Problem.", seufzte ich, "Prompto geht es nicht gut und ich habe mir vorgenommen, ihm seine Ruhe lassen."
Ihr Gesichsausdruck veränderte sich auf Anhieb, von skeptisch zu besorgt.
"Oh nein, was hat der Arme denn? Ist es sein Auge?", fragte sie und umfasste tröstend meine Hand, welche zitternd auf der Threse lag.
Ich nickte einfach, da ich zu große Angst hatte zu lügen.
"Och, Mäuschen", ihre Hand drückte sanft meine, "Wie wär's dann mit Frusttrinken in unserer Lieblingsbar?"
"Jetzt sprichst du meine Sprache.", vorsichtig lächelte ich Rose an.
Nachdem ich die Handlung abschloss, stiegen wir in ihr Auto und fuhren los.
Für einen Moment überlegt ich, ob es vielleicht nötig war Dustin Bescheid zu geben, wo ich war und dass ich spät nach Hause kommen würde, doch dieser Gedanke war genau so schnell verschwunden, wie er auftauchte.
Die Fahrt war nicht gerade kurz doch wir beschäftigten uns damit, zu schrecklichen und einigen guten Songs auf ihrer Playlist mitzusingen. Ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr sie mir doch fehlte.
In der Bar angekommen, begaben wir uns auf unseren Stammplatz und bestellten das Übliche.
"Der Kellner hat dich sowas von versucht anzuflirten.", kicherte Ro dann und holte ihr Smartphone raus, um Fotos mit mir zusammen zu schießen.
Nach einigen albernen Bildern, wand ich mich schnaufend zu ihr: "Bestimmt nicht."
Mit einem Augenrollen packte sie ihr Smartphone zurück in ihre Handtasche und stöhnte: "Ach, komm schon Freya! Vertraust du mir und deinen weiblichen Waffen immernoch nicht?"
Ihre Aussage brachte mich zum lachen, woraufhin sie mit einstimmte.
"Witz bei Seite, er ist Zucker und scheint definitiv Interesse an dir zu haben.", Rose schlug spielerisch gegen meine Schulter, "Fahr deine Krallen raus, du bist schon viel zu lange single! Meiner Meinung nach."
Ich scannte die Bar nach dem Typen ab und fand ihn auch direkt; groß, blond und strahlende blaue Augen.
Nicht schlecht aber auch Nichts im Vergleich zu Dusty.
Eine gewisse Zeit verbrachten wir dann mit trinken und quatschen.
Meine Freundin verzichtete auf Alkoholisches, da irgendjemand ja das Auto betätigen sollte. Ich dagegen war inzwischen schon auf Wolke sieben.
"Also Freya, raus mit der Wahrheit.", Ro nippte an ihrem pinken Cocktail und warf mit einen erwartungsvollen Blick zu.
Verdammt.
Mein schwummeriger Kopf warf meinen Willen zu Lügen aus dem Fenster und ich stellte ihr die Frage: "Glaubst du an Schutzengel?"
Nachdem sie ein paar Mal blinzelte, zog meine Freundin ihre Augenbrauen zusammen: "Ich weis, dass wir schon immer abergläubisch waren, wenn es um Astrologie und so einen Mist ging, aber ganz ehrlich Engel? Bist du sehr betrunken?"
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