Epilogue: Wortlos
Es war ein Monate her, seid Prompto starb und drei Monate her, seid Asriel mich verlies.
Nach dem überraschenden Kuss, sprach er die Worte: "Nicht alles was vom Himmel fällt ist zerstörerisch." und verlies die Wohnung ein für alle Mal.
Zu behaupten, dass es nicht weh tuen würde, wäre eine schamlose Lüge.
Es tat weh, gewaltig.
Der vorgesehene Tod meines geliebten Fellkneuls streute dazu noch Salz in die Wunde.
An einigen Abenden hasste ich ihn abgrundtief und an anderen sehnte ich mich nach seiner Wärme.
Rose schlug Therapie vor, ich lehnte ab. Die würden mich doch für vollkommen verrückt erklären.
Wer weis? Vielleicht war ich es ja. Verrückt.
Inzwischen war es Winter und ein Schneesturm färbte die ganze Außenwelt weiß.
Ich befand mich in meiner warmen Buchhandlung, machte mich für's Schließen bereit.
"Die Welt kann so ein einsamer Ort sein.", seufzte ich leise.
Auf einmal ertönte das Glöckchen über der schweren Glaßtür. Wer war denn bei so einem Sturm bitte Unterwegs?
Ich wand mich zum Besucher und wollte ihn begrüßen, doch erstickte beinahe an meinen Wörter, als ich erkannte, wer genau da gerade vor mir stand.
"Hi, uhm, ich suche ein bestimmtes Buch.", ertönte seine Stimme.
Asriel war wieder da. Diesesmal aber ohne Flügel.
Sein ganzer Körper war mit, inzwischen schmelzenden, Schneeflocken bedeckt.
Er war wieder hier.
"Der Protagonist heißt Dustin.", sprach er erneut auf, denn ich war beim besten Willen nicht in der Lage ein Wort heraus zu bekommen.
Auf Anhieb wusste ich welches Buch er meinte und das Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, als ich es aus einem Regal fischte.
So gekonnt wie möglich, huschte ich danach hinter die Theke und scannte es ein.
"Du hast es also doch zu Ende geschrieben.", schmunzelte Asriel und lehnte sich nun an die andere Seite der Theke, "Und es sogar veröffentlicht."
"Ich halte eben meine Versprechen.", meinte ich selbstgefällig, nannte dann den Preis.
Den passenden Betrag platzierte er dann neben das Buch und nahm dieses sofort in die roten Hände.
"Ein bewaffneter Engel.", las er den Titel leise vor. Das Grinsen stehts auf seinem Gesicht.
"Der Protagonist heißt übrigens nicht Dustin.", erklärte ich gelassen, "Er heißt Hunt̴͈̲͔̞̙̪̠͎͉̼̉̒̌͒͒̊͋̈́̅̄̒͗͘͠͝ȩ̴̛̩̓̆̈́͂̕r."
Asriel starrte mich mit seinen blauen Augen neugierig an. Oh, wie ich diese Farbe vermisste.
Ich zuckte mit den Schultern: "Und ob er ein Held ist, ist fraglich."
Der Mann mir gegenüber lachte laut: "Freya, du bist unglaublich."
Meine Wangen wurden daraufhin warm.
Ich hatte so viele Fragen. So viele, dass ich nicht wusste mit welcher ich anfangen sollte.
"Asriel, wo-"
Direkt unterbrach er mich: "Austin."
"Wie bitte?", verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen.
"Mein Name ist Austin.", er seufzte und deutete dann auf seinen Rücken, "Wie dir vielleicht aufgefallen ist, bin ich menschlich."
"Austin.", ich lies für einen Moment den Namen auf meiner Zunge zergehen, "Du bist kein Engel mehr?"
Austin schüttelte seinen Kopf.
Langsam ging ich um die Theke herum, damit ich meine Hand auf seine nasse Schulter legen konnte: "Warum?"
Sein Griff um das Buch wurde zittriger, als er erzählte: "Es ist großer Verrat, wenn ein Engel sich in einen Menschen verliebt und sogar dafür sorgt, dass ihr Tumor verschwindet."
Ein Schauer durchfuhr meinen Körper. Ich konnte es nicht glauben.
"Sie knipsten mir die Flügel ab und liesen mich einfach fallen."
Sanft schlang ich meine Arme um seinen Hals und presste unsere Körper einanander. Diese Situation war so unbeschreiblich bittersüß.
"Es tut mir wirklich Leid, dass ich erst so spät wieder aufgetaucht bin.", Austin löste sich etwas von mir, um mich mit Tränen in den Augen anzusehen, "Ich musste erst mich Selbst finden."
Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln und flüsterte: "Es ist okay, alles ist gut."
Vorsichtig platzierte er seine Hände auf meine Wangen: "Jetzt schon."
Wir kamen uns immer näher, sodass sich unsere Nasen berührten.
"Tat es denn weh?", zwinkerte ich, "Als du vom Himmel fielst?"
Austin schnaubte entnervt: "Du hast ja keine Ahnung, meine Liebe."
Und dann, küssten wir uns.
In meinem Hinterkopf tauchte jedoch der Gedanke auf, dass er mir immernoch ein Fellkneul schuldig war.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro