Die Seele des Holzes
Am nächsten Tag hatte ich nach der Arbeit einen Termin beim Orthopäden, da mir seit einigen Monaten immer wieder Stiche vom Fuß ins Bein schossen und mich dann fast bewegungsunfähig machten. Das war nicht nur schmerzhaft, sondern auch extrem lästig und ich wollte der Ursache auf den Grund gehen.
Nach einer Wartezeit von gut einer Stunde und einer anschließenden Untersuchung wurde mir eine leichte Fehlstellung der Füße diagnostiziert, die mich dazu brachte auf die Außenkante zu driften und über kurz oder lang Schmerzen verursachte. Eine Einlage sollte mir helfen, das Problem in den Griff zu bekommen und diese bestellte ich auch schnell in dem angrenzenden Spezialgeschäft.
Dann trieb es mich mit aller Macht in meine Wohnung. Nicht um dort lange zu verweilen, nur um schnell ein paar Kleidungsstücke, Kosmetika und Zahnputzzeug einzupacken, die Pflanzen zu gießen und nach der Post zu sehen. Schon war ich wieder auf dem Weg nach draußen und steuerte Stephens Wohnung an. Im Gepäck hatte ich auch meine anderen Gewänder und ein paar Stoffe, die schon lange auf ihre Verwendung warteten. Die Lust auf Erweiterung meiner Garderobe hatte mich gepackt und seine Nähmaschine lachte mich förmlich an. Zusammen mit der textilen Inspiration in seinen vier Wänden würde in den nächsten Tagen sicher etwas Wundervolles entstehen und ich freute mich wie ein kleines Kind, als ich daran dachte.
Als ich gerade in seine Straße einbog, die große Reisetasche quer über den Rücken geschultert und meinen Rucksack in der Hand, hupte es einmal hinter mir. Ich drehte mich um und sah sein strahlendes Lächeln durch die Frontscheibe des Geländewagens, mit dem er gerade eben eintraf. Ich erwiderte es und blieb stehen, da er das Auto stoppte und das Fenster auf der Beifahrerseite hinuntergleiten ließ.
„Sucht Ihr nach einer Bleibe, meine Holde? Ich sehe, Ihr seid wahrlich schwer beladen", empfing er mich.
„Wüsstet Ihr denn einen Platz für mich, mein edler Herr?", gab ich fragend zurück und steckte meinen Kopf durch das offene Fenster.
Er beugte sich zu mir herüber, sodass wir nur wenige Zentimeter voneinander entfernt verharrten und uns direkt in die Augen schauen konnten. Sein Kopf kam noch ein Stück näher und er hauchte einen Kuss auf meine Lippen.
„Ich denke, da fiele mir sicher etwas ein. Geht nur schon voraus und erwartet mich", flüsterte er, seine Lippen den meinen noch immer so nah, dass ich fühlen konnte, wie sie die Worte formten.
Einen Moment lang rührten wir uns nicht, sahen uns nur voller Liebe an, bis ich mich langsam zurückzog und die letzten Meter zu seinem Aufgang zurücklegte. Meine Wangen glühten ob der prickelnd zärtlichen Begrüßung und des kleinen Rollenspiels, welches er initiiert hatte, aber auch weil ich im Begriff war, den nächsten Schritt in unserer Beziehung zu machen. Ich zog in kleinem Stil bei ihm ein und das fühlte sich so gut an, dass ich am liebsten vor Glück geschrien hätte. Als er sich zu mir gesellte und meine freie Hand ergriff durchfuhr mich ein warmes Kribbeln. Ungefragt nahm er mir den Rucksack ab und küsste mich zärtlich auf die sicher deutlich gerötete Wange.
Wir stiegen die Treppen händchenhaltend hinauf, diesen Moment erwartungsvoll schweigend zelebrierend. Oben angekommen machte ich mich sogleich daran, meine Sachen in das „Alibikleidungsregal" einzusortieren, wonach es schon nicht mehr so gespenstisch leer wirkte.
Stephen trat hinter mich, legte mir die Arme um die Taille und sein Kinn auf meine Schulter.
„So gefällt mir der Anblick des Inneren schon viel besser. Vielleicht lasse ich den Vorhang jetzt auch offen, wenn du nicht da bist, damit ich immer etwas von dir sehe", sagte er und drückte mich ganz fest an sich.
Ich fand auch, dass der Anblick unserer Kleidung nebeneinander etwas ausgesprochen Rührendes und gleichzeitig Beruhigendes hatte. Die beiden Kleider gesellten sich, genauso wie mein grünes einige Tage zuvor, auf eine der hängenden Kleiderstangen zu seinen Gewändern.
Den Rest des Abends verbrachten wir kuschelnd, eng aneinandergeschmiegt. Ich erzählte ihm von meinem Arbeitstag, der wirklich schön gewesen war und von der verblüffend einfach erscheinenden Lösung meines Schmerzproblems, welche hoffentlich schon bald Wirkung zeigen würde. Er beschrieb mir sein neustes Arbeitsprojekt, eine große zweiflügelige Eingangstür aus Ebenholz, in so malerischen Worten, dass sie sofort vor meinem geistigen Auge entstand.
„Ich möchte morgen nach der Arbeit gerne in deiner Werkstatt vorbeischauen", eröffnete ich ihm.
Wir saßen auf der Erde, er an die Wand gelehnt, ich gegen seinen Oberkörper. Seine Beine umschlossen die meinen, während er meine Arme streichelte und ich seine Waden entlangstrich.
„Findest du den Weg alleine oder soll ich dich abholen?", fragte er.
Ich wendete meinen Kopf so, dass ich ihn anschauen konnte und erwiderte:
„Mach dir keine Umstände, ich werde dich schon finden. Ich folge einfach dem himmlischen Geruch, der dir immer noch anhaftet. In der Nähe deines Ateliers muss er ja geradezu unverfehlbar sein."
Er lachte leise auf und platzierte einen Kuss auf meinem Hals.
„Direkt vor den Türen wirst du es wohl riechen, aber ich beschreibe dir den Weg lieber auch noch einmal anhand von Straßen und Gebäuden."
Ich freute mich so sehr darauf, ihn endlich in seinem Element zu erleben und tatsächlich zu sehen, was ich mir durch seine Erzählungen schon so bildlich vorstellte. Dann kam die Sprache wieder auf die Namen meiner Romanfiguren und ich zögerte erneut.
„Vielleicht hilft es dir ja, wenn wir ein wenig an der frischen Luft und ganz ungestört darüber sinnieren können. Was hältst du davon, wenn wir nach deinem Besuch in meiner Werkstatt einfach alles stehen und liegen lassen und auf mein Land fahren?", schlug er unerwartet vor.
Im Versuch, das eben Gehörte zu verarbeiten, fragte ich zweifelnd:
„Was meinst du mit ‚mein Land'? Hast du etwa ein eigenes Grundstück?"
„Hatte ich dir noch gar nichts davon erzählt? Ja, ich bin stolzer Besitzer von etwa drei Hektar Wiesenland mit fließend Wasser. Na ja, eigentlich gehören sie meinem Vater, aber er weiß nichts damit anzufangen und so kann ich dort tun und lassen was ich möchte."
Diese Information überwältigte mich schier und ich wurde anscheinend ganz bleich, denn er fragte mich besorgt, ob alles in Ordnung sei oder ob ich Wasser bräuchte. Ich nickte nur knapp und schnappte kurz nach Luft. Das musste ich erst einmal verdauen.
Ich wand mich aus seiner Umarmung, um mich vor ihn zu knien und ihn richtig ansehen zu können.
„Das ist kein Scherz? Nein, das hattest du bisher mit keinem Wort erwähnt", sagte ich, meinen Blick forschend auf sein Gesicht gerichtet, welches jedoch so aufrichtig wirkte, dass es keiner Antwort mehr bedurfte.
Deswegen fügte ich schnell hinzu:
„Das wäre einfach wundervoll. Können wir über Nacht dortbleiben? Ich meine, hast du dort ein Wochenendhäuschen oder etwas in der Art?"
Mein Liebster schaute mich geheimnisvoll an und strich mir lächelnd die wirren Haare hinter die Ohren.
„Das nicht, aber wir werden es trotzdem gemütlich haben. Einer Übernachtung steht nichts im Wege, wenn du das möchtest."
Wie bereits am Anfang der Woche fieberte ich nun dem Arbeitsende und dem damit beginnenden Wochenende entgegen. Diese freudige Erwartung trug mich durch den Tag und ließ mich unentwegt selig lächeln, was mir, mehr noch als sonst, die Kinder in die Arme trieb. Sie schienen die Schwingungen aufzufangen und teilten meine Freude. Wir tanzten und tobten zusammen, kuschelten und quietschten, als wir uns gegenseitig abkitzelten. So verging der Tag schnell und ich startete um halb Vier beschwingt in den Feierabend.
Der Weg zu Stephens Schaffensstätte führte mich an den Rand der Stadt, wo es deutlich ruhiger war. Nach etwa einer dreiviertel Stunde hatte ich den Ort erreicht, an den es mich so magisch zog und tatsächlich legte ich die letzten Meter mit geschlossenen Augen, nur meinem Geruchssinn folgend zurück. Und als ich vor der hohen, massiven Tür stand klopfte mir das Herz bis zum Hals.
Ich strich behutsam über die geschwungene, antik anmutende Türklinke und drückte sie schließlich herunter. Die Tür schwang mit einem leisen Knarren auf und gab den Blick ins Innere der Werkstatt frei. Meine Augen schwenkten zu der Stelle von der meine Ohren ein schleifendes Geräusch vernommen hatten und dann sah ich ihn, gebeugt über eine große Pforte, die auf einem riesigen Werktisch ruhte.
Sein Gesicht, welches ich im Profil erfassen konnte, wirkte so entspannt und der Welt entrückt, dass es mir eine Träne der Rührung entlockte. Die Haare hatte er zu einem dicken Flechtzopf gebunden, der auf seinem Rücken ruhte. Die nackten Unterarme waren von einer dünnen dunklen Holzstaubschicht bedeckt. Er war so vertieft in die hingebungsvolle Schleifarbeit, die er gerade vollführte, dass er mich gar nicht bemerkte. Erst als ich dicht neben ihn trat und ihn leise ansprach, drehte er seinen Kopf in meine Richtung und umarmte mich dann strahlend.
„Nîn melethril, willkommen in meinem kleinen Reich der Kreativität."
Er wirbelte mich herum und ließ seinen Blick voll Stolz durch das Innere der Werkstatt gleiten. Der meine folgte ihm und ich erblickte Unmengen verschiedenster Hölzer von beinahe Weiß bis hin zu Rabenschwarz. In allen nur erdenklichen Farbschattierungen und Maserungen waren sie vorhanden und eines war schöner und imposanter als das nächste, jedes auf seine Art erfüllt von einem Leuchten und einer natürlichen Wärme, die durch Geruch und Farbton, aber auch durch die individuelle Textur zum Ausdruck kam. Einige Hölzer waren rau und wirkten sehr robust, so als wären sie dazu gemacht, die Ewigkeit zu überdauern. Andere wirkten beinahe zerbrechlich und waren von zarter Natur.
An den Wänden hing ein Arsenal an Werkzeugen, von denen ich mir nur bei einem Bruchteil denken konnte, wozu sie dienten. Da gab es Messer in unterschiedlichsten Größen und Formen, manche mit ganz feiner gerader Klinge, andere gebogen und fast wulstig, Hobel, Feilen, Äxte, Keile, Hämmer und Sägen. Auch elektronische Gerätschaften standen in den Ecken des weitläufigen Raumes. Eine auf einem Tisch montierte Kreissäge, eine Fräse und mehrere Apparaturen, die ich nicht benennen konnte.
An der Wand neben dem Eingang standen auf langen Regalreihen Schübe mit Schrauben, Nägeln, Scharnieren, Ornamenten, Klinken, Griffen, Beschlägen und noch Vielem mehr.
Im hinteren Teil, rechts der Tür, lagerten angefangene und wohl fertiggestellte Stücke, die meine Aufmerksamkeit magisch auf sich zogen. Stephen musste mein Interesse gespürt haben, denn er zog mich dorthin und ich folgte ihm neugierig.
„Das hier liefere ich nächste Woche an eine Dame aus, die schon ihre halbe Einrichtung bei mir maßanfertigen lassen hat", erklärte er mir, liebevoll über eine etwa hüfthohe Kleidertruhe streichend.
Sie war aus honigfarbenem, ganz fein gemasertem Holz gefertigt und übersät von filigranem Schnitzwerk, welches Blütenranken auf die an sich massige Truhe zauberte und sie dadurch viel zarter erscheinen ließ. Die antikgoldenen Beschläge an den Deckelseiten waren geschwungen wie sanfte Wellen, die in der Form der vier Standfüße, die etwas unter dem Korpus hervorragten, wieder aufgegriffen wurden. Ein schwerer Metallring in der gleichen Farbe, diente dazu, den Deckel zu öffnen, was mein Liebster nun auch tat. Das Innere der Truhe war mit zimtfarbener schimmernder Seide ausgeschlagen, die genau so warm erstrahlte, wie das Äußere dieses ungewöhnlichen, aparten Möbelstücks.
„Das ist umwerfend", flüsterte ich ehrfürchtig und ließ meine Hände über die Schnitzereien gleiten.
Sie fühlten sich irgendwie samtig an, gar nicht hart und unnachgiebig, wie ich es von Holz gewohnt war. Und dann sog ich den Duft auf, der diesem kleinen Kunstwerk entstieg. Süßlich-würzig umschmeichelte er meine Nase und ließ meine Mundwinkel unwillkürlich nach oben fahren und meine Augen einen verträumten Glanz annehmen.
„Was ist das für ein Material?", fragte ich, noch immer über die Erhebungen tastend.
„Das ist eine Kiefernart, besonders weich und mit nur kleinen dunklen Maserungsaugen", erklärte er mir und schloss den Deckel behutsam wieder.
Neben diesem Möbelstück gab es noch einige Stühle mit hohen, verschnörkelten Rückenlehnen, eine kleine Anrichte aus dunkelbraunem, eher rustikalem Holz und ein Bettgestell aus Birkenstämmen, deren Rinde noch an ihnen belassen war. Die Eckpfeiler waren ebenfalls aus Birke, doch zwischen ihnen spannte sich ein Baldachin aus ineinander verflochtenen Weidenruten, die sich auch ein Stück weit an den Pfeilern hinunterschlängelten und diese scheinbar zu überranken suchten. Wären noch Rosenblüten zwischen dem Geflecht erschienen, so hätte man glauben mögen, dass das Bett einem verwunschenen Dornröschenschloss entstammte.
Ich würdigte jedes seiner Werke, die meine Erwartungen noch übertrafen und wandte mich ihm dann zu. Sein ganzer Körper war so umflossen von positiver Energie, so energetisch und trotzdem in sich ruhend. Hier war er, genauso wie zwischen all seinen Gewandungen, ganz in seinem Element, ging in seiner Arbeit auf und erschuf die unglaublichsten Unikate.
„Arbeitest du ganz alleine hier?", wollte ich wissen, da ich mir kaum vorstellen konnte, dass sich all das von einem Menschen bewerkstelligen ließ.
„Nein, dreimal die Woche habe ich für ein paar Stunden Hilfe von zwei anderen Tischlern, die mir dann bei den Grobarbeiten zur Hand gehen. Für die Detailarbeit bin ich allerdings alleine verantwortlich. Die kann ich nicht aus der Hand geben", lachte er verlegen.
Ich verstand ihn nur zu gut. Was einem so sehr am Herzen lag, wollte man auch selbst zur Reife bringen und dafür Sorge tragen, dass es auch wirklich genauso wurde, wie man es sich vorstellte. Ich hätte es nicht anders gemacht.
„Ich muss noch etwa eine halbe Stunde an dem Türflügel arbeiten. Dann kann ich für diese Woche schlussmachen", verkündete er in Richtung des Tisches weisend, an dem ich ihn bei meinem Eintreffen vorgefunden hatte.
„Kein Problem, im Gegenteil. Ich wollte dir ja sowieso bei der Arbeit zuschauen", sagte ich lächelnd und folgte ihm durch den Raum.
Das warme Licht der großen Lampen über dem Werktisch leuchtete die Tür darauf schattenfrei aus, setzte sie würdevoll ins ihr gebührende Rampenlicht. Ich zog mich rücklings auf das freie Stück der Tischplatte und schlug die Beine entspannt übereinander, stützte mich mit einer Hand ab und ließ die andere kurz über das dunkle Holz des Werkstücks gleiten. Noch war es leicht uneben dort wo ich es berührte, doch an den Stellen, die Stephen bereits bearbeitet hatte, wirkte es ganz glatt und glänzend.
Er trieb einen kleinen Keil vorsichtig mit einem Hammer millimeterweise vorwärts und arbeitete so Formen aus der Masse heraus. Es war faszinierend, ihm dabei zuzusehen. Völlig konzentriert und dabei kein bisschen verbissen, so wie es bei mir oft der Fall war, wenn ich mich auf etwas fokussierte, sondern ganz entspannt wirkte sein Gesicht.
Ich verliebte mich noch ein wenig mehr in ihn, jetzt wo ich seine Hingabe mit eigenen Augen sah. Gegen 17.00 Uhr legte er sein Werkzeug nieder und schaute zu mir herüber. Er umrundete den Tisch, kam vor mir zum Stehen und umschlang mich liebevoll.
„Du machst es mir einfach, mich von meiner Arbeit zu lösen. Sonst verbringe ich oft die halbe Nacht hier", flüsterte er mir zärtlich ins Ohr.
Wir küssten uns sanft und innig, tauchten in den anderen ein, spürten dessen Herzschlag und passten wie von selbst unseren Atemrhythmus aneinander an.
„Willst du diesen Raum mit einer Erinnerung an uns beide füllen, die über diesem Tisch schweben wird, auch wenn ich nicht hier bin?", fragte ich verführerisch und löste dabei seine Haare, die ihm nun in seidigen Wellen über die Schulter fielen.
Seine Hände glitten an meine Hüfte und zogen mich noch ein Stück näher an ihn heran.
„Genau das wollte ich dich auch fragen", erwiderte er mit seiner warmen Stimme, die in diesem Augenblick etwas tiefer als sonst wirkte und mir wohlige Schauer über den Rücken jagte.
Nach einiger Zeit, in der wir uns hingebungsvoll der Schaffung schöner Erinnerungen gewidmet hatten, sanken wir in eine Umarmung, in der unausgesprochen all das lag, was wir empfanden, wenn wir beieinander waren...Respekt, Begierde, Zuneigung, uneingeschränktes Vertrauen, Geborgenheit und schier grenzenlose Liebe, die alles zum Strahlen brachte.
Nachdem wir uns wieder angezogen hatten, legte er noch das Werkzeug an seinen dafür vorgesehenen Platz, löschte das Arbeitslicht und strebte dann an meiner Seite dem Ausgang zu.
Noch während er den Schlüssel im Schloss drehte, wandte er sich mir zu und sagte:
„Diese Nacht wird unvergesslich werden. Das verspreche ich dir."
Ich glaubte ihm aufs Wort. So umwerfend der erste Einblick in seine Arbeitswelt auch gewesen war, freute ich mich doch umso mehr auf das, was jetzt folgen würde. Ohne genau zu wissen worauf ich mich einließ, vertraute ich ihm vollends und zweifelte keinen Moment daran, dass er wusste, was mich glücklich machen würde. Ich war so gespannt auf seinen Grundbesitz, dass ich es kaum noch erwarten konnte endlich loszufahren.
So trugen mich meine Beine auch beinahe im Laufschritt zu seinem Wagen, was er mit einem schelmischen Grinsen quittierte. Und als wir auf der Landstraße dahinglitten, die dunklen Schemen der die Fahrbahn säumenden Bäume an uns vorbeihuschend, fühlte ich mich frei und lebendig, bereit für ein neues Abenteuer.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro