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24 - Licht bricht durch die Dunkelheit

Brummend betrachtet Teba den Recken. Der weiße Orni kann den zerstörten Anblick seines Idols kaum ertragen. Revali hält seinen Bogen fest im Flügel, als wäre er die Waffe das Einzige, was ihn erdet. Die roten Lider hält er geschlossen, signalisieren, dass er mit der Welt da draußen nichts mehr zu tun haben möchte. Sein Gefieder ist gesträubt, zuckt vor innerer Aufregung. Ernüchtert schüttelt Teba den Kopf. Von der stolzen Legende der Orni scheint nichts mehr übrig zu sein, nun ist nur noch ein zutiefst verletzter Orni-Junge geblieben, der sich von der Welt verraten fühlt.

Teba wollte das nicht. Sich gegen Revali zu stellen, seinem größten Vorbild, war die schlimmste Entscheidung, die er je treffen musste. Doch der Orni-Krieger aus der Zukunft konnte nicht zulassen, dass der Recke deinen Vater gefangen nimmt und dich in ein schlechtes Licht rückt. Dein treuer Kamerad wusste schließlich, warum du hier warst. Du wolltest deinem Vater die Informationen zu Astor übermitteln. Dass du nur deine Familie schützen wolltest, ist Teba völlig klar, aber die anderen Champions würden deine Handlung vermutlich als Verrat ansehen, also war es das Beste, zu verhindern, dass sie dein Geheimnis auf diese Weise erfahren.

Der Retter des Recken will sich Revali erklären, geht auf ihm zu und beugt sich zu ihm hinunter. Zögernd streckt er seinen Flügel nach dem kleineren Orni aus.

»Revali...«

Alles um den gefiederten Champion herum fühlt sich surreal an, als wäre er im Auge des Sturms und alles um ihn herum würde von der Gewalt des Sturms zerstört werden. Der schrille Schrei seines Herzens gleicht dem Heulen des Wüstenwindes, der die trockenen Felsen streift. Dies ist das einzige Geräusch, das Revali vernimmt, alles andere geht in der tosenden Leere unter, die der dunkelblaue Orni fühlt.

Plötzlich spürt Revali, dass seine Schulter von Federn gestreift wird. Grüne Flammen glimmen vernichtend auf, als der Recke die Lider aufreißt.

Revali ist fertig mit dieser Welt. Gefühle... Tse! Er wird nie wieder etwas fühlen. Seine Emotionen haben ihn an den Abgrund geführt, ihm die Flügel verbunden und ihn in ein Loch gestoßen, aus dem er nie wieder hinausfinden wird. Er hätte auf seinen Vater hören sollen. Natürlich war Revalis Erzeuger ein kaltherziger Idiot, dennoch hatte er Recht. Gefühle machen schwach. Und letztendlich haben seine Gefühle Revali zerstört. Ab jetzt wird der dunkelblaue Orni definitiv nie wieder etwas fühlen.

»Fass mich nicht an!«, faucht Revali und erhebt sich vom Boden.

Revali klopft sich unter einer überheblichen Körperhaltung den Schmutz vom Gefieder, nachdem er seinen Bogen weggesteckt hat. Nun dreht er seinem einstigen Freund den Rücken zu und beachtet ihn nicht mehr.

Teba blinzelt überrascht, als auch er selbst sich wieder aufrichtet und den Recken ansieht, der dem Orni aus der Zukunft nun mit kalter Arroganz begegnet. Revali hat seine Festung wieder aufgebaut, die nun noch gewaltiger wirkt, als je zuvor. Der Retter des Champions wagt allerdings zu bezweifeln, dass dies ein gutes Zeichen ist.

Der Blick des Recken ist starr auf den Eingang des Yiga-Verstecks gerichtet, aus dem nun Urbosa und Riju mit ihrer Sandrobbe Patrizia eilig heraustreten.

Angespannt schielt Teba zu seinem Vorbild hinüber. Der weiße Orni besitzt eine üble Vorahnung darüber, was Revali nun vorhat. Bestimmt will er dich bei den anderen nun hinhängen.

Mit einem ernüchternden Gesichtsausdruck tritt Urbosa als erstes aus dem Versteck hinaus. Die Hände an ihre Hüfte gestemmt bleibt sie vor Revali stehen.

»Koga ist uns entwischt,« erstattet sie ihrem blaugefiederten Kameraden Bericht, bevor sie ihre roten Augenbrauen hochzieht und von Revali wissen will. »Wie ist euch ergangen? Habt ihr irgendwelche Beobachtungen gemacht.«

Selbstgefälligen Blickes verschränkt der geflügelte Recke die Schwingen. »Allerdings!«

»Revali...«, hebt Teba mit einer Mischung aus Flehen und brummender Mahnung an.

Oh, Teba macht sich Sorgen um dich! Wie niedlich! So ein Schwachkopf! Er sollte lieber um sich selbst besorgt sein, nachdem Verrat, den er sich geleistet hat, denkt sich Revali, während er dem weißgefiederten Orni-Krieger keinerlei Beachtung schenkt.

Ohne auf seinen ehemaligen Verbündeten zu achten, tritt Revali der Gerudo entgegen, während Riju, die mit ihrer Sandrobbe hinter ihrer Vorfahrin steht, interessiert ihren Hals reckt.

»Koga scheint wohl im Besitz eines leiblichen Bruders zu sein. Wenn wir den erwischen, könnten wir uns dem Ober-Clown gegenüber einen wunderbaren Vorteil verschaffen.«

»Was? Koga hat einen Bruder?«, ruft Riju verwundert aus.

Großspurig schmunzelnd blickt Revali auf die junge Gerudo-Königin der Zukunft hinab. »Und ich habe diese Information in Erfahrung gebracht, auf die du offenbar in hundert Jahren nicht gestoßen bist. Wahrlich beeindruckend, ich weiß!«

Leicht verdreht Riju unter der unverbesserlichen Arroganz des dunkelblauen Orni die Augen. Tatsächlich hat er allerdings recht. Dass Koga jemals einen Bruder gehabt haben soll, davon hat keine Gerudo in ihrer Zeit gewusst. Riju vermutet, dass Koga diesen Bruder in der Verheerung wahrscheinlich verloren haben könnte.

»Das ist ja mal eine überraschende Nachricht,« merkt die Gerudo-Königin an, während sie ihre rechte Hand an die Hüfte stemmt. »Wie hast du das herausgefunden?«

Die Klauen in den staubigen Boden schlagend blickt Teba beunruhigt zu seinem Idol hinüber. Der weiße Orni sieht dabei zu, wie der blaugefiederte Recke mit diesem überheblichen Funkeln in den Augen den Schnabel erhebt. Der Retter des Champions bezweifelt nicht, dass er dich nun auffliegen lassen wird. Teba wäre durchaus in der Lage, es irgendwie zu verhindern, doch er sitzt zwischen den Stühlen. Der Orni aus der Zukunft wird sich kein zweites Mal gegen sein Vorbild stellen, das kann sich Tebas Herz nicht mehr leisten.

»Ich bin eben ein begnadeter Beobachter,« meint Revali zu Tebas Überraschung.

Augenblicklich wirft der weißgefiederte Orni dem Recken einen verwirrten Blick zu. Revali hat seine Chance nicht ergriffen, den anderen zu petzen, dass du ein Halb-Yiga bist. Da sich Teba sicher ist, dass der geflügelte Champion diese Möglichkeit nicht verstreichen hat lassen, weil er zur Vernunft gekommen ist, glaubt der Orni aus der Zukunft, dass Revali einen höheren Plan verfolgt.

Genau in diesem Moment verlässt Zelda mit Link und Impa das Versteck. Die anderen Recken und ihre Retter befinden sich hinter ihr. »Also sollten wir uns über den nächsten Schritt unterhalten, Prinzessin!«

Zelda, die nichts von Revalis Entdeckung mitbekommen hat, mustert den gefiederten Recken lediglich verwirrt. Während die anderen Recken dem geflügelten Champion interessiert lauschen, macht die Prinzessin ein verunsichertes Gesicht. Revali fällt auf, dass sie tatsächlich befangen wirkt. Und Impa? Sie sieht sogar etwas zornig aus, wie sie den Kiefer anspannt und Revali mit gerötetem Gesicht angespannt anfunkelt. Und schon ist dem dunkelblauen Orni klargeworden, dass du wohl ausnahmsweise die Wahrheit gesagt hast. Impa und die Prinzessin scheinen von deinem dunklen Geheimnis zu wissen, dass du eine Halb-Yiga bist. Nun, diese Tatsache hält Revali auch nicht auf, der Prinzessin den Vorschlag zu unterbreiten, Kogas Bruder ausfindig zu machen und ihn gefangen zu nehmen. Allerdings erwidert Zelda Revali lediglich zu seiner eigenen Enttäuschung, dass sie über diesen Schritt nachdenken wird. Auf das ungläubige Gemurmel der anderen Recken reagiert sie gar nicht. Stattdessen zieht sie sich mit Impa und ihrem Leibwächter zurück, wahrscheinlich um sich zu beraten.

Hmpf! Unzufrieden starrt Revali der Prinzessin nach. Das ist definitiv nicht so gelaufen, wie er sich das vorgestellt hat. Natürlich könnte er nun den anderen Champions verraten, dass du der Fratz eines hochrangigen Yigas bist und dazu noch die Nichte des Ober-Hampelmannes, aber das passt Revali nicht in den Kram. Der Bombenpfeil soll erst noch vor sich hinzischen, bevor der Recke beschließt, ihn zerplatzen zu lassen. Wenigstens kann er sich sicher sein, dass man Zuhause seinen Empfehlungen mehr Gehör schenken wird.



Als Teba und Revali im Dorf der Orni angekommen sind, ist es bereits Nacht. Der Mond wird von Wolken bedeckt, die Schnee auf die Welt unter sich hinabrieseln lassen.

Seit dem Vorfall beim Versteck der Yiga hat Revali nicht ein Wort mit seinem Retter gewechselt.

Kaum berühren die Dielen der Promenade Tebas Krallen, hebt Teba zum Gespräch an. »Revali, ich...«

Doch der giftige Blick des Recken bringt den weißen Orni umgehend zum Schweigen. Unter einer arroganten Pose wendet sich Revali von Teba ab und lässt ihn allein auf der Promenade stehen. Frustriert brummend fährt sich der Orni-Krieger aus der Zukunft durch seinen Kamm. Ihm ist bereits klar, dass der Recke ihm wohl nie verzeihen wird. Und dennoch will Teba es nicht einsehen, dass seine Kameradschaft mit der Legende der Orni hier enden soll. Der weiße Orni hat Revali sehr liebgewonnen. Revali mag zwar eine eigensinnige Art haben, dennoch schätzt Teba ihn sehr. Von ihm mit einer solch kalten Schulter bestraft zu werden, schmerzt den Orni-Krieger sogar noch ein Stück mehr, als die Trennung von ihm und dir.

Fürs Erste lässt Teba den Recken ziehen, hofft darauf, dass Revali sich beruhigt und er seine Chance sich zu erklären, noch später bekommt.

Die Flügel hinter dem Rücken verschränkt steht der Recke auf dem Steg der Flight-Range und starrt auf eines der Ziele, das auf dem Felsen, der aus dem kleinen See am Grund seines Übungsplatzes ragt. Hinter ihm in der Hütte der Flight-Range knistert das Feuer, das er vorhin angezündet hat. Umgeben von Wind und Schnee genießt Revali es, hier an diesem wohlbekannten Ort stehen zu dürfen und dennoch in seinem Geist wütet immer noch dieser unruhige Sturm. Auch die vertraute Atmosphäre kann den Seelenschmerz des Recken nicht richtig besänftigen.

Revali hat dem Häuptling Bericht erstattet, darüber hinaus hat er alle Maßnahmen eingeleitet, die der Champion der Orni für richtig empfand. Doch wirklich besser fühlt er sich dadurch nicht, das hat er soeben bemerkt.

Plötzlich vernimmt Revali das Geräusch, dass er erwartet hat, zu hören, und zwar das Geräusch von zwei kräftig schlagenden Flügeln. Er, dessen Gesicht er am liebsten nie wieder sehen will, landet hinter ihm.

»Werdet Ihr mich endlich anhören?«, vernimmt Revali die tiefe Stimme seines Retters.

Ungerührt starrt der dunkelblaue Orni weiterhin auf die Zielscheibe vor ihm. »Habe ich nicht erwähnt, dass du mir nicht mehr vor Augen treten sollst?«

Ein Brummen der Frustration entringt sich Tebas Kehle. Der weiße Orni befürchtet, dass seine Worte den Recken nicht erreichen werden und trotzdem ist Teba nicht gewillt, so einfach aufzugeben, ohne es wenigstens probiert zu haben.

»Ich hatte keine Wahl...«, beginnt der Orni-Krieger aus der Zukunft.

Dieser Satz führt dazu, dass die Haut unter Revalis Federn vor Verärgerung zu kribbeln beginnt, da sein Gefieder kurz davor ist, sich zu heben. Keine Wahl? Pah! Natürlich hatte Teba eine Wahl. Er hätte sich nur von dir Hexe abwenden und sich stattdessen auf Revalis Seite stellen sollen.

In der Dunkelheit funkelt dieses besondere Grün Revalis Augen im Eifer seiner Verachtung noch intensiver, als sich der Recke zu seinem ehemaligen Kameraden umdreht und ihn verspottet. »Man hat immer eine Wahl, besonders ein Orni von Ehre, aber der scheinst du ja offensichtlich nicht zu sein.«

Revali löst seine verschränkten Flügel auf, ehe er sich herablassend über das Gefieder streicht.

Doch auch diese Geste ist nur eine Vorstellung, die zum Schein dient. Denn innerlich ist der Orni völlig enttäuscht und zutiefst verletzt von Teba. Nie im Leben hat der Recke geglaubt, dass sein loyaler Retter tatsächlich zu dir halten wird. Ja, du und Teba hattet eine Affäre. Na und? Das hätte längst nicht bedeuten müssen, dass Teba ihn verrät. Revali sieht es ja ein, dass sich der weiße Orni aus der Zukunft allein gefühlt und in dir nur eine Ablenkung gesucht hat. Aber, dass Teba tatsächlich für dich Partei ergreifen und dich schützen würde, obwohl du eine Yiga-Hexe bist, das will und kann Revali einfach nicht akzeptieren.

»Alora ist nicht unser Feind. Sie mag zwar eine Yiga sein, aber sie verfolgt ihre Absichten nicht,« versucht Teba ihm dann auch noch zu allem Überfluss zu erklären.

Der Recke ist damit beschäftigt, sein Gefieder dazu zu bringen, sich bloß nicht aufzuplustern, obwohl es aufgrund seines Unmuts einiges an Beherrschung abverlangt.

»Wie lange weißt du bereits von ihrem Geheimnis?«, will Revali mit ruhig hasserfülltem Ton von ihm wissen.

»Seit wenigen Wochen,« antwortet ihm Teba, der versucht Revalis giftigen Blick standzuhalten.

»Und du kamst nie auf die Idee, mir davon zu berichten?« Spottend lacht der sich verraten vorkommende Recke auf. »Natürlich nicht, du warst schließlich damit beschäftigt, ihre Gelüste zu befriedigen.«

Teba ballt die Flügel zu Fäusten, während er die Schnabelhälften zusammenkneift. Dem weißgefiederten Orni gefällt es gar nicht, dass Revali seine ehemalige Verbindung zu dir in den Schmutz zieht. Da diese Beziehung bereits an euren Sehnsüchten, die zu sehr an der Vergangenheit gehangen sind, gescheitert ist, schmerzt es Teba, dass Revali diese wunderschöne Zeit mit einem schlechten Licht beleuchtet.

»Die Vereinbarung von Alora und mir besitzt ihre Wurzeln in der unbeugsamen Kameradschaft zueinander. Wir haben uns gegenseitig Halt gegeben,« versucht Teba ernsten Blickes Revali zu erklären.

Doch auch dieses Mal, verhöhnt der Recke seinen Retter nur. »Pfft! Verhext hat sie dich und du Narr hast es nicht mal gemerkt. Ich dagegen, bin ihr auf die Schliche gekommen.« Arrogant hebt Revali den Schnabel, um zu unterstreichen, wie schlau er doch ist.

Doch auch dieses Mal ist Revalis Gehabe nur Show. In Wahrheit haben Tebas Worte etwas der inneren Festung des Reckens geschabt. Du sollst zu Teba eine unbeugsame Kameradschaft pflegen? Tse! Revali kommt sich so verstoßen vor. Und das zwischen ihm und Teba? War das keine unbeugsame Kameradschaft? Na offensichtlich nicht, sonst hätte Teba ja zu Revali gehalten und nicht zu dir.

»Alora ist keine Hexe!«, verteidigt dich Teba dann auch noch.

Langsam bekommt Revali die leise Ahnung, dass Teba womöglich doch in freien Stücken zu dir gehalten hat. Und das macht das Ganze noch schlimmer. Sollte es tatsächlich Tebas freie Entscheidung gewesen sein, das alles, dann... Revali will gar nicht daran denken.

Revali stemmt die Flügel an die Hüfte und begegnet Teba mit dem unverschämtesten Blick, den er zu bieten hat. »Was würde nur deine Frau von dir halten, würde sie wissen, dass du dich in das Bett einer Fremden verirrt hast. Ich schätze, sie wäre sehr enttäuscht von dir.« Selbstgefällig lächelnd streicht Revali mit seinem Flügel die Unterseite seines Schnabels.

Belustigt sieht Revali dabei zu, wie der Kamm des weißen Orni-Kriegers sich hebt, während seine gelben Augen vor Verärgerung aufblitzen. Der Recke hat genau das erreicht, was er wollte. Er bringt Teba dazu, die Stimme zu heben und mit drohend rausgedrückter Brust einen Schritt auf den Recken zuzugehen.

»Lasst meine Frau aus dem Spiel!«, knurrt Teba ihn an.

Unberührt blickt Revali dem großgewachsenen Orni-Krieger entgegen. Da der Recke ganz öffentlich einen wunden Punkt getroffen zu haben scheint, hält ihn nichts davon ab, den Orni aus der Zukunft weiter zu provozieren, in der Hoffnung, er könnte Teba somit nur noch mehr verletzen und es ihm so heimzahlen. »Oh, ich glaube, sie würde ihren einst so loyalen Ehemann kaum mehr wiedererkennen.« Erst als Revali sieht, wie der weiße Orni die Krallen in die Dielen schlägt und sich seine Federn vor Anspannung heben, fährt Revali fort. »Solch eine Schande, dass ein so ehrbarer Orni-Krieger wie du sich von einer Yiga-Hexe täuschen lässt. Nun, dein Verrat gegen Hyrule wird dich noch teuer zu stehen kommen.«

Fest reiben Tebas Schnabelhälften gegeneinander. In der Tat ist es unerhört von dem Recken, dass er sich ihm gegenüber so boshaft verhält. Er mag zwar der Champion, dennoch hat er nicht das Recht über ihn zu urteilen. Schließlich kann Revali es nicht nachvollziehen, wie es ist, von denjenigen weggerissen zu werden, die einem alles bedeutet haben. Wie denn auch? Der große Revali wird zwar geachtet und verehrt, doch Familie hat er keine, nicht mal Freunde. Tebas Vorbild führt ein einsames Leben. Zum einen hat Teba verstanden, dass Revali zum einen Teil selbst schuld daran ist, anderseits, ist es ein Teufelskreis. Zwar kennt der weiße Orni die wahre Geschichte seines Idols nicht, doch Teba ist nicht dumm, Revali gehört zu diejenigen, die in ihrer Kükenzeit nicht viel Liebe erfahren haben. Vermutlich musste der Recke von klein auf lernen, dass er sich nur auf sich selbst verlassen kann. Deshalb wurde aus Revali Revali und genau deshalb schupst er diejenigen, zu denen er eine Beziehung entwickelt, schnell wieder von sich weg, da er es sich nicht leisten kann, immer aufs Neue verletzt zu werden. Teba versteht... allerdings heißt das nicht, dass er es gutheißt.

Bevor Teba überlegt, wie er nun weiter mit Revali umgehen soll, landen genau in diesem Moment zwei Orni-Krieger hinter Teba. Irritiert wendet sich der weiße Orni ihnen zu, ehe er sich zu dem Recken wieder umdreht.

»Großer Revali, was...« Teba stockt. Er hat eine üble Vorahnung, wieso die beiden kräftigen Orni-Wachen hier sind.

Leise lachend tritt Revali seinem Retter entgegen. Der Recke freut sich bereits darauf, dem weißen Orni-Krieger zu enthüllen, was er getan hat. Und Revali hofft dabei so sehr, dass es Teba verletzt. Ja, er will, dass er richtig entsetzt ist.

»Ich habe veranlasst, dass der Häuptling unseren Pakt mit den Shiekah vorrübergehend aufhebt. Die Yiga-Hexe wird keinen Fuß in unser Dorf mehr setzen und so lange sie von der Gemeinschaft der Shiekah geduldet wird, weigern wir uns, mit den Shiekah zusammen zu arbeiten,« verkündet Revali seinem ehemaligen Kameraden in aller Hochmütigkeit.

Während die beiden Orni-Wachen aufmerksam Teba beobachten, schüttelt der weiße Orni enttäuscht von seinem Idol den Kopf. Er kann nicht glauben, was Revali da im Eifer seiner Wut getan hat. Das Bündnis zwischen Orni und Shiekah sollte der Champion nicht so einfach aufs Spiel setzen. Das betrifft nicht nur den Recken, sondern zwei ganze Völker. Sein Handeln könnte ganze Generationen beeinflussen.

»Das ist ein Fehler,« merkt Teba brummend an.

Doch Revali sieht das anders. Er will dich leiden sehen. Ja, der Recke will, dass du dafür büßt, dass du ihm das Herz gebrochen und Teba gegen ihn aufgebracht hast.

»Und was dich betrifft...« Grüne Flammen in Verachtung getaucht treffen auf vor Ernsthaftigkeit leuchtendes Gold. »Du wirst aufgrund deines Verrats unter Arrest gestellt. Die beiden hier werden aufpassen, dass du nicht fliehst. Solltest du es allerdings doch versuchen, haben sie meine Erlaubnis dich zu fesseln. Du bist also von deinen Pflichten als Retter entbunden. Dies hier ist dein Exil Teba. Und für das, was du getan hast, handle ich noch großzügig.«

Großzügig? Revali weiß, dass das für Teba eine große Schande ist. Der weiße Orni kommt sich geächtet und zutiefst ungerecht behandelt vor. Allerdings fühlt er sich dem Recken gegenüber so machtlos, dass Teba einfach nur fassungslos den Kopf schüttelt, ehe er erstarrt und heiser murmelt: »Das dürft Ihr nicht!«

»Natürlich darf ich das. Ich bin der Recke der Orni!« Überheblich langt Revali mit dem Flügel an seine Brust. »Aber, da dein Verstand von den Flüchen der Hexe benebelt worden ist, will ich nicht so sein. Ich gebe dir die Chance, dich bei mir zu entschuldigen.«

»Eine Entschuldigung? Und wie soll die aussehen?«, fragt sich Teba misstrauisch, während die Orni hinter ihm gefährlich nahe rücken, da sie fürchten, der großgewachsene Orni, könnte auf ihren Recken doch noch losgehen.

Ein fieses Lächeln schleicht sich auf Revalis Schnabel, bevor er von seinem Retter Folgendes verlangt: »Verrate Alora und sage dich von ihr los!«

Obwohl Teba so etwas erwartet hat, gehen ihm die Augen über. So etwas kann Revali unmöglich von ihm verlangen. Dein Kamerad will dir nicht schaden. Allerdings weiß er genau, wie der Recke nun reagieren wird, wenn Teba seine Forderung nicht eingeht. Für Revali wird es einem erneuten Verrat gleichen. Und auch wenn Teba nun eine Möglichkeit hätte, seinem Arrest zu entgehen und das Vertrauen zu seinem Vorbild wieder herzustellen, er ergreift diese Chance nicht, denn es erscheint ihm falsch.

»Das kann und werde ich nicht tun,« antwortet Teba dem Recken bestimmt.

Umgehen erstirbt Revalis Lächeln. Ein empörter Laut entringt sich seiner Kehle, als der Recke den Schnabel in die Höhe reckt. »Dann wirst du wohl oder übel hier einige Zeit verbringen müssen, bis ich wieder da bin. Bis dahin werde ich darüber nachdenken, wie ich mit dir Verräter weiter vorgehen werde.«

»Revali, ich bitte Euch! Denkt nochmal über euer Handeln nach,« fleht Teba sein Idol mit ruhiger, tiefer Stimme an.

Doch Revali denkt nicht daran. Er will unbedingt, dass du und Teba dafür bezahlt, dass ihr nicht nur seinen Stolz, sondern auch sein Herz gebrochen habt.

»Hmpf, und du willst ein Orni-Krieger von Ehre sein? Du gibst vor, um deine Familie zu trauern und verrätst sie bei der ersten Gelegenheit. Du bist eine Schande für die Orni deine Zeit. Deine Vorfahren werden sich für dich schämen, Teba,« spottet Revali stattdessen.

Augenblicklich prescht Teba nach vorne, bereit diesem undankbaren Gockel, den Hals umzudrehen. Doch da sind auch schon die Orni-Wächter und halten ihn an Flügel und Schulter zurück. Ihre Griffe sind fest, aber Teba könnte sich ihnen entreißen, wenn er wollte. Allerdings ist es so, dass der weiße Orni aus der Zukunft noch mehr Ärger vermeiden will, also geht er nicht weiter. Dennoch lässt er es sich nicht nehmen, seinem Frust Luft zu verschaffen.

»Ist das Euer letztes Wort? Für Euch habe ich meine Frau, meinen Schattengefährten und meinen Sohn im Stich gelassen. Nun frage ich mich inbrünstig, ob es das wert war,« knurrt Teba sein sogenanntes Vorbild an, als die Wächter ihn wieder loslassen, da sie bemerkt haben, dass von dem starken Orni keinerlei Widerstand ausgeht.

Revali hat Teba bereits den Rücken zugedreht. Der Recke wünschte sich, die Worte seines Retters würden einfach an ihm abprallen. Aber sie tun es nicht, wieder wird der dunkelblaue Orni aufs Neue verletzt. Doch zum Glück bleibt seine Schwäche unbemerkt, niemand sieht den Schmerz in Revalis Augen.

Mit den beiden Orni-Krieger, die ihn eines grimmigen Blickes strafen, bleibt Teba zurück, als Revali unter einem arroganten Laut die Flügel ausbreitet und die Flight-Range verlässt, um zu Medoh hinaufzusteigen. Innerlich verzweifelt sieht Teba seinem Vorbild noch lange nach. Sein Idol als seinen Freund verloren zu haben, vernichtet den weißen Orni aus der Zukunft regelrecht. Nun ist er gefangen zu dieser Zeit, verloren und geächtet.



Zuhause an dem Tisch sitzend reibst du dir die Schläfen. Dir tut der Kopf höllisch weh. Langsam bist du mit den Nerven am Ende.

Vor ein paar Tagen war Impa bei dir. Sie hat nicht mal angeklopft, bevor sie in dein Haus gestürmt ist. Aufgebracht wedelte sie mit einem Blatt Papier vor deiner Nase herum, dass die Handschrift Kanelis enthielt. Umgehend hat dich deine Freundin damit konfrontiert, dass die Orni gedroht haben, ihr langjähriges Bündnis zu beenden, wenn sie dich als Botschafterin nicht absetzen und dich zusätzlich verbannen. Da Impa die Anführerin der Shiekah ist, trägt sie allein die Entscheidung. Sie hat sich gegen die Forderung der Orni entschieden, aber sie zwang dich dazu, ihr zu erzählen, wie es nur zu einer solchen Drohung kommen konnte. Also hast du Impa alles von Anfang an erzählt, die Affäre mit Revali, die Trennung, die besondere Kameradschaft zu Teba und schließlich der Vorfall beim Versteck der Yiga.

Eine ganze Weile hat Impa geschwiegen. Das sah ihr nicht ähnlich. Irgendwann hat sie schließlich den Kopf geschüttelt und dir enthüllt, dass Revali den anderen Champions von Kogas Bruder erzählt hat, deinem Vater. Zwar hat der Großschnabel von einem Orni deine Verwandtschaft zu Koga nicht verraten, wie deine Freundin dir erzählt hat, dennoch war es ein großer Schock für dich... Ein Schock ja, aber es ist ja nicht so, als hättest du diese Tatsache nicht erwartet.

Impa hat dir dann die Hand auf die Schulter gelegt und dir versichert, zu dir zu halten. Du allerdings hast dich dazu entschieden, von deinem Amt zurück zu treten und dich von Kakariko in nächster Zeit fernzuhalten. Deine Freundin hat deine Entscheidung nicht akzeptiert, sie hat deine Worte nicht für voll genommen. Für dich steht es allerdings fest, du wirst Revali gewinnen lassen. Du willst diesen Kampf nicht mehr. Dein Herz kann keine weiteren Konfrontationen mit Revali ertragen. Er soll bekommen, was er will. Du hast genug darunter gelitten, Revali und Teba zu verlieren.

Seit Tagen hast du nichts gegessen, dir geht es wirklich schlecht. Eigentlich ernährst du dich praktisch nur noch von deinen schrecklichen Schuldgefühlen und hin und wieder trinkst du etwas Tee. Auch jetzt gerade versuchst du an deinem bereits kalten Tee zu nippen, aber er schmeckt dir nicht. Umgehend stellst du die Tasse wieder weg und starrst an die Wand.

Dir fehlt Teba so. Seine Anwesenheit hat dir immer so gutgetan. Bis zuletzt war er deine einzige Medizin gegen dein gebrochenes Herz. Jetzt hast du endgültig beide verloren, Teba und Revali. Du fühlst dich so leer.

Mit einem Mal vernimmst du einen ohrenbetäubenden Lärm. Ehe du dich versiehst, wird die Tür zu deinem Haus aufgerissen. Ein hylianischer Soldat steht in deinem Türrahmen. Seine Augen sind vor Panik geweitet.

»Meisterin Alora! Hateno wird angegriffen. Lady Purah leitet unsere Truppen von der Festung aus, um den Schutz des Dorfes zu gewährleisten, aber lange werden sie nicht mehr standhalten. Sie bittet dringend um Hilfe.«

Du stehst so schnell auf, dass du mit deiner hektischen Bewegung den Stuhl umwirfst. »Wurden die Krieger Hyrules bereits kontaktiert?«, fragst du den Soldaten, als du stehst.

»Nein...«, hörst du den Hylianer antworten, während du bereits deine Ausrüstung zusammensuchst.

»Entzündet das Notfeuer!«, erteilst du den Befehl, als du gerade dein Kodachi in die Schwert-Scheide steckst. »Die Prinzessin und die Recken werden darauf aufmerksam werden. Wir benötigen unbedingt ihre Hilfe.«

Die Rüstung des hylianischen Soldaten klappert, als er vor dir salutiert. »Verstanden!«


Unverzüglich machst du dich auf dem Weg. Du hetzt über die weitläufige Ebene. Überall Pfützen. Das Terrain ist matschig. Es schüttet wie aus Eimern. Der Himmel ist pechschwarz.

Du kannst die Festung schon von Weitem sehen, als du dir eine Schneise durch das Heer aus Monstern schneidest. Doch der Feind ist in der Überzahl. Du und die Soldaten kommt gewaltig in Bedrängnis. Deine Leute sind dabei, zu verlieren. Auch du kommst langsam an deine Grenzen. Trotz eurer Bemühungen gelingt es euch nicht, vorzurücken und Purah zu unterstützen, die in der Festung ausharrt.

Aus der Ferne hörst du Vah Naboris Ruf. Ein Funke Hoffnung keimt in dir auf. Die Champions müssten bald hier sein. Unterstützung ist unterwegs. Nicht mehr lange, dann...

Ein Stich entlockt dir einen Schrei. Das Skelett eines Bokblins hat dir soeben die Schulter aufgeschlitzt. Vor Schmerz zitternd startest du einen Gegenangriff und besiegst deinen Peiniger. Der Schmerz jedoch bleibt.

Inzwischen gibst du einen ziemlich zerkratzten und aufgeschürften Anblick ab. Da du nur noch wenig an Lebensenergie besitzt, entkorkst du deine letzte Herzchen-Medizin und trinkst diese. Gerade wischst du dir den Mund ab, als du siehst, wie von allen Seiten auch noch die Wächter vorrücken, die die Festung erobern wollen. Wenn nicht bald etwas geschieht, wars das.

»Wir werden verlieren!« hörst du einen der Soldaten jammern.

»Haltet durch, Unterstützung ist schon unterwegs! Vah Naboris ist nicht mehr weit,« versuchst du den Hylianern Mut zu machen.

Da du gerade etwas abgelenkt warst, entgeht dir, dass sich ein Stal-Moblin dir von hinten nähert. Du hörst gerade noch, wie einer der Soldaten dir ein Wort der Warnung zuruft, als du von hinten eine Bewegung bemerkst. Egal, wie du gehandelt hättest, du hättest den Angriff wohl kaum ausweichen oder blocken können, aber du hast Glück. Link ist hier, um dir zu helfen. Mit einem mächtigen Angriff seines Master-Schwerts schickt er das Skelett des Moblins erst auf die Knie, bevor der Beschützer der Prinzessin zum Sprung ansetzt und den Feind mit seiner Klinge halbiert.

Erschöpft betrachtest du dem Helden, von dem du gerade Hilfe erhalten hast.

»Link... Äh, danke!«, bedankst du dich bei dem Ritter.

Ernst nickt dir der Junge zu.

Plötzlich spürst du, dass jemand dein Handgelenk erfasst. Gerade willst du rein instinktiv mit deinem Kodachi zuschlagen, als du plötzlich in zwei braunen Augen blickst.

»Impa?«, rufst du verwundert aus und lässt deine Waffe wieder sinken.

»Geht es dir gut, Alora?«, erkundigt sich deine Freundin bei dir. Ihre Stimme klingt dabei längst nicht so herb, wie sonst.

Während du antwortest, lässt du deinen Blick über das Schlachtfeld schweifen, wo sich die Monster in Scharen tummeln. »Wir werden hier ganz schön überrannt.«

»Keine Sorge, wir sind hier, um euch zu unterstützen,« erwidert dir die junge Anführerin der Shiekah nickend, bevor sie deinen Arm loslässt und sich umsieht. »Wo ist Purah?«

»In der Festung. Sie scheint etwas zu planen,« erklärst du, als du mit dem Kodachi in Richtung

Nachdenklich wippt Impa mit dem Kopf, ehe ihrer Nachdenklichkeit der Entschlossenheit weicht. »Rücken wir vor!«, befiehlt Impa den Soldaten, ehe sie sich Zelda zuwendet. »Prinzessin!«

Bestimmt nickt Prinzessin Zelda, als sie aus dem Schatten hervortritt. »Jawohl!«

Mit vereinten Kräften eskortiert ihr die Hohenpriesterin durch das Schlachtfeld. Wasser und Schlamm spritzt dir ins Gesicht, als ihr durch die Ebene hastet und Gegner zurückschlägt. Gelegentlich hast du die Zeit, dich um zu sehen. Von Weitem kannst du die Champions erkennen, die mit anderen Aufgaben beschäftigt sind. Daruk und Yunobo halten zum Beispiel drei verschieden farbige Wächter im Schach, während sich Mipha und Sidon mit einem Feuer-Leunen kämpfen. Riju und Urbosa steuern noch immer Vah Naboris.

Plötzlich blitzt es. Vom Schein des grünlichen Zick-Zack-Strichs am Himmel erleuchtet gleitet ein dunkler Orni durch die Lüfte. Dein Herz bleibt stehen, als du IHN wiedersiehst. Revali vernichtet gerade ein Heer Stal-Bokblins mit einem kleinen Tornado. Nun stürzt er sich vom Himmel. Unbescheiden betrachtet er sein Werk erhobenen Schnabels. Deine Augen huschen umher. Von Revalis Retter fehlt jede Spur. Wo ist Teba?

Während Zelda, Link, Impa und Terako weiterrennen bleibst du stehen. Doch nicht, weil dich Tebas Abwesenheit irritiert, sondern weil du die Präsenz einer finsteren Aura verspürst.

Du wirst das Gefühl nicht los, dass jemand hinter dir steht. Dann vernimmst du auch noch ein helles, dämonisches Lachen. Langsam drehst du dich um.

Ein Mann mit Kapuze befindet sich weit hinter dir. Das schwebende Ding in seinen Händen strahlt ein unheilsames Licht aus.

Sofort verdüstert sich dein Gesicht. Du weißt, wer das ist. Dieser Kerl in der violetten Kutte, das muss Astor sein, derjenige, der selbsternannte Auswählte Ganons, der die Yiga schamlos ausnutzt.

»Du...«, knurrst du feindselig.

Als Zelda merkt, dass du ihnen nicht mehr folgst, dreht sie sich erschrocken um. Alarmiert durch das Verhalten der Prinzessin verharren auch Link und Impa auf der Stelle.

Unverhohlen grinst euch der Idiot an, ehe er euch verkündet: »Auch euer Schicksal findet hier sein Ende.«

Verrückt lachend erhebt Astor dieses schwebende Gerät, das mit Schlamm des Hasses besudelt ist, in die Höhe. Plötzlich geht eine Schockwelle von dem Ding aus. Ihr alle duckt euch erschrocken. Pfeifend hält sich der kleine, weiße Wächter an den Schuttsteinen fest.

Schließlich ist die Druckwelle über euch hinweggezogen. Langsam richtet ihr euch wieder auf. Deine Augen weiten sich, als du bemerkst, dass sich riesige Schatten formen, während Astor den Arm erhebend in der Mitte steht und euch boshaft angrinst.

»Das ist...«, ruft Zelda so schockiert, dass sie ihren Satz nicht beenden kann.

Um die riesenhaften Schatten handelt es sich hierbei um die Flüche. Allerdings scheinen sie noch zu schlafen, denn ihre Körper sind dunkel und sie bewegen sich nicht. Leider bezweifelst du, dass dieser Zustand lange anhalten wird.

Mit der freien Hand zaubert Astor und erweckt die Flüche somit zum Leben.

Der Donnerfluch ist der Erste, der seine Klinge erhebt. Augenblicklich schnellt er auf euch zu. Doch Link reagiert gegenwärtig und nimmt es mit dem Fluch auf.

Ohne euch abzusprechen nickst du Link zu und Impa euch. Jeder weiß, was er zu tun hat. Link nimmt es mit allen vier Flüchen auf. Impa nimmt die Prinzessin an der Hand und versucht, sie in Sicherheit zu bringen. Und du kümmerst dich um Astor.

Zornigen Blickes saust mit du mit deinem Kodachi in der Hand auf den elenden Feigling zu, der sich in Form einer Kugel sofort wegteleportiert und weiter hinten wieder auftaucht. Aufkeuchend machst du es ihm gleich und folgst ihm mit deiner Teleportmagie. So leicht lässt du dich nicht abschütteln. Diesem Fiesling wirst du es zeigen. Du wirst es nicht zulassen, dass er der Prinzessin etwas antut und die Yiga weiterhin täuscht und somit das Leben deines Vaters und deines Onkels in Gefahr bringt.

Genau in diesem Moment sträuben sich Revalis Federn. Gerade wollte er zu der nächsten Ansammlung an Feinden aufbrechen, da hält er flügelschlagend inne und dreht sich um. Der Wind hat ihm verraten, dass Böses in der Luft liegt. Irgendetwas stimmt nicht.

In der Ferne sieht er dich mit diesem Kerl in der Kutte kämpfen, der der Prinzessin im Wald von Hyrule aufgelauert hat. In der Luft flatternd hebt Revali die Augenbrauen. Wieso kämpfst du gegen ihn? Du bist eine Yiga. Solltest du nicht mit diesem Idioten verbündet sein? Womöglich ist das nur Taktik von dir, um den Schein zu wahren.

Revali möchte sich wieder umdrehen, dir nicht weiter Beachtung schenken und weiterkämpfen, doch dann erregt ein grelles Licht seine Aufmerksam. Dieses Licht, es geht von dir Prinzessin aus. Es wirkt heilig und Mut spendend.

»Unmöglich!«, krächzt Revali mit geweiteten Augen. »Kann das etwa... Hat sich die Siegelkraft eben gezeigt?«

Während sich noch Revali aufgrund deiner Beweggründe deines Kampfes mit Astor den Kopf zerbrach, hast du neben deinem Kampf mitbekommen, dass die Prinzessin sich von deiner Freundin losgerissen hat, um Link, dessen Chance auf einen Sieg gegen vier mörderische Flüche nicht allzu groß war, zu helfen. Gerade hast du einen Klingenschlag ausgeführt, der an Astors Schutzzauber abprallte, da hast du mit einem Mal eine große, heilige Macht gespürt. Es fühlte sich so an, wie ein Keim, der aufplatzen und dessen Sprössling gegen die Erde drücken, um sich dem Licht entgegen zu recken. Und dann war da dieses Licht, das euch alle blendete.

Jetzt öffnest du deine Augen und merkst, dass die Flüche zappeln und ihre Kraft verlieren. Das Tri-Force auf Zeldas Handrücken leuchtet strahlend. Wissend, was das zu bedeuten hat, gehen dir die Augen über. Die Siegelkraft der Prinzessin, sie ist endlich erwacht.

»Das ist...«, stammelt Astor fassungslos durch die Tatsache, dass die Kraft der Prinzessin sich endlich entfalten hat.

Genugtuerisch reckst du dein Kinn in die Höhe und fuchtelst mit deiner Klinge herum. »Es ist vorbei, Astor!«

»Wir werden sehen!«, antwortet dir Ganons Diener daraufhin missbilligend.

Gerade ziehst du zum nächsten Schlag auf, da ist Astor auch schon verschwunden. Unzufrieden verziehst du das Gesicht. Der Kuttenheini ist dir doch tatsächlich entwischt. So ein Mist!

Impa, die verstanden hat, dass es den Flüchen wegen der heiligen Kraft der Prinzessin schlecht geht, sieht die Möglichkeit, das Blatt für euch zu wenden.

»Wir müssen die Rückeroberung der Posten übernehmen!«, ruft sie euch zu.

Link nickt schon, während die Prinzessin ungläubig auf ihre Hand starrt. Auch die anderen Soldaten, die nun neuen Mut gefasst haben, setzen sich in Bewegung.

»Gut,« äußerst du dich dann. »Ich kümmere mich um deine Schwester.«

Schnell machst du die Shiekah-Forscherin ausfindig, die bereits die Festung verlassen hat. Du eskortierst Purah durch das Schlachtfeld, damit sie ihr Gerät aktivieren kann, dass die besessenen Wächter außer Betrieb setzen soll, als du plötzlich ein Geräusch vernimmst. Augenblicklich spürst du wieder diese finstere Präsenz.

Plötzlich erscheint der riesige Windfluch vor dir. Prompt erhebst du dein Kodachi vor deinen Körper, bereit es mit ihm aufzunehmen, währen Purah mit der blauen Fackel in der Hand den Schergen Ganons böse anstarrt. Schon willst du vorwärtsstürmen, als plötzlich etwas über dich hinwegfliegt. Ein Hagel aus Pfeilen geht auf den Fluch nieder und halten ihn für einen Augenblick auf.

Verdutzt guckst du aus der Wäsche, als Revali plötzlich mit dem Rücken zu dir vor dir landet.

»Mit dem hier, habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen!«, behauptet der dunkelblaue Orni, ehe er sich mit seinem Adlerbogen feierlich in Pose setzt.

»Sei kein Dummkopf, Revali!«, schimpfst du, als du die Augen verdrehst, weil der Gockel offensichtlich nicht dazugelernt hat. »Das schaffst du doch niemals alleine.«

Zwar sind die Flüche aufgrund Zeldas heiliger Kraft geschwächt, dennoch sind sie immer noch hochgradig gefährlich. Und da der Windfluch ist perfekt auf Revali abgestimmt ist, wird er nach wie vor Probleme damit haben, es mit Ganons Dämon aufzunehmen.

Verächtlich blickt dich Revali von der Seite aus an. Dass du es überhaupt wagst, dass Wort an ihn zu wenden, ist bereits empörend. Das Einzige, was Revali will, ist, seine Ehre wieder herstellen, indem er sich am dem Windfluch rächt. Für dich interessiert sich Revali nicht. Du bist für ihn nur Luft.

»Von dir benötige ich gewiss keine Hilfe! Sieh zu, dass du mir nicht in die Quere kommst!«, meint Revali dir gegenüber ganz verächtlich, bevor er sich blindlings in den Kampf stürzt.

Während Purah das blaue Feuer entzündet, siehst du dabei zu, wie Revali den Fluch weglockt. Der Orni wurde schon einmal von Ganons Wind-Fluch besiegt. Wer sagt, dass es nicht wieder so ist? Dieses Mal scheint Teba aber nicht hier zu sein, um den Sturkopf von einem Recken zu retten.

Als das Gerät zu arbeiten beginnt, hüpft Purah triumphierend in die Höhe. Die Wächter in eurer Umgebung stellen ihre Aktivitäten ein. Das sollte dir eigentlich einen Grund geben, aufzuatmen, dennoch kannst du dich nicht wirklich freuen. Der dunkelblaue Idiot wird sich noch umbringen. Du musst unbedingt irgendetwas tun.

»Alora?«, ertönt plötzlich Purahs Stimme hinter dir.

Du drehst dich um. Dein Blick ist voller Unsicherheit. Eigentlich ist es deine Aufgabe, auf Purah aufzupassen, doch du bist der Auffassung, dass es jemand gibt, der deine Hilfe gerade mehr benötigt.

»Entschuldige, Purah! Ich muss das Hinterteil von jemanden retten, der es wahrscheinlich mir nicht mal danken wird, aber...« Du hältst inne und schaust besorgt in die Richtung, in der Revali mit dem Fluch verschwunden ist. »Ich kann ihn nicht im Stich lassen.«

Skeptisch schaut dich Purah an, beugt sich sogar ein bisschen nach vorne. Anschließend lächelt sie plötzlich und vollzieht eine auffordernde Bewegung mit ihrer Hand. »Na, los! Geh schon! Rette deinen Vogel!«

Sprachlos blinzelst du Impas Schwester an, bevor du stotterst: »Meinen...?«

Weiß sie von deiner schwierigen Beziehung zu Revali?

Augenblicklich beginnt die hiesige Shiekah-Forscherin zu kichern. »Ach komm schon! Ich hab's Impa aus der Nase gezogen.«

Prompt ziehst du die Augenbrauen hoch. Eigentlich hätte dir klar sein sollen, dass Purah eine der Ersten war, die von deinem „Problem" mit Revali erfahren haben.

Achselzuckend grinst du Purah an, ehe du dich von ihr abwendest und dich durch das Schlachtfeld teleportierst, um Revalis Federn zu retten.

Frust kommt in Revali auf, als er sich wieder von diesem Ding jagen lässt. Das war nicht der Plan. Eigentlich wollte Revali eine Revanche und dem Fluch zeigen, dass er sich niemals mit dem großen Recken der Orni hätte anlegen sollen. Stattdessen ist der dunkelblaue Orni damit beschäftigt, den Schüssen des Fluches auszuweichen. Wieder lässt der Scherge Ganons Revali keine Zeit einen Bogen auf die Sehne zu spannen und einen Angriff auszuführen.

Der geflügelte Champion hetzt über die Baumwipfel hinweg. Der Fluch ist ihm dabei dicht auf den Fersen.

Ein weiterer Schuss fällt. Revali kann nicht rehzeitig ausweichen. Ein brennender Schmerz... Dunkelblaue Federn fliegen... Der Recke stürzt ab. Schreiend kracht Revali durch die Äste, kommt hart auf dem Boden auf. Der Sturz drückt ihm sämtliche Luft aus den Lungen.

Ein Stück kriecht Revali über den Waldboden. Doch dann verlassen ihn die Kräfte. Die Schmerzen, die er hat, machen ihn beinahe verrückt.

Dann blickt der Recke auf. Der Fluch hat seine Kanone auf ihn gerichtet. Soll das das Ende des großen Revali sein?

»Tu es!«, fordert er den Dämon heraus.

Das lässt sich der Scherge Ganons nicht zweimal sagen. Seine Kanone lädt. Nur noch einen Augenblick, dann wäre er bereit, abzufeuern und Revali Leben ein Ende zu bereiten. Gefasst sieht Revali seinem Ende entgegen.

Doch dann tauchst plötzlich du aus dem Nichts auf. Völlig fassungslos sieht Revali dabei zu, wie du eigenhändig gegen den Fluch kämpfst und ihn in die Flucht schlägst. Du hast dich besser geschlagen, als er. Revali kann es kaum glauben. Doch noch viel seltsamer ist die Tatsache, dass du ihn gerade gerettet hast. Die Schande könnte für Revali kaum größer sein.

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