22 - Erwischt!
Grimmigen Blickes lauscht Revali dem Bericht seines besten Spähers. Die Flügel vor der Brustplatte verschränkt wünscht sich der Recke, er würde lieber über eine Horde tollwütiger Monster informiert werden. Stattdessen wird er mal wieder darüber unterrichtet, dass ihr euch getroffen habt. Ohne ein Wort zu sagen oder sich bei seinem Späher zu bedanken, dass er seit Wochen diese undankbare Arbeit übernimmt, schickt er ihn mit einem Flügelzeichen hinfort. Nickend verneigt sich der Orni kurz vor dem obersten Orni-Krieger, bevor er die Flight-Range verlässt.
Kaum ist der Späher verschwunden schnaubt Revali frustriert, ehe er sich mit Flügel durch das Gesicht fährt.
Nachdem der Recke euch damals aus Hembas Hütte spazieren sah, hatte er dir Befürchtung, dass du dich nicht an deine Abmachung halten würdest. Also hat Revali euch seinen besten Späher hinterhergeschickt, um euch zu beschatten. Und was soll der dunkelblaue Orni schon sagen, offenbar habt ihr dem Orni mit den besten Augen seiner Rasse stets eine aufregende Vorstellung geboten. Der Späher hat Revali mit pikanten Details verschont, aber Fakt ist, der Recke wusste die ganze Zeit, was ihr hinter seinem Rücken so getrieben habt. Teba hat sich ständig mit dir getroffen, immer nachdem Revali ihn entlassen hat. Manchmal da hat der Champion seinem Retter sogar angeboten, zu bleiben, doch bis auf ein paar Ausnahmen hat er zumeist abgelehnt. Revali weiß jetzt auch wieso. Der Champion wusste, dass du es nicht lassen kannst, doch von Teba hätte er mehr erwartet.
Seufzend durchquert der dunkelblaue Orni den Raum. Wütend schlägt er bei jedem Schritt die Krallen in die Dielen. Aufgebracht flucht Revali, als er sogar einmal mit den Klauen hängen bleibt und fast stolpert.
Dabei weiß Revali gar nicht, worüber er eigentlich so zornig ist. Weil du mit Teba eine Affäre begonnen hast, obwohl der Recke eine Abmachung mit dir hatte? Weil sein Retter sich mit dir trifft, obwohl er ihn vor dir gewarnt hat? Weil du Revali durch Teba ersetzt hast? Weil der Recke einfach so ausgetauscht wurde? Weil du dem Champion dadurch gezeigt hast, wie wenig er dir bedeutet?
Plötzlich steht Revali vor der Truhe. Unter seinen gemurmelten Flüchen stockt der Recke und starrt die Kiste, wo er seinen Schatz aufbewahrt, an. Verzweifelt wimmert der dunkelblaue Orni. Warum muss er ausgerechnet jetzt vor dieser blöden Truhe stehen? Auch wenn Revali sich dagegen wehrt, letztendlich kann er nicht anders, als die Kiste zu öffnen. Dort ruhen all die funkelnden Gegenstände, die er gesammelt hat, um dich zu beeindrucken. Der gefiederte Champion hätte sie wegwerfen sollen, hatte es aber nicht übers Herz gebracht. Traurigen Blickes wühlt Revali in den Sachen herum. Schmuck, Edelsteine, Rubine, Silberbesteck, er hat nahezu alles aufgesammelt, was jede andere Frau von sich überzeugt hätte. Jeder Gegenstand, den Revali in die Flügel nimmt, erinnert ihn an ein Wort, ein Lächeln oder eine Handlung von dir, bevor oder nachdem er das funkelnde Ding aufgesammelt hat.
Dann wird Revali plötzlich wütend. Schreiend wirft er den Opal, den er gerade in den Flügeln hielt, zurück in die Truhe und schließt laut den Deckel.
Kraftlos sinkt die Legende der Orni auf die Knie, während er sich mit den Flügeln den Kopf hält.
Wie konnte es nur so weit kommen? Wieso wird Revali dich nicht los? Warum muss er ständig an dich denken? Wieso sehnt er sich nach dir, obwohl du ihn so viel angetan hast? Dann erinnert er sich an das, was sein Vater ständig zu ihm gesagt hat, eine Antwort, auf all seine Fragen gerade eben. Du bist eine Schande, Revali!
Wimmernd vor seelischen Schmerzen stützt sich der Recke mit den Flügeln auf den Dielen. Verbissen versucht er die Tränen seiner eigenen Enttäuschung zurückzuhalten.
Dieser Zusammenbruch ist nur einer von wenigen in den vergangenen Wochen. Meistens wird Revali immer von seinen Gefühlen überwältigt, nachdem der Späher bei ihm war. Der Recke versteht einfach nicht, wieso er dir und Teba so wenig zu bedeuten scheint. Wie konntet ihr es nur wagen, etwas miteinander anzufangen und nicht mit... ihm? Schrill lacht Revali über diesen absurden Gedanken. Wie lächerlich! Teba ist ein verheirateter Orni mit einem Schattengefährten und du bist eine wollüstige Hexe, die ihn den Recken bitter enttäuscht hat. Warum sollte er mit einem von euch zusammen sein wollen? Weil Revali euch gernhat. Wieder lacht Revali sich selbst aus. Er ist ja so erbärmlich! Sein Vater hatte recht, er ist eine Schande.
Revali hatte in den letzten Wochen einige Male die Gelegenheit, Teba mit seinem Verhältnis, das er zu dir hat, zu konfrontieren. Doch der Recke hat es nie getan, denn er wollte den perfekten Moment abwarten. Gut, denkt sich Revali, gerade in seinem Kummer. Genug spioniert, für den Champion wird es an der Zeit, die Angelegenheit selbst in die Flügel zu nehmen...
Gemeinsam schlendert du und Teba durch den Ginabi-Wald. Ihr redet. Nun ja, eigentlich sprichst du die ganze Zeit über. Revalis Retter marschiert stumm neben dir her und hört dir zu. Während du grinsend damit prahlst, dass du mehr Monster beseitigt hast, als Teba, stopfst du ein paar Materialien, die noch eben in den Händen hieltst in einer deiner Taschen.
Obwohl es wohl ratsam wäre, kein Geräusch zu machen, ächzt Revali empört. Er sitzt auf einem Ast verborgen vom dichten Blätterwerk der Baumkrone und beobachtet euch.
Revali war euch die ganze Zeit unbemerkt gefolgt. Teba hat dich auf deiner Mission getroffen. Du warst gerade dabei, die Oville-Ebene von den Monstern zu säubern, die seit neuesten Reisende anfallen. Plötzlich wurden es immer mehr von diesen Biestern, doch dann kam mit einem Mal Teba hinzu und half dir. Der Recke hat von seinem Versteck aus jedes Detail verfolgt, zum Beispiel wie ekelhaft du seinen Retter angelächelt hat und wie grotesk Teba deine Reaktion erwidert hat. Ihr habt Seite an Seite gekämpft. Habt sogar ein dummes Spiel daraus gemacht und die Gegner gezählt, die ihr besiegt habt. Du hast gewonnen, wenn auch nur knapp. Euer heimliche Beobachter findet, dass du nur Glück hattest.
Jetzt sitzt Revali hier, ganz angespannt auf seinem Ast, und wartet, was ihr als nächstes tun werdet. Bis auf dieses absurd dämliche Lächeln, das ihr euch geschenkt habt, als ihr euch begrüßt habt, ist dem Champion bisher nichts aufgefallen, was darauf hindeuten könnte, dass ihr mehr als nur Kameraden seid. Doch Revali bevorzugt es nicht, den Tag vor dem Abend zu loben.
Ganz gezielt beobachtet der dunkelblaue Orni seinen weißgefiederten Retter. Ein kaum wahrnehmbares Schmunzeln umspielt Tebas Schnabelwinkel. Seine gelben Augen verraten nichts von seiner momentanen Gemütslage. Sein Gesicht gleicht einem unbeschriebenen Papier. Während du ausgelassen vor dich hinbrabbelst, wirkt Teba neben dir, wie eine geflügelte Version von diesem Link, stumm und teilnahmslos.
Revali wird langsam langweilig. Mittlerweile ist der Recke davon überzeugt, dass er heute nichts Interessantes zu sehen bekommt. Vielleicht sollte er froh sein. Vielleicht sollte er jetzt gehen und vergessen, dass er hier war. Vielleicht hat ihn sein Späher auch nur Fantasiegeschichten aufgetischt. Vielleicht...
Plötzlich und völlig unerwartet packt dich Teba plötzlich und presst dich gegen den nächsten Baum. Prompt entkommt Revali ein ungläubiger Laut. Fassungslos blinzelnd fragt sich der Champion, wo das nun auf einmal herkommt. Teba ging doch gerade eben noch stumm neben dir her. Nichts an dem weißen Orni hat darauf hingedeutet, dass er eine solche Handlung beabsichtigte.
Der dunkelblaue Orni kann ja nicht wissen, dass Teba dir ständig auf die Lippen starrte und daran denken musste, wie wunderbar sie sich auf seinen Schnabel anfühlen. Schließlich konnte der Orni-Krieger nicht mehr widerstehen und bevorzugte es, dich einfach zu überfallen.
Interessiert späht Revali über den Ast, beugt sich vorsichtig nach vorne. Teba hat dich gerade eben mit voller Wucht gegen den Baum gedrückt. Es war nur ein Sekundenbruchteil, indem du tatsächlich verwundert über die plötzliche Reaktion deines neuen Liebhabers wirktest. Doch nun verführst du Revalis Retter mit deinem widerlich wollüstigen Blick und diesem dämonischen Lächeln auf den Lippen.
Die grünen Augen des Recken weiten sich, als er von Tebas Seite her ein lustvolles Knurren vernimmt, ehe er dich äußerst ungestüm in die Lippen zwickt. Und du lässt dich natürlich bereitschaftlich schnäbeln, bist kaum verlegen, dies zu erwidern.
Blinzelnd neigt Revali seinen Schnabel von rechts nach links. Überraschender Weise bemerkt er, dass dieser Anblick eine Vielzahl von Gefühlen in ihm hervorruft. Dieses wahre Durcheinander an Emotionen beinhaltet Wut, Empörung, Eifersucht, Sehnsucht und... Faszination? Revali ist sich nicht sicher. Jedenfalls scheint er zwischen all diesen Gefühlen hin und hergerissen zu sein, denn immer, wenn einer von euch den anderen berührt, da verspürt er so ein merkwürdiges Ziehen im Bauch gefolgt von einem Kribbeln unter seinem Gefieder. Tatsächlich ist sich der Recke unschlüssig darüber, ob ihm der Anblick gefällt oder er sich mausern sollte, weil es ihn anwidert. Natürlich, dies ist ein völliger Widerspruch und dennoch...
Ungehindert sieht Revali euch zu, wie ihr euch küsst. Irgendwann packt Teba deine Hände und fixiert sie an der Rinde, sodass du dich nicht mehr bewegen kannst. Erstaunt stellt der dunkelblaue Orni fest, dass du dich nicht wehrst. Revali erinnert sich daran, dass du dir so etwas bei ihm nicht gefallen lassen hättest. Ja, du und der Recke ihr wart ständig damit beschäftigt, euch gegenseitig zu dominieren. Nun ja, es gab auch Ausnahmen, aber dass hier hättest du Revali nicht so leicht durchgehen lassen, da ist er sich sicher. Zwar denkt sich Revali, dass du sowieso keine Chance hättest, wenn du versuchen würdest, Teba an seinem Handeln zu hindern, aber du versuchst es ja nicht einmal. Irgendwie hat er sogar das Gefühl, dass dir das gefällt und das du das genauso willst.
Jetzt zwickt dich Teba mit seinem Schnabel in die Halskuhle. Revalis Augen funkeln vor erneuter Ungläubigkeit. Mit einem Mal wird Revali heiß. Er spürt, wie er auf dem Ast ganz unruhig wird. Während der dunkelblaue Orni an seinen Federn herumzupft, sieht er Teba genau zu, wie er dich unsanft pickt. Hmmm... Tebas Art Liebe zu geben scheint wohl etwas ruppig zu sein, aber dennoch sieht es nicht so aus, als würde es ernsthaft wehtun, eher wirkt es intensiv und höchst leidenschaftlich.
Plötzlich ist da deine Hand auf Tebas Bürzel, als der weiße Orni deine Hände losgelassen hat. Revali sieht dir dabei zu, wie du zart die Schwanzwurzel seines Retters massierst. Und der Champion ist sich durchaus bewusst, wie empfindlich vor allem männliche Orni an dieser Stelle sind. Der Recke klappert beunruhigt mit dem Schnabel, als er sieht, wie du das viel größere Männchen damit um den Verstand bringst. Nun reißt sich Teba von dir los. Er schnappt nach Luft. Hinterlistig lächelst du über Tebas Reaktion.
Also... Revali hätte nun genug Beweise. Ihr habt eine Affäre. Das ist nicht zu übersehen. Der Recke sollte jetzt angewidert das Gesicht verziehen, diesen Baum unbemerkt verlassen und sich bei dem Rückflug nach Tabanta einen Plan ausdenken, wie er euch eine Lektion erteilt. Aber es ist nun mal so, dass Revali unfähig ist, seinen Blick von euch abzuwenden. Euer Spielchen sieht auf eine seltsame Art ziemlich aufregend aus.
Mit knallrotem Schnabel betrachtet Revali weiterhin euer Tun, sieht dabei zu, wie Tebas Flügel deinen Hintern packt und fest zudrückt. Währenddessen streichelst du die volle Länge von Tebas Schwanzfeder. Beide küsst ihr euch wieder. Teba öffnet seinen Schnabel, du deinen Mund. Eure Zungen vereinigen sich. Revali schluckt.
Euer blaugefiederte Spion ist sich sicher, dass du bestimmt gerade keinen Gedanken an Revali verschwendest. Stattdessen denkst du eher an die Feder, die du Teba ausgerupft und zu deiner Sammlung hinzugefügt hat. Revali stellt sich vor, dass diese Feder wohl neben der seinen ausgestellt ist. Wahrscheinlich sind diese beiden Federn deine Lieblingsstücke in deiner endlosen Sammlung. Jedes Mal, wenn du dann die Trophäen deiner gefiederten Opfer bestaunst, kannst du dich dann an den Recken erinnern, denn du für dumm verkauft hast und dich an seinen Retter zurücksinnen, den du ebenfalls zum Narren gehalten hast. Natürlich wirst du ganz stolz darauf sein.
Revalis Klauen schlagen angespannt in den Ast, als er bemerkt, wohin eine deiner Hände gerade verschwindet, während die andere weiterhin mit Tebas Schwanzfedern spielt. Deine unverschämten Finger verlaufen sich doch tatsächlich unter das Hüfttuch seines Retters. Was sie da machen, kann sich Revali bereits denken. Der Recke sieht von hier aus, dass Teba die Augen zusammenkneift und die Oberseite seines Schnabels rötlich anläuft. Dieses tiefe, männliche Brummen, was sein bester Mann da von sich gibt, bereitet Revali auf angenehme Art und Weise Unbehagen.
Ob es noch weitergeht? Ob ihr euch hier im Wald vor seinen Augen hingeben werdet?
Revali wird es wohl nie erfahren, denn plötzlich vernehmt ihr alle drei ein Geräusch. Revalis Federn stellen sich nur noch mehr auf, während ihr hochschreckt und euch von einander löst. Der Recke bemerkt, dass ihr in eine bestimmte Richtung blickt, bevor ihr vollends auseinanderspringt. Revali folgt euren Blicken und bemerkt dann schließlich zwei Hylianerinnen, die einen Korb mit Pilzen in den Händen halten.
Insgeheim ist Revali enttäuscht darüber, dass die Pilzsammlerinnen euch gestört haben, andererseits sollte er froh sein, dass er eurem abstoßenden Akt nicht mitansehen hat müssen... Oder?
Herablassenden Blickes sieht der Recke wieder auf euch hinab. Du kicherst.
»Lass uns das auf später verschieben,« hört Revali, wie du dies Teba vorschlägst.
Teba nickt, ehe ihr nach dem Weg sucht, der nach Hateno führt. Dabei kommt ihr an den beiden Hylianerinnen vorbei, die euch beinahe erwischt hätten. Höflich grüßt ihr sie. Nett grüßen sie zurück.
Revali verdreht die Augen. Natürlich hätte er euch nicht zugesehen. Er wäre davor schon längst fortgeflogen. Warum sollte er euch dabei auch zusehen wollen? Wie widerlich! Bestimmt würde Revali nicht mitansehen wollen, wie du den armen Teba vernaschst. Pfui!
Sich diesen Gedanken immer wieder einredend, verschwindet der Recke ungesehen. Allerdings ist es so, dass erst der kühle Wind die geschwollene Stelle zwischen seinen Beinen wieder verschwinden lässt. Revali selbst hat jedoch nicht mal gemerkt, dass er erregt war, denn er war zu sehr damit beschäftigt, das Bild von euch aus seinem Kopf zu verbannen, dass sich in seiner Fantasie zu einer nicht ganz jugendfreien Vorstellung zu entfalten versucht hat.
In der Nähe der Zwillingsberge in dem eingekesselten Tal tobt eine Schlacht. Wildpferde fliehen vor den Explosionen in den Wald. Mit gezogenem Bogen steht Revali auf dem feuchten Boden. Der Wind peitscht ihm die Regentropfen ins Gesicht. Der geflügelte Recke starrt auf den Wächter, den er gerade eben besiegt hat. Sein lebloser Körper und das feuchte Gras haben Feuer gefangen. Grimmigen Blickes sieht der Champion dabei zu, wie die Flammen im Regen züngeln.
Den gestrigen Tag hat Revali hinter sich gelassen, als er dir und Teba beim Rummachen zusah. Nun konzentriert er sich auf die Schlacht, die der Recke zu schlagen hat. Einige hylianische Soldaten haben ihn auf einen Überfall auf den Stall der Zwillingsberge aufmerksam gemacht. Nun, die Soldaten hatten nicht gelogen, als sie sagten, das sonst so friedliche Tal wäre zu einem grässlichen Kriegsschauplatz geworden. Monster, angeführt von Wächtern haben das schöne Fleckchen Erde überrannt.
Während das Feuer vor ihm knistert, vernimmt Revali Medohs Schrei. Der geflügelte Pilot lässt seinen Titanen um die Zwillingsberge kreisen, um zu verhindern, dass noch mehr Feinde in den Kessel gelangen. Vah Medoh hat ihm allerdings gerade mitgeteilt, dass ein Heer im gerade entwischt ist. Selbst so ein mächtiger Titan, wie Medoh es ist, besitzt nur begrenzte Kraft. Auch er kann nicht überall gleichzeitig angreifen.
Plötzlich eine Bewegung über ihn. Revali hebt den Blick. Teba stürzt über den Kopf des Recken hinweg furchtlos auf die neue Horde bestehend aus drei Wächtern zu. Beeindruckt beobachtet der Champion den weißgefiederten Orni-Krieger dabei, wie er ihm Sturzflug einen Bombenpfeil spannt. Die Wächter nehmen den Orni aus der Zukunft bereits ins Visier. Drei blinkend rote Punkte erscheinen auf dem weißen Gefieder seines Retters, das eindrucksvoll durch die Nässe und den Schein der Flammen glänzt.
Revali öffnet beunruhigt den Schnabel, als die Wächter ihre Todesstrahlen abfeuern. Genau in diesem Augenblick lässt Teba den Bombenpfeil los. Er schlägt in der aufgeweichten Erde ein. Schlamm spritzt in jede erdenkliche Richtung. Der Recke schmunzelt stolz, als er sieht, wie Teba in der Luft einen Salto vollzieht, um den Todesstrahlen knapp zu entgehen. Noch während Teba gekonnt in dieser spektakulären Bewegung ausweicht, die der Champion höchstpersönlich seinem Retter beigebracht hat, legt der weiße Orni nochmals einen Bombenpfeil auf die Sehne und attackiert die spinnenbeinigen Blechköpfe ein zweites Mal.
Teba ist es gelungen einen von ihnen den Kopf wegzusprengen und ihn zu erledigen. Die anderen beiden liegen nun auf den Rücken, versuchen sich mit jämmerlichen Bewegungen irgendwie hochzuhieven.
Anerkennend nickt Revali. Noch nie zuvor hat der dunkelblaue Orni jemanden gesehen, der sich so sehr qualifiziert, wie Teba. Der Orni aus der Zukunft war ein guter Schüler. Der Recke muss sich schon eingestehen, sein Retter ist wahrlich der Einzige, der ihm ebenbürtig ist... zumindest annähernd.
In diesem Moment vernimmt Revali ein Geräusch hinter sich. Unter einem gemurmelten Laut dreht Revali sich um. Von dem Pass her, der durch die Zwillingsberge führt, nähern sich noch mehr Feinde, Drohnen, Echsalfos, Bokblins. Die Massen an Gegner nimmt kein Ende. Hmpf, kein Problem für Revali! Medoh hat ihn ohnehin vor den Neuzugängen gewarnt, die so dumm sind zu glauben, sie hätten gegen die Legende der Orni auch nur die geringste Chance.
Mit einem Blick zu Teba, der noch mit den beiden Wächtern beschäftigt ist, die sich am Boden winden, lächelt Revali, ehe er die Flügel ausbreitet und meint: »Es ist wohl an der Zeit für meinen großen Auftritt!«
Teba trennt gerade einem Wächter eines seiner langen Beine mit einem Schlag seines Falkenbogens ab, als er aus den Augenwinkeln mitbekommt, dass sein Vorbild einen Aufwind heraufbeschwört. Der weiße Orni versetzt den Wächter einen weiteren Schlag mit dem Bogen, als er dem Recken sein Gesicht zuwendet und zusieht, wie sich der große Revali in einem Wirbel aus Wasser und Wind in die Lüfte tragen lässt. Der Anblick von dem mächtigen Champion, der mit einem Ausdruck reinster Erhabenheit über dem Aufwind schwebt, raubt Teba den Atem. Ehe sich der Orni-Krieger aus der Zukunft versieht, schleudert sein Idol mit einer einzigen Flügelbewegung den Tornado auf seine Gegner. Mit Staunen stellt der weiße Orni fest, dass es Revali gelungen ist, mit einer einzigen Attacke um die hundert Gegner auszulöschen. Im Anschluss fliegt der Recke furchtlos auf die verbleibenden Monster zu.
Plötzlich bekommt Teba einen solch wuchtigen Schlag ins Gesicht, dass er einen Moment lang Sterne sieht. Die Krallen in die matschige Erde geschlagen wird der weiße Orni einige Meter zurückgeschleudert. Seine gelben Augen leuchten verärgert, als er sich mit dem freien Flügel den schmerzenden Schnabel hält.
Den Arm erhoben mit dem der hinterlistige Wächter gerade nach Teba geschlagen hat, fixiert er den weißen Orni mit seinem blau-blinkenden Auge, ehe er sich im Einklang mit seinem Kollegen von der feuchten Erde erhebt. Schlamm klebt an ihrem Gehäuse, als sie sich krabbelnd auf Teba zubewegen.
»Konzentrier dich!«, ermahnt sich Teba selbst.
Der Orni aus der Zukunft brummt, als genau in diesem Augenblick noch mehr Gegner aus nordöstlicher Richtung kommen.
»Hat das... je Ende?«, fragt sich Teba, während er den nächsten Pfeil auf die Sehne zieht.
»Sag nur, du bist bereits ermüdet!«
Der weiße Orni erschrickt halb, als er bemerkt, wie der Recke neben ihm landet. Anerkennend betrachtet Teba sein Idol. Obwohl der Champion gerade einen mächtigen Strudel aus Wind und Wasser heraufbeschworen hat, wirkt er kein bisschen angestrengt. Kerzengerade steht der große Revali neben ihm in erhabener Haltung.
»Natürlich nicht, Recke!«, antwortet Teba der Koryphäe.
»Dann solltest du mir zeigen, was ich von den Kriegern unserer Rasse, die erst in weniger als hundert Jahren schlüpfen werden, zu erwarten habe,« meint Revali überheblich zu Teba, während sich der dunkelblaue Orni mit seinem eindrucksvollen Adlerbogen in Pose setzt.
»Ich werde Euch nicht enttäuschen!«, ruft Teba entschlossen mit einem Lächeln auf dem Schnabel.
Wie seltsam! Teba könnte schwören, dass Revali eben warm gelächelt hat. Doch der weiße Orni-Krieger verschwendet keinen weiteren Gedanken daran, sondern konzentriert sich lieber auf den Kampf.
Seite an Seite kämpfen Teba und Revali gegen die Monsterhorden. Rücken an Rücken schießen sie ihre Köcher leer, bis von ihren Feinden nichts mehr übrig ist.
Am Ende stehen die beiden Orni-Krieger in einem leergeräumten Schlachtfeld. Die Wolken lichten sich. Der Regen hat aufgehört. Übrig sind nur noch die beiden Orni und die hylianischen Soldaten, die die Schlacht überstanden haben.
Vom Himmel blickt Revali neben sich. Sein Retter steht dich bei ihm.
Dieser Orni-Krieger aus der Zukunft hat wahrhaftig tapfer gekämpft. Ein solches Geschick, wie Teba eben gezeigt hatte, kennt Revali nur von sich selbst. Sein Retter hat nicht mal sichtbare Wunden von sich getragen. Das Einzige, was dem Recken auffällt, ist dieser ekelhafte Schlamm, der Tebas sonst so reinweißes Gefieder beschmutzt.
Zu Revalis Nachteil schüttelt der schmutzige Orni-Krieger gerade sein Gefieder. Angewidert verzieht Teba den Schnabel, als er zur Seite springt. Vor Schreck blähen sich Revalis Federn.
»Ich wusste nicht, dass du zum Hund erzogen wurdest,« beschwert sich der eitle Recke.
»Verzeiht!«, entschuldigt sich der weiße Orni mit einem Lächeln auf dem Schnabel.
Ohne zu zögern, wischt sich Revali mit den Flügeln über sein Federkleid, das ein paar Schlammspritzer abbekommen hat. Nachdem sich der Orni lange genug geekelt hat, erhebt er den Schnabel und verschränkt die Flügel vor seiner Brust.
»Du solltest dich umgehend säubern. Ein Orni-Krieger von Ehre hat nicht so verschmutzt auszusehen,« konfrontiert er den Orni aus der Zukunft mit seinem schlampigen Aussehen.
Revali sieht dabei zu, wie Teba an sich herunterblickt. Ungläubig mustert er sein dreckiges Gefieder. Offenbar war dem weißen Orni gar nicht bewusst, dass er sich während des Kampfes im Schlamm gesuhlt hat, wie ein Ferkel. Der Champion muss doch tatsächlich schmunzeln, als Teba etwas verlegen wirkt.
Plötzlich hebt Teba den Blick. Er sieht sich um. Der weiße Orni bemerkt, die Truppen der hylianischen Soldaten, die sich um ihre Verluste kümmern. All diejenigen, die nicht damit beschäftigt sind, ziehen rüber zum Stall.
»Und was ist mit den Soldaten und den Leuten, die den Stall bewohnen?«, fragt Teba, als er den Recken wieder ansieht.
Revali vollzieht eine selbstbewusste Pose und erwidert seinem Retter: »Ich werde mich nach ihnen erkundigen. Sieh du nur zu, dass du mir wieder unter die Augen treten kannst, du Schlamm-Schwein von einem Orni.«
In der Nähe des Stalls befindet sich der Ciella-See. Dort legt Teba am Ufer die Kleidung ab und wäscht zuerst seine Rüstung, bevor er sich selbst in den See begibt. Mit den Gedanken an den Recken beginnt der weiße Orni sich ausgiebig zu waschen.
Teba erinnert sich gerade an den Moment, als der Recke ihm dieses Lächeln geschenkt hat. Es war nicht selbstverherrlichend, wie sonst, es war anders. Eindringlichst fragt sich der weiße Orni, ob er sich diese Gegebenheit nicht doch nur eingebildet hat. Schließlich hat er sein Vorbild noch nie gefühlvoll lächeln sehen.
Da seine ersten Waschversuche kaum Wirkung erzielt haben, watet er bis zur Brust in das Wasser hinein, um gleich darauf kraftvoll mit den Flügeln zu schlagen und seine Federn sauber einzuweichen. Im Anschluss pickt Teba im Wasser nach seinen Federn, versucht sie mithilfe seines Schnabels vom festsitzenden Schmutz zu befreien. Leider haftet der Schlamm sehr zur Verärgerung des Orni-Kriegers überall und ist teilweise nur schwer zu erreichen.
Mit vor der Brust verschränkten Flügeln steht Revali am Ufer und beobachtet Teba. Der Recke hat seine Pflichten erfüllt und sich nach dem Wohlergehen der Stallbesitzer erkundigt. Da auch bei den Soldaten soweit alles in Ordnung zu sein schien, hat er beschlossen, nach Teba zu sehen.
Der große, weißgefierte Orni-Krieger hat ihm halb dem Rücken zugedreht und putzt sich gerade sein stark verschmutztes Gefieder. Flüchtig blickt der Recke zu Tebas Rüstungsteilen, die gesäubert auf dem Boden liegen und wieder zurück.
Offengestanden Revali sieht seinen Retter heute zum ersten Mal ohne Kleidung und er muss sagen, der Anblick ist äußerst eindrucksvoll. Der Champion hat selten einen Orni-Krieger gesehen, der solch ausgeprägte Brust und Bauchmuskeln besitzt. Der viel kleinere Orni könnte Teba aufgrund seines wohlproportionierten Körperbaus neidisch sein, aber Revali entscheidet sich lieber dazu, diesen männlichen Körper zu bewundern. Unter den Orni zählt der Adler als majestätisches Tier, ein Symbol für Stärke und Anmut. Revali findet, dass Teba durchaus dem Erscheinen eines Adlers würdig ist, stark und schön.
Was für eine Schande, dass du diesen wundervollen Körper mit deinen schmutzigen Händen bereits besudelt hast. So eine Hexe wie du ist es wahrlich nicht würdig, mit so einem bemerkenswerten Orni-Krieger, wie Teba es ist, zu verkehren, vor allem nicht auf so eine intime Art und Weise. Hmmm... Vielleicht ist nun ja der Moment gekommen, Teba mit seinem Vergehen zu konfrontieren und ihm nebenbei zu zeigen, was ihm wirklich entgeht. Der Orni-Krieger aus der Zukunft wäre besser dran, wenn er sich mit jemand anderem abgeben würde... mit dem Recken persönlich zum Beispiel.
Teuflisch lächelt Revali, als ihm gerade ein netter Gedanke kommt.
»In diesem Fall ist es nicht gerade von Vorteil ein weißes Gefieder zu besitzen, nicht wahr?«, macht sich Revali mit seiner typisch überheblichen Stimme bemerkbar.
Teba, der gerade eben seinen Schnabel zwischen den Federn seines Flügels hatte, zuckt zusammen. Unverzüglich lässt er von seiner Reinigung ab und richtet sich auf. Halb dreht er sich um. »Revali?«
»So wird das nie etwas,« bemerkt Revali hochmütig, während er dem viel größeren Orni einen kessen Blick zuwirft. »Ohne Hilfe wirst du hier niemals fertig. Ich sehe mich wohl dazu gezwungen, dir zu helfen.«
Irritiert funkelt der weiße Orni den Recken an, denn Teba glaubt, ihn falsch verstanden zu haben. »Verzeihung?«
Teba traut seinen Augen nicht, als Revali seinen heiligen Recken-Schaal vom Hals wickelt. Verwegen lächelnd legt ihn der Recke auf einen großen Stein, ehe er beginnt, sich von dem Rest seiner Kleidung zu befreien. Dem weißen Orni steht der Schnabel offen, als er realisiert, dass sein Idol tatsächlich im Inbegriff ist, sich vor ihm auszuziehen und zu ihm ins Wasser zu steigen. Der kleine Orni enthüllt sich dabei ganz langsam, seine grünen Jadesteine funkeln neckisch, sein arrogantes Lächeln zeugt von seiner Vorfreude, sich seinem Retter unverhüllt zu zeigen.
Unter seinen Mitstreitern ein Bad zu nehmen, ist keine Seltenheit für Teba. Doch hier handelt es sich nicht um irgendeinen beliebigen Orni-Krieger, das hier ist Revali, die Legende der Orni, sein größtes Idol seit Tebas Kindheitstagen. Während der Recke es kaum erwarten kann, sich zu dem weißen Orni ins Wasser zu begeben, fühlt sich Teba unwohl. Man könnte sogar behaupten, er sei nervös.
Genugtuerisch lacht Revali auf, da der Orni aus der Zukunft es nicht lassen kann, sein Augenmerk von ihm zu nehmen. Ja, der Anführer der Orni-Krieger sonnt sich in Tebas Aufmerksamkeit. Tebas Gesichtsausdruck gibt Revali kurzzeitig das Gefühl, dass er der eindrucksvollste Orni auf der Welt sei... nun ja, das ist er schließlich ja auch.
Schließlich hat sich Revali vollständig ausgezogen. Zufrieden lässt der kleine Orni dem starken Orni-Krieger seinen Körper bestaunen. Nun, Revali weiß, er ist viel schmächtiger und winziger als Teba, auch mit beeindruckenden Bauchmuskeln kann er nicht dienen, aber der dunkelblaue Orni weiß, dass er nicht übel aussieht. Sein hartes Training hat seinen Körper zu einem athletischen Sinnbild geformt. Und Revali weiß ganz genau, dass Teba auch so darüber denkt.
Nachdem der Champion seinen Retter lange genug starren hat lassen, tritt Revali ins Wasser. Dass der dunkelblaue Orni vorhin noch seine Spezialseife aus der Tasche genommen hat, hat Teba natürlich nicht bemerkt. Kurz fröstelt es ihn an den ungefiederten Füßen. Dennoch schreitet er ohne den Schnabel zu verziehen weiter in den See hinein.
Ungläubig funkelt Teba sein Idol an. Beide stehen sie nun völlig unbekleidet im Wasser. Der weiße Orni ist sich nicht sicher, wie er diesen Moment beurteilen soll.
Keck schmunzelnd fängt Revali an, den großgewachsenen Orni-Krieger zu umkreisen. »Da du es selbst offenbar nicht richtig zu machen scheinst, werde ich wohl diese Aufgabe übernehmen müssen. Du solltest dich glücklich schätzen.« Um das Ganze zu unterstreichen hebt Revali die Spezial-Seife, die er in den Flügeln hält hoch und winkt provozierend damit.
Teba lässt den sein Vorbild nicht aus den Augen, auch nicht, als er hinter ihm steht. Kurz hält Revali seine Seife ins Wasser. Er verwendet sie gern, wenn Ruß sich auf seinen Federn abgesetzt hat. Da Revali es hasst, wie ein Bombenpfeil zu stinken, genehmigt er sich der Öfteren ein Bad mit dieser wundervollen Spezial-Seife, die wirklich jeden noch so hartnäckigen Schmutz und die schlimmsten Gerüche von Gefieder wäscht. Außerdem glänzt jede Feder danach herrlich und ist zart, wie eine Daune.
Nun da die Seife nass geworden ist, kann Revali die ölige Substanz bereits zwischen seinen Fingerfedern spüren. Die grünen Jadesteine des Champions leuchten vor Vorfreude, als er seinen Flügel an Tebas Rücken führt. Revali hat sich bereits gewundert, weil von seinem Retter keine Widerrede kommt. Offenbar missfällt Teba die Vorstellung nicht, von ihm gewaschen zu werden. Der Recke ertappt sich dabei, dass auch er es kaum erwarten kann, Teba einer ordentlichen Reinigung zu unterziehen. Der weiße Orni soll ruhig Revalis Qualitäten an seinem eigenen Leib spüren.
Ein Brummen entkommt dem weißen Orni, als er plötzlich die Flügel des Recken auf seinem Rücken spürt, die anfangen, ihn mit der Spezial-Seife zu massieren.
Teba hat sich jede Form von Widerspruch gespart, da er aus der Vergangenheit gelernt hat. Wenn sich der Recke etwas in den Kopf setzt, wird er es auch durchziehen. Also bleibt dem weißen Orni wohl nichts anderes übrig, als das hier über sich ergehen zu lassen. Revalis Vorhaben ist kaum lästig, das ist nicht das Problem, sondern einfach die Tatsache, dass Teba sich unwohl dabei fühlt, seinem Vorbild, das er einst für unnahbar hielt, so nahe zu sein.
Sichtlich genießt es Revali den schwarzen und weißen Federn dabei zuzusehen, wie sie beim Kontakt der Seife aufschäumen. Gründlich massiert der Recke das Hygieneprodukt ein, das speziell zum Reinigen von Federn hergestellt wurde. Unter seinen Flügeln spürt Revali, wie verspannt Teba ist. Schelmisch lächelt Revali. Vielleicht sollte er seinem Retter etwas Gutes tun.
Dem weißen Orni bleibt kurz die Luft weg, als der Recke damit anfängt, ihn ganz zärtlich zu massieren. Bei den Schulterblättern beginnt er. Und Teba muss gestehen, Revalis Flügel kneten vorzüglich. Verbissen versucht der Orni-Krieger aus der Zukunft sich einen Triller zu verkneifen. Teba sollte das hier nicht so genießen. Es fühlt sich so verboten an. Das hier ist der Recke, eine Legende, ein Idol. Gewiss sollte sich Teba dieser Massage nicht so hingeben. Allerdings muss sich der weiße Orni eingestehen, dass er es gern täte, denn Revalis Fingerfedern sind so geschickt.
Revali steckt all seine Energie in diese Massage. Er massiert Tebas gesamten Rücken, seine Schultern und jeden einzelnen, verspannten Muskeln. Dabei wäscht er die verschmutzten Federn seines weißgefiederten Kameradens. Natürlich genießt es der Recke in ganzen Zügen, diese wundervollen Muskeln dabei einer ausgiebigen Berührung unterziehen zu dürfen.
Schließlich spült Revali Tebas eingeschäumten Rücken mit Wasser aus, doch nicht irgendwie, sondern mit äußerst viel Hingabe. Unbemerkt kratzt Teba an den Steinen des Seegrunds.
Als Revali fertig ist, vernimmt er, wie der weiße Orni vor ihm aufatmet. Augenblicklich legt der kleinere Orni eine Augenbraue schief. Denkt Teba tatsächlich er sei schon fertig? Pfft, gewiss noch längst nicht! Im Gegenteil, der wahre Spaß beginnt erst.
Zärtlich pickt Revali nach seinen Federn, putzt ihn ausgiebig. Das Gefühl von Revalis Schnabel auf seinem Gefieder raubt Teba nahezu den Verstand. Verräterisch schmunzelt der Recke, als er spürt, wie der Körper des großgewachsenen Orni-Kriegers sich versteift. Dann beginnt Teba mit einem Mal unruhig zu werden. An Tebas Federn lächelnd legt Revali seine Flügel um ihn. Das macht Revalis Bewunderer nur noch mehr nervös.
»Hör auf zu zappeln!«, meint Revali neckisch zu Teba.
Teba ist nicht der Meinung, dass der Recke so viel Leidenshaft in Tebas Gefiederpflege stecken müsste, doch aufhalten will er ihn auch nicht. Vielleicht sollte Teba es tatsächlich genießen. Diese Chance von seinem Idol so verwöhnt zu werden, wird er wohl nie mehr bekommen. Also versucht der weiße Orni seine Verspannung abzulegen und sich zu entspannen, auch wenn es ihm nicht leichtfällt.
Doch Revali wird in seinem Tun immerzu zärtlicher. Er selbst liebt es, wenn jemand die Federspitzen zwischen seinem Schnabel mahlt. Also tut er es auch und wartet gespannt Tebas Reaktion ab. Revali hört, wie Teba mit dem Schnabel klappert. Triumphierend lächelt Revali. Ob er ihn schon so weit ab? Der Recke denkt, dass er noch weiter mit seinem Retter spielen sollte.
Nun sucht sich Revali die weichsten Federn, pickt danach, knabbert, wühlt mit seinem Schnabel in Tebas Dickicht aus Federn herum. Teba fängt an, langsam den Verstand zu verlieren. Was der Recke da macht, hat nichts mehr mit Gefiederpflege zu tun, das ist eine süße, hinterlistige Folter. Und genau als solche war es auch gedacht, jetzt, wo Revali spürt, dass Teba es kaum mehr aushält, lässt er mit sinnlich geraunter Stimme, den Vorhang fallen.
»Meine Warnung scheint offenbar nicht angekommen zu sein,« stört Revali den intimen Moment, als er seinen Retter genau dort hat, wo er ihn haben wollte. »Habe ich nicht erwähnt, dass du dich von ihr fernhalten sollst?«
Unverzüglich löst sich Teba von Revali. Das Wasser macht ein plätscherndes Geräusch, als Teba sich mit geweiteten Augen umdreht. Er hat gewusst, dass der Moment irgendwann kommen wird, aber dass er dabei nackt sein und sich mit Revali dabei in einem See befinden wird, das hat er wohl kaum ahnen können.
»Ihr wusstet es die ganze Zeit, nicht wahr?«, sagt Teba zu Revali, ohne zu sehr überrascht über die Konfrontation zu wirken.
»Pfft! Du beschämst mich Teba, hast du wirklich geglaubt, du könntest deine kleine Affäre zu dieser Hexe vor mir geheim halten? Ich bitte dich!«, erwidert der dunkelblaue Orni, als er den Schnabel erhebt und mit dem Flügel, in der er die Seife hält, herumwedelt.
»Und auch dieses Mal kann ich Euch nur bitten, diese Entscheidung mir zu überlassen.« Tebas Stimme klingt tief und ruhig. In Wahrheit ist es jedoch so, dass die Situation ihm unangenehm ist.
Revali schmunzelt hinterlistig. Er hat keinesfalls vor, Teba so einfach davonkommen zu lassen. Ihm muss klar gemacht werden, was für einen Fehler er begangen hat und wie unehrenhaft seine Handlung war.
»Was würde deine Frau wohl dazu sagen, wenn sie in Erfahrung bringen würde, dass du sie mit dieser Orni-hungrigen Shiekah betrügst?«, verhöhnt Revali seinen Retter, während er auf ihn zugeht und spöttisch an einer schwarzen Brustfedern des weißen Orni-Kriegers zupft.
Ohne zu zögern verzieht Teba grimmig das Gesicht. Es gefällt dem Orni-Krieger gar nicht, dass der Recke seine Frau da reinzieht. Schließlich macht er sich genügend Vorwürfe. Er fühlt sich Nacht und Tag schuldig, Saki einfach so verraten zu haben.
»Den Umständen zufolge würde sie es verstehen,« murmelt Teba schwer, während er sein Gesicht von seinem Idol abwendet. Der Orni kann es nicht leugnen, dass er sich angesichts dieser Verurteilung schämt.
»Tch! Mach dich nicht lächerlich, Teba. Wir wissen beide, dass du das nur einredest.« Revali blickt direkt in Tebas Gesicht. Der dunkelblaue Orni verschränkt seine Flügel über seiner federreichen, nassen Brust. Seine grünen Augen strahlen in einem arrogant vorwurfsvollen Schimmer. »Wirklich, ich muss sagen, als solch ehrbaren Orni-Krieger habe ich dich für loyaler gehalten, was deine eheliche Verknüpfung betrifft.«
Sprachlos sieht der weiße Orni dabei zu, wie der Champion seine verknoteten Flügel auflöst. Der Recke dreht seine rechte Schwinge und betrachtet sie herablassenden Blickes. Ehe er wieder zu Teba sieht und ihm ein solch selbstgefälliges Lächeln schenkt, wofür Teba ihm am liebsten dafür rupfen wurde.
Mit einem Mal wird Teba wütend. Der Recke hätte nicht seine Frau erwähnen soll. Der Familienvater macht sich bereits genug Vorwürfe Saki verraten zu haben, daher hat Revali kein Recht ihn auf seine Untreue hinzuweisen.
»Beurteilt Ihr nicht meine Ehe!«, brummt Teba drohend, als er sich in aufgebäumter Körperhaltung seinem Idol nähert. »Ich wage zu bezweifeln, dass Ihr versteht, wie es um meine Gemütslage steht.«
Revalis versteckt sich hinter seiner arroganten Maske. Zwar wirkt der Champion ganz und gar unbeeindruckt über dieses zornige Gesicht von Teba, das sich in Form dunkler, schief nach oben gerichtet Augenbrauen und einem düsteren Blick zeigt. Tebas muskulöse Brust ist nur noch eine Feder breit von Revali entfernt. Der kleinere Orni hätte gerade schwören können, dass die Brustmuskeln vor Zorn gezuckt haben.
»Bitte! Du hast keinen Grund herum zu jammern,« meint Revali, während er unter einer spottenden Pose seinen Flügel an sein Gesicht legt. Währenddessen starrt der Recke auf die Brust seines Retters in der Hoffnung, diese Reaktion seines Körpers nochmal erleben zu dürfen. »Du tust geradeso, als wäre es bereits endgültig, dass du dich in deine Zeit zurückkehren kannst.«
Ein tiefes Knurren kommt aus Tebas Kehle, während er unverhüllt im Wasser steht, die Flügel zu Fäusten geballt und der Kamm durch die Nässe des Seewassers auf eine höchst sinnliche Art unordentlich. Dieses kehlige Geräusch empfand Revali bereits beeindruckend genug, doch als er sieht, wie die Muskeln Tebas Brust erneut verlockend zucken, verziehen sich Revalis Schnabelwinkel zu einem zufriedenen Schmunzeln.
Ob das immer passiert, wenn sein Retter wütend wird? Wieso ist Revali das nie zuvor aufgefallen? Ach ja, Teba wird so gut wie nie wütend? Ob Teba auch richtig aufbrausend werden kann? Revali würde es gern erfahren.
»Auch wenn Ihr es Euch nicht vorstellen könnt, allein der Gedanke, womöglich nie wieder das Gesicht meines Sohnes oder das meiner Frau zu sehen...« Tebas goldene Augen halten streng dem des Recken stand. »Ich scheine hier gestrandet zu sein, weit weg von denen, die meinen Schutz brauchen. Und dennoch ist es so, dass sie mich niemals vermissen werden, da ich bloß einer Kopie meiner selbst entspringe.« Wütend schlägt Teba gegen das Wasser. »Auch meinen Schattengefährten werde ich wohl nie wieder antreffen.«
Revali sieht dabei zu, wie sich Wasser in Perlen auf Tebas gefiederter Brust sammeln. Langsam laufen die glitzernden Perlen zu seinem Sixpack hinab. Aufmerksam betrachtet Revali dieses beeindruckende Schauspiel. Unbemerkt wippt der kleinere Orni aufgeregt mit der Schwanzfeder. Und dieser erste Blick, der ihm der weiße Orni-Krieger aus der Zukunft währenddessen zuwirft... Sehr verführerisch, wohl wahr! Doch Revali ist noch nicht zufrieden. Der dunkelblaue Orni ist sich sicher, dass er noch viel mehr aus diesem männlichen Orni-Krieger herausholen kann.
Verspottend lacht Revali auf.
Die Knöchel von Tebas Fingerfedern knacken leise, als er den Griff seiner Fäuste intensiviert. Sein Vorbild, sein Idol, die große Legende der Orni verspottet ihn. Wie kann er es wagen? Revali versteht nicht seinen Schmerz. Wie sollte er auch, so stolz und arrogant wie er ist? Und dennoch hätte sich Teba mehr Verständnis von ihm gewünscht.
»Was?«, schnauzt Teba gereizt.
Hinterhältig lächelt Revali. Ihm ist aufgefallen, dass ihm dieses Spiel gefällt, Teba zu provozieren und seine wütende, animalische Seite hervorzulocken. So ist er nicht länger, dieser strenge, loyale Krieger, sondern ein wild attraktiver Orni.
»Früher oder später wirst du in deine Zeit zurückkehren. Und wenn du dann deiner Frau gegenüberstehst, wird dir schmerzlich bewusstwerden, was für einen Fehler du begannen hast. Tja, diese Schuldgefühle... Ein anderer könnte damit fertig werden, aber du... Nein, du nicht, so loyal wie du bist. Du wirst deiner Frau alles gestehen. Natürlich wirst du das. Und dann? Wird sie dir verzeihen, Teba?«, reizt Revali seinen Retter weiterhin. Provokant legt sich der dunkelblaue Orni dabei in Pose.
Verärgert klappert Teba mit dem Schnabel. Seine nassen Federn beben. Seine Schwanzfeder steht aufrecht. Die Oberseite seines Schnabels nimmt eine rötliche Farbe an. Das alles sind Zeichen dafür, dass der weiße Orni wütend ist.
Am liebsten würde Teba dem kleinen Orni, den Schnabel stopfen. Dann würde er ihn umdrehen, gegen den nächsten Stein drücken und dann... Die nächsten Gedanken, die Teba hegt, sind höchst unzüchtig. Der Orni, der da vor ihm steht, ist noch immer der Recke. Ihn also mit intim körperlichen Aktivitäten zu dominieren, erscheint dem Retter des Champions also nicht als perfekte Lösung. Obwohl Teba sich schon eingestehen muss, dass er Revalis Frechheiten so am liebsten heimzahlen wollte. Für ihn wäre es eine willkommene Genugtuung, auf diese Weise den Recken seine arrogante Art zu nehmen, in dem er ihn auf dem nächsten Felsen, der aus dem Wasser ragt begattet und ihm zeigt, wer hier der Stärkere von beiden ist. Abrupt schämt sich Teba, schon wieder an so etwas Skandalöses gedacht zu haben.
Geräuschvoll die Luft ausstoßend fährt sich Teba mit dem Flügel durch seinen wildabstehenden Kamm, eine Geste, die Revali ebenso äußerst ansprechend findet. »Die Umstände waren befremdlich. In dieser Zeit eingesperrt zu sein, kann belastend sein. Ich erwarte nicht, dass Ihr das versteht,« gesteht Teba zum ersten Mal, seitdem er diesen Kummer verspürt, dem Recken gegenüber seinen Schmerz.
Ein nachdenkliches Geräusch kommt aus dem Schnabel des kleinen Orni, als er langsam den Kopf von links nach rechts neigt und dabei halb die Augen schließend an die Unterseite seines Schnabels greift. Dem Recken scheint so, als würde Revali dich als Ablassventil für seinen angestauten Frust benutzten. Wie es aussieht, will sich Teba an dir ablenken, damit er nicht ständig an seine Familie denken muss. In der Tat empfindet Revali diese Situation als bedauerlich.
»Du hast also eine Affäre mit ihr begonnen, weil du so alleine bist? Wie jämmerlich!«, spottet Revali jedoch, anstatt seinem Retter zu zeigen, dass er ihm einerseits leidtut.
»Wie bereits erwähnt, ich erwarte keinerlei Verständnis von Euch,« brummt Teba lediglich.
Revali betrachtet Teba offenkundig. Die grünen Jadesteine des Recken wandern diesen muskulösen Körper rauf und runter. Der Champion hat es geschafft, seinen Retter, ohne sich wirklich anstrengen zu müssen, wütend zu machen. Ob es Revali auch gelingt, den Orni-Krieger aus der Zukunft auf eine andere Art und Weise in Erregung zu versetzen? Wieder zittert Revalis Schwanzfedern bei diesem Gedanken.
Langsam watet Revali durch das Wasser, um den Abstand zwischen ihnen wieder zu verringern. Seine Augen glänzen in einem frechen Schimmer, als er zu dem viel größeren Orni aufblickt und mit kesser Tonlage vorschlägt: »Wenn du dich einsam fühlst, könntest du ja daran arbeiten, unser Engagement zu vertiefen.«
Amüsiert sieht Revali dabei zu, wie Tebas Nackenfedern sich aufrichten. »Verspottet Ihr mich etwa, großer Revali?«
»Sind das etwa abstehende Federn, die ich da sehe?« Verschwörerisch lachend streckt sich Revali etwas, um nach Tebas Nacken zu greifen. »Nervös, edler Retter aus der Zukunft?«
Instinktiv packt Teba Revalis Flügel, um ihn aufzuhalten. Diese Reaktion bringt den kleinen, dunkelblauen Orni dazu, triumphierend aufzulachen. Mit knallrotem Schnabel fixiert Teba seinen eigenen Flügel, der den des Recken festhält. So stehen die beiden nun da, nackt, während Teba Revalis Schwinge festhält. Prompt lässt Teba los, möchte sich wieder von dem Champion entfernen. Doch Revali hat andere Pläne.
Prompt rückt Revali wieder nach, als sein Retter von ihm weicht. Da das Wasser immer tiefer wird, ist Teba dazu gezwungen, schließlich stehen zu bleiben. Revali kommt nah, sehr nah. Teba hält sogar die Luft an, als der Recke die Flügel nach ihm ausstreckt, um die Brust des weißgefiederten Orni zu berühren. Wieder versteift sich Teba, als die dunkelblaue Schwinge über seine Brustfedern fährt. Revali genießt offen die Reaktion seines Retters.
»Wieso erzählst du mir nicht mehr über deinen Schattengefährten?«, flirtet Revali mit Teba, während er diese vorzüglichen Brustmuskeln berührt. »Ist er so beeindruckend, wie ich es bin?«
»Nein, äh doch, ich meine...«, stammelt Teba, räuspert sich, als er bemerkt, dass der Recke ihn komplett aus dem Konzept bringt.
»Ist er ein legendärer Orni-Krieger, den man selbst in 100 Jahren noch verehren würde?«, flüstert Revali kokett, während er anfängt forsch mit dem Schnabel nach Tebas Brustfedern zu picken.
Teba kann nicht glauben, dass er Revali das machen lässt. Aber verdammt! Das fühlt sich so gut an, wie der Recke an seinen Brustfedern zieht. Und diese Worte, die Teba Erregung provozieren... Der Champion hat ja keine Ahnung, was er da mit ihm anstellt. Oder etwa doch?
»Er ist Bogenbauer und seine Arbeit ist bemerkenswert,« presst Teba mit gequält tiefer Stimme hervor.
»Verstehe, die geschickten Flügel eines Bogenbauers erweisen bestimmt großartige Dienste,« raunt Revali, während er zusätzlich zu seinem zärtlichen Knabbern seine Flügel einsetzt und Teba zu verstehen gibt, was er mit großartigen Diensten meint.
Geschickt knetet er Tebas erstaunliche Brustmuskeln.
»Großer Revali, ich bitte Euch!«, äußerst sich Teba geschockt.
»Denkst du wirklich, ich hätte nicht bemerkt, wie sehr du bewunderst?« Genau in diesem Moment hört Revali auf, nach Tebas Federn zu picken und sieht ihn an, die dunkelblauen Flügel flach auf die schwarzweiße Brust seines Retters gelegt. »Ich würde wetten, du hast bereits in deiner Jugend schon von mir geträumt... vor allem bei deinem ersten Lauf.«
Beschämt läuft Teba rot an. Der Orni aus der Zukunft fühlt sich ertappt, jedoch kann der Recke kaum wissen, dass er als Jüngling von Revali fantasiert hat, während er sich in aller Heimlichkeit in der Paarungszeit berührt hat.
»Bemerkenswert, wie rot dein Schnabel werden kann!« Revali macht Anstalten Tebas Schnabel zu berühren, doch dieser zieht ihn erschrocken von dem blauen Flügel weg. »Sag mir, hast du dich auf diese wollüstige Shiekah eingelassen, weil du dich nach etwas Ablenkung sehnst oder hast du es etwa gewagt, um mir so etwa näher zu sein?« Ein zweites Mal streckt Revali seine Fingerfedern nach dem Schnabel seines Retters aus. »Hast du dir vorgestellt, wie ich sie verführe? Musstest du die ganze Zeit über daran denken, während dein Körper vor Frühlingshitze glühte?«
Wieder bringt Teba seinen Schnabel vor ihm in Sicherheit und behauptet stammelnd: »I-ihr zieht mich doch nur auf?«
»Willst du es herausfinden, Teba?«, fordert er Teba frei heraus.
Die Erregung brennt heftig unter Tebas Gefieder. Der disziplinierte Orni-Krieger ist gerade sehr beschäftigt, den Recken nicht offen zu zeigen, wie sehr ihn seine arrogante Art zu flirten anmacht. Doch sein Idol verhöhnt ihn nur, da ist sich Teba sicher. Und was wenn nicht? Nein, Teba kann sich nicht vorstellen, dass der Recke es wünschen würde, von ihm berührt zu werden, auf eine Art, die die Faszination zu der Legende der Orni übersteigt.
Teba zittert unter seiner aufsteigenden Lust. Siegreich lächelt Revali, als er bemerkt, dass Teba die Schenkel zusammenpresst. Der Champion stellt zu seiner Überraschung fest, dass es ihm etwas an Beherrschung abverlangt, Teba nicht einen kleinen Test unterziehen, um herauszufinden, ob er sich tatsächlich an ihm vergehen würde, doch Revali entschließt sich lieber dazu, Teba zu bestrafen, da der weiße Orni trotz seiner Warnung mit dir geschlafen hat.
Als Teba sein Gesicht brummend von Revali abwendet, lässt der Recke ein arrogantes Geräusch ertönen.
Verführerisch frech pickt der kleinere Orni nach einer von Tebas geflochtenen Strähnen und zieht daran. Der kesse Blick, den der Champion seinem Retter dabei schenkt, erregt den weißen Orni-Krieger nur noch mehr, dennoch versucht er sich zu beherrschen und sich nichts anmerken zu lassen. Mit feuerrotem Schnabel schließt Teba die Augen und konzentriert sich verbissen.
»Es ist keine Schande mich attraktiv zu finden, Teba...,« flirtet Revali mit ihm. Dem Namen seines Retters flüstert er dabei absichtlich in diesem sinnlichen Ton.
Ein plätscherndes Geräusch ist zu vernehmen, als Revali um den großgewachsenen Orni-Krieger herumgeht, bis er vor ihn steht. Schelmisch funkelt der Recke den Orni aus der Zukunft an. Revali ist entschlossen, seinem Kameraden eine Lektion zu erteilen, eine äußerst intensive Lektion.
Genüsslich schleckt sich der kleinere Orni über die Schnabelränder, da er es kaum erwarten kann, diesen scharf gebogenen Schnabel seines Retters erneut zu anzufassen. Hämisch lächelnd streckt Revali seine Flügel nach vorne aus. Diesmal ist Teba nicht in der Lage sich zu bewegen. Wieder versteift er sich, als er die geschmeidigen Fingerfedern seines Vorbilds auf seinem Schnabel spürt. Ein gewaltiger elektrischer Stoß erfasst ihn. Seine Muskeln gehorchen ihm nicht mehr. Teba fühlt sich so... außer Gefecht gesetzt.
Ausgiebig erkundet Revali diesen kräftigen Schnabel mit seinen Fingerfedern. Seine grünen Augen leuchten, als er die Kontur nachfährt. Das ist der Schnabel eines Adlers, mächtig, stattlich und die Haut so hart und scharf geschnitten. Die Spitze dunkel. Der Rest in einer intensiven Farbe getaucht, die wunderbar zu seinem reinweißen Gefieder passt. Revali hat inzwischen gemerkt, dass er alles an Teba mag. Er ist ein Prachtexemplar und Revali ist ihm nicht mal neidisch.
Seufzend lehnt Revali seinen Kopf gegen Tebas Brust. Selbstgefällig lächelnd vernimmt er den rasenden Herzschlag seines Retters.
Unter einem unterdrückten Laut reißt Teba den Schnabel in die Höhe, während er die Augen zuschlägt. Revali schmunzelt verzückt, als er die einzelnen Schweißperlen auf Tebas Gesichtsfedern bemerkt, die von seiner Anstrengung zeugen.
»Das kann dir kaum unangenehm sein,« murmelt Revali, als er seinen Schnabel auf Tebas starker, männlicher Brust legt. »Ich bin mir sicher, du hast einige Male von diesem Moment geträumt, gib es ruhig zu. Bestimmt, musstest du ständig daran denken, wenn du mir ihr zusammenwarst.«
Plötzlich schlägt Teba die Augen auf, seine Pupillen weit geweitet, sein Brustkorb sich rasch hebend und senkend. Seit erstem Mal seit langem verspürt der weiße Orni dieses unliebsame Gefühl wieder, dieses Gefühl keine Kontrolle über die Situation zu haben. Revali hat ihm absichtlich diese Kontrolle geraubt. Der Recke weiß, was er da tut. Dieser Champion... Er hat schon eine seltsame Angewohnheit, andere für ihr Vergehen zu bestrafen. Doch Teba ist ein Kämpfer. Revali mag sein Idol sein, aber Teba ist nicht gewillt, sich so einfach geschlagen zu geben.
»Ist Euer Groll gegen Alora so groß, dass Ihr mittlerweile nicht mal mehr ihren Namen aussprechen könnte,« schlägt Teba zurück.
Tatsächlich ist der weiße Orni überrascht, als seine Erwiderung Wirkung zeigt. Plötzlich verfliegt dieses verspielte Glitzern in Revalis Jadesteinen. Das selbstgefällige Lächeln des Recken verblasst.
Revali hebt seinen Kopf von Tebas Brust und konfrontiert ihn mit einem strafenden Blick. »Hexe sollte man sie nennen!«
»Eure Meinung teile ich nicht. Vermutlich verhält Ihr Euch Alora nur so gegenüber, weil Ihr Euch Euren Gefühlen nicht stellen wollt,« während Teba diese Worte mit einer Ruhe ausspricht, die einem windstillen Ort gleicht, sieht er dem Recken fest in die Augen.
Mit einem Mal fühlt sich Revali hintergangen. Für ihn wirkt der plötzlich umschwingende Moment, wie Prinzessin-Enzian, der sich vor seinen Augen in den abscheulichsten Bokblin verwandelt hat, den er je gesehen hat. Der Recke hat gerade gemerkt, dass er es wohl zu schön fand, Teba einem Augenblick für sich zu haben. Wieder einmal hat er sich von seinen Gefühlen verführen lassen. Erst wollte er Teba nur verspotten, doch nun ist es plötzlich mehr geworden. Denn Revali ist verletzt. Ja, er ist tatsächlich verletzt, dass Teba den Moment gestört hat, in dem er es wagt, dich zu erwähnen.
»Hmpf! Du bist ein Narr, Teba. Sieh zu, dass du dich zu Ende wäschst! Wir haben noch Wichtigeres zu tun, als den ganzen Tag herum zu planschen,« beendet Revali die ganze Sache.
Stumm beobachtet der weiße Krieger sein Vorbild dabei, wie er meckernd durch das Wasser watet, um ans Ufer zu gelangen. Revali hat genug. Es war ein Fehler hierher zu kommen. Es war ein Fehler, mit Teba zu baden. Es war ein Fehler, all das hier zuzulassen.
»Dann behalte ich also recht...«, spricht Teba mit aller Stille und erzielt dadurch eine Wirkung, die einem kleinen Tropfen gleicht, der einen Tsunami auslöst.
»Mit was?«, giftet Revali seinen Retter an, als er mit einem Mal stehen bleibt und sich wild mit den Flügeln fuchtelnd umdreht.
»Ihr kommt nicht damit zurecht, Euch in sie verliebt zu haben,« konfrontiert Teba Revali mit der Wahrheit und riskiert es, dass er bei dem Recken für immer in Ungnade fällt.
»Das habe ich bestimmt nicht!«, kreischt Revali aufgebracht, bis er bemerkt, wie Tebas Schnabelwinkel zuckt. Nun beherrscht sich der Recke. Mühsam baut er sich wieder seine uneinnehmbare Festung der Überheblichkeit auf. »Pfft, mach dich nicht lächerlich, Teba! Sie ist doch nur eine unbedeutende Shiekah mit schmutzigen Gedanken. Warum sollte ich Emotionen an sie verschwenden?«
Doch hinter Revalis Mauern brodelt es. Irgendetwas schmerzt dem kleinen, dunkelblauen Orni. Tatsächlich fühlt er sich so, als hätte sein Retter ihn gerade abgewiesen. Revali hat das Gefühl, als würde Teba dich ihm vorziehen. Und der Recke hast es, dass er meint, sich Teba beweisen zu müssen und ihm zu zeigen, dass er die bessere Wahl ist, weil... Nun ja, weil dieser großgewachsene Orni-Krieger einfach unglaublich ist. Teba ist fast so geschickt wie Revali selbst und dazu auch noch so gutaussehend. Außerdem ist der weiße Orni-Krieger loyal, mutig und... ein guter Freund. Und der Champion hatte noch nie einen richtigen Freund. Revali wird von einem Strudel erfasst, der ihn in die Tiefe zieht. Schon wieder verspürt er dieses Gefühl, dass er anfangs bei dir hatte, dieses Gefühl, jemanden unfassbar gern zu haben und geliebt werden zu wollen. Oh, nein! Nicht schon wieder!
»Liebe ist wie der Wind, man kann ihn nicht kontrollieren,« sagt Teba zu allem Überfluss nun auch noch zu ihm.
Nein, das reicht! Ab hier steigt Revali aus. Er will nichts mehr von Liebe hören, sein Leben lang nicht mehr.
Den Schein wahrend behält Revali seine Maske der Arroganz auf und stemmt einen Flügel gegen seine Hüfte, ehe er lässig erwidert: »Und dennoch ist es mir möglich, den Wind zu kontrollieren.«
Tebas goldene Augen wandern Revalis Gestalt rauf und runter. Tatsächlich hat der weiße Orni das Gefühl, den Recken mit einem Mal lesen zu können. Revalis überhebliches Auftreten. Es erscheint nicht echt, nicht wie sonst. Der Orni aus der Zukunft kann es in den grünen Augen des Champions sehen, Revali spielt Teba was vor.
»Genau das ärgert Euch am meisten...«, bekennt Teba.
»Was?!?!«, krächzt Revali und fühlt sich irritiert. Das gefällt ihm gar nicht.
»Dass es dieses Mal nicht so einfach ist und ihr nichts dagegen unternehmen könnt. Eure Gefühle könnt Ihr nicht kontrollieren.«
Wovon redet Teba? Von Alora oder von sich selbst? Beides scheint wohl zuzutreffen. Revali kann genauso wenig etwas gegen die Gefühle zu dir tun, wie die Emotionen, die er für Teba zu hegen scheint. Mit einem Mal fühlt sich der Recke völlig verloren. Er muss hier weg und zwar schnell.
»Was auch immer du denkst, sieh zu, dass du dein Bad beendest!«, meint Revali mit einer wegwerfenden Flügelbewegung, die seine angebliche Gleichgültigkeit zum Ausdruck bringen soll, eher er seinem Retter den Rücken zudreht und den See verlässt.
Revali dreht sich auch kein weiteres Mal nach Teba mehr um. Der Recke zieht sich einfach an und fliegt dann, ohne ein weiteres Wort davon.
Verwirrt schaut der weiße Orni seinem Vorbild nach. Hat Teba diesen Moment nun kaputt gemacht oder hat er sich erfolgreich gerettet? Tatsächlich muss sich Teba eingestehen, dass er den Moment hinterhertrauert. Zudem fragt sich der Orni-Krieger, was wohl geschehen wäre, wenn er dich nicht erwähnt hätte. Hätte Revali weitergemacht? Hätte Teba mehr zugelassen? Der Orni aus der Zukunft findet auf keine Fragen eine Antwort. Doch als Teba sich zu Ende wäscht, kommen auch schon die ersten Gewissensbisse hoch. Denn wie es scheint, würde er nicht nur seine Ehefrau, sondern auch seinen Schattengefährten ohne großen Widerstand betrügen. Teba fühlt sich schlecht.
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