Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

2 - Vorzüge der Forschung

Gemächlich regst du dich in deinem kuschlig warmen Daunenbett. Bevor du dich wendest, gähnst du. Du merkst, dass die Welt da draußen heller geworden ist, also blinzelst du. Nur langsam gewöhnen sich deine Augen an das goldene Morgenlicht, das durch die Zwischenräume der Vorhänge ins Innere des Gasthauses dringt. Weil du noch ziemlich müde bist, schließt du wieder die Lider und sagst dir, dass du dir ein oder zwei weitere Minuten der Ruhe durchaus gönnen kannst. Doch plötzlich fängst du zu schnüffeln an. Ein angenehmer Geruch steigt dir in die Nase. Es riecht nach Frühstück, nach Honigwaffeln, um genauer zu sein.

Sofort erwacht dein träger Körper zum Leben. Betört von dem Duft der Waffeln setzt du dich auf und reckst interessiert den Hals. Dein Blick schweift durch den Raum. Du siehst die vielen Betten, einen großen, runden Teppich und den ausladenden Schreibtisch, der mittig am Rand des Raumes steht. Nun reibst du dir die Augen und erinnerst dich daran, wie du gestern nach dem Treffen mit Revali ins Dorf zurückgegangen bist. Dein Weg hat dich sofort zum Schwalbennest geführt, denn du warst sehr müde. Die Wirtin, eine rotgefiederte Orni-Dame war sehr nett zu dir, sie hat dir ein Daunenbett angeboten und dich mit reichlich warmen Decken versorgt. Als du dich dann erstmal hingelegt hast, war es eine Sache von Sekunden, dann warst du auch schon eingeschlafen.

»Guten Morgen!«, wünscht dir irgendjemand.

Ohne zu zögern bewegst du deinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. Überrascht blickst du in das freundliche Gesicht, der Orni-Wirtin. Nun nimmst du dir Zeit und betrachtest die weibliche Orni. Wie immer bist du sehr fasziniert von den Vogelmenschen, die es in den verschiedensten Farben und Formen gibt. Diese Orni hier besitzt ein rötliches Federkleid. Dir fällt auf, dass sie einen Haarschmuck aus fremden Federn trägt, der für dich wirkt, wie große Ohrringe. Da du mit den Sitten der Orni vertraut bist, weißt du, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass die Orni verheiratetet ist. Als dein Blick ihren Körper runterwandert, fällt dir ansonsten nichts Auffälliges mehr an ihr auf, denn sie trägt ein für Orni-Frauen typisches Gewand aus einem bunten Oberteil, das über das Leder angezogen wird und einen Hüftring aus anschmiegsamem Stoff. Wie jeder Orni besitzt auch diese hier keine Hose.

»Guten Morgen!«, erwiderst du der Wirtin mit einem höflichen Nicken und einem lieben Lächeln.

»Ich habe mir die Zeit genommen, um Euch ein paar Honigwaffeln zubereitet. Ich hoffe, dass entspricht Euren Geschmack,« sagt sie zu dir und deutet mit ihrem Schnabel auf die Leckereien auf dem Teller in ihrem Flügel.

Sofort bist du begeistert. »Oh, ja! Vielen Dank!«

Hurtig nimmst du den Teller Waffeln entgegen. Die Orni lacht, als du sofort nach einer Waffel greifst und genüsslich einen Happen davon nimmst. Deine Augen weiten sich. Der Geschmack dieser vorzüglichen Honigwaffeln haut dich um. Umgehend nimmst du einen weiteren Bissen.

»Wenn ihr fertig seid, könnt Ihr Euch hinter dem Separee umkleiden. Ich habe bereits eine Schüssel bereitgestellt,« weist dich die Wirtin höflich darauf hin.

Mit vorgehaltener Hand bedankst du dich bei der Orni. Allerdings klingt deine Stimme gedämpft, da du mit vollem Mund sprichst.

Dein üppiges Frühstück besteht aus vier Waffeln, die nicht gerade klein sind. Aber sie schmecken so gut, dass du alle aufisst.

Schließlich legst du den Teller auf das Bett und schlägst die Decke säuberlich weg. Dann stehst du auf. Augenblicklich wird dir kalt. Du siehst an dir runter und erinnerst dich daran, dass du nur ein weißes Nachthemd trägst. Schnell eilst du hinter das Separee, wo deine warmen Klamotten bereits auf dich warten. Du hast sie gestern sauber auf den Stuhl gelegt und da sind sie immer noch. Deine Ausrüstung, das betrifft deine Tasche mit Medizin und Proviant, sowie deine Waffen, befindet sich in der Kiste neben dem Möbelstück.

Als aller erstes bewegst du dich jedoch auf die Kommode zu, wo du eine Schüssel voll Wasser und ein Tuch auffindest. Du machst eine schnelle Katzenwäsche und ziehst dich gleich darauf an. Natürlich bist du froh, als du wieder in den warmen Klamotten steckst, die mit Orni-Federn gefüllt sind. Zwar liebst du den Norden Hyrules, aber leider ist es hier ziemlich kalt.

Nun wirfst du einen Blick in den Spiegel. Die Bürste hast du schon in der Hand. Sorgsam siehst du dir selbst beim Kämmen zu. Wiedermal musst du zugeben, dass du gern dein Spiegelbild betrachtest, denn du findest dich hübsch. Du siehst anders aus, als die gewöhnlichen Shiekah. Zwar bist du im Besitz weißer Haare, aber du hast natürlich rote Strähnchen, die du sehr liebst. Dein Gesicht wirkt für dich makellos, denn du hast eine tolle Haut, ein süßes Stupsnäschen, volle Lippen und rosige Wangen. Am Schönsten findest du allerdings deine Augen, denn sie sind lila. Du weißt, dass dich das zu etwas Besonderem macht.

Während du weiter deine Haare pflegst, bewegst du dich etwas rückwärts, um den Rest von dir ansehen zu können. Deine Figur gleicht der einer Tänzerin, durchtrainiert, aber geschmeidig. Deine Busen magst du aber allerdings weniger, denn du findest, er passt nicht zu deinem Körper, weil er etwas zu groß geraten ist. Aber dein flacher Bauch und deine strammen Beine kannst du gut leiden. Außerdem ertappst du dich dabei, dass du dich darüber wunderst, wie gut dir die Orni-Kleidung steht. Am liebsten würdest du den ganzen Tag lang darin rumlaufen. Du hast deine Orni-Tracht sogar färben lassen, weil dir das braun zu trist war, deshalb erstrahlt dein Gewand in Rottönen.

Jetzt bist du fast fertig. Du flechtest nur noch dein Haar und bindest es mit einem fliederfarbenen Band zusammen, das hervorragend zu deiner Augenfarbe passt. Ganz zufrieden mit deinem Aussehen nickst du in den Spiegel hinein, doch dann schweift dein Blick ab und du siehst nach draußen. Du merkst, dass der Sonnenstand bereits ein bisschen zu hoch liegt. Das heißt, du bist spät. Der Recke wird sauer sein, denn du hast gehört, dass er Pünktlichkeit sehr schätzt und ihm das Gegenteil ziemlich missfällt.

Also kommst du in die Puschen. Du beeilst dich, deine restliche Ausrüstung anzulegen und verlässt geschwind das Schwalbennest.

Der Weg zur Flight-Range wäre für dich als flugunfähige Person weit. Zum Glück hast du dein Parasegel dabei. In Eile erreichst du Revalis Landing, der Platz, der nach dem Champion benannt wurde. Als Botschafterin weißt du natürlich, dass man von hier aus, die Flight-Range, an der du dich mit Revali treffen wolltest, schneller erreichst.

Also ziehst du dein Parasegel aus der Tasche, hältst dich fest und nimmst Anlauf. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkst du, dass auf den Plattformen ein paar Orni stehen und dir zusehen. Mutig stößt du dich von der Kante ab. Schon im nächsten Augenblick baumeln deine Füße über den Oronini-See. Deine Augen beginnen zu glitzern und ein strahlendes Lächeln setzt sich auf deinen Lippen fest, als dich der kühle Wind begrüßt und dich über den See trägt.

Fröhlich lenkst du ein wenig umher, genießt das Gefühl der Freiheit, das du dank des Gleitens erhältst. Für einen Moment vergisst du ganz, dass Revali dir wahrscheinlich deine nicht vorhandenen Federn ausrupfen wird.

Der tolle Gleitflug ist viel zu schnell vorbei. Du setzt auf der anderen Seite des Sees auf der verschneiten Fläche auf. Als deine Stiefel den harten Fels berühren, steckst du dein Parasegel wieder weg. Hastig eilst du über den Weg zur Schlucht, die zur Flight-Range führt.

Schon siehst du das Licht der Laternen, die auf dem Steg leuchten. Und da sitzt er auch schon, Revali. Seine Krallen greifen in das Holz der Brüstung, als du näherkommst. Seine grünleuchtenden Augen, von denen du eigentlich sehr fasziniert bist, knistern wie Blitze. Wenn Blicke töten könnten, würdest du jetzt tot umfallen, da bist du dir sicher. Derweil glaubst du eigentlich, dass du nicht mal eine Stunde über der ausgemachten Zeit bist. Schuld bewusst duckst du dich unter Revalis vernichtenden Blicken, als du dich traust, dich noch ein Stück der Hütte zu nähern. Irgendwie kommst du dir plötzlich vor, wie eine Maus, die weiß, dass auf dem Ast über ihr ein Raubvogel lauert.

Der Recke sieht auf dich hinab. Er hat seine Flügel verschränkt und seinen Schnabel erhoben. »Entweder besitzen die Shiekah keine Uhr oder sie haben Orientierungsschwierigkeiten.«

»Entschuldige!« Du versuchst es mit einem reizenden Blick, aber Revalis Gesichtszüge bleiben streng. »Ich glaube, ich habe mir etwas zu viel Zeit gelassen bei meinem morgendlichen Ritual.«

Für deine Entschuldigung erhält du von Revali jedoch ein entrüstetes Schnauben. »Völlig gleichgültig, was man darunter verstehen sollte. So jemanden wie mich lässt man nicht warten. Komm nächstes Mal pünktlich oder du kannst wieder umkehren und der Prinzessin sagen, dass sie jemand Zuverlässigeres schicken soll, um sich mit Medoh zu befassen.«

Zu Revali aufblickend runzelst du die Stirn. Natürlich hast du dir gedacht, dass der Vogel so reagieren wird, aber dass er dir gleich androht, dir das Forschen auf Medoh zu verweigern, empfindest du als übertrieben.

Allerdings bist du schlau und weißt, dass es nichts bringen wird, mit dem Recken über deine Verspätung zu diskutieren, also murmelst du nur: »Ist zur Kenntnis genommen...«

»Schön!«, erwidert dir Revali hochmütig, als er seinen rechten Flügel an die Hüfte stemmt. »In deinem eigenen Interesse hoffe ich, dass du alles dabeihast, denn ich werde keinen Augenblick länger auf dich warten.«

Kaum hat Revali das gesagt, legst du den Kopf schief und gehst dein Inventar nochmal durch. Um an dem Titanen zu forschen benötigst du den Shiekah-Stein, deine Notizbücher, eine Schreibfeder, Tinte und die altertümlichen Schriftrollen. Hinter jedem Wort setzt du geistig ein Häkchen und nickst abwesend.

Deine Trödelei scheint die Geduld des obersten Kriegers allerdings erneut zu strapazieren, denn du bemerkst, dass er auf der Brüstung verärgert zu flattern beginnt.

»Worauf wartest du noch!?!«, fährt der Vogel dich an. »Denkst du etwa, ich hätte nichts Besseres zu tun, als dich zu betreuen?«

Seufzend verdrehst du die Augen. Selbstverständlich bist du der Meinung, dass der junge Orni dramatisch reagiert, aber du gehst davon aus, dass er eben von Natur aus ungeduldig ist. Um ihn also nicht weiter wütend zu machen, bewegst du dich vorwärts und begibst dich zur Leiter. Die kletterst du hinauf und durchquerst kurz darauf das Innere der Hütte, um zum Steg hinauszutreten.

Kaum bekommt Revali dich zu Gesicht, springt er von dem Geländer herunter. Doch er kommt dir nicht entgegen, sondern wartet an Ort an Stelle auf dich, bis du eine Flügellänge entfernt vor ihm stehst.

Wieder beobachtest du ihn dabei, wie er die Flügel verschränkt. Dir ist aufgefallen, dass er das oft tut, mindestens genauso gern wie er den Schnabel erhebt oder abfällig guckt.

»Wenn du das nächste Mal meine Zeit stielst, fliege ich persönlich zum Schwalbennest und werfe dich persönlich aus dem Bett.«

Heftig blinzelst du, als du dir vorstellst, wie Revali über dich gebeugt neben deinem Bett steht und dich aus den Federn schupst. Du weißt nicht warum, aber der Gedanke amüsiert dich. Und dann kommst du plötzlich auf eine ganz absurde Idee. Schelmisch schielst du zu Revali rüber.

»Und wenn ich die Angewohnheit habe, nackt zu schlafen?«, konterst du dem Vogel neckisch.

Verwundert betrachtest du die Reaktion von Revalis Körper. Der dunkelblaue Orni versteift sich und du glaubst sogar, dass seine Nackenfedern sich aufstellen. Ein Grinsen schleicht sich in dein Gesicht, als dir klar wird, dass der Gedanke an deinen unverhüllten Körper Revali Unbehagen bereitet. Du glaubst, dass er entweder angewidert von diesem geistigen Bild ist oder sein Herz pulsiert gerade vor Aufregung.

Bevor du dir jedoch sicher sein kannst, dreht sich Revali von dir weg. Du hörst ihn nur noch gemurmelt meckern: »Als wenn ich die Erscheinung eines gerupften Huhns genießen würde.«

Du lachst über Revalis Kommentar, das offenbar gar nicht für deine Ohren bestimmt war und amüsierst dich über die verlegene Reaktion des Recken.

Anschließend erkennst du, dass der Recke sich schüttelt, ehe er dich auffordert: »Nun lass diese Albernheiten und spring auf!«

»Also...« Andächtig wechselt dein Blick zwischen Revali und dem Himmel. »Wir fliegen jetzt rauf zu Medoh?«

»Wir wären längst oben, wenn du nicht so trödeln würdest,« jammert der Orni, als er mit zugewandten Rücken zur dir rüberschielt und bereits die Flügel ausbreitet.

Dein Blick heftet sich auf Revali fest, als du dich ihm bereits näherst. Vor Aufregung pumpt das Blut in Strömen durch deine Adern. Du bist schon so lange nicht mehr mit einem Orni geflogen. Natürlich kannst du es kaum erwarten.

Jetzt, wo du allerdings direkt hinter Revali stehst und eigentlich nur noch die Hände nach ihm auszustrecken brauchst, hast du plötzlich Berührungsängste, obwohl du eigentlich schon seitdem ersten Augenblick, als du den Recken gesehen hast, wissen wolltest, wie weich sein Gefieder ist.

Weil du dir Zeit nimmst, kannst du spüren, dass Revali schon wieder ungeduldig wird. Allerdings sagt er dieses Mal nichts und das wundert dich. Schließlich stößt du die Luft aus und schlingst von hinter her ganz langsam deine Arme um den Hals des Orni. Revali sieht dich an und macht kein Geräusch, aber du kannst spüren, dass seine Muskeln sich zusammenziehen. Offenbar ist deine Nähe zu ihm, Revali unangenehm. Du gewöhnst dich allerdings schnell daran, denn du stellst fest, dass seine Federn wahrlich geschmeidig sind. Weil du mehr davon spüren willst, schmiegst du deine Wange an seinen Schaal. Revalis Gefieder an seinem Rücken ist kürzer, aber umso weicher. Plötzlich strömt dir der Eigengeruch seines Körpers in die Nase. Du findest, dass Revali nach Wind, Putzöl und Nüssen riecht, ein angenehmer Duft.

Am liebsten würdest du noch länger die Wärme seines Körpers und den Duft seines Gefieders genießen, doch dann fühlst du, wie Revali seine Schwingen anspannt. Schnell verstärkst du deinen Griff um seinen Hals, als der Orni auch schon seinen Aufwind heraufbeschwört. Verzaubert staunst du noch über Revalis Fähigkeit, als der Recke auch schon einen kraftvollen Flügelschlag ausübt und in die Lüfte springt.

Weil du so begeistert bist, schlägst du nicht mal die Augen zu, als Revali sich mit dir im Eiltempo in den Himmel hinauftragen lässt. Schon bald schwebt ihr über dem Felsenkessel, der die Flight-Range schützt. Als der dunkelblaue Orni, an dem du dich festhältst, flügelschlagend in der Luft verharrt, nimmst du dir Zeit, die Hebra-Berge zu betrachten. Von hier aus sehen die glitzernden Gipfel noch viel schöner aus. Du kannst deinen Blick gar nicht von der atemberaubenden Landschaft abwenden, selbst dann nicht, als Revali sich bewegt.

Eine Zeit lang genießt du noch den Ausblick, bis Revali plötzlich für dich interessanter wirkt, als die existierende Welt um dich. Völlig hingerissen von der Tatsache, dass Orni hohle Knochen besitzen und daher äußerst leicht sind, staunst du stumm über die Stärke von Revalis Flügeln, die dich mit ihm scheinbar mühelos zu den Wolken hinauftragen. Bevor ihr in die Wolken taucht, betrachtest du Revalis Zöpfe, die dir frech entgegenzüngeln. Am liebsten würdest du jetzt deine Hände nach ihnen ausstrecken und spielerisch daran ziehen, aber du beherrscht dich.

Nachdem ihr durch die Wolken geflogen seid, bietet sich dir ein noch viel bemerkenswerter Anblick. Dich erwartet ein strahlend blauer Himmel. Die Sonne scheint strahlend über dir, während die Wolken unter dir wie ein Meer aus Eisbergen glänzen.

Beinahe wärst du von Revali gefallen, als du fürchterlich erschreckst. Du hörst einen markerschütternden Schrei. Doch als du furchtsam in die Richtung blickst, aus das das plötzliche Geräusch kam, siehst du nur Medoh.

»Sag bloß, der Titan, den du auskundschaften solltest, jagt dir Angst ein,« hörst du Revali augenblicklich spotten.

Augenblicklich wirfst du dem Spaßvogel einen finsteren Blick zu. »Hättest du mich vor Medohs Kreischen nicht warnen können?«

»Und mir deine schreckhafte Reaktion entgehen lassen? Ich denk nicht mal dran,« entgegnet dir der Recke belustigt.

Du schnaubst einfach nur. »Wie galant von dir.«

Erst glaubst du noch, du könntest jetzt einfach weiter die Aussicht genießen, als Revali dir plötzlich zuruft: »Halt dich fest!«

Dein Körper reagiert schneller, als dein Gehirn. Reflexartig klammerst du dich an Revali, als er plötzlich mithilfe seines Aufwindes steil aufsteigt. Dein Gesicht an Revalis Federn gequetscht, fühlst du, wie sein Körper sich enorm anstrengt, um den steilen Aufstieg zu schaffen.

Eigentlich gehst du davon aus, dass es noch viel länger dauern wird, doch dann ist es plötzlich völlig abrupt vorbei. Der Wind wird ruhiger und die Muskelanspannung des Orni legt sich. Verwundert hebst du das Gesicht von seinem Gefieder. Prompt spürst du Federn an deinem Mund. Das Gesicht verziehend spuckst du. Nur zögerlich lösen sich die angefeuchteten Federn von deinen Lippen.

Während du dich immer noch darum kümmerst, Revalis Federn von deinem Mund loszuwerden, bemerkst du, wie nah ihr Medoh seid. Deine Augen werden groß, als du die Pracht des fliegenden Titanen bestaunst. Während deiner Reise hast du Medoh am Himmel kreisen sehen, doch ihm so nah zu sein, erfüllt dich mit inbrünstiger Ehrfurcht.

Erst als ihr schon fast bei Medoh seid, nimmst du die eisige Kälte wahr. Du warst so mit Staunen beschäftigt, dass du gar nicht bemerkt hast, wie kalt es geworden ist. Zum Glück setzt Revali bereits zur Landung an. Zunächst meinst du, der Orni würde direkt auf dem mit Säulen bebauten Deck landen, doch stattdessen fliegt er auf Medohs Schwanzfedern zu.

Es macht ein klackerndes Geräusch, als Revali auf dem mit Pflanzen bewachsenen Metall landet. Obwohl dir der Flug sehr gefallen hat und du dich an die Wärme von Revalis Körper gewöhnt hast, steigst du sofort ab. Während du dich schon umsiehst, beutelt sich der Orni und versucht die Federn glattzustreichen, die du ihm durcheinandergebracht hast.

Rastlos huscht dein faszinierter Blick umher. Du kannst es kaum glauben, dass du tatsächlich auf Medoh bist. Dein Forscherherz macht einen gewaltigen Hüpfer und du fühlst dich, wie die glücklichste Shiekah in ganz Hyrule. Schon allein die Tatsache, dass auf dem Titanen Pflanzen wachsen, verwundert dich ungemein. Hier und da kannst du kleine gelbe Blüten erspähen und etwas Moos.

Eigentlich willst du diese Information sofort in dein Notizbuch niederschreiben, als du plötzlich hinter dir jemanden nörgeln hörst. »Willst du hier noch länger herumlaufen, wie ein neugeborenes Küken, das zum ersten Mal mit Staunen die Welt erblickt oder willst du endlich mit deiner eigentlichen Arbeit anfangen?«

Halb ziehst du die Augenlider herunter, denn du kannst nicht verstehen, warum der Orni dich so hetzt. »Wieso denn so hektisch? Ich weigere mich zu glauben, dass du es eilig hattest, als du zum ersten Mal den Titanen betreten hast. Diesen Moment, den muss man auskosten.«

»Wie du meinst,« sagt Revali zu dir und verdreht die Augen. »Je schneller, du dein Werk vollbringst, umso eher bin ich dich los und kann wichtigeren Aufgaben nachgehen.«

Auch wenn Revali gerade mehr oder weniger gesagt hat, dass du ihm ein Klotz am Bein bist, hast du dennoch das Gefühl, das er nur so tut. Sein Desinteresse erscheint dir nur gespielt.

»Jetzt tu nicht so, als würdest du mich gar nicht leiden,« sagst du in Revalis Richtung.

»Tja...« Revali zieht seine gelben Augenbrauen hoch und mustert dich versonnen. »Es ist nun mal so, dass du mich von meinem wertvollen Training abhältst. Also...«

Der Recke hält in seinem angefangenen Satz inne, deshalb ergreifst du die Möglichkeit, ihn zu einem Rundgang zu ermutigen. »Wie wäre es mit einer persönlichen Führung?«

»Daran wird kein Weg vorbeiführen. Schließlich werde ich die ganze Zeit ein Auge auf dich haben.«

»Hast du etwa Angst, dass Medoh mich am Ende lieber hat, als dich?«, entgegnest du ihm scherzend.

Wie du insgeheim erwartest hast, nimmt Revali eine abwehrende Haltung ein und verhöhnt dich. »Tch! Ich befürchte wohl eher, dass du deine Finger nicht von meinem Titanen lassen kannst.«

Gemeinsam begebt ihr euch ins Innere des Titanen. Der Durchgang ist schmal, deshalb gehst du vor und Revali hinter dir. Dabei kannst du spüren, dass Revalis Blick auf dir liegt. Als du hinter dich spähst, fällt dir auf, dass sein Augenmerk nicht auf Gesichtshöhe liegt. Überrascht hebst du die Augenbrauen, als dir klar wird, dass dir der Orni auf den Hintern starrt. Natürlich fragst du dich jetzt, ob er deine Kehrseite wirklich interessant findet oder er nur neugierig ist, weil Orni und Shiekah/Hylianer sich an dieser Stelle sehr unterscheiden.

Als Revali feststellt, dass du ihn ertappt hast, weicht er sofort deinen Blick aus und tut so, als wäre nichts gewesen. Ein schelmisches Grinsen sucht dich heim, als du siehst, wie die Oberseite seines Schnabels eine rötliche Farbe annimmt. Ehrlich gesagt, macht es dir gar nichts aus, dass er dir auf dein Hinterteil geguckt hat. Eigentlich fühlst du dich sogar geschmeichelt.

Nun habt ihr den Durchgang passiert. Ihr steht in der Haupthalle. So forsch, wie du nun Mal bist, zeigst du keine Scheu und bewegst dich sofort auf die Kante zu. Den Aufwind bemerkst du natürlich sofort. Kalter Wind strömt dir ins Gesicht und spielt mit deinen geflochtenen Haaren, als du dir ansiehst, was sich unten befindet. Dort siehst du zwei Ausgänge.

»Lass mich dich nochmal daran erinnern, dass du auf dem Titan nichts anzufassen hast,« vernimmst du die unnötige Mahnung von Revali.

Du wendest dich dem Orni zu und schaust ihn skeptisch an, denn ihm muss doch klar sein, dass du als Forscherin auch Hand anlegen musst. »Aber ich wollte eine Karte von Vah Medoh erstellen. Dazu müsste ich...«

Plötzlich verändern sich Revalis Gesichtszüge zu einem vergnügten Ausdruck. »Wenn du mich um Erlaubnis bittest, ist es in Ordnung.«

Deine Reaktion: Du klatschst dir ans Hirn. »Ob bitte! Echt jetzt?«, hörst du dich selbst jammern, weil du allmählich genug davon hast, dass Revali sich so aufplustert und den Boss markiert.

»Ich bin der Herr des Titanen, also wirst du nicht darum herumkommen, um meine Zustimmung zu bitten,« erwidert er dir in aller Dreistigkeit.

Einen Moment lang weißt du nicht so recht, was du Revali darauf kontern sollst, doch da du ziemlich viel Fantasie hast und du nicht auf den Mund gefallen bist, fällt dir gleich etwas Witziges ein. »Also gut...«, meinst du dann und verbeugst dich übertrieben vor dem arroganten Orni. »Dann bitte ich Euch feierlichst darum, Master Revali, mich zu den Kontrollsiegeln zu begleiten und mir die Erlaubnis zu erteilen, meinen schäbigen Shiekah-Stein in das erhabene...«

Du würdest ihn noch so gern weiter auf den Flügel nehmen, doch da blähen sich schon Revalis Federn auf und er sieht dich ganz irritiert an.

»Jetzt trägst du aber zu dick auf,« krächzt er empört. »Verschone mich damit und lass uns gehen!«

Kichernd folgst du Revali, als er dich durch den Titanen führt. Mit wahrlicher Begeisterung erkundest du unter der Aufsicht des Recken jeden Winkel des Titanen. Revali zeigt dir alle Kontrollsiegel auf dem Titan und jedes Mal, bevor du den Shiekah-Stein auf die Einsenkungen legst, fragst du Revali grinsend mit einem verspielten Augenklimpern um Erlaubnis. Jedes Mal verdreht der Orni daraufhin die Augen und lässt dich wissen, wie nervig er dich findet.

Doch obwohl sich Revali genervt gibt, genießt du den Rundgang durch Medoh. Schon bald hast du deine Karte vervollständigt und machst dich daran, Daten über den Titanen zu sammeln. Fleißig tippst du auf den Bildschirm deines Shiekah-Steines herum und speicherst alles ein, was dir auffällt. Zum Beispiel hast du erkannt, dass das Metall des Titanen mindestens 1000 Jahre alt sein muss und die Stabilität härter und widerstandsfähiger ist, als jedes Metall zu dieser Zeit.

Irgendwann begebt ihr euch dann zum Deck hinauf und der wird sofort zu deinem Lieblingsplatz auf Medoh. Mit schimmernden Augen marschierst du zwischen die Säulen, während dich Revali zum Zentrum des Titanen führt.

»Das ist die Steuereinheit des Titanen,« verkündet Revali stolz.

Respektvoll trittst du näher. Ein elektrisierendes Gefühl kribbelt auf deiner Haut, als du das sanfte Blau der Steuereinheit pulsieren siehst. Revali sieht dir dabei zu, wie du Medoh Herz staunend umkreist. Weil du deine ganze Aufmerksamkeit auf das herzförmige Zentrum legst, entgeht dir, dass Revali deine faszinierte Gestalt still anhimmelt.

Ohne deinen Blick von der Steuereinheit abzuwenden, hebst du den Shiekah-Stein in die Höhe. Du lässt die Tafel scannen. Irgendwann gibt das Gerät ein piepsendes Geräusch von sich und hat Medohs Herz erkannt. Das Programm fügt das Zentrum zur Karte hinzu und lädt weitere Daten auf den Stein. Zufrieden senkst du die Tafel wieder.

»Hast du alles, was du wolltest?«, fragt dich Revali, als er plötzlich neben dir steht.

Du bist überrascht, denn du hast gar nicht bemerkt, dass sich der Orni dir genähert hat.

»Fürs Erste...«, flüsterst du mit den Achseln zuckend.

»Sag mir...« Dir fällt auf, dass sich Revali plötzlich irgendwie nervös verhält. Er scheint wohl nicht zu wissen, wie er seine nächste Frage passend formulieren soll und kratzt sogar seltsamer Weise am Metall. »Wie lange wirst du mit der Erforschung Medohs beschäftigt sein.«

»Die Antwort wird dir bestimmt nicht gefallen, aber wahrscheinlich wird die Auswertung der Daten mich Wochen beschäftigen.«

Es wundert dich, als Revali gar nicht frustriert aussieht. Ehrlich gesagt meinst du sogar, ein erfreutes Funkeln in seinen Augen zu sehen. »Du wirst mich also noch Wochen belästigen?«, sagt er, obwohl du dir sicher bist, dass er sich von dir gar nicht so belästigt fühlt.

»Wir beide werden uns schon zusammenraufen, denke ich,« antwortest du ihm und begegnest ihm mit einem süßen Lächeln.

Da sieht Revali dich strafend an und betont: »Nicht, wenn du wieder zu spät kommst.«

Da legst du eine Hand auf dein Herz und versicherst Revali, dass das nicht mehr vorkommen wird. Und auch wenn es nicht so rüberkommt, du meinst es ernst. »Ich verspreche dir, ich werde ab jetzt pünktlich sein.«

»In Ordnung!«

Revali dreht sich schon um, da gehst du einen Schritt auf ihn zu und machst mit einer winkenden Hand auf dich aufmerksam, denn du bist längst noch nicht fertig mit dem Recken und deiner Forschung. »Meinst du, du hättest noch den Nerv mir ein paar Fragen zu beantworten?«

Sofort erhältst du Revalis Aufmerksamkeit. »Was für Fragen?«

»Du bist der Recke des Titanen. Wenn mir jemand Auskunft über Vah Medoh bieten kann, dann jawohl du. Außerdem...« Leicht schüchtern senkst du den Blick, denn du willst Revali davon überzeugen, dass er auch etwas selbst von sich preisgibt. »... ist es auch Teil meiner Recherche ein paar Dinge über dich zu erfahren.«

»Über mich? Hmmm...« Du kannst sehen, wie Revalis Schnabelwinkel vergnügt nach oben wandern. »Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das diese Art von Recherche von persönlichem Interesse rührt.«

Augenblicklich spürst du, wie dir die Röte ins Gesicht steigt. Dass du fasziniert von dem Orni bist, weißt du ja, aber du bist der Meinung, dass der Orni das nicht unbedingt erfahren muss, du befürchtest, dass sich sein Ego ansonsten nur noch mehr aufplustern wird. »Mir war klar, dass du das glauben wirst. Also... Ja oder Nein?«

»Nun...« Revali fasst sich an die Unterseite seines Schnabels und blickt überlegen auf dich hinab. »Ich bin noch nie um ein Interview gebeten worden. Also... Was willst du wissen?«

Eigentlich sollte es dich ja nicht überraschen, dass Revali einwilligt, schließlich liebt er es, im Mittelpunkt zu stehen. Aber irgendwie bist du doch verwundert, dass der Recke so schnell einwilligt, verwundert, aber auch sehr erfreut. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro