✽Twenty Seven✽
Yoongi
„Was hast du da gemacht?"
Entsetzt reiße ich meine Augen auf und starre Hoseok an, der fast schon wütend auf meinen Arm blickt. Seine rechte Hand hält mein Handgelenk fest umklammert, die Linke hat er auf meiner Hüfte liegen, so als hätte er Angst, dass ich ihm weglaufe.
„N-Nichts," antworte ich ihm stotternd, aber ich merke selber, wie unüberzeugend ich klinge. Auch Hoseok zieht nur eine Augenbraue hoch, ehe er endlich seinen Blick hebt und mir in die Augen sieht.
Sofort überkommt mich ein Schauer vor Schrecken. Hoseoks Blick ist dunkel, er wirkt wütend, verletzt und enttäuscht.
Doch als er endlich den Mund öffnet um etwas zu sagen, klingt er einfach nur besorgt.
„Was ist wirklich passiert? Sprich mit mir, Yoongi. Bitte."
Er sieht mich eindringlich an, der Griff um mein Handgelenk wird leichter, dafür der an meiner Hüfte fester. Das er seine Hand auf meiner nackten Haut liegen hat, da ich mein Shirt ja nicht mehr trage, scheint gerade keinem von uns wirklich aufzufallen.
„Es ist alles g-gut," bringe ich hervor, aber merke im selben Moment, wie meine Lippen anfangen zu beben.
Oh nein, ich werde jetzt nicht weinen. Nicht vor Hoseok. Ich darf keine Schwäche zeigen und erst recht darf Hoseok nicht erfahren, warum ich überhaupt die Verletzungen habe.
Niemals soll er wissen, dass ich von seinen beiden besten Freunden in der Schule so sehr fertig gemacht werde, dass ich an mir selber zweifele. Es würde nur Ärger bringen und Hoseok müsste sich zwischen den beiden und mir entscheiden. Das würde ich nicht wollen.
„Yoongi, ich mache mir Sorgen. Du bist total dünn, du hast Verletzungen am Arm und ganz ehrlich? Du siehst total fertig aus. Ich will doch nur, dass es dir gut geht und ich dir irgendwie helfen kann. Auch wenn ich weiß, dass ich das niemals können werde."
Hoseok wirkt beinahe schon verzweifelt, als er auch seine andere Hand auf meine Hüfte legt und mich näher an ihn zieht. Unsere nackten Oberkörper berühren sich und ich ziehe stark die Luft ein, ehe mich eine Gänsehaut überkommt.
„D-Du musst mir nicht helfen. Es ist nichts," wispere ich nur leise und merke dabei, wie meine Augen anfangen zu brennen. Hoseok ist natürlich auch klar, dass ich Lüge und anstatt etwas zu sagen, beginnt er nur mit seinen Daumen kleine Kreise an meiner Hüfte zu malen.
Eine Weile sagt keiner von uns beiden etwas, ich beiße mir nur auf die Lippe, damit ich nichts sage. Und Hoseok ist einfach für mich da. Und damit hilft er mir gerade mehr, als mit tausend liebevollen Worten.
„Ich kann es dir nicht sagen," beiche ich schließlich, da ich es nicht mehr aushalte. Auf einmal fühle ich mich so erdrückt, so klein und unwichtig und Hoseoks Arme fühlen sich auf einmal so stark und perfekt an. Wie mein Zuhause.
„Musst du auch nicht. Aber lass mich bitte trotzdem für dich da sein. Verschließ dich nicht noch mehr," bittet Hoseok jetzt leise und die ersten Tränen lösen sich aus meinen Augenwinkeln und Rinnen meine Wange hinunter.
„O-Okay," wimmere ich und auf Hoseoks Lippen schleicht sich ein liebevolles, aber trauriges Lächeln. Er sieht auf mich hinunter und sein Blick hat etwas so intensives, dass ich das Gefühl habe, er würde bis in mein Innerstes schauen. Als würde er meine Seele erkunden und sofort wissen, was mit mir los ist.
„Ich habe schon einmal jemanden auf diese Art und Weise verloren. Ich will dich nicht auch noch verlieren."
Seine Stimme ist rau und er zieht mich noch stärker an sich. Ich habe mittlerweile wirklich begonnen zu weinen und höre gar nicht mehr damit auf, sodass ich mich letztlich einfach an Hoseok lehne und mich an ihm festhalte.
„Warum solltest du mich nicht verlieren wollen?," schniefe ich gegen seine Schulter und er Brünette haucht mir einen Kuss auf die nackte Schulter, sodass es an der Stelle zu kribbeln beginnt.
„Weil ich dich mag," raunt er schließlich.
Kurz ist es still zwischen uns, ich versuche mich zu beruhigen und beiße mir auf die Unterlippe.
„Ich mag dich auch."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro