✽Thirty Five✽
Yoongi
„Wer zum Teufel schickt dir so etwas?"
Hoseok knurrt fast, reißt mir mein Handy aus der Hand und blickt wütend auf das Display. Ich hab das Gefühl, dass er am liebsten auf der Stelle den Verantwortlichen für die SMS schlagen würde.
„Keine Ahnung," wispere ich und habe auf einmal einen dicken Klumpen im Magen.
Eigentlich habe ich schon eine Ahnung, aber ich werde sie Hoseok sicherlich nicht sagen.
Ich werde keine Freundschaften zerstören und ausserdem will ich nicht, dass Hobi sieht, wie lange ich schon gemobbt werde.
„Das ist eine fucking Morddrohung! Und lüg mich nicht an!"
Hoseoks dunkler Blick trifft mich und ich zucke erschrocken zusammen. So wütend habe ich ihn noch nie erlebt und er macht mir gerade verdammt Angst.
Das scheint Hobi jetzt auch zu erkennen, denn sein Blick wird sofort weicher und er sieht mich liebevoll an.
„Tut mir leid, Kleiner. Aber bei solchen Sachen kann ich einfach nicht mehr klar denken."
Er packt mich an der Hüfte und zieht mich auf seinen Schoß, ehe er seine Arme um meinen Bauch wickelt und mich somit fest an sich drückt. Ich fühle mich augenblicklich beschützt und mir wird ganz warm, während der Klumpen in meinem Magen langsam Kleiner wird. Ich bin nicht alleine.
„Am liebsten würde ich dich nie wieder loslassen und dich vor Allem Bösen beschützen. Aber leider muss ich dich loslassen, um dieses Arschloch zu finden und ihm richtig die Fresse zu polieren."
Hoseoks Stimme bebt und ich spüre, wie schnell sein Herz schlägt.
„Es...Es ist schon okay," versuche ich ihn zu beruhigen. Er schnaubt jedoch bloß.
„Nichts daran ist okay! Denkst du, es wäre in Ordnung, wenn man solche Nachricht erhält?"
Natürlich ist es nicht in Ordnung, aber für so jemanden wie mich kommt es nicht gerade überraschend. Nur das sage ich Hobi natürlich nicht.
Doch er scheint es auch so zu verstehen. Seufzend legt er seinen Kopf auf meiner Schulter ab und ein Kribbeln durchfährt meinen Körper.
„Yoongi...," meint er leise und die Art wie er meinen Namen ausspricht, lässt mich schlucken.
„Bitte sei ehrlich. Wirst du...," er zögert und kann es scheinbar nicht einmal richtig aussprechen.
„Wirst du gemobbt? Also so richtig?" Seine Stimme klingt verzweifelt und gleichzeitig hoffnungsvoll, so als würde er sich wünschen, ich würde nein sagen.
Ich schweige nur und starre auf Hoseoks Hände, die immer noch um meinen Bauch liegen. Egal, was ich jetzt sage, es würde schlimm sein. Aber er hat mich gebeten ehrlich zu sein - und als sein fester Freund sollte ich doch auch ehrlich zu ihm sein, oder nicht?
„Ja," flüstere ich kaum hörbar. „Ja, werde ich. Ich bin...ich bin Fatty."
Hoseok ist still, ehe er mich ganz langsam loslässt. Heiße Tränen schießen mir in die Augen, aber ich blinzele verzweifelt, um sie zurück zu halten. Gerade bin ich dankbar, dass ich mit dem Rücken zu Hobi auf seinem Schoß sitze und ich so nicht sehen muss, wie er gerade schaut.
„Meinst du der Fatty, von deiner Schule?"
Hoseok klingt betroffen und ich fange an zu zittern. Es scheint so, als würde er mich, oder zumindest Fatty, kennen und es gibt eigentlich nur zwei Leute, die ihm das erzählt haben können. Jungkook und Jimin.
„J-Ja," bestätige ich schließlich krächzend und schluchze schließlich doch noch. Die Tränen kann ich nicht mehr zurückhalten und ich fühle mich gerade so elend, dass ich gar nicht weiß, warum ich überhaupt noch existiere.
„Solche Arschlöcher!," höre ich Hoseok auf einmal heftig hinter mir rufen und ich erschrecke mich, im nächsten Moment werde ich aber schon von Hoseok geschubst. Ehe ich reagieren kann, liegt der Brünette über mir und sieht mich intensiv an.
„Egal was solche Wichser sagen - du bist nicht fett. Du bist wunderschön. Du bist perfekt. Und ich liebe dich."
Er drückt mich mit seinem ganzen Gewicht in die Matratze und ich sehe ihn atemlos an. Hoseoks Lippen legen sich fast schon aggressiv meine und ich erwidere diesen Kuss sofort. Er spendet mir Trost und gibt mir Halt, während ich mich verzweifelt an den Schultern meines Freundes festhalte.
Als er sich von mir löst, ist Hoseok noch genauso wütend wie vorher, aber ich weiß, dass diese Wut nicht mir gilt und ich keine Angst vor ihm zu haben brauche. Hoseok will mich nur beschützen und ich kann mich auf ihn verlassen. Ich kann ihm vertrauen.
„Ich werde dir helfen. Gemeinsam kriegen wir dich aus dieser ganzen Scheisse raus," verspricht er mir atemlos.
„Und dann mache ich diese Arschlöcher fertig."
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