Zu kleine Jacke
Sie war wirklich in Area 51. Sie war wirklich- Die Forschungsstation war Area 51. Er hatte dem Standort nicht ganz glauben wollen! Aber scheinbar war es wahr. „Morgen ist Sonntag, heißt ich werde morgen noch waschen und dann übermorgen in die Arbeit gehen. Wünsch mir Glück dass ich nicht gefeuert werde!" Mit diesen Worten steht Lizzy auf, sowohl Baskerville, Walter als auch Hans folgen ihr zur Theke an der sie ihr Getränk bezahlt. „Also können wir erst wieder nächstes Wochenende mit dir rechnen?" Lizzy schmunzelt und zuckt mit den Schultern. „Wir werden sehen ob ich nicht unter der Woche auch noch einen Shot brauche, glaub mir ist als Krankenschwester nicht ungewöhnlich. Aber-" „Sie werden unter der Woche nichts trinken." Die junge Frau sieht zu Walter und zieht ihre Augenbrauen hoch. „Versuch mich davon abzuhalten." Keine Antwort, da er das einfach nicht kann. Baskerville fängt an zu lachen und Hans sieht vorwurfsvoll auf sie hinunter. „Ich versuche es nicht, okay? Aber ich kann nichts versprechen!" Er hebt sein Handy hoch, wenn was ist dann soll sie einfach schreiben. „Aber ich kann dich nicht jeden Tag anschreiben dass du vorbeikommen sollst." Also eigentlich sollte ihr bewusst sein wie egal ihm das ist. Mehr als ein genervt tiefes ein- und ausatmen bekommt sie aber nicht zu hören. Baskerville und Walter sehen sich kurz an, ehe der Höllenhund zu ihr geht und sich neben sie setzt. Ein leichtes Stupsen mit seiner Nase lässt sie zu ihm blicken. „Hm?" Walter schaltet sich ein, Baskerville mag es überhaupt nicht in dieser Dimension zu reden. „Wir werden wieder zurückkehren, das ist es was er sagen möchte." Eh? „Aber wolltet ihr mich nicht-" Bevor sie den Satz beenden kann, verschwinden die beiden im Schatten der Theke und hinterlassen sie ein wenig überrascht. „-nach Hause bringen...", beendet sie den Satz leise und seufzt. „Gut, dann eben allein." Hoffentlich funktioniert es noch! „Okay, wir sehen uns irgendwann, bis bald!" Lizzy hebt lächelnd ihre Hand und geht nach draußen, merkt aber schnell das Hans ihr folgt. Vor der Bar bleibt sie also noch stehen und sieht zu ihm hoch. „Bringst du mich nach Hause?" Ein stummes Nicken. Ja, irgendwie ist sie erleichtert dass sie nicht allein nach Hause muss, denn die Gassen hier sind ziemlich gefährlich und sie hatte das letzte Mal bei der Frau auch nur Glück gehabt weil sie schlecht gelaunt war. „Danke, Hans." Ein leises Brummen ist zu hören, ein Nicken ist zu sehen und beide gehen durch die Gassen. „Ich... hab irgendwie immer noch Angst. Wegen dem in der Bar. Ich glaube ich habe wieder die größte Scheiße verzapft die es gibt!" Die roten Augen gehen zu ihr runter, ehe er sich ihre Hand nimmt und den Kopf schüttelt. „Es war... gut." Ihre Mundwinkel gehen hoch und sie drückt leicht die Hand des Werwolfs. „Hey... da fängt einer ja noch an zu reden." Die schnalzende Zunge lässt sie noch mehr Grinsen, aber sie ist wenigstens ein wenig beruhigt. „Ich werde erst einmal akzeptiert, den Respekt werde ich mir noch erarbeiten dürfen. Aber... ich krieg das irgendwie hin." Daran hat Hans überhaupt keine Zweifel, allein wenn man daran denkt was sie bis jetzt schon alles geschafft hat. Hm, sie hat doch gesagt dass sie morgen noch frei hat... Kurz sieht er sich um und bleibt dann stehen. „Hans? Was ist-" Sie lässt seine Hand los als er sich wandelt und sie dazu auffordert auf seinen Rücken zu steigen. Erst ist sie extrem unsicher! Aber er wird schon nichts komisches vorhaben, also warum nicht. Hoffentlich weiß er aber noch dass sie müde ist und keine große Action mehr ablaufen wird. Hans wartet bis sie ihren Platz gefunden hat und läuft dann los. Durch die einsamsten Gassen die er kennt und aus der Stadt hinaus. Wo bringt er sie nur hin? Was hat er vor? Sie krallt sich in sein Fell ein, als er auf den Wald zuläuft. Wald am Tag? Schon schwierig genug. Aber der Wald in der Nacht? Der Werwolf merkt ihre Angst und stoppt erneut vor dem Wald. „Ich- Ich weiß nicht was du vorhast... aber können wir bitte nicht im dunklen durch den Wald?" Das geht einfach nicht. Nicht für sie zumindest. Lizzy liegt schon fast auf ihm drauf, um ja den Wald nicht sehen zu können und ihr Gesicht in dem weißen Fell vergraben zu können. Hans hingegen versteht es einerseits, es ist damals ebenfalls in der Dunkelheit passiert! Andererseits aber ist es der gleiche Wald in den er sie schon am Tag gebracht hat, was wäre daran so schlimm? Außerdem ist er doch dabei! Doch er merkt dass sie viel zu viel Angst hat und so wendet er sich ab und dreht dem Wald den Rücken zu. Besorgt trabt er weg und achtet auf ihre Körperhaltung, alles was er von ihr mitbekommt. Nur langsam und nur mit wachsender Entfernung kann sie sich entspannen. Da werden sie noch dran arbeiten müssen.
Es ist abgelegen, man hat eine ziemlich gute Übersicht über die hell erleuchtete Stadt und es ist kein Wald in der Nähe, nur ein paar vereinzelte Bäume oder Sträucher. Lizzy steigt ab und weiß nicht so wirklich wieso Hans sie hergebracht hat. Aber die sternklare Nacht oben und die erleuchtete Stadt unten sind wunderschöne Gegensätze. Der Werwolf wandelt sich zurück und legt ihr eine Hand auf die Schulter, sie sollte einfach nur abschalten und runterkommen. Die junge Frau dreht ihren Kopf, starrt für einen Moment und sieht dann wieder nach vorn. Sie kann nicht viel sehen, aber Umrisse sind klar und deutlich zu erkennen und sie weiß dass er nackt ist. Mal wieder. „Ist dir nicht kalt? Mensch, ich hätte mir schon längst alles abgefroren! Hier, nimm wenigstens die Jacke! Auch- Auch wenn sie nicht passt." Sie zieht sich die eigene Jacke aus die sie angezogen hatte um sich warmzuhalten und gibt sie ihm, sieht ihm aber nur in das schemenhaft erkennbare Gesicht welches durch die Lichter der Stadt erkennbar ist. Der weißhaarige sieht auf die kleine Jacke hinunter, dann zu ihr und setzt sich einfach so auf das kalte und nasse Gras. „Du wirst doch noch krank! Nimm die Jacke wenigstens als Unterlage!" Lizzy kann es nicht mitansehen wie er seine Gesundheit einfach so wegschmeißt! Bei ihr selbst wäre es etwas anderes, aber wehe es geht um andere. Brummend folgt er ihrem Befehl und setzt sich auf die Jacke drauf. Erleichtert seufzt die junge Frau und geht neben ihm in die Hocke, sie selbst hat an sich nichts mehr zum hinsetzen. So ganz warm ist ihr auch nicht mehr, aber bei Hans ist es schlimmer also sollte sie nicht meckern. „Ist es mit Fell nicht angenehmer? Wärmer und so? Ich friere mir hier ohne Jacke schon den Arsch ab und ich habe noch ein Shirt und auch ne Hose an. Wie kannst du- Ah!" Als der Werwolf gehört hat dass ihr kalt ist, hat er nur kurz überlegt und sie dann zu sich auf den Schoß gezogen. Die Arme legt er um sie herum und nimmt ihre Hände in seine, sodass sie auch nicht auskühlen, obwohl sie schon ein wenig kälter sind als sie eigentlich sein sollten. „H-Hans! Das ist- Es ist- Junge!" Sie spürt Dinge unter sich die sie wahrscheinlich nicht spüren sollte und auch wenn es langsam warm wird, sie weiß nicht was sie denken soll. Seine Haut liegt auf ihrer, Gänsehaut breitet sich auf ihrem gesamten Körper aus und für den Bruchteil einer Sekunde setzt ihr Atem aus als sie seinen warmen Atem an ihrem Hals hat. „Ist dir nicht kalt?" Sie versucht alles andere zu ignorieren, um mögliche peinliche Situationen von vornherein zu verhindern. Ein verneinendes Brummen und um sicherzustellen dass ihre Hände auch wirklich warm bleiben, legt er sie auf die Innenseiten seiner Oberschenkel und seine Hände auf ihre drauf. Das sind die wärmsten Stellen die ihm persönlich spontan einfallen und die besten an die auch sie herankommt. Ein hohes: „Hans...?!", ist zu hören, ehe Lizzy ihren Kopf leicht dreht und er ihren unsicheren Blick bemerkt. Der Werwolf lächelt aber nur leicht und legt seinen Kopf an ihren. „Alles gut.", murmelt er und schließt die Augen. „Dir ist kalt." Das ist das meiste was er in den letzten Jahren gesprochen hat und das weiß nur sie. „Aber ist das nicht für dich unangenehm? Ich meine... Meine Hände sind kalt und- und sehr nah an privaten Arealen. Ist-" „Alles gut, du bist kein Problem." Felicitas will noch etwas erwidern, aber diskutieren bringt bei ihm eh nichts und sie merkt die positiven Auswirkungen der Wärme auf ihre Hände. Auch wenn es schwierige Stellen sind an denen sie liegen. „Danke." Zögerlich lehnt sie sich nach hinten und sieht nach vorn über die Stadt. Langsam kann sie sich entspannen und auch Hans tut es. Ihre Gedanken schweifen zu anderen Dingen ab, wie zum Beispiel dem Vorhaben einige Rassen zu retten. Wie das wohl ausgehen wird? Sie hat nicht viel, kann noch weniger und wenn ihr die Arbeit gekündigt wird hätte sie nicht genug Geld um sich um verschiedene Reisen zu kümmern die sie machen müsste um die Wesen zu finden. Aber sie braucht auch die Zeit, die ihre Arbeit einfach nicht bieten würde. Sie bräuchte mehr Zeit, aber auch mehr Geld um das alles zu bewerkstelligen, sie hat sich eindeutig übernommen! Die anderen werden sicherlich enttäuscht sein was das angeht. Leicht zuckt Hans zusammen als er spürt wie sie plötzlich anfängt mit ihrem Daumen über die dann doch leicht empfindliche Haut zu streichen. Irritiert sieht er sie so gut es geht an, doch ihr Blick ist leer und geht in die Ferne. Sie scheint in Gedanken versunken zu sein und es unbewusst zu machen. Na gut, dann lässt er es mal durchgehen. Er hebt seinen Kopf und sieht selbst über die Stadt, wie das wohl noch alles weitergehen wird? Sie hat Chaos in sein Leben gebracht, aber er hat gemerkt dass er dieses Chaos braucht. Dass er sie braucht.
Nach dem Aufwachen ist Lizzy erst einmal komplett irritiert und es braucht ein paar Sekunden bis sie wieder weiß was passiert ist und die Realität ihr mit einer Makrele ins Gesicht schlägt. Hans und sie waren gestern noch bis spät in der Nacht auf diesem Aussichtspunkt und er hat sie irgendwann zurückgebracht weil sie für ein paar Minuten in seinen Armen eingeschlafen ist. Es war nicht einfach den Leuten in ihrem Wohnkomplex aus dem Weg zu gehen, denn er ist nicht zurück gegangen um sich noch einmal anzuziehen. Er ist splitterfasernackt mit ihr hochgegangen. Und er wird in Zukunft ein wenig Kleidung bei ihr lagern, um im Notfall etwas zum Anziehen zu haben, das haben sie gestern auch noch ausgemacht. Außerdem musste sie sich zusammenreißen ihm nicht auf den Hintern zu klatschen als er wieder aus der Tür gegangen ist, es sah sehr einladend aus. Aber nun hat sie ein anderes Problem. Naomi. Sie Vollidiot hat gestern den Standort nicht an den Pater geschickt, sondern an sie und natürlich ist jetzt die Frage aufgetaucht was sie in Area 51 macht und wieso sie nicht auf Kur ist, wie eigentlich besprochen! „Nicht so früh..." Es ist kurz nach eins am Nachmittag, aber Felicitas ist gerade erst aufgewacht und somit noch nicht ganz so wirklich aufnahmefähig. Gähnend steht sie aus dem Bett auf, macht die Kaffeemaschine an die natürlich erst einen Reinigungslauf braucht und macht sich dann einen Kaffee. Nach ein paar Schlucken dürfte ihr Hirn wach genug sein und sie macht eine Sprachnachricht. „Hey, morgen Mimi..." Ein Gähnen unterbricht sie und sie brummt leise. „Ich war in Arizona in dieser beschissenen Kur... gut, ganz beschissen war sie nicht, ich fühle mich um einiges besser! Aber wenn ich schon einmal in der USA bin und in der Nähe von Area 51, dann wollte ich da mal hin und-" Sie lacht müde und muss wieder gähnen. „-du wolltest ja eh mal dahin also wollte ich dich ein wenig eifersüchtig machen, kein Grund zur Sorge. Aber es ist wirklich enttäuschend, wir haben nichts gesehen. War so eine Bustour und Area 51 war ein kleiner Teil davon." Damit schickt sie die Nachricht ab und macht sich selbst ein wenig Frühstück. Mal sehen ob sie es ihr abkauft, sie denkt nicht. Ein paar Stunden später antwortet Naomi auch schon mit der Frage: ‚Und wo sind die Fotos? Und warum nur der Standort ohne irgendeinen Text? Und wieso sieht es aus als wärst du IN Area 51?'. Jaja, man kann sagen was man will! Aber den Deutschen fällt sowas irgendwie auf. ‚Glaubst du mir wenn ich sage dass ich drinnen war?', daraufhin schreibt ihre beste Freundin kurz, stoppt, tippt weiter und schon kommt die Nachricht. ‚Dir traue ich alles zu, aber wo sind die Fotos wenn du drin warst?! Du machst das sicherlich nicht ohne Fotos! Ich bin enttäuscht! Q.Q'. Irgendwie muss Lizzy lachen und sie schüttelt den Kopf, während sie einen weiteren Schluck ihres Billigkaffees trinkt. Sie ist echt mit dem Kaffee der anderen Standorte verwöhnt gewesen! ‚Ich hatte genug Probleme nicht erwischt zu werden, was meinst du wie schwierig es ist da auch nur ein Buch reinzuschmuggeln! :(' Stille, Stille, Stille, dann beginnt sie zu tippen und die junge Frau wartet. Lügen tut sie nicht! Sie kann doch nichts dafür wenn man ihr nicht glaubt. ‚Jaja, verarsch mich noch du blöde Kuh! Aber freut mich dass es dir besser geht :3'. Und schon ist das Thema wieder abgeschrieben. Lizzy hat nicht gelogen, also muss sie sich auch nicht schuldig fühlen wenn es sein sollte. Sie schreiben noch ein wenig hin und her, bis Lizzy von sich gibt dass sie noch die Wäsche machen müsste. Eineinhalb Wochen hat sie mit einigen gleichen Dingen rumlaufen müssen weil sie auch nicht auf die Idee gekommen ist irgendwie einen Waschsalon aufzusuchen. Aber wo wäre der nächste?! Irgendwo hunderte Meilen entfernt und das wollte sie der Person nicht antun die mitmüsste und sie hatte selbst auch keine Lust. Deo musste ausreichen, ein Wunder dass Alucard keinen dummen Kommentar deswegen- Moment, das wird der Grund gewesen sein wieso sie duschen sollte. Gut, Punkt für ihn weil er das wirklich elegant rübergebracht hat. Hey, Alu! Danke für gestern! Der Urvampir blickt von seinem Opfer auf welches er getötet hat und schmunzelt. Kein Problem, Missy! Aber sag mal... was ist da gestern noch so abgegangen? Die Gefühle waren scheiße speziell. Lizzy presst die Lippen aufeinander, sollte sie ihm das wirklich sagen? Naja, was soll ich sonst fühlen wenn ein gutaussehender Kerl nackt vor mir steht? Alucard stoppt in der Bewegung den Leichnam mit dem Fuß vom Dach zu rollen und runzelt die Stirn. Ich wüsste nicht dass ich gestern nackt bei dir gewesen wäre, aber schön zu wissen was du dir vorstellst! Die Augen werden verdreht und sie seufzt sogar gedanklich. Ich habe nicht einmal eine Ahnung wie du nackt aussiehst, also kann ich nicht sagen wie ich darüber denken würde. Sollen wir das ändern? Alucard, du kannst gern nackt vor mir stehen, aber da wird nichts passieren. Spielverderberin... Realistin! Meh...
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