Man kann sich in den folgenden Wochen ein wenig besser zusammenraufen und auch bekommt sie das mit was sie eigentlich wissen wollte. Alucards und Hans Vergangenheit, Namen und so weiter und so weiter. War heftig das alles zu erfahren, aber sie versteht nun das ein oder andere Ding oder Verhaltensweise um einiges besser. Aber sie verstehen sich gut und selbst als der Pater zu Besuch kommt, der nun zu seinem Glück eine eigene Unterkunft hat, ist ihre Wohnung wirklich neutrales Territorium. „Ich bin jedes Mal überrascht wie ruhig der Kerl sein kann wenn man ihn in die Schranken weist.", gibt Anderson von sich und streicht ihr über die Haare. Lizzy ist einfach nur still und freut sich extrem dass der Pater wieder da ist und verlässt seine Seite nicht solange er bei ihr ist. „Wenn es zumindest Dinge sind denen ich folgen kann, dann werde ich versuchen es auszuführen. Aber nicht einmal ich kann mich selbst töten aufgrund der Seele von Schrödinger, also sind Eure Wünsche ein wenig außerhalb meiner Reichweite, werter Pater." Der verdreht die Augen und steht dann auf, lässt die junge Frau auf dem Bett sitzen. „Kommst du? Es ist Mittagszeit, ich habe Hunger und ich schulde dir immer noch ein gutes Essen!" Die junge Frau lächelt leicht und schüttelt den Kopf. „Das hast du schon eingelöst, der Vatikan wenn du dich erinnerst." Entgeistert brummt er, streckt ihr aber die Hand aus und wartet. „Dann lade ich dich ein, der Blutsauger muss sicherlich noch etwas tun und wir können uns auf dem Laufenden halten was alles angeht. Wie klingt das?" Lizzy sieht von seiner Hand zu Alucard und lächelt entschuldigend. „Uhm... vielleicht verschieben wir das einfach auf heute Abend?" Der erwidert ihren Blick, wirkt alles andere als begeistert, verdreht aber die Augen und nickt. „Wenn du meinst... aber maul nicht wenn du erst spät pennen kannst!" Der Urvampir stellt sich vor sie und legt seine Lippen auf ihre Stirn, ehe er sich aufrichtet. „Und wehe du sagst etwas was du nicht sollst." Was, zum Beispiel dass du super süß bist die erste Stunde wenn du aufwachst und dass man mit dir alles machen könnte was man will? Alucard starrt sie warnend an, zieht eine Augenbraue hoch. Wehe, Missy. Doch sie grinst ihn unschuldig an und macht ein Herz mit ihren Fingern, ehe er verschwindet. „Und was war das?" Alexander weiß nicht genau was er da jetzt eigentlich gerade gesehen hat und will das lieber klären bevor noch irgendwelche Missverständnisse auftauchen. „Das Glück dass er mich zu gern hat als dass ich wirklich schwere Konsequenzen davontragen würde wenn ich mein Maul aufmache. Oh! Und er renkt mir dann heute Abend ein paar Wirbel ein, hab mich beim letzten Test ein wenig verrenkt und dann das darauffolgende Shooting- War nicht das Beste. Und bei einem Chiropraktiker oder Physiotherapeuten oder so bekomme ich erst in ein paar Wochen einen Termin weil die im Moment ausgebucht sind." Besorgt mustert er sie, kann aber eigentlich keine Anzeichen von Schmerz oder irgendetwas abnormales beobachten als sie aufsteht und zur Garderobe geht um sich Schuhe und Jacke anzuziehen. Es ist kalt geworden, aber der Herbst tut eben seinen Dienst was die Temperaturen angeht. In der Sonne wäre es warm! Wenn sie scheinen würde. „Du siehst nicht so aus als würde dir was fehlen... Nicht dass ich behaupte dass du nichts hast!" Lizzy sieht ihn leicht amüsiert an und nickt, während sie sich die Jacke anzieht. „Ich- Ich bin es gewohnt, sagen wir es so. In der Pflege machst du viel mit, du rennst im schlimmsten Fall 12 oder 24 Stunden rum, musst Patienten lagern, Betten rumschieben, dich verrenken weil die Patienten scheiße liegen, du musst Dinge hochheben die fast dein eigenes Körpergewicht oder mehr haben, musst dich um die Organisation kümmern und so weiter. Irgendwann fängt man an den Schmerz zu ignorieren weil man nicht immer krank sein kann und dann erhöht sich deine Schmerztoleranz bis zu einem gewissen Bereich automatisch." Das kann nicht gesund sein. Das ist sicherlich nicht gesund! Sind alle in der Gesundheitsbranche so? Sind das alle Masochisten? Er hat Bilder im Kopf die er nicht haben will, der Herr soll ihm helfen diese unzüchtigen Dinge wieder aus seinen Gedanken zu bekommen. „Uhm... kommst du?" Lizzy hat die Stirn gerunzelt und wusste nicht was passiert ist, denn plötzlich hat er selbst auf die Seite gestarrt als hätte er einen Geist gesehen und davor schien er tief in Gedanken gewesen zu sein. „Sehr geehrter Herr Vater Nummer zwei? Würden Sie sich bitte wieder in dieser Realität einfinden?" Alexander sieht zu ihr und lächelt entschuldigend, ehe er ihrem Beispiel folgt und sich anzieht um rauszugehen. Ein wenig Abwechslung wird gut tun und auch wenn er irgendwie mit Alucard zu tun haben muss, er ist wenigstens handsam und reißt sich zusammen! Zumindest wenn sie da ist, aber das reicht dem Pater schon ein wenig aus, immerhin kann er eigentlich nicht mehr verlangen.

„Ich habe nichts gegen den Erzbischof, wirklich! Ich meine... ich vermisse sogar ein wenig das Diskutieren mit ihm, bei ihm muss man noch mehr aufpassen als sonst. Aber- Er hat damals so eine Grenze überschritten und auch wenn ich weiß dass du dich darum gekümmert hast, weswegen ich dir wirklich dankbar bin, ich weiß nicht wie unser nächstes Treffen laufen würde. Wäre Mord in Ordnung?" Alexander muss husten und räuspert sich. „Kommt gar nicht in Frage! Du bringst den Erzbischof sicherlich nicht um!" Er kaut noch den Rest und lässt die Gabel sinken. „Hör zu, Lizzy. An sich seid ihr... schon fast Geschwister, in Ordnung? Ihr habt andere Eltern, aber ich habe euch adoptiert und so wie ich Enrico aufgezogen habe, erziehe ich dich auch ein wenig mit. Ein bisschen Gottesfürchtigkeit wird dir nicht schaden, das hat noch nie jemandem geschadet." Sie mag es überhaupt nicht auf die ‚Beziehung' von Maxwell und ihr zu blicken und im Hinterkopf zu haben dass sie adoptierte Geschwister sind. „Ich will ja nicht die Böse sein, aber... die Kreuzzüge? Der Hass weil es andere Religionen gibt? Die Massenvernichtungen weil man nicht an den einen Gott glauben will? Der-" „Ist ja gut! Meine Güte, ist ja gut..." Anderson reibt sich mit der anderen Hand den Nasenrücken und weiß nicht ob das so eine gute Idee mit dem Essen war. Sie haben indisch ausprobiert, nicht so sein Fall wenn er ehrlich sein darf. Aber wenigstens ihr scheint es zu schmecken und so zwingt er sich die Dinge hinunter um wenigstens satt zu werden. Die junge Frau lächelt leicht, nimmt ein wenig Reis mit Curry auf und nickt. „Ich hoffe du weißt dass ich dich weiterhin an deiner Religion zweifeln lassen könnte wenn ich wollen würde und dürfte, oder?" Das ist ihm sehr wohl bewusst, aber das hilft jetzt im Moment nicht dabei eine bessere Laune zu haben. „Aber was ich dich fragen wollte... wann meinst du dürfte ich mal wieder vorbeikommen? Dann gebe ich Erica bescheid dass sie mich in der Zeit nicht einbuchen soll und auch Lindel gebe ich bescheid dass ich erst einmal nicht weitermachen werde." Sie war öfters in Area 51 und hat angefangen sich direkt mit gewissen Wesen auseinanderzusetzen und ihre eigenen Forschungen zu betreiben. Natürlich erst einmal unter Vorbehalt weil sie keine Wissenschaftlerin ist, aber man lässt sie zumindest das tun was sie tun möchte. Das lässt Anderson entspannen und er nickt. „Weißt du... lass uns das Essen beenden, ich rufe direkt bei Ihrer Eminenz an und wir klären das so, wie klingt das?" Felicitas nickt glücklich. „Perfekt." Sie können auch während des Essens über die belanglosesten Dinge reden, doch am Ende zahlt wirklich der Pater und das mit dem größten Vergnügen. „Lizzy, was- Was zur Hölle?!" Anderson geht gerade raus und blickt komplett entgeistert auf das Bild welches sie gerade gemacht hat. „Löschst du das bitte wieder?!" Er kann nicht glauben dass sie einfach so Fotos von ihm macht! Doch die junge Frau sieht zu ihm hoch. „Also wir haben zwei Möglichkeiten. Entweder ich lade das bei Instagram hoch und gebe als Titel ‚Unterwegs mit Papa Nr. 2' an, oder man wird sagen dass wir was miteinander hätten. Sind dir die Leute nicht aufgefallen die Fotos gemacht haben?" Sie hatte noch den ein oder anderen Auftrag und das mit relativ bekannten Firmen. Dadurch hat sich ihre Followeranzahl auch ein wenig gesteigert was vor allem Instagram angeht und auch die Creeps haben sich gemeldet. Weirdes Volk, wenn man das einmal so sagen darf. Über 300.000 Leute allein in den letzten Wochen, das ist der Wahnsinn! Auch wenn es ihr nicht viel bedeutet und sie nichts damit anfangen kann. Aber sie hat herausgefunden dass Instagram eine super Seite ist wenn es darum geht Gerüchten zuvorzukommen. Alex schnalzt entgeistert mit der Zunge und verdreht die Augen. „Dass man aus einem einfachen Essen einfach schon ein Gerücht machen kann nur weil du da irgendwie ein paar Leute hast die dir über das Internet folgen, ugh. Zu meiner Zeit-" „Warst du noch jung und ich musste mir das noch nicht anhören. Also ja?" Der blondhaarige Mann sieht zu ihr runter, sein Blick ein wenig vorwurfsvoll, nickt aber. „Wenn es hilft ein paar Dinge zu verhindern..." Das wird es auf jeden Fall. Während Anderson aber schon einmal sein eigenes Handy rausholt, postet Lizzy das Bild mit dem was sie schon vorher gesagt hat und schreibt auch noch dazu dass sie sich freut ihn endlich wieder einmal zu sehen und dass sie hofft ihn bald einmal besuchen zu können. Die Benachrichtigungen von Instagram hat sie schon abgestellt und steckt das Handy weg, ehe Anderson nickt. „Ja, sie ist gleich neben mir, Moment."

„Papst Pius!" Lizzy fängt sofort das Grinsen an und schließt die Augen als sie seine Stimme hört. „Lizzy, wie geht es Ihnen?" Tja, was soll sie sagen? „Wir waren gerade Essen und- Ich denke dass wir indisch in Zukunft vermeiden sollten." Die grauen Augen gehen zum Pater und sie nickt. „Ist nicht so mein Geschmack." Anderson erwidert den Blick perplex, lächelt dann aber dankbar. Dass sie das einfach auf ihre Kappe nimmt... „Ja, ja, ja, aber so wie ich ihn kenne hat der Pater wieder alles gegessen, stimmts? Wie so ein Staubsauger!" Pius lacht und die junge Frau hebt eine Hand an ihren Mund um sich das Lachen irgendwie sichtbar zu verkneifen. Sie räuspert sich um wieder ernst zu werden und leckt sich über die Lippen. „Aber ich hätte eine andere Frage. Uhm... könnte ich mal wieder vorbeikommen? So... für eine Woche oder so? Theoretisch?" Stille am anderen Ende, ehe ein amüsiertes Schnauben kommt. „Also ich finde es jetzt schon amüsant dass Sie beim ersten Mal spontan vorbeikommen und dann auch noch beim zweiten Mal erst Fragen!" Stumm blinzelt sie ein paar Mal, die Lippen sind aufeinandergepresst. Ist das jetzt gut oder schlecht? War dass das komplette aus für den Vatikan? „Wir haben immer ein Zimmer frei für Sie und wenn der Pater einmal keine Zeit haben sollte, hier gibt es genug Leute mit denen Sie etwas unternehmen könnten." Gut, vielleicht hat sie keinen Platz im Himmel, an den sie so oder so nicht glauben kann. Aber sie hat wohl immer einen Platz im heiligsten aller Heiligtümer! „Das heißt ich könnte Alexander einfach so eine Nachricht schreiben mit ‚Hey, bin in 15 Minuten beim Vatikan' und es wäre in Ordnung?" „Vollkommen." Diesmal lacht die schwarzhaarige und Anderson seufzt, während er den Kopf schüttelt. Was tut er sich eigentlich jedes Mal an? Er wird keinen Tag mehr normal arbeiten können, wenn er immer im Hinterkopf hat dass Lizzy jeden Moment schreiben könnte und er muss alles stehen und liegen lassen. „Aber natürlich wäre es von Vorteil wenn Sie uns vorher schon schreiben könnten, dann können wir auch unserem werten Erzbischof bescheid geben und ihn psychisch darauf vorbereiten dass Sie kommen werden." Das klingt ja schon fast als wäre sie eine Foltermethode für ihn! Moment, wenn das stimmt... Sie muss das in nächster Zeit wirklich einmal überprüfen! „Perfekt! Ich- Wie wäre es in ein paar Tagen? Ich muss noch allen bescheid geben und ein bisschen was regeln, aber ich gebe Alex bescheid wenn ich das Datum weiß!" Breit grinsend sieht sie wieder zum Pater. „Und wehe Ihr vergesst den Sangriaeimer wenn ich ankomme!", gibt sie noch von sich und sieht wie er die grünen Augen verdreht. Dass sie aber auch nicht ein einziges Mal ernsthaft mit ihm reden kann, das ist doch eigentlich schon fast traurig. „Als würde ich so etwas vergessen, für was halten Sie mich?", erwidert Pius gespielt empört, bevor sie das Handy zurückgibt und der Pater sich noch mit ihm unterhalten kann was bestimmte Dinge angeht. Währenddessen checkt sie selbst ein bisschen Tiktok oder auch Instagram, die ersten Likes sind schon da. Wo sie sich noch zuvor über jedes Like gefreut hat, jedes Herz und jeden Kommentar, ist es irgendwie nichts mehr besonderes mehr. Aber es hilft dabei gewisse Gerüchte zu vermeiden und solange es hilft... „Natürlich. Möge der Herr Eure Wege ebnen." Mit diesen Worten legt Anderson auf und steckt das Handy seufzend weg. „Dann wäre das auch geklärt. Willst du noch irgendwo hin?" Für einen Moment denkt sie nach, aber sie braucht theoretisch noch etwas aus der Stadt und nickt. „Hättest du was gegen einen kurzen Shoppingtrip in die Stadt?" Ein Kopfschütteln lässt sie erleichtert lächeln und so gehen sie einfach in die Stadt, dafür braucht man wirklich kein Taxi oder einen Bus. Im Laden angekommen starrt sie die Reihen entgeistert an und greift nach der Box die sie braucht. Aber wäre das nicht besser? Mit zwei verschiedenen Tamponboxen in der Hand steht sie da und vergleicht beides akribisch. Was wäre besser? Welcher Preis wäre angemessener? Schlussendlich entscheidet sie sich für die billigeren und holt auch noch ein paar Kerzen und eine Bettwäsche im Angebot, ehe sie an der Kasse steht und zufrieden ist. „Ich habe dich noch nie eine Kerze anzünden sehen, seit wann?" Lizzy dreht leicht ihren Kopf und sieht dann auf die Duftkerzen. „Die halten gewisse Leute mit feinen Nasen fern wenn ich meine Ruhe haben will." Alucard hasst Vanille abgrundtief und auch wenn Lavendel beruhigen soll, so ist es der Endgegner für die Nase des Werwolfs. „Taktische Kriegsführung.", gibt Anderson von sich und nickt zufrieden mit seinem Kopf. Sie weiß also wie sie ihre Ruhe bekommt, das ist gut zu wissen. Noch besser ist der Fakt, dass Alucard jetzt vielleicht aufgrund eines bestimmten Geruchs schon den Instinkt hat nicht dorthin zu gehen. Konditionierung, wie man so schön sagt! Nur dass es bei ihm keine Glocke ist die läutet, sondern es ist eben ein bestimmter Geruch der ihn auf Abstand hält.