Fasching in Hogwarts (von Pilz)
Die Geschichte spielt zur Zeit der Rumtreiber, also dem Vater von Harry Potter. (Charaktere gehören natürlich JKR)
Zwei Wochen zuvor
„Es ist nicht so einfach wie du denkst!"
War es nie.
„Ach wirklich?", eine hochgezogene Augenbraue und ein ziemlich schlecht verstecktes Grinsen schwangen in den Worten mit.
„Willst du mich verarschen?!"
Die Worte flog lautlos durch den Raum, als ein haltloses Grunzen ertönte.
„Halt den Mund, Moony!"
Ein Kissen flog durch den Schlafsaal der Viertklässler und verfehlte den Angesprochenen bloß um Haaresbreite, welcher mit einem Buch am Kopfende seines eigenen Bettes lehnte. Das Einzige, welches in dem Zimmer an diesem Morgen gemacht worden war.
„Ich bezweifle, dass das", der Sprecher deutete auf die angesprochene Person und das Etwas, was von ihrem Körper hing „bis in zwei Wochen wirklich tragbar sein wird. Du solltest dir etwas anderes ausdenken, Padfoot."
„Auf keinen Fall, das wir großartig und grandios!", mit voller Überzeugung stieß ‚Padfoot' die Faust in die Höhe. „Ihr werdet schon noch sehen wer zuletzt lacht!"
„Ist nicht eigentlich Sinn der Sache, dass wir darüber lachen? Was willst du machen, wenn wir es nicht tun?" Der spitzzüngige Kommentar hinter den Buchseiten heimste ‚Moony' dieses Mal ein präzise platziertes Kissen ein, welches ihm die Seiten seines Buches voll in das dümmlich grinsende Gesicht drückte.
„Verdammt Padfoot, du mieser...!", begann eine von vielen Kissenschlachten im Schlafsaal der Rumtreiber.
Der Tag zuvor
„Habe ich nicht gesagt, dass das eine fabelhafte Idee ist? Ich hoffe sie sind gut auf morgen vorbereitet, Minerva?", klang es am Mittagstisch der Lehrer einen Tag vor der großen Katastrophe. Zumindest konnte niemand Minerva McGonagall davon überzeugen, dass keine eintreten würde, das nicht irgendetwas passieren würde, was mindestens die halbe Schule zerstörte oder drei Tage Unterricht einbüßen würde. Natürlich war sie da auf der Hut.
Die Ideen ihres werten Kollegen hatten schon mehr als einmal zu ziemlichen Schwierigkeiten geführt. Ob nun ernst oder nicht, es sorgte immer für mehr als doppelt so viel Arbeit wie eigentlich nötig gewesen wäre. Und ob es Albus Dumbledore nun nachvollziehen konnte oder nicht, die Freuden der Jugend und des Spaßes waren es manchmal einfach nicht WERT das GANZE WOCHENENDE mit Aufräumarbeiten und EXTRA NACHSITZEN zu verbringen, WAS NATÜRLICH WIEDER IHRER EIGENEN FREIZEIT ENTZOGEN WURDE.
Wenn Dumbledore nun schon diesen Blödsinn veranstalten und damit alle Streiche in der GANZEN VERDAMMTEN SCHULE unterstützen musste, sollte er gefälligst auch die Nachsitzstunden im Klassenraum mit den Schülern verbringen.
Doch tief im Inneren traute McGonagall dem alten Kauz das nicht zu, würde er ihre Blödeleien doch nur noch mehr schüren und mit ihnen vielleicht Weiteres aushecken und darauf konnte sie nun wirklich verzichten. Schließlich dachte auch Dumbledore manchmal einfach nicht nach und ließ sich hinreißen, besonders, wenn es um Spaß und Albernheiten ging.
Sirius, James und besonders Remus würden ihre Wege finden den Schulleiter um das ein um andere Geheimnis der Schule zu bringen, welches ihnen bei ihren Streichen weiterhelfen konnte. Oder sie würden ihn direkt dazu überreden doch einfach in sein Büro zurück zu kehren und sie in Ruhe an ihren Streichen arbeiten zu lassen.
So sehr es sie also schmerzte ihre eigene Zeit dafür zu opfern die Rabauken zu beaufsichtigen, war es doch im besten Sinne aller, wenn sie es tat.
Ihr Blick wanderte bereits zum Tisch ihres Hauses und sie konnte sich das Aufseufzen nicht mehr verkneifen, als Sirius Black ihr auf die Aufmerksamkeit zuwinkte. Ihr schwante nichts Gutes, besonders dann nicht, als James mit einem ungehaltenen Stoß in die Rippen des Schülers, der eventuell noch etwas Verstand in die anderen der Rumtreiber-Bande hätte reden können, diesen auf sie aufmerksam machte. Das Grinsen auf Remus Lupins Gesicht konnte nun wirklich nichts Gutes bedeuten, sondern bloß, dass er dieses Mal einmal mehr von der Partie war und es nichts und niemanden geben würde, der ihren Schabernack aufhalten konnte. Peter Pettigrew hielt es nicht einmal für notwendig hinunterzuschlucken, bevor er mit vollem Mund zu seiner Hauslehrerin grinste und dabei fast das halbe Brötchen wieder verlor.
Nur die Ruhe bewahren und dafür beten, dass die vier nichts zu Extremes geplant hatten. Vielleicht einmal etwas, was nicht die ALLE Bewohner Hogwarts in Unruhe versetzen würde, aus verschiedenen Gründen. Aber ihr war beinahe sofort klar, als sie in die funkelnden Augen ihrer Schüler sah, dass dies wohl Wunschdenken bleiben würde.
Der heißersehnte Tag
„Haben wir auch wirklich Alles?", zischte es bereits vor Sonnenaufgang durch den Jungenschlafsaal, in dem die meisten Bewohner hinter verschlossenen Vorhängen die letzten Vorbereitungen besprachen.
„Wir haben die Kanonen, den Stoff und die Kräuter auch. Verkleidungen sind auch alle soweit fertig und Lärm dürften wir durch das ganze Schloss machen."
„Perfekt, dann schwärmt aus und lasst uns allen einen unvergesslichen Tag bereiten!"
Kurz nach Sonnenaufgang begann in das Schloss bereits Leben einzukehren. Etwas eher als an jedem anderen normalen Tag, doch Dumbledore seid Dank war es ja kein normaler Tag.
Was auch immer sich ihr kauziger alter Schulleiter dabei gedacht hatte eine auf einer Reise aufgeschnappte Tradition mit in die Schule zu bringen, doch einige von den Schülern schienen sich zu freuen. Die Meisten standen dem Ganzen jedoch ziemlich skeptisch gegenüber. Natürlich war es lustig sich zu verkleiden und jemand zu sein, der oder die sie eigentlich nicht waren, doch das hier war etwas Unbekanntes und irgendwie so vollkommen anders, als es zu Halloween war, was ein paar wenige von ihnen immer mal wieder feierten. Zumindest hatten sie davon schon alle gehört.
Als sich schließlich alle zum Frühstück versammelten, welches am heutigen Tag etwas später stattfand und dafür gemeinsam mit allen abgehalten wurde, herrschte wilder Trubel. McGonnagal seufzte an ihrem Platz. Auch ohne die Streiche der Rumtreiber würde ziemliches Chaos herrschen, doch sie wusste, dass sie diese Albernheiten noch zu erwarten hatte.
Eine viertel Stunde nach Neun, also eine viertel Stunde hinein in die Frühstückszeit, schleuderten auf einmal die Tore zur großen Halle auf und hinein strömte eine riesige und undurchsichtige Wolke Konfetti, welche alles und jeden einhüllte, bevor es sich langsam dem Boden näherte.
Die Schüler schrien, manche aus Entzücken, andere vor Schreck und wieder andere aus Empörung, dass ihr Frühstück nun aus bunten Papierschnipseln und ein bisschen Brötchen bestand, von den Getränken ganz zu schweigen. Die meist verhaltenen und schlichten sowie tristen Verkleidungen wandelten sich unter dem bunten Regen.
Da niemand wirklich vertraut mit der Tradition war, hatte niemand wirklich gewusst, was angemessen war und der Einzige, der wirklich stark aufgefallen war, was der Schulleiter. Der musste nicht mal aus sich herausgehen um aufzufallen, das tat er schließlich täglich. Lächelnd blickte er auch als erster auf die verspätet eintreffenden Schüler, welche diese kleine Überraschung mit sich gebracht hatten.
Remus Lupin, James Potter, Sirius Black und Peter Pettigrew fuhren auf kleinen rollenden bunten Wagen durch das Tor, auf denen sie kleine Kanonen befestigt hatten. Mit lautem Gelächter rollten sie zwischen den Haustischen hindurch, geradewegs auf den Lehrertisch zu, vor dem sie nur knapp zum Stehen kamen.
„Guten Morgen Professor", grinste Peter Dumbledore zu, welcher ihm mit einem fast genauso breiten Grinsen und einem Kopfnicken antwortete.
Den anderen Lehrern hatte es glatt die Sprache verschlagen. Sie saßen mit offenen Mündern auf ihren Plätzchen und gafften, wussten nichts zu sagen oder zu tun.
Bis auf eine natürlich.
„POTTER, BLACK, LUPIN, PETTIGREW", hörte man schrill über das Getöse der Schüler, welche schnell ruhig wurden, als McGonnagal von ihrem Platz aufsprang und es fast so aussah, als wollte sie über ihr Frühstück und den Lehrertisch hechten um die vier an ihren Ohren aus dem Saal zu ziehen.
„Ganz ruhig Professor, wir sind ja noch lange nicht fertig und ich bin mir sicher, sie werden es genauso genießen wie alle anderen hier auch", grätschte Remus dazwischen. Todesmutig sollten man anmerken, bei dem Blick, den er daraufhin von seiner Lieblingslehrerin erntete. Doch der Junge zuckte kein Stück.
Mit einem Räuspern lag mit einem Mal die Aufmerksamkeit auf Potter und Black, wie sie gemeinsam neben dem Rednerpult des Direktors standen und man hörte erschrockene Schreie, Kreischen und manches Lachen, welches selbst nach einigen Minuten nicht abebbte.
Zur Feier des Tages hatten die beiden sich für ein Partnerkostüm entschieden, etwas wirklich Außergewöhnliches, was ohne zu Zweifeln aus der Menge stach.
Sie hatten sich für ausgefallene und aufwendige Kleidung entschieden, nicht ganz unähnlich dem Zeug, was die Geister immer trugen. Viel Rüschen, glänzende Stoffe, blitzende Schnallen, große bauschige weiße Perücken und Röcke. Alles in einem ziemlich auffälligen kräftigen dunklen Rot.
James trug das Outfit des Gentlemens, während Sirius absolut den weiten bauschigen Rock und die sicherlich 15cm hohen Pumps rockte. Keines der Mädchen auf der Schule hätte das Set aus Bauscherock, engem Mieder, der riesigen wackelnden Lockenperücke und diesen unglaublich hohen Stiefel mit nadeldünnem Absatz so stolz und irgendwie sexy tragen können. Selbstbewusst lehnte sich Sirius mit einem Fuß auf die nächste Bank und warf die Hände in die Luft.
„Ein schönes Karneval, Fasching, Fastnacht oder wie auch immer ihr es nennen wollt!", schrie er durch den ganzen Saal. James neben ihm stieg gleich in das beherzte Lachen mit ein.
„Da hier wahrscheinlich niemand eine Ahnung hat, wie man das Ganze richtig feiert, da wir dieses Fasching hier eigentlich nicht wirklich machen, haben wir uns die Freiheit genommen ein wenig halbherzig zu recherchieren und unsere eigene kleine Faschingsversion in unsere Halle zu bringen", bölkte dieses Mal ein breit grinsender James über die Köpfe seiner Mitschüler.
„Es gibt viele Ursprungsmöglichkeiten für Karneval, doch wir haben uns einfach für die Variante des Willkommen Heißens des Frühlings und Vertreiben des Winters geeinigt. Aber dafür brauchen wir wirklich mehr Farben als das blasse Grau, das ihr euch alle zugelegt habt, also haben wir ein bisschen nachgeholfen mit euren Kostümen." Remus lachte zufrieden in die Runde, als er einen nach dem anderen seiner Mitschüler betrachtete, alle mit viel Federn, grellen bunten Farben und Glitzer bestreut.
Er selbst strahlte in einem Flicken besäten und von Tassenhenkeln abstehenden Kostüm mit einem ziemlich starken Gesichtsmakeup in die Menge. Er stellte irgendeinen vollkommen verrückten Charakter aus einem Muggelfilm dar. Wer auch immer das sein sollte, es stand ihm perfekt. Der riesige Hut auf seinem Kopf rutschte ihm ab und zu etwas zu tief und über die Augen, weshalb er ihn immer wieder hinaufschieben musste.
Peter stand neben ihnen, lachte über den Übermut seiner Freunde, während er in seiner von Farbe bespritzten Ritterrüstung klapperte und sich kaum richtig bewegen konnte und doch den Spaß seines Lebens hatte, während er die erschütterten Gesichter seiner Lehrer studierte.
„Da eine richtige Party einfach nicht richtig zu feiern ist ohne Musik, haben wir uns durch die Hilfe unseres lieben Moonys die passende Faschingsmusik zukommen lassen. Wer noch nie was von deutschem Schlager gehört hat...ach ihr werdet wahrscheinlich alle ziemlich verstört sein", rief James noch einmal, bevor mit einem Wink seines Zauberstabs plötzlich laute Musik erklang. Niemand verstand ein Wort, doch vielleicht war das auch nicht so schlimm. Viele begannen zu dem Gedröhne hin und her zu wippen, andere bildeten Reihen, warfen sich die Arme über die Schulter und schaukelten zum Takt hin und her. Auch Remus winkte einmal mit seinem Zauberstab und die kleinen Fetzen Konfetti hoben vom Boden und begannen mit ihnen zu tanzen. Sobald sie einmal wieder zu Boden segelten, schossen sie sofort wieder in die Höhe. Eine wahre Schneekugel, doch nur mit Konfetti.
„Und was wäre eine Feier ohne Süßigkeiten. Haltet die Hände auf und schreit nach Kamelle!", setzte Sirius schlussendlich schreiend ans Ende, bevor sich die vier grinsend anschauten, nickten und zu den Wagen liefen.
Ihre Fahrt zwischen den Tischen war nun unterbrochen von gelegentlichen Knällen, welche Bonbons, Schokofrösche und andere Leckereien über die Tische schleuderten. Gackernd rollten die vier so lang um die vier Tische, bis sie all die Süßigkeiten verschleudert hatten, die sie zuvor einige Wochen lang gebunkert hatten.
Remus überschlug sich beinahe vor Lachen, als Sirius mit hochgehobenem Rock vor einem zeternden Snape weglief, da er wohl einige Bonbons an den Kopf bekommen hatte, sowie vielleicht auch deshalb, weil das Konfetti ihm ein rosaroter Panther Kostüm verpasst hatte und er das natürlich direkt auf Sirius schob.
James war in der Zwischenzeit damit beschäftigt Lilly zu sagen, wie gut ihr das Hippie Kostüm stand und gleichzeitig sein Lachen zu unterdrücken. Die Brille saß schief auf ihrer Nase und die zu großen Ohrringe hingen ihr auf die Schultern, doch es passte wirklich vorzüglich zu ihr. Besonders ihre Haare betonten die strahlenden und sich beißenden Farben wunderbar. Das führte natürlich dazu, dass dieses Mal James einige Süßigkeiten an den Kopf flogen. „Du Blödmann", lachte sie jedoch, als sie sich eine grün glitzernde Strähne hinter das Ohr schob. Niemand im Saal würde die nächsten Wochen nicht irgendwo Glitzer finden.
Zufrieden und voller Begeisterung schaute Dumbledore auf das Tohuwabohu. Seine Kollegin neben ihm hatte bereits mit dem Zähneknirschen aufgehört und wippte unter dem Tisch zu der schrägen deutschen Musik im Takt. Manch anderer Professor war bereits aufgestanden um die Schüler bei ihrer Feierei zu unterstützen, als schließlich auch Dumbledore sich erhob und der Gryffindor Hauslehrerin seine Hand entgegenstreckte.
„Wollen wir uns auch an dem Spaß beteiligen? Ich glaube ich habe da drüben ein paar Zitronendrops gesehen. Und ein wenig was vom Tanzen aus meiner Jungend weiß ich vielleicht auch noch", zwinkerte er und McGonnagal schüttelte bloß den Kopf, stand jedoch mit ihm auf.
Als sie die wenigen Stufen hinunterstieg tauchten vor ihr vier Gestalten auf.
Die Perücke auf Sirius' Kopf rutschte stark zur Seite und mit einem unbemerkten Schwenk ihres Zauberstabes schob sie sich wieder nach oben und hielt dieses Mal fest.
„Danke Professor", zeigte der Junge grinsend seine Zähne, als er James mit sich zog um auf einem der Tische zu tanzen. Mit einem Kopfschütteln sah sie ihnen hinterher.
Peter machte sich daran einige der Kuchen von einem der Tische zu naschen. Bloß Remus sah seine Lehrerin einen Moment länger an, bevor er sich vorbeugte und sie anlächelte.
„Ich hoffe ihnen gefällt ihr Kostüm, Professor." Mit einem Zwinkern verschwand der Junge in der Menge von Schülern, als McGonnagal überrascht an sich hinunterschaute.
Die Papierschnipsel hatten ihr ein langes unspektakuläres jedoch schillerndes Kleid verschafft und einen spitzen Hut mit einem kleinen Schleier versehen. Das Burgfräulein war unverkennbar, doch sie konnte den vieren nicht wirklich böse sein. Nicht bei so einem Kostüm.
Sie lächelte und schüttelte erneut und nicht das letzte Mal an diesem Tag den Kopf, während auch sie sich auf den Weg zu einem der Tische machte und ein wenig von den Keksen naschte.
Der Unterricht würde sowas von heute ausfallen, aber das war ihnen eigentlich allen von Anfang an klar gewesen. Das Aufräumen würde ebenfalls dauern, bei all dem Konfetti und sonstigem Zeug was so rumflog.
Luftschlangen, Glitzerstaubwolken, Pailletten, kleine Stofffetzten, wo die Kostüme nicht ganz hielten.
Doch das war nicht die letzte Überraschung an diesem Tag, wenn sie auch dieses Mal in Form eines sehr unerwarteten Kostüms kam.
„SIRIUS!", klagte es über den Saal und einige Schüler hielten inne, um dem Spektakel zu folgen, welches sich dort abspielte.
Am ehemaligen Slytherin Tisch hatte sich eine Person so schnell es ging unter dem Tisch verkrochen, als die Kostüme erschienen waren. Ein dunkler Lockenkopf war wage zu erkennen, als sich der Schüler auf den Boden drückte, so dass ihn möglichst wenig Personen sahen.
„WAS SOLL DAS?", fast weinerlich war die Stimme zu hören.
„Ich weiß nicht, was du meinst, Bruderherz", quälte ihn Sirius noch etwas weiter.
Mit einem beherzten Lachen gesellten sich auch die restlichen Rumtreiber dazu.
„Nun komm schon, Regulus. So schlimm kann es doch wohl nicht sein", versuchte es Remus etwas sanfter, doch das Schütteln der Locken unter dem Tisch schienen nicht ganz zuzustimmen.
„Ich kann versuchen das Kostüm zu ändern, wenn du möchtest, dafür muss ich aber erstmal sehen, was ich da ändern soll", versuchte es Remus erneut und nach einigen unsicheren Momenten kroch Regulus Black, stolzer Erbe einer langen Linie an Reinblütern, mit gesenktem Kopf aus dem Schatten des Tisches.
Sofort begann das Gelächter um ihn herum lauter zu werden und er sank etwas in sich zusammen, beinahe dabei sich erneut unter dem Tisch zu verkrümeln, doch Remus schnappte schnell nach seinem Handgelenk und stellte ihn so vor sich, dass er ihn mit einer überlegenden Hand am Kinn betrachten konnte.
Was auch immer sich Sirius dabei gedacht hatte, oder auch nicht, vielleicht war das Ganze ja tatsächlich eher ein Zufall gewesen. Normalerweise hätte das wohl eher ein Kostüm für eine der weiblichen Mitschülerinnen sein sollen, doch Regulus hatte es hier leider schwer getroffen. Egal wie gut ihm das Kostüm stand. Vielleicht war der Zauber davon ausgegangen, da Sirius und Regulus verwand waren, dass der jüngere Bruder etwas Ähnliches wie sein Bruder tragen würde wollen. Was so auf jeden Fall nicht der Fall war. Regulus wehrte sich etwas, als Remus ihn weiter festhielt und schließlich lachend zustimmte sein Kostüm zu ändern. James und Sirius hinter ihm versuchten gar nicht das Lachen zurück zu halten.
„Warum willst du es denn ändern? Das steht dem kleinen Regulus doch ausgezeichnet", rieb sich James vor Lachen den Bauch.
„Ich würde auch sagen, dass er fürrrchterlich kuschelig darin aussieht", schnurrte Sirius und verfiel gleich in den nächsten Lachanfall.
Regulus traten dahingegen keine Lachtränen sondern Tränen der Scham in die Augen. Remus bekam Mitleid mit ihm, auch, wenn er Sirius eigentlich Recht geben musste, obwohl dieser es nicht ernst gemeint hatte.
Regulus hatte ein Katzenkostüm abbekommen, oder eher Kätzchen?
Er trug enge schwarze Leggins und ein dunkles Oberteil mit einigen Fellteilen, welches etwas weiter ausfiel. Ein paar grelle pinkte Punkte brachten Farbe in das Kostüm. Seine Schuhe hatten ebenfalls etwas Absatz, wie bei Sirius, doch zum Glück nicht ganz so hoch. An den Händen trug er flauschige Handschuhe mit weißen Fingern und einem Pfotenabdruck in der Handfläche. Seine Haare fielen um ein paar spitze zuckende Fellohren und in seinem Gesicht hielten sich neben einer schwarzen Stupsnase ein paar Schnurrhaare.
Er sah zumindest so süß aus wie ein Kätzchen, wenn es gerade nach einer wilden Spielpartie vom Stuhl gefallen war und nun nicht wusste, was passiert war und wie es weitergehen sollte.
„Nun gut, wie kann ich das für dich ändern, dass es erträglicher ist?", fragte Remus schließlich lachend, auch er hatte seine Grenzen und konnte nicht an sich halten. Peter war irgendwo anders beschäftigt und bekam von dem Ganzen nichts mit, zumindest war das die Theorie.
In Wirklichkeit versuchte sich Peter gerade noch rechtzeitig eine Kamera zu organisieren um den kleinen Patzer fotografieren zu können. Damit die Erinnerung für immer blieb und Regulus auch einen Grund hatte sie auf Ewig zu verfluchen.
„Tu einfach etwas, bitte Lupin", brachte Regulus gerade so laut heraus, dass Remus es über die laute Musik noch verstehen konnte. Lachend nickte er und versuchte auf die Schnelle eine Lösung zu finden. Es fiel ihm etwas ein, doch wusste er nicht, wie viel besser die Idee war, als das, was bereits angerichtet worden war.
Nach einigem Nachdenken, was vor lauter Lachen ziemlich schwierig war, richtete er schließlich seinen Zauberstab auf den jungen Black. Mit ein bisschen Gemurmel und einem Schwingen des Zauberstabs veränderte sich das Kostüm nach und nach. Nicht besonders stark, doch stark genug, dass Regulus hoffentlich zufrieden wäre.
Die Leggins wurden zu engen schwarzen Lederhosen, das weite Oberteil schrumpfte etwas und büßte seine Fellteile ein. Die Absatzschuhe machten Platz für halbhohe Stiefel ohne Absatz und die Handschuhe waren im nächsten Moment einheitlich schwarz. Die Ohren schrumpften etwas und der schwarze Punkt auf der Nase des Jungen wuchs etwas an, zusätzlich erschien schwarzes Augenmakeup. Remus war stolz auf den Panther, den er aus dem Stubenkätzchen gezaubert hatte und steckte seinen Zauberstab wieder weg, um etwas näher an Regulus zu treten und ihn dennoch neckend an dem dünnen Fellschwanz zu ziehen, so dass er gegen den Tisch voller Süßigkeiten stolperte. Mit einem lauten Lachen verschwand Remus und verschwand zwischen den Leuten um weiter zu feiern.
Trotz, dass die darauffolgenden Jahre nicht mehr ausgelassen für die Rumtreiber wurden, saß doch jeder von ihnen an den dafür ausgekorenen Tagen vor den Fotografien, die sie von dieser einmaligen Feier aufbewahrt hatten.
Als Harry etwa zwanzig Jahre später nach seinem Vater fragte, holte Remus Lupin eine kleine Mappe aus seinem Zimmer und legte die verrückten Fotos vor den Jungen. Dieser blickte lachend und mit Tränen in den Augen auf die Fotos von einem James, welcher in der seltsamen Rüschenbluse einen Arm um Hippie-Lilly gelegt hatte. Sirius hatte sich gespielt beleidigt von ihm weggedreht und den Rock unanständig weit hochgezogen, weshalb einige Geister im Hintergrund ihre Hände vor die Augen schlugen. Peter saß in seiner Ritterrüstung hinter ihnen auf einem der Tische und stieß mit einem Becher in die Luft an, während Remus seinen Hut zog und eine leichte Verbeugung andeutete, während er breit in eine nicht vorhandene Tasse grinste, welche an dem Henkel in seiner Hand hätte sein sollen.
Zwei andere Fotos zeigten Regulus Black, wie er in dem Kätzchenkostüm mit angelegten Ohren auf den Boden starrte und das zweite, seine Verwandlung in den Panther, wie er Remus verdutzt hinterherschaute, welcher nur noch an seinem Hut zu erkennen war, als er bereits zwischen den anderen Körpern in der Menge verschwunden war.
„Was habt ihr denn da gemacht?", lachte der Junge dann, als er weiter durch die Fotos schaute und Remus schaute bloß sehnsüchtig auf die Abbildungen von dem, was einmal war.
„Wir haben Karneval gefeiert. Du solltest es auch ausprobieren. Es ist ein Fest voller Freude und Farben. Es begrüßt das Neue und lässt all das Dunkle hinter sich. Wie wäre es, wenn wir es nächstes Jahr feiern?"
Vorgaben:
Kostüm: Katze
Person/fiktionaler Charakter: Dumbledore
Geschrieben von: Pilz
Dieses Mal ein wirklich, wirklich großes Dankeschön an Pilz, sonst würde ich hier jetzt gänzlich ohne Story da stehen :'D Vielen Dank für diese coole Geschichte und dafür, dass du mitgemacht hast!
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