Kapitel 8: Luisa in Lebensgefahr
(erzählt von Luisa)
„Lui?", hörte ich eine Stimme.
Ich zuckte zusammen und fragte zurück: „Hä? Was?"
Jasmin hatte mit mir gesprochen. „Lui, wie lange willst du ihm noch nachsehen? Er ist schon seit ungefähr zehn Minuten weg"
„Die ersten zehn Minuten ohne ihn...", entgegnete ich geistesabwesend.
„Lui, ist wirklich alles in Ordnung?", fragte sie.
„Ja, ich denke schon...", träumte ich weiter.
Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Jasmin die Anderen Schulter zuckend ansah.
„Weißt du, wenn wirs nicht besser wüssten", begann Lorenz belustigt. „könnte man echt meinen, du stehst auf den König. Aber wir wissen ja, dass er dein Vater ist" Dann fügte er scharf und streng hinzu: „Oder? Du weißt es doch auch?"
Damit riss er mich endgültig aus meinen Gedanken und ich hörte auch endlich auf, meinem Vater nachzusehen. Eieiei, ich hatte sie wirklich nicht mehr alle!
„Was?", fragte ich hysterisch schreiend. „Natürlich weiß ich das! Ich bin doch kein Dummerchen und außerdem bin ich mit Moritz zusammen!" Ich sah meinen Freund an, der mir einen nichts sagenden Blick zuwarf.
Lorenz winkte beruhigt ab. „Dann ist es ja gut. Ich frag ja nur"
„Trottel", zischte ihm Nicole zu.
Damit startete eine stille Diskussion zwischen dem Fast-Paar, ob es von Lorenz wirklich notwendig war, mich zu fragen, ob ich schon wisse, dass der König mein Vater war oder nicht. Freilich wusste ich das. Genau deswegen hatte ich ihm auch so lange nachgestarrt, auch wenn er schon längst aus dem Blickfeld war. Ich wusste, dass ich ihn wahrscheinlich nie wieder sehen würde und so starrte ich ihm nach. Egal, wie verrückt das vielleicht klang.
Während die Diskussion langsam abklang, entschuldigte ich mich bei Moritz mit einem einfachen, aber effektiven „Sorry".
„Kein Problem. Ich würde es bei meinem Vater auch so machen"
„Lebt er hier noch?"
„Ja, du musst dich nur an deine Geburt halten. Kurz bevor du geboren wirst, wird er sterben" Oh man, meine Geburt war unter keinen guten Stern gestanden.
„Und das ist bald, nicht wahr?"
„Ganz recht" Ich war mir sicher, dass er das eigentlich fröhlich sagen wollte, doch irgendwie bekam er es nur traurig hin.
„Bist du schon auf der Welt?"
„Ja, ich denke schon"
„Oh, süß. Vielleicht treffen wir ja auf Baby-Moritz", meinte ich entzückt.
Da lachte Moritz endlich wieder. „Ja, das wäre gut möglich. Ich hoffe es nur nicht!"
Mit diesen Worten nahm er meine Hand, küsste mir sanft auf meinen Scheitel und gingen der Gruppe- angeführt von Felix- nach. Die sinnlose (und zum Glück stille) Diskussion war mittlerweile beendet.
Doch die Ruhe hielt nicht mehr lange. Die Leute in der Stadt sahen uns komisch an. Vorerst dachte ich, dass sie ALLE komisch ansehen würden, aber falsch gedacht! Sie sahen MICH seltsam an. Doch das wollte ich erst glauben, als mich nicht nur Jasmin, sondern auch Alexandra drauf aufmerksam machte.
„Kannst du dir vorstellen, warum?", fragte mich Alexandra besorgt.
„Ne, keine Ahnung. Vielleicht haben sie mich mit dem König reden sehen", vermutete ich.
„Da waren doch wir anderen auch dabei", wandte Lorenz ein.
Ich nickte. Das war wahr.
Moritz sah sich mit böser Miene um. „Es wäre möglich, dass sie dich für die Tochter der Beiden halten. Die Leute wissen ja, dass wir aus der Gegenwart kommen, in der die Tochter der Herrscher schon lebt"
„Aber wie sollten sie darauf kommen?", fragte da Nina plötzlich.
„Nun ja, du musst zugeben, dass Luisa der Königin zum Verwechseln ähnlich sieht", schmunzelte er.
„Oh ja, total", murmelte Nina und ging in die Denkerpose.
„Hm, aber das klingt doch ziemlich unwahrscheinlich", entgegnete Nicole.
„Na ja", wandte Michael ein. „so dämlich sind die Leute hier bestimmt nicht. Sicher werden sie eins und eins zusammen zählen können"
„Wie wärs, wenn wir uns einfach unauffällig verhalten?", schlug Felix vor.
„Ich dachte, das tun wir schon die ganze Zeit?", argumentierte Alexandra, ohne dabei einen bösen Unterton zu haben.
„Das dachte ich jetzt auch", half Lorenz seufzend dazu.
Und Nina seufzte auch. „Ganz miese Idee. Wir sind doch die Unauffälligkeit in Person" Das klang leicht sarkastisch, was es aber bestimmt nicht war.
„Wir sind aber die Götter und Prinzen und sehen bestimmt auch so aus", sagte Felix. Ja, kein schlechtes Argument.
„Ach, das ist ja nett von dir, dass du der Meinung bist, dass wir wesentlich besser als das Volk aussehen. Danke, Felix", lachte Nina arrogant und Jasmin warf ihr einen verdammt bitterbösen Blick zu.
Meine Güte! War ich froh, dass ich nicht Nina war!
„Nein, ich meinte wegen unseren Kronen an der Wange und euren Ketten", erklärte Felix einwenig ungeduldig.
„Frage", unterbrach Alexandra. „über was redet ihr eigentlich? Lasst uns doch einfach ein bisschen die Gegend erkunden, damit wir so schnell wie möglich das Land retten können. Ist doch egal, ob die Leute wissen, wer Lui ist"
„Nein, Alexandra, das ist leider nicht egal", wandte Moritz mit verschränkten Armen und kopfschüttelnd sofort ein. „Die Herrscher sind hier fälschlicherweise der Feind des Volkes und da Luisa die Tochter der Herrscher ist, ist sie auch automatisch der Feind"
„Ach du liebe Güte!", entfuhr es Jasmin und Alexandra und Nicole zuckten zusammen. Was war nur mit Jasmin los? Seit wann verwendete sie so... na ja... komische Ausdrücke?
„Oh man, klar, ich Dummerchen..." Alexandra fasste sich an den Kopf und Michael legte seinen Arm um sie.
„Also, Luisa ist hier der Feind, obwohl sie in Historytia streng genommen noch nicht lebt?", fragte Nicole vorsichtig und zuckte bei Moritz' Antwort erneut zusammen: „Ja, leider"
Leider?
War dieses leider so wichtig für ihn, da er es immer hinzufügte? Na ja, ich fand es ja süß von ihm.
„Das ist doch bescheuert, unvernünftig und... und..." Lorenz suchte nach dem passenden Wort.
„Unfair?", half Nicole.
„Genau!" Lorenz schnipste mit den Fingern. „Unfair. Was kann sie denn dafür?"
Und schon wieder hatte der Eine einen Satz des Anderen ergänzt. Wow, ich war echt gespannt, wann die beiden nun offiziell ein Paar wurden.
„Ich weiß, dass es verrückt klingt. Ich bin da auch genau deiner Meinung", bestätigte Moritz und versuchte den aufbrausenden Lorenz zu beruhigen.
Ich seufzte und sagte ziemlich leise: „Na, hoffentlich tun sie ihm nichts"
Moritz nahm meine Hand, während Michael sagte: „Ich will ja nicht unsensibel sein und sorry, dass ich das jetzt erwähne, aber er wäre doch sogar in Historytia bald gestorben, oder nicht?"
„Ich will aber nicht, dass er noch früher stirbt, weil ich ihn, wenn es geht, noch öfter sehen will!", schrie ich.
„Tut mir Leid", murmelte Michael und senkte den Kopf.
Dann blieb Moritz stehen und auf einmal standen wir einer kleinen Horde (gab es so was überhaupt?) wütender Menschen mit speerenähnlichen Waffen gegenüber. Moritz schob mich immer weiter hinter sich.
„Was machst du denn?", fragte ich ihn verwundert.
„Dich beschützen natürlich"
„Das kann ich schon allein" Ich wollte nach vorne gehen, doch er hielt seinen Arm hoch, so dass ich nicht mehr weiter konnte.
„Nein!"
„Doch!", schrie ich und versuchte seinen Arm weg zu tun. „Ich schaff das schon allein!"
„Vielleicht, aber ich will nichts riskieren"
„Lass mich durch! Was hab ich schon zu verlieren?"
„Was redest du da?", fragten mich alle gleichzeitig. Das war echt Filmreif.
Hatte ich das wirklich laut gesagt? Oh Mist, das war mein tiefstes Unterbewusstsein gewesen.
„Ich...", stammelte ich und sah in die schockierten Gesichter meiner Freunde. Bedeutete ich ihnen wirklich so viel? „Du bist nicht mein Prinz! Also, hör auf, dich wie einer aufzuführen!" Ich wollte Moritz eigentlich nie so anschreien, aber wie gesagt? Was hatte ich schon zu verlieren? Klar, mein Leben und alle, die ich liebte, aber nach dem ich meinen Vater kennen lernen durfte, kam mir das alles ziemlich unwichtig vor. Nur durfte das niemand wissen.
„Was ist nur los mit dir?", fragte er mich genauso wütend.
„Lass mich einfach durch!"
„Willst du Selbstmord begehen? Auf diese Weise triffst du deinen Vater zwar, aber nicht mehr im Diesseits, sondern im Jenseits, verdammt!"
Dann fügte Jasmin, als hätten sie das irgendwie ausgemacht, vollkommen traurig hinzu: „Liebst du deinen Vater wirklich so sehr, obwohl du ihn nur einmal gesehen und mit ihm geredet hast?"
„Jasmin", sagte ich emotionslos. „Du weißt doch, manchmal braucht man nur einen Moment, um jemanden zu lieben. Und vor allen erst beim eigenem Vater"
„Du bist heute so seltsam. Wo ist die lebensfrohe Luisa hin?", fragte Jasmin weiterhin voller Trauer, als ob ein Teil von mir gestorben wäre. Gut, vielleicht war die lebensfrohe Luisa auch gestorben.
„Die hab ich heute an den König verkauft", antwortete ich giftig und Jasmin schrak zurück.
Dann sah ich wie Nicole die Augen schloss und sagte: „Friede, auch wenn ich nicht verwandelt bin, hoffe ich doch, dass du kommst und Luisa wieder so machst, wie sie eigentlich ist. Sie ist verwirrt und traurig. Bitte gib ihr deinen Frieden zurück" Dann öffnete sie die Augen wieder und sah mich unverwandt an.
Ich blinzelte nervös. Was kam jetzt?
„Was? Mich muss man nicht retten!"
„Doch, vor dir selbst", rief sie, da ich sie auch angeschrieen hatte.
Da hatte Michael sichtlich einen Einfall. Er schloss genau wie Nicole die Augen und sprach mindestens genauso mystisch: „Lebensfreude, auch dich braucht Luisa wieder. Du hast ja gehört, sie verändert sich... negativ. Sie denkt nicht mehr rational. Bitte kehre auch zurück zu ihr"
„Eigentlich hättest du das in der Höhle in Japanitia auch tun können", bemerkte Alexandra.
Hätte uns (und besonders seiner Freundin) einige selbstzweifelnde, depressive und melancholische Gedanken erspart. Nun gut, damals waren wir auch noch nicht so geübt gewesen wie jetzt. Auch wenn das ganze noch nicht all zu lange her war. Wir waren reifer und auch teilweise erwachsener geworden.
„Fühlst du dich jetzt besser", fragte Michael mit einem Kopfnicken zu Alexandra.
Ich fasste mir an den Kopf, der mir urplötzlich verdammt wehtat, doch nach wenigen Sekunden, verschwand der Schmerz auch wieder.
Ich sah ihn fragend an. „Was habt ihr getan?"
„Das weißt du doch, Lui", antwortete mir Nicole frech und lächelte mir zu.
Ich zog eine Grimasse. Ja, stimmt, ich wusste es und es gefiel mir irgendwie nicht.
„Leute, ich brauch auch mal meine melancholischen Momente", giftete ich weiter.
„Ja, aber das bringt uns nicht weiter", konterte Nina ein bisschen weniger giftig und wandte ihren Blick kurz zu den Bewohnern, die nur darauf warteten, mich endlich umbringen zu können. „Sieht verdammt noch mal so aus, als müssten wir kämpfen. Na ja, war sowieso nur noch ne Frage der Zeit" Sie zuckte mit den Achseln.
Ich sah die Menschen an, die mich wieder rum finster anstarrten.
Ich erschauderte und machte mich größer, als ich war. „Ja, okay. Hat funktioniert. Und ich fang an, euch dafür zu hassen" Als ich bemerkte, dass die Ironie im letzten Satz nicht ankam, lachte ich: „Oh man, Leute, das war Sarkasmus! Hallo? Ich dachte, ihr versteht den?"
„Ach so, ja, eigentlich schon", plapperte Jasmin nervös und wank ab.
„Uiuiui", machte Nicole kopfschüttelnd.
„Du hast uns ganz schöne Angst eingejagt", ergänzte Michael.
„Ja, total", fügte Lorenz hinzu und Alexandra kicherte erleichtert.
„Können wir jetzt endlich kämpfen? Auch wenn es das Volk ist?", fragte Nina und tippte ungeduldig mit den Füßen auf den Boden.
„Ist das dein Ernst?", fragte Jasmin, doch als Nina nur mit den Schultern zuckte, seufzte meine BF.
Ich musste lachen. Klar, war ich nicht wirklich froh über die Intoleranz von Nicole und Michael, aber anscheinend war ich ihnen so wichtig, dass sie ihre positiven Kräfte gegen mich einsetzen, damit ich aufhörte, Trübsal zu blasen. Aber Freunde waren ja auch dafür da, dich wieder auf die Beine zu bringen, wenn's dir scheiße ging. Ich hatte neulich mal einen Spruch gelesen: Freunde sind Engel, die uns wieder auf die Beine helfen, wenn unsere Flügel vergessen haben, wie man fliegt.
Der war echt voll passend! Und ich hatte heute wirklich vergessen zu fliegen (sozusagen). Doch jetzt war ich wieder ich selbst. Klar, im ersten Moment war ich wirklich sauer auf die Beiden gewesen, aber sie meinten es ja nur gut.
Ich verwandelte mich und sagte anschließend: „Danke, dass ihr mich wieder auf die Beine gebracht habt"
„Wow, du wirst wohl nie sauer", stellte Lorenz begeistert fest.
„Oh, ich weiß noch, als mein Bruder mit ihr Schluss gemacht hat und ich ihm versprochen habe, Lui nicht vorzuwarnen. Boah, war das anstrengend", erzählte Alexandra und fasste sich theatralisch an die Stirn, um die Situation zu verdeutlichen. „Als er es dann wirklich getan hatte, dachte ich echt, sie wird sauer auf mich sein, aber nein, sie hat nur gemeint, dass ich ja nichts dafür könne"
Lorenz zog erneut beeindruckt die Augenbrauen hoch. „Wow"
Ich kicherte wie ein typischer, hysterischer Teenager. „Du wiederholst dich, Lorenz"
Dann flog ich hoch in die Luft und machte eine leichte Attacke. Ich wollte ja nicht das Volk krankenhausreif attackieren, ich wollte sie einfach nur davon abringen, mich töten zu wollen. Ich weiß zwar nicht, ob ich wirklich eventuell in der Lage gewesen wäre, die Bewohner krankenhausreif attackieren zu können, aber ich wollte es nicht ausprobieren. Ich wollte ja eine gute zukünftige Königin sein, auch wenn ich hoffte, dass jemand anderes den Thron noch bekam.
Auch die Anderen verwandelten sich und Lorenz und Michael riefen ihre Waffen- die gruselige, aber coole Armbrust und den Klassiker Pfeil und Bogen.
„Okay, I'm ready to rumble", grinste Lorenz.
Nicole sah ihn genervt, aber belustigt an und stöhnte. „Oh Gott" Dann begannen beide süß zu lachen an.
Die Beiden waren wirklich perfekt füreinander, auch wenn sie sich wegen scheinbar jeder Kleinigkeit in die Haare kamen (das aber auch nur immer ziemlich kurz). Oh, man, das würde sicher süß werden (warum freute ich mich so darauf?).
„Machen wir sie kalt!", hörte ich plötzlich einen Mann in der ersten Reihe rufen und sah, wie dieser dazu noch wild seinen Speer hoch und runter bewegte.
Bedrohlich sah die Menge schon aus, wenn ich genauer darüber nachdachte. Aber ich war eine Göttin (eine doppelte sogar); ich würde das schon schaffen. Das musste ich!
„Aber Fred", wandte eine dickliche Frau weiter hinten ein. „bist du dir sicher, dass sie die Tochter der Herrscher ist?"
„Sicher!", zischte der Mann böse.
Wow, also den Typen würde ich nicht mal für ne Riesen Menge an Raffaelos heiraten.
„Auf siiiie!", schrie er nun und die anderen Menschen oder Feen schrieen nur ein wütendes „Raaah" und alle liefen plötzlich auf mich zu.
Ich zuckte zusammen.
Das ging schneller, als erwartet. Ich war immer noch in der Luft und niemand kam an mich heran und schon gar nicht die Waffen der Leute (was auch immer das für Waffen waren).
„Lasst mich in Ruhe", bat ich noch nett. Ich hatte ja zu Moritz gesagt, ich würde erst gegen diese Leute richtig kämpfen, wenn sie mit Worten nicht zu besänftigen waren. „Was habe ich euch getan?" Dämliche Frage im Grunde.
„Nichts! Aber du wirst uns etwas tun, denn du bist die Tochter dieser unfähigen Könige und du wirst auch unfähig sein!", schrie Fred. „Und jetzt komm zu uns runter und kämpfe wie eine Göttin und eine Königin"
„Ihr wollt echt gegen mich kämpfen?", fragte ich vorsichtig.
„Ja!", wurde mir entgegen gegrölt.
Ich flog tatsächlich auf den Boden und sah die Anderen verwirrt an. „Unfähig? Moritz, wie soll ich das verstehen?"
„Gar nicht", erklärte er mir. „Wie gesagt, diesen Krieg hat es vor fünfzehn Jahren nicht gegeben. Die Leute denken nur, dass deine Eltern unfähig sind, aber das sind sie natürlich nicht"
„Bist du dir sicher?"
„Ja, natürlich"
„Woher willst du das wissen?", fragte nun Nina.
„Sie sind in der Gegenwart gute Könige und sind es sicher auch in der Vergangenheit"
„Das leuchtet ein"
„Sicher? Das heißt, du weißt es nicht hundertprozentig", stellte ich nicht begeistert fest.
„Nein", sagte Moritz resigniert und fügte etwas fröhlicher hinzu: „Aber ich bin mir relativ sicher, dass es so ist, wie ich sage. Sie können doch nicht in der Vergangenheit, in jungen Jahren, bessere Herrscher sein, als im mittleren Alter"
Da lachte Nina. „Haha, mittleren Alter. Das hast du schön ausgedrückt, Moritz"
Doch leider, leider mussten wir unser Gespräch beenden, da das Volk nun direkt vor mir stand und mich angriff. Es war ausgeschlossen, dass sie diesen Kampf gewinnen konnten. So arrogant das klang.
„Luisa! Pass auf!", rief mir Moritz aufgeregt zu. Schon bescheuert, dass er im Gegensatz zu Michael und Lorenz keine Waffe hatte. Nun ja, hatte Felix so gesehen auch nicht. Seine Waffe war kein Gegenstand. Es war eben Karate.
Ich nickte ihm zu, hüpfte wieder in die Luft und sagte zum Volk: „Ich will nicht gegen Sie kämpfen. Bitte seien Sie doch vernünftig"
„Hört ihr sie reden?", fragte einer. „Sie redet so arrogant wie ihre Eltern!"
Ich begann zu zweifeln. Zu zweifeln an meinem eigenen Plan.
„Äh, Lui. Ich glaub, wir sind gezwungen doch zu kämpfen...", begann Nicole und Lorenz ergänzte gruselig perfekt: „... so falsch es im Grunde ist. Mit Worten kommst du bei denen nicht mehr weiter"
„Die haben ihr Hirn ausgeschaltet", beendete Nicole und Lorenz nickte.
Mir blieb der Mund offen stehen. „Sag mal, übt ihr das?"
„Was?", fragten sie.
„Das Sätze ergänzen und denselben Gedanken haben?"
Die beiden sahen sich an. Wahrscheinlich hielten sie mich in dem Moment für verrückt.
„Äh, nein. Tun wir das denn?", fragte Lorenz.
„Oh, jaaa", sagten Nina und ich gleichzeitig.
„Hey!", schrie dieser Fred wieder.
Ach ja, richtig, da gab es Feen und Feenmänner, die mich töten wollten (aus welchen Gründen auch immer).
„Verteidige dich, Göttin!"
Sie beschmissen mich zuerst mit all ihren Speeren und danach mit anderen Waffen wie Bomben oder so. Da ich immer noch in der Luft war, konnte ich anfangs noch relativ gut ausweichen.
„Schnell, wir müssen weg hier", bestimmte Felix und zog Jasmin in Sicherheit. Das gleiche taten Michael und Lorenz auch und Nina ging sogar freiwillig ohne irgendeinen Ton mit. Moritz blieb stehen und starrte ihn die benebelte Luft. Ich sah ihn nicht wirklich. Ich sah nur seine Umrisse und ganz wenig von seinen fast weißen Haare.
„Aber, aber...", versuchte Jasmin Einwände zu bringen.
„Luisaaaa! Wo bist du?"
Genau, wo war ich eigentlich? In der Luft. Aber irgendetwas schien in diesem Nebel zu sein, dass mich betäubte. Moritz' Rufe waren ganz weit entfernt, obwohl er bestimmt in meiner Nähe am Boden stand, bis er irgendwann neben mir in der Luft schwebte. Richtig, ich glaube, ich hatte davor noch nie seine Flügel gesehen, die übrigens genau die Farbe seiner Augen hatte- grasgrün und wunderschön.
„Luisa?" Er hielt mich im Arm.
Ich fasste mir an den Kopf. „Ich glaub, da ist irgendwas drin"
„Denk ich auch. Fliegen wir erstmal hier weg"
„Hab ich dir schon gesagt, wie schön deine Flügel sind und dass sie perfekt zu deinen Augen passen?" Meine Stimme hörte sich an, wie die einer Betrunkenen.
„Nein" Ich spürte den Boden unter den Füßen. Unsere Flügel verschwanden. „Geht's wieder?"
„Wo sind die Anderen?" Ich säuselte immer noch ungewohnt, ohne auf seine Frage zu antworten.
„Die sind geflüchtet"
„Und du? Hast du nichts von dem Nebel abgekriegt?"
„Nicht so sehr wie du. Ah, jetzt siehst du schon besser aus" Ich fand es ein bisschen komisch, dass mich der sonst eher ernste Moritz ausgerechnet jetzt angrinste. Wahrscheinlich hatte er auch was von dem Nebel abbekommen.
(erzählt von Jasmin)
Es war mir egal, wie gefährlich das vielleicht war, was ich gerade tat. Ich suchte nach meiner besten Freundin, die wahrscheinlich was von dem Nebel, der einem wirr im Kopf machte, abkommen hat.
„Jasmin, du darfst da nicht rein", rief Felix, doch ich lief immer weiter. Er rief weiter bis dass er mich eingeholt hatte und mich aufhielt. „Das ist Blödsinn, was du hier versuchst. Moritz passt schon auf sie auf"
In seinen Augen sah ich nichts, woran ich erkennen hätte können, ob ihn diese Tatsache verletzte oder nicht.
Er schien meine Gedanken zu lesen und fügte hinzu: „Und nein, es macht mir fast nichts aus. Sie ist mit ihm zusammen und als ihr Freund ist es seine Pflicht, auf sie aufzupassen- auch wenn er nicht ihr Prinz ist" Ich stockte. „Das ist wirklich kein Problem"
„Wenn du das sagst"
Dann ging ich weiter. Ich hatte keine Zeit.
„Jasmin"
„Du kannst mich nicht aufhalten" Ich stiefelte ehrgeizig weiter.
„Das hab ich nicht vor. Du kannst aber nicht von mir verlangen, dass ich dich, so wütend wie du gerade bist, mit diesem Nebel und der Menge alleine lasse"
Ich drehte mich nur mit dem Kopf kurz zu ihm um und lächelte ihn an. Ja, das konnte ich wirklich nicht von ihm verlangen. Dazu war er viel zu verantwortungs- und pflichtbewusst.
„Luisa? Moritz?", fragte ich verzweifelt in den Nebel.
„Warte, ich habe eine Idee", sagte Felix und begann Karatezüge in die Luft zu machen. Ich wusste nicht, was er vorhatte, aber durch sein wildes Herumgewirbel, löste sich der Nebel langsam auf, bis er sogar endgültig weg war und ich zu Moritz und Luisa hinlaufen konnte.
„Da seid ihr ja. Geht's dir gut?"
„Ja, klar", antwortete mir meine beste Freundin. „Wo ist Felix?"
Ihre Frage war vollkommen überflüssig, da ihr Verehrer schon daherkam. „Da bin ich. Ist alles gut bei euch?"
Ich lachte kurz auf. „Genau das habe ich gerade auch gefragt"
„Es geht schon", antwortete nun Moritz. „Felix, wie hast du es geschafft, einfach so den Nebel aufzulösen?"
„Mit Hilfe meines Götterelements", sagte dieser nur schlicht. Als er sich umdrehte, schubste er mich weg und rief: „Vorsicht!"
Ich drehte mich um und sah wie eine Bombe auf mich zugeflogen kam. Zuerst schrie ich nur, doch dann fiel mir auf, dass ich keine Angst haben brauchte. Zumindest keine Angst um mich selbst. Ich sang ein angenehmes g und die Bombe explodierte ganz dezent in der Luft, weit von uns entfernt.
„Gut gemacht", lobte mich Moritz und schleppte Luisa in die Richtung der Anderen.
„Ich kann schon allein gehen", behauptete Luisa, aber irgendwie sah sie nicht so aus, da musste ich Moritz Recht geben. Luisa sah verdammt schlecht aus. Da war ich echt nur wieder froh, nicht die Königstochter zu sein, wenn einen das so viele Probleme bereitete. Ne ne, da blieb ich lieber ein etwas abnormaler Mensch.
„Sie verfolgen uns", stellte Felix fest, als er sich umdrehte.
Wir blieben zeitgleich stehen und stellten uns den Leuten in den Weg.
„Ihr müsst erst am Team der Toleranz vorbei, bevor ihr Luisa kriegen wollt", rief ich dem Volk ziemlich selbstbewusst entgegen. Ungewöhnlich selbstbewusst. Da lachte das Volk. „Was gibt's da zu lachen?" Ja, echt, waren wir echt so schwach, oder wie?
„Ihr solltet uns ernst nehmen", half mir Felix, da er scheinbar dank seiner Prinzenfähigkeiten meine Verzweiflung spürte.
Doch das Volk war leider unbeeindruckt und stürmten weiter auf uns zu.
„Na schön, dann halt nicht mit Frieden", murmelte ich und auf einmal war es mir scheiß egal (sorry, für den Ausdruck), dass es nur ein einfaches und verwirrtes Volk war. Ich sang einen sehr hohen Ton, bei dem ich mich fragte, ob er Felix nicht wehtat. Nun ja, mein Prinz stand ja nicht in der Reichweite meiner Schallwellen.
Die Leute sanken ächzend zu Boden. Ich lachte in mich hinein und sang wütend den nächsten Ton.
Fred, der Mann von vorhin, konnte sich befreien, doch Felix haute ihm sofort einen Karatemove rein.
Wir waren ein gutes Team. Wenn nicht sogar das Beste von allen.
„Weißt du, Felix", begann ich mit stolzem Unterton. „es freut mich wirklich sehr, dass du die Beziehung zwischen Luisa und Moritz langsam akzeptierst" Ich grinste ihn an und sang den nächsten Ton.
„Ja, es stört mich langsam auch nicht mehr. Es hat eh keinen Sinn sich weiter zu quälen", sagte er und obwohl ich gerade einen ziemlich hohen Ton sang, wo ich mich fragte, seid wann ich nur so hoch singen konnte, hörte ich trotzdem jedes seiner Worte.
Ich war erleichtert. Erleichtert darüber, dass er es selbst einsah, dass ihm das Akzeptieren der Beziehung viel weiter brachte, als das Nicht-Akzeptieren. Das machte ihn nur unglücklich und es machte mich glücklich, dass er derselben Meinung war. Manchmal musste man einfach aufgeben. Zu viel Ehrgeiz machte einen doch nur auf die Dauer nervig und nervös. Und so wollte doch keiner sein oder gehalten werden.
Da machten auch die Anderen eine ihrer Attacken und vielleicht war der Kampf wirklich etwas unfair, aber wir hatten es mit Worten versucht und wenn die nicht mehr halfen, mussten eben Taten folgen. Taten, die vielleicht unmoralisch waren. Doch selbst Luisa schien das jetzt genauso egal zu sein wie die Augenfarbe von Chris Brown. Ja, das war ein passender Vergleich. Sie hasste den Typ ja.
Auf einmal sagte sie zu Moritz: „Weißt du, was mir gerade auffällt?"
„Nein, was denn?", gab er zur Antwort und wich gekonnt einem Speer aus.
„Erst jetzt fällt mir auf, dass wir beide sogar fast dieselbe Flügelfarbe haben" Er sah sie verdutzt an. „Na ja, meine Flügel sind grün-braun und deine sind grasgrün, wie deine Augen. Das Grün von meinen Flügeln ist auch ein grasgrün, nur heller. Ist das nicht ein Zufall?" Jetzt lächelte sie ihn süß an.
Bestimmt schmolz sein Herz gerade dahin. Na ja, meins tat es auf alle Fälle und ich war schließlich nicht mit Lui zusammen. Wie sollte es dann wohl bei ihrem Freund sein?
„Ja, das ist wahr"
Sie lachten beide, während ich einen kritischen Blick auf Felix warf. Er sah, dass ich ihn ansah, seufzte nur und machte seinen Daumen hoch. Ich zog eine skeptische Grimasse. Tja, genau das wollte ich eigentlich hören, aber recht glaubhaft war das für mich immer noch nicht. Vielleicht sollte ich Felix nicht so verhätscheln. Ja, das war es!
Doch es war ein folgenschwerer Fehler von Lui ihre gesamte Aufmerksamkeit in diesem Moment ihrem Freund zu schenken, denn dieser bescheuerte Fred griff sie hinterhältig an, verletzte meine beste Freundin und lachte schallend: „Haha, jetzt wirst du für die Sünden deiner Eltern bestraft werden. Hast du noch irgendwelche letzten Worte an deinen Freund?"
(erzählt von Luisa)
Ich war nicht in der Lage, etwas zu sprechen, denn die Schmerzen in meiner Brust, in der mich der Speer getroffen hatte, waren einfach zu groß. Ich gluckste einfach nur irgendetwas Unverständliches.
Alle, angeführt von Moritz und Jasmin, kamen heran gelaufen und Nicole war scheinbar auf 180. „Sie Unmensch! Was sind Sie denn für ein Arschloch? Das da unten ist zufällig die zukünftige Königin, Sie Trottel"
„Hüte deine Zunge, Göttin des Friedens"
„Sie haben mir nichts zu sagen!"
Da legte ihr Lorenz die Hand auf die Schulter. „Lass es einfach"
Sie seufzte.
„Mir geht's gut, Cola" Ich versuchte aufzustehen, ließ es dann aber bleiben. Die Schmerzen wurden dadurch nur schlimmer.
„Ja, so siehst du aus", sagte Nina sarkastisch.
Ich war einfach ne miserable Lügnerin.
Da entfuhr mit ein tiefer Schrei.
„Luisa!" Moritz und Jasmin ließen sich auf ihre Knie neben mir auf den Boden fallen. Jasmin strich mir über die Haare und Moritz über meine Schläfe.
„Es ist alles in Ordnung. Wirklich"
Ich klang nicht sehr überzeugend, das war mir vollkommen klar. Ich musste ja richtig scheiße ausgesehen haben, denn Moritz hörte auf mich zu streicheln und sah mich wie ein strenger Vater an.
„Hör auf zu lügen. Du siehst furchtbar aus"
„ Na dann, danke schön"
„Ja, Luisa, du siehst echt scheiße und schlimm aus", pflichtete der anscheinend immer ehrliche Lorenz meinem Freund zu.
„Oh, danke Lorenz", sagte ich in Sarkasmus getränkt. „Hab dich auch lieb"
„Das ist nichts als die reine Wahrheit"
Ich hatte wirklich das Bedürfnis, ihm eine reinzuhauen, aber na ja, wenn man einen Speer in die Brust bekam, war man dazu leider nicht mehr in der Lage. Eigentlich war man grundsätzlich nur noch in der Lage zu heulen vor Schmerzen und dann zu sterben, aber beides kam für mich nicht in Frage.
„Oh, Lui", wimmerte Jasmin und strich mir immer noch die Haare aus dem Gesicht, obwohl mittlerweile keine mehr da waren.
„Die Schmerzen werden immer weniger, Jas-Jas", versuchte ich sie zu beruhigen. Nun ja, das war wohl eines der schlechtesten Argumente gewesen, die ich hätte einbringen können, denn das schien sie noch mehr aufzuwühlen.
„Was? Oh mein Gott!"
„Sie muss hier weg. Sie muss zur Königin und zu einem Arzt", bestimmte Moritz.
„Ist die Königin nicht so was wie ein Arzt?", fragte Nina.
„Ja, aber bis die Königin am See der Träume wäre, wäre sie bestimmt schon..."
„Nein! Sag das nicht!", unterbrach Jasmin ihn hysterisch.
„Jas-Jas...", flüsterte ich traurig.
(erzählt von Moritz)
„Tricia muss reichen", sagte ich und versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben. Auf einmal hatte ich so ein komisches Gefühl. Es war, als würde ich Luisas Angst spüren können. Doch das war unmöglich. Nur ihr Prinz könnte ihre Angst spüren. „Luisa-Engel?"
Ihre Stimme war schon sehr schwach. „Ja, ich bin noch da"
„Kann es sein, dass du Angst hast?"
„Mittlerweile will ich nicht mehr sterben, aber es sieht so aus, oder? Also ja, ich habe Angst. Und wie", gestand sie mir mit Tränen in den Augen. „Moritz, ich werde sterben, richtig?"
Ich strich ihr durchs Haar. „Nein, wirst du nicht. Dafür sorge ich schon"
„Aber warum fragst du mich das?"
Ich stockte. Ich behielt das vorerst lieber noch für mich. „Nur so", log ich.
Sie war anscheinend so geschwächt, dass sie ausnahmsweise diese Lüge nicht bemerkte, was mich sehr beunruhigte.
(erzählt von Jasmin)
„Nicole! Vorsicht!", hörte ich Lorenz schreien.
Nicole drehte sich um, war allerdings zu langsam, doch Lorenz warf sie zu Boden und rettete sie. Wow.
Nicoles fast weiße Haare hingen ihr wirr ins Gesicht. Lorenz streifte sie hinters Ohr.
Nicole sah schüchtern zu Boden. „Äh, danke, Lorenz..."
Ihr Prinz hielt inne ihr Gesicht von ihren Haaren zu befreien und küsste sie wenige Sekunden später. Ich sah mit Absicht weg, weil sie in dem intimen Moment bestimmt keine Zuschauer wollten.
„Vielleicht ist das jetzt nicht der passende und vielleicht auch nicht der romantischste Ort, aber..."
„Du willst, dass wir zusammen kommen, oder?", unterbrach Nicole. Sie war immer noch blass.
„Ja"
Auf von weitem sah ich, dass Nicole ihn süß anlächelte. „Okay, ich hoffe nur, es macht nicht so einen großen Unterschied"
„Ich denke nicht" Auch er lächelte. Ich wette, Luisa würde mir keine Ahnung wie viele Euro zahlen (wahrscheinlich so viel sie im Moment besaß), um diesen Moment zwischen Lorenz und Nicole mit vollem Bewusstsein ansehen zu können. Vielleicht war es auch ein Wink des Schicksals, dass ihr Leben in diesem Moment gerade den Bach hinunter ging. Oh Gott, warum redete ich nur so, als wäre es gut, dass es Luisa so schlecht geht?
Sie umarmte ihn überglücklich und für ein paar Sekunden schienen sie den Kampf gegen das Volk und alles um sich herum, vergessen zu haben. Hach, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich Nicole beneidete. Auch ich wünschte mir einen Freund. Nur hatte ich zurzeit niemanden, der mir dafür gut genug wäre. Es gab einfach niemanden, in den ich verliebt war.
Felix hatte es zwar innerhalb kürzester Zeit geschafft, mein bester männlicher Kumpel zu werden, dennoch liebte ich ihn nicht a la „Oh, der muss unbedingt mein Freund werden", sondern eher wie einen Bruder.
Und ich glaube, ihn schien es da auch so zugehen. Super, so konnte es wenigstens keine Missverständnisse geben.
Dann wurde ich wieder in die Gegenwart gerissen, weil Luisa erneut vor Schmerzen schrie. Ich zuckte zusammen.
„Ist es das was ich denke?", fragte Luisa.
Wieder strich Moritz ihr über die Schläfe. „Du wirst nicht sterben. Ich bring dich hier weg"
„Nein, das meine ich nicht" Moritz und ich sahen sie verständnislos an. Dann verzog sie kurz vor Schmerz das Gesicht und erklärte: „Es geht mir um die beiden Turteltauben da hinten" Sie zeigte mit dem Kopf auf Lorenz und Nicole. „Wisst ihr, ob sie zusammen gekommen sind?"
Ich drehte den Kopf, stellte fest, dass die Antwort eindeutig „ja" war, und nickte. „Ja, sieht ganz so aus"
Da quiekte sie auf. „Weiß es Al schon?"
„Du hast wirklich keine anderen Probleme, oder?", fragte da Moritz.
Ich lachte. „Ne, so ist deine Freundin halt. Wenn sie sieht, dass andere glücklich sind, geht es ihr auch sofort viel besser"
Er sah Lui immer noch sehr skeptisch an. „Ich bring dich jetzt weg von hier. Ich bin euch sowieso keine Hilfe, da ich keine Kräfte habe"
„Autsch", zischte Lui, als sie lächeln wollte.
„Jungs, könnt ihr mir helfen, sie aufzusetzen?", fragte Moritz. Michael und Felix kamen sofort angerannt, nur Lorenz brauchte ein paar Sekunden länger.
Ich lächelte. Das war echt einfach nur niedlich.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro