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Kapitel 11: Willkommen in der Zukunft


(erzählt von Luisa)


Wäre ich jetzt in einem Chatroom gewesen, hätte ich meinen Chatpartner starr starr geschrieben, denn genau das tat ich. Ich starrte das Briefsendegerät an, das ich eigentlich verwenden wollte, um irgendjemanden einen Brief zu schreiben. Es war mir sogar egal, wer es war, so wusste ich ja so gesehen nur drei Adressen: die von Atanasia, Xenia und natürlich die von Moritz.

Tja, bei Atanasia und Xenia wusste ich nicht, ob sie irgendwas zu tun hatten. Vielleicht saß Xenia gerade im Gericht und musste Richter in irgendeinen Prozess sein. Das war ihr Job, oder nicht?

Atanasia...

Bei ihr wusste ich nicht wirklich, was Lichterfeen für eine Aufgabe hatten. Poetenfeen empfingen die Prophezeiungen und Nachrichten vom obersten Gott, Zauber- und Heilerfeen waren so was wie die „Ärzte" Fantasytias, Gerechtigkeitsfeen waren die Richter Fantasytias, Todesfeen arbeiteten manchmal mit den Zauber- und Heilerfeen zusammen, um ihnen zu sagen, wenn jemand keine Lebensenergie oder wie das hieß, hatte und Kriegerfeen taten genau das, was man von unter dem Wort „Kriegerfee" auch verstand: Soldaten, die gegen das Böse kämpften, wenn diese die Königin oder das Volk bedrohten. Oh man, ich freute mich schon darauf, wenn wir nächstes Jahr in Geschichte endlich mit den Weltkriegen anfingen (so verrückt das klingt)!

Lichterfeen sahen, wie positiv eine Person war. Aber ob das für die Welt so bedeutend war? Schwer vorstellbar. Nichts gegen Lichterfeen! Die konnte man ja prinzipiell als „die Hippies unter den Feen" bezeichnen. Oh ja, der Name war passend. Dann würde ich immer zu meiner Tante „Hey, Hippie!" sagen.

Aber was hätte ich einen der Beiden oder Moritz überhaupt schreiben wollen? Wies ihnen ging? Was sie so machen? Argh, das waren so typische Chatanfänge.

A: „Hey, wie geht's?"

B: „Gut und dir?"

A: „Gut. Was machste?"

B: „Musik hören und mit dir chatten" Smiley.

A: „Ah, cool. Das mach ich auch" Smiley. Herz.

Wie ich solche Beginne liebte! Einfach nur unkreativ! Bah! Und was ich noch ätzender fand, als typische Chatanfänge, war, wenn sie durch Abkürzungen, die man wirklich bei jedem Idioten verwendet und bei denen man sich irgendwann nicht mehr auskennt, weil es einfach viel zu viele von ihnen gibt, noch unpersönlicher werden. Furchtbar! So Normalos wie ich, die noch andere Hobbies außer Chatten haben, wurde so richtig schön auf die Nase gebunden, dass ihre anderen Hobbies eigentlich total unwichtig waren und dass es viel wichtiger war, nur mit Abkürzungen und einzelnen, vereinsamten Buchstaben zu chatten.

Ich bin ehrlich: Als man zu mir das Erste mal in meinem Leben Wg schrieb, dachte ich wirklich, dass diese Person eine WG mit mir gründen wollte. So nach dem Motto: „Ja, klar, ich kenn dich zwar nicht, gründe aber gern ne Wohngemeinschaft mit dir".

So typisch Teenie-like!

Das Einzige, wo ich derselben Meinung war, wie der Drittel der chattenden Jugendlichen, dass Smileys und Herzen im Chat echt eine coole Erfindung waren (vermutlich auch eine Erfindung von Facebook, wie so ziemlich alles, was mit Chatten zu tun hat. Voll deprimierend).

Frustriert stellte ich das coole Gerät wieder unauffällig in den Schrank, ärgerte mich über mich selbst und sah auf die Uhr.

Ich grummelte etwas vor mich hin. Toll, jetzt hatte ich so lange überlegt, wen ich überhaupt einen Brief schreiben sollte, dass es nun zu spät war, wirklich einen zu schreiben! Nicht zu fassen!

Ich seufzte. Heute würden wir den letzten Abschnitt, das letzte Land, vor dem großen Finale retten. Futuresitia.

Ich beamte mich nach Fantasytia und ging so schnell wie möglich (heißt: so schnell die Wachen mit Kontrollieren fertig waren) in den Thronsaal.

Natürlich war ich die Erste, aber das war mir total egal. Bevor mich meine Adoptivmutter wieder mal beinahe beim Wegbeamen sah, nützte ich es lieber aus, wenn sie zwar Zuhause war, aber wusste, dass ich jetzt irgendwo hin musste. Wo genau, ließ ich dabei offen. Es fiel mittlerweile echt auf, wenn ich auf einmal ständig unter der Woche bei einer Freundin war- und nicht nur am Wochenende. Oh man, was ich nicht alles tat, nur um meine Tarnung zu bewahren...

„Luisa!", freute sich meine leibliche Mutter mich zu sehen und fiel mir, wie immer, um den Hals. „Wie geht's dir?"

„Eigentlich ziemlich gut" Doch dann fiel mir etwas Trauriges und Verdrängtes wieder ein: „Sag mal, hast du das in Historytia schon gehört?"

Sie nickte traurig. „Natürlich. Ich war seit Langem darauf vorbereitet. Wie hast du es verfahren?"

„Durch Moritz und Zarina. Ich wollte gerade zu ihm, als Moritz bei Zarina war, wegen dieser Prinzensache"

„Oh ja, richtig, bist du sehr enttäuscht?", fragte sie behutsam.

„Es geht. Tut mir Leid, dass ich schon wieder zu früh bin"

Sie strich mir durchs Haar. „Das ist kein Problem. Ich freue mich doch, wenn ich mit dir alleine bin und meine Verbindung zu dir vertiefen kann, ohne dass die anderen Götter und Prinzen oder Moritz dabei sind"

Argh, es ging mir mittlerweile echt extrem auf den Zeiger, dass Moritz immer als Anhängsel erwähnt wurde! Götter, Prinzen und... Moritz. Als wäre er ein lästiger Außenseiter. Okay, man konnte ihn schon als eine Art Außenseiter bezeichnen, da er ja weder das Eine noch das Andere richtig war. Aber lästig war er nie. Nur anfangs, als er noch auf geheimnisvoll machte.

„Hab ich dich verärgert?", fragte mich die Königin natürlich sofort.

„Äh, nein, nein..." Ich sah betreten auf den Boden.

„Wirklich?"

Jetzt sah ich ihr in die Augen. „Nein"

Sie lächelte. „Deine Ehrlichkeit ehrt dich wirklich, Luisa-Schatz"

„Meine Adoptivmutter findet sie teilweise echt erschreckend"

Ja, so wie die Szene, in der sie mich tatsächlich gefragt hatte, ob ich schwanger werden wollte. Nun ja, das wollte ich. Nur nicht jetzt. Erst, wenn Moritz und verheiratete waren. Echt krass, dass mir diese Vorstellung keine Angst machte!

Da lachte die Königin wieder. „Ja, bestimmt" Dann wollte sie wissen: „Mit was habe ich dich denn verärgert?"

Zuerst druckste ich nur herum: „Na ja, es stört mich, dass Moritz' Name immer als eine Art Anhängsel nachgehängt wird"

„Oh, du meinst, weil er weder ein Gott noch ein Prinz ist, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass er doch der Prinz der Loyalität ist. Sonst würde er doch nicht deine negativen Gefühle spüren können", dachte sie nach.

Ah, das war es also. Deswegen hatte er mich damals in Historytia gefragt, ob ich Angst hatte. Freilich wusste ich, dass er mit dem Gedanken gespielt hatte, er könnte mein Prinz sein, doch wie er genau darauf kam, hatte er mir nie gesagt. Immer wenn ich ihn danach gefragt hatte, hatte er mich nur zur Ablenkung geküsst oder die Frage schlicht und einfach ignoriert. Und irgendwann war mir die Fragerei danach auch zu dumm geworden.

„Vielleicht will ihn der oberste Gott aber auch nur testen", dachte sie weiter nach. Hä? „Vielleicht will er sehen, wie gut Moritz mit dieser Gabe umgehen kann..."

Ich zog verdutzt die Augenbrauen hoch und sagte nichts. Ich kannte mich mit den Gaben der Prinzen nicht aus. Das wussten Jasmin, Nicole und Alexandra besser.

Dann bemerkte sie endlich mein leichtes Desinteresse und dass sie streng genommen einen Monolog führte und nahm mich geschickt gespielt in die Arme.

„Entschuldigung, meine Überlegungen werden dich nicht interessieren"

„Nein, nicht wirklich. Sorry" Sie starrte mich an. „Oh, war das zu ehrlich?"

Da lachte sie. „Nein, nein. Ich mag Leute, die mir ehrlich ihre Meinung sagen. Glaubst mir, Luisa, wenn du erstmal selbst Königin bist, wirst du feststellen, dass sich leider nur wenige Leute trauen, dir die Wahrheit zu sagen oder das, was sie denken. Na, zum Glück ist dein Moritz da anders"

„Echt?"

„Ja, ich hab mit ihm darüber gesprochen, wie es wäre, wenn du dich in einen Menschen verliebt hättest"

„Oh, nein, Mama! Das hast du nicht!"

„Doch" Sie kicherte und ich fragte mich wirklich, was es da zu Kichern gab. Also ich fand das gar nicht lustig. „Tut mir Leid. Ist mir so rausgerutscht. Er hat es relativ gut aufgenommen und mir erzählt, dass es auf der Erde einige Adelige gibt, die sich in einen Nicht-Adeligen verliebt haben. Ist das richtig?"

„Ja, ich glaube schon"

Ich war irritiert. Kannte sich Moritz mit Königshäusern auf der Erde aus?

Dann wurde unser Gespräch beendet, da die restlichen Götter und Prinzen einer nach dem Anderen in den Thronsaal trudelten. Alexandra hüpfend, Michael deswegen kopfschüttelnd und Lorenz und Nicole glücklich Händchen haltend. Der Rest kam normal in den Raum. Nichts Erwähnenswertes.

Ich umarmte sie alle samt und leider ziemlich schnell setzte sich die Königin auf ihren Thron und sah uns ernst an. Wir wussten: Jetzt mussten wir uns setzen (immer noch ohne eine bestimmte Reihenfolge, aber so ziemlich dieselbe mit leichten Veränderungen) und zur Tagesordnung schreiten. Auch wenn das eigentlich nur ein Spruch war, in unseren Fall stimmte er perfekt. Es gab eine Tagesordnung und damit das auch allen endgültig klar wurde, trafen wir uns hier.

„Ihr wisst, warum ihr hier seid?"

Bingo!

Wir nickten stumm.

„Schön. Ihr fragt euch auch sicher, warum wir uns nicht gleich bei Zarina treffen, aber das hat einen triftigen Grund. Bei Historytia hätte ich es auch so machen sollen" Sie sah mich traurig an. „Das hätte euch einiges erspart" Oh ja, dachte ich. „Also, in Futuresitia gibt es ein ähnliches Problem und ich würde euch bitten, vor Ort besonders gut auf euch aufzupassen" Ihr Ton wurde noch ernster. Ich schluckte nervös. Was jetzt nur kam? „Wie in Historytia gibt es auch in Futuresitia einen Krieg, allerdings gegen eine von euch"

Ganz selbstverständlich sahen sofort alle mich an. Na toll.

„Was guckt ihr mich so an? Es könnte doch auch eine von euch sein!", rief ich meinen Freundinnen zu.

„Ja, schon", gab Alexandra zu. „aber wir sind nur die Göttinnen, aber du bist auch noch die zukünftige Königin, so ungern du das vielleicht hörst"

„Ja, Lui, es ist wohl sehr wahrscheinlicher, dass du einen Krieg auslöst in der Zukunft als wir", ergänzte Nicole.

Ich wollte protestieren, aber ich gehörte zu den wenigen Menschen, die bedingungslos ehrlich zu selbst waren und so musste ich mir eingestehen, dass das leider, leider stimmte. Ich seufzte.

„Bedeutet das" Ich wandte mich an die Königin und die Aufmerksamkeit und Blicke meiner Freunde gingen von mir ab. „dass ich schon wieder in Gefahr bin?"

Ich konnte nicht vermeiden, dass ein leichter genervter Unterton dabei mitschwang.

Auch meine Mutter seufzte. „Ja, leider, mein Engel. Und ich wünschte, ich könnte Moritz als deinen Prinz ansehen, aber du weißt, noch ist er das nicht"

Alle außer Moritz sahen mich verdutzt an, doch mein Freund nickte ernst. Stimmt, sie hatten ja keine Ahnung von was die Königin eigentlich sprach. Ich würde es ihnen, vorausgesetzt, ich wurde nicht erstochen oder so was, in Futuresitia erklären. So wie ich Alexandra kannte, würde sie mich fragen.

Sie sagten alle nichts und machten auch keinen Mucks.

Als die Königin zu Ende sprach, hörten meine Freunde endlich auf, mich anzusehen: „Ich würde euch also bitten, wenn es nicht zu viel verlangt ist, dass ihr besonders auf meine Tochter gut aufpasst. Dir, Moritz muss ich das bestimmt nicht sagen"

„Nein, Königin", nickte mein Freund.

Ich sah ihn an. Warum hatte seine Stimme einen so deprimierten Unterton? Wusste er mehr, als er mir sagte?

„Wir Anderen werden auch unser Bestes geben", sagte Michael ernst.

„Bei meiner Ehre als Prinz des Friedens", fügte Lorenz mindestens genau so ernst und salutierend hinzu, doch egal, wie er es sagte, meiner Meinung nach, klang immer etwas Unglaubhaftes mit.

„Ich natürlich auch", vollendete Felix wesentlich seriöser als Lorenz.

„Schön", gab die Königin steif zurück. „das freut mich"

Gruseligerweise hatte sie in dem Moment einen ähnlichen Gesichtsausdruck wie Illona drauf. So einen... na ja, unbeschreiblichen. Na gut, mit dem Unterschied, dass er bei meiner Mutter wahrscheinlich böser wirkte, als er sollte, doch bei Illona sah und wirkte er perfekt.

Jetzt seufzte die Königin. „Ich vertraue euch eigentlich sehr, aber dennoch" Sie machte eine Pause. „seid ihr noch sehr jung und ihr könnt Fehler in Form von Dummheiten machen. Nehmt es mir nicht böse"

Nicole, die neben mir saß und Nina, zwei Stühle weiter, verschränkten einigermaßen gleichzeitig die Arme. Ja, das wollten beide wahrscheinlich nicht hören.

„Sie haben ja teilweise Recht", murmelte da Nicole auch schon. „aber ich finde, Sie könnten uns etwas mehr vertrauen"

„Ich weiß, Göttin des Friedens, es tut mir Leid"

„Natürlich werden wir in unserem Alter noch ziemlich viele Dummheiten machen, aber dann hätten wir keine Götter und Prinzen werden dürfen und ich denke, soweit ich an den obersten Gott glaube, dass er uns auch nicht auserwählt hätte, wenn wir solche Kindsköpfe wären" Was für ein Redeschwall seitens von Nicole! Aber korrekt.

„Oho", machte Lorenz beeindruckt.

„Was denn? Ist doch so!", wandte sie sich an ihren Prinzen.

Er winkte ab. „Ja ja, ich weiß"

Tja, und das wars. Mehr hatten wir nicht mehr besprochen. Die Königin entließ uns und so flogen wir (zumindest gings mir so) mit ziemlich mulmigen Gefühl zu Zarina.

Ich hatte zumindest ein ungutes und mulmiges Gefühl. Nun ja, ich glaub, das war auch nur logisch, wenn man mich schon wieder töten wollte und ich nicht mal wusste, warum. Dieses Mal war ja wirklich ICH der Grund für den Krieg, nicht wie in Historytia, wo ich einfach sterben hätte sollen, weil ich die zukünftige Tochter der beiden Herrscher war. Sicher war das Volk nun sehr traurig, weil der König getötet wurde. Wenn es stimmte, wie Nicole erzählt hatte, waren alle (außer dieser Fred natürlich) voller Reue gewesen und Nicole war nicht so leichtgläubig, also musste es fast stimmen.

Ich war aber auch gespannt, welche Leute wir dort trafen.

Während des Fluges gab uns Moritz noch den letzten wichtigsten Tipp: „Und wenn euch einer der Bewohner irgendetwas über die Zukunft erzählen will, sagt lieber nein. Es könnte gefährlich sein, wenn ihr bereits jetzt schon etwas über eure Zukunft erfährt"

„Aber in Historytia waren wir doch dieser Gefahr auch ausgesetzt gewesen", protestierte Alexandra.

„Ja, schon und wahrscheinlich hätten euch die Leute unter normalen Bedingungen auch etwas über die Zukunft, beziehungsweise über die Gegenwart, gefragt, wenn sie nicht" Er sah mich an. „anderweitig beschäftigt gewesen wären"

Ich grummelte etwas vor mich hin. Ja, so konnte man es nett ausdrücken.

Dann wandte er seinen Blick wieder von mir ab und fuhr fort: „Also, wie auch immer. Das gilt, wenn ihr vielleicht mal wieder nach Historytia kommt natürlich auch, aber jetzt geht es um Futuresitia. Die Leute dort werden sich hüten, euch etwas zu erzählen, aber sie sind auch nur Feen und Feenmänner, die Fehler machen"

Sie sind auch nur Feen und Feenmänner..., hallte es in meinem Kopf. Für mich klang dieser Satz widersprüchlich. Feen waren scheinbar viel toleranter, weniger geldgierig und perfekter als wir Menschen. Wie konnte dann Moritz so etwas behaupten? Aber gut, vielleicht war mein Bild über die Menschheit so negativ, dass mir die Feen einfach perfekt vorkamen. Für mich waren sie das auch (wobei das ja auch bedeuten würde, dass ICH auch perfekt war). Oh nein! Jetzt war ich verwirrt!

Ich zog eine Grimasse.

„Lui, was ist?", fragte mich Lorenz.

Seit wann nannte er mich Lui? Hm, da hatte ich noch nie drauf geachtet.

„Nichts", sagte ich wahrheitsgemäß. „Ich denk nur verwirrendes Zeug"

„Aha", war seine irritierte Antwort.

„Wir sind da", verkündete Moritz.

Um das ganze abzukürzen, lasse ich unser Gespräch mit Zarina auch weg. Sie hatte nur das Tor gerufen, das übrigens elektronisch und futuristisch aussah, und uns viel Glück gewünscht.

Im Tor selbst, hörte ich eine Art Techno-Musik. Interessant. Das waren also die Charts der Zukunft. War das nicht auch gefährlich? Nun ja, die Art Musik, die man kaufen konnte, konnte man eh nicht beeinflussen- nur, auf welchen Platz oder wie erfolgreich diese Musik war. Teilweise konnte ich es nicht verstehen, warum man so ein Zeug auf Platz 1 oder so kaufte. Oh ja, ich erinnerte mich an den Song We no speak Americano, den ich zuerst im Ausland gehört hatte und als ich wieder in Deutschland war, wusste ich, dass nicht die Menschen, in deren Land ich gewesen war, verrückt waren, sondern, dass das Lied einfach gerade total „in" war. Wenn ich mich nicht selbst für die Charts interessieren würde, hätte ich es nie geglaubt, dass so was auf Platz 1 kam.

Nicht, dass ich die Schreiber von dem Song beleidigen will, aber mal ehrlich: We no speak Americano? Das war ja dann wohl miserables Englisch. Fast so schlimm, wie wenn man in Liedern irgendwie She don't mind oder so hört.

Zurück zu Futuresitia: Dort befanden wir uns nämlich jetzt und sofort fühlte ich mich unwohl. Der oberste Gott würde mich nicht noch mal so glimpflich davon kommen lassen. Dieses Mal würde ich sicher sterben (nicht dass ich negativ denken will, aber na ja... ich bin Realistin).

„Sag mal, Moritz", fragte Alexandra und riss mich aus meinen Gedanken. „sorry, dass ich heute so nerve, aber" Sie unterbrach kurz. „könnten wir auch eventuell einen von uns treffen?"

„Sicher", lächelte Moritz süß. „vorausgesetzt, ihr wurdet nicht auch umgebracht oder so was" Es sollte eigentlich ein Witz sein, aber nicht mal Lorenz lachte darüber. Ich sah meinen Freund finster an und er mich. „Oh, Entschuldigung. Das sollte eigentlich witzig sein"

„Wow", bemerkte Lorenz sarkastisch. „ich mag dich ja mittlerweile echt gern, Moritz, aber selbst ich hätte so was Unsensibles niemals gesagt!"

Moritz senkte den Kopf. Ich seufzte.

Wir waren eine Zeit lang in der Gegend herumgeschlendert und Moritz war anfangs sein nicht witziger Witz wirklich sichtbar peinlich gewesen, bis er wieder auftaute. Trotz des Witzes, der auch ein bisschen auf meine Kosten gegangen war, kuschelte ich mich an ihn, in dem ich meinen linken Arm um seine Taille hatte und er seinen rechten Arm über meine Schulter.

Bis uns zwei erwachsene Feen bekannt vorkamen. Ausgerechnet Alexandra und Michael blieben stehen. Ausgerechnet deswegen, weil die beiden den Erwachsenen verdammt ähnlich sahen. Wir starrten die Erwachsenen an und sie uns. Das war schon echt seltsam.

Exakt gleichzeitig blieben alle Beteiligten stehen und die Frau kam auf uns zu.

Erstaunlich! Diese Ähnlichkeit mit Al!

„Hi", sagte sie und uns allen- außer Moritz natürlich- fielen die Kinnladen runter.

Dann kam auch der Mann dazu. „Hi. Ach, ihr seid aus der Gegenwart" Er lachte.

Wir nickten geistesabwesend.

Wir mussten ja total dämlich ausgesehen haben!

Moritz fasste sich nervös an den Kopf. „Nun ja, was soll ich sagen, Alexandra? Du begegnest grad dir selbst"

Sie starrte nun ihn an. „Was?" Dann wieder ihr Zukunfts-Ich und zeigte auf diese. „Das bin ich?" Moritz nickte und Als Augen würden augenblicklich größer. „Oh man, ich bin ja später mega hübsch"

„Och, so übel bist du in der Gegenwart auch nicht", gab die Zukunfts-Al zurück. „Aber danke"

„Und das?" Michael zeigte auf den Mann.

„... bist du", ergänzte Moritz.

Michael schluckte, doch dann kam er auch in Alexandras Muster. „Wow, ich seh gar nicht so schlecht aus und größer bin ich auch. Sogar um einiges größer als du, Al"

„Na, siehst du?", meinte sie. „Ich hab doch gesagt, irgendwann wirst du größer als ich sein. Wobei es mich jetzt auch nicht stört, wenn du so klein bleiben würdest. Aber Moritz, hast du nicht gesagt, es ist gefährlich, wenn wir etwas über unsere Zukunft wissen?"

„Prinzipiell schon, aber das ist nicht so wichtig. Das ist sogar gut" Er grinste.

Ja, der arme Michael, der mit seinen 15 Jahren immer noch nicht größer war, als in der Grundschule. War ja ich schon nicht groß, aber als Mädchen war das eher egal. Aber als Junge war das schon bescheuert. Zum Glück war ja Al der wohl unoberflächlichste Mensch der Welt. Ihr war es egal, wie groß oder klein Michael war, sie sagte immer, seine Körpergröße war nicht viel, aber sein Herz war riesig. So groß könnte er nie werden. Da hatte sie Recht.

„Und warum seid ihr hier?", fragte da Nina.

„Wir haben gehört, dass ihr bald kommen würdet und wollten noch mal in alten Erinnerungen verweilen", erklärte Alexandra und wow! ihre Stimme würde sich die nächsten Jahre nicht verändern. Wie schön. Sie himmelte den Zukunfts-Michael an. Ahaa.... Jetzt war ich schon wieder verwirrt. Oder war es das was ich denke?

Und so direkt wie ich war, fragte ich: „Seid ihr beiden in der Zukunft auch noch zusammen?"

Beide stockten und sahen sich unsicher an. „Wir dürfen dir keine Auskünfte geben", erklärte mir Michael, so sachlich wie ich ihn in der Gegenwart als 15-jährigen kannte.

„Stimmt. Entschuldigung"

„Nicht schlimm, Lui" Meine Zukunfts-Freundin grinste mich an. Nicht mal ihr Lächeln änderte sie.

Lui... hmmm...

„Ich glaubs nicht, dass ich mich selbst und meinen Freund in der Zukunft sehe!", rief Alexandra und hüpfte wieder mal wie ein hyperaktives Häschen in der Gegend herum.

„Vorsicht, dein Fuß!", warnte Michael.

„Ach, dem geht's immer besser"

Das stimmte. Sie jammerte immer weniger bei langem Gehen wegen Schmerzen. Das war erfreulich.

Doch dann veränderte sich Alexandras Laune von einer Sekunde auf die Nächste und sie zog einen Schmollmund. „Also, könnt ihr uns nicht sagen, ob ich Michael später mal heirate?"

Beide Michaels und auch wir anderen sahen sie verwundert an. War das ihr Ernst? Mein Güte, sie war erst 14! Warum dachte sie schon ans Heiraten?

Die Zukunfts-Alexandra lachte sich natürlich den Hintern ab, aber der Zukunfts-Michael sah nicht ganz so entspannt aus.

„Ne, leider nicht", gab er schließlich zur Antwort.

„Och, schade"

„Ach, Al, so eine ähnliche Frage habe ich doch vorhin schon gefragt", sagte ich.

„Ja", murmelte sie nur, dann sah sie wieder sich selbst in der Zukunftsform an. „Das ist echt mega cool"

„Das heißt, wir können sie jetzt auch nichts über die Zukunft fragen", fasste Jasmin leicht enttäuscht zusammen.

„Nein", gab Moritz kühl zurück.

Mit Schwung richtete Lorenz seine Frisur alá Justin Bieber wieder hin und stöhnte: „Oh man, schade. Ich wollte euch jetzt so richtig ausquetschen. Dürft ihr uns auch nichts über Nicole und mich sagen?"

Zukunfts-Al sah Lorenz traurig an. „Oh, Lorenz, ich wünschte, wir dürften es, aber das ist das oberste Gebot in Futuresitia"

„Warum redet ihr eigentlich mit uns?", fragte ich plötzlich.

Ironischerweise erschraken alle. Auch Zukunfts-Al mit Begleitung, obwohl die bestimmt wussten, auch was ich hinaus wollte.

„Nun ja", begann Zukunfts-Michael. „wir verstehen, was du meinst. Es ist schwierig für uns Anderen in der Zukunft. Wir dürfen es nicht so offensichtlich zeigen, dass wir weiterhin hinter dir stehen, nicht nur weil wir deine Beschützer und Ratgeber sind, sondern auch weil wir mit dir befreundet sind"

„Seid ihr das noch?"

„Klar", freute sich Zukunfts-Al. „Etwas so großes verbindet"

Wohl wahr.

„Obwohl gegen mich ein Krieg läuft?"

„Deswegen dürfen wir es nicht so offensichtlich zeigen", erklärte Zukunfts-Michael.

„Ausgerechnet in dieser schweren Zeit für dich, wäre es eine Schande, wenn wir dir da in den Rücken fallen würden. Meinst du nicht?", ergänzte Zukunfts-Al.

Wow, das klang wunderschön. Ich wusste, egal, was in der Zukunft passierte oder womöglich auch was in der Gegenwart passieren würde, sie würden immer hinter mir stehen. Wie beruhigend.

Das waren echte Freunde...

„Habt ihr nicht Angst zu sterben?", fragte ich zittrig.

„Ja, aber selbst wenn, würden wir in Ehre sterben", sagte Zukunfts-Michael und seine Partnerin oder was auch immer, nickte zustimmend.

In Ehre sterben...

Das würde ich wahrscheinlich auch. Hmmm. Hatte ich gestern alles gemacht, was ich in meinem Leben machen wollte, bevor ich heute wahrscheinlich endgültig verrecken werde?

Nein.

Ich wollte einmal ins richtige Japan und in den Norden.

Ich wollte einen Band voller Gedichte und Geschichten von mir veröffentlichen und ich wollte nicht als Jungfrau sterben.

Und Illona sollte ich besiegen.

Ja, das waren nicht sehr viele Zukunftspläne, aber man soll sich ja auch nicht zu viel vornehmen.

Ich konnte mich gerade noch davor bewahren, wieder mal Körperflüssigkeit in Form von Tränen abzulassen, in dem ich mich schüttelte und räusperte.

„Das ist..." Mir fehlte das Wort.

„...echt nett", ergänzte Nina.

Na ja, das war ja wohl mehr als >echt nett<.

„...süß", fuhr Jasmin fort.

Ja, das traf es eher.

„... und auch n bisschen traurig", vollendete Nicole und Lorenz, Michael und Felix seufzten dazu.

„Gott, ich wusste gar nicht, dass ich so treu bin", bemerkte Alexandra nachdenklich.

„Ja, das wundert mich bei mir auch...", grübelte Nicole.

„Leute, Leute", winkte Zukunfts-Al lächelnd ab. „ihr wisst echt verdammt wenig von euch. Puh. Also echt. Schlimm. Wir wollten eigentlich echt nicht für schlechte Stimmung hier sorgen, wir wollten nur mit unserer Vergangenheit sprechen" Sie lachte über ihren eigenen Wortwitz.

Dann sah ihr Freund/Ehemann/Prinz auf die Uhr und erschrak. „Oh, wir müssen gehen. Wir treffen uns mit den Anderen"

„Überlegt ihr, wie ihr Luisa helfen könnt?", fragte Felix.

Beide nickten. „Ja" Und Zukunfts-Al lachte: „Aber jetzt wo ihr ja da seid, um ein bisschen aufzuräumen, sollten wir uns nicht mehr ganz so viel Sorgen machen, oder, Michael?"

Er sah sie skeptisch an. „Na ja..."

„Schaffen wir es denn?", fragte Alexandra neugierig.

„Wir dürfen nicht..."

„... ach ja, stimmt", unterbrach Al sofort ihre Persönlichkeit aus der Zukunft.

„Es war wirklich nett mit euch", sagte Zukunfts-Michael.

„Ja, es war lustig" Dann umarmten sich die Beiden Alexandras und auch die beiden Michaels umarmten sich, wobei Zukunfts-Michael dem Gegenwart-Michael noch durch die Haare fuhr und etwas zu ihm flüsterte.

Seltsam. Als wir uns beim letzten Mal von besonderen Leuten aus besonderen Orten verabschiedet hatten, wusste ich, dass ich den Mann, den ich seit diesem Moment am meisten liebte, nie wieder sehen würde. Doch heute ging es mir etwas besser. Es lief zwar ein Krieg gegen mich für irgendetwas, aber Zukunfts-Al und Zukunfts-Michael würde sicher nichts passieren. Ihre Kräfte hatten sie bestimmt noch. Sonst würden sie ja auch nicht so locker und lässig in Futuresitia in der Gegend herumlaufen, als wären sie normale Bürger.

Nachdem sich Alexandra und Michael von ihren Persönlichkeiten aus der Zukunft endlich verabschiedet hatten, sahen wir uns noch etwas die Gegend an. Immer schön darauf bedacht, gleich angegriffen zu werden. Moritz hatte mich fest umklammert, so dass es unmöglich war, den linken Arm irgendwie zu bewegen. Jedes Mal, wenn ich es versuchte, gab ich gleich wieder auf. Der rechte Arm hatte es auch nicht viel besser. Er konnte etwas rauf und auch wieder runter und nach links und rechts, aber das wars schon.

Anfangs fand ich das übertrieben, aber sicher fühlte ich mich dadurch auf alle Fälle. Irgendwann fiel mir dann auch auf, dass Moritz und ich ziemlich in der Mitte gingen. Jasmin, Felix und Nina verteidigten meine Vorderfront, während Al, Michael, Cola und Lorenz meinen Rücken beschützten. Das war ja auch irgendwie süß von ihnen und dankbar war ich ihnen auch. Schon wieder zeigten sie mir, wie wichtig ich ihnen geworden war. Na gut, meinen Freundinnen und Felix war ich davor bestimmt auch schon wichtig gewesen, aber bei Lorenz und Michael und auch ein bisschen bei Nina fand ich es ungewohnt. Und ich hatte immer gedacht, Nina brauchte mich nur, um Mathe oder so von mir abzuschreiben oder wenn sie zu wenig Schlaf abbekommen hatte und in Physik einpennte und ich ihre Tarnung vor Frau Donnerschlag wahren musste.

Da hatte ich mich scheinbar ja echt getäuscht. Es gab Menschen, denen ich anscheinend ziemlich viel bedeutete.

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