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Kapitel 10: Auf nach Musica!

(erzählt von Luisa)


Heute würde unsere ganze Mission erst richtig anfangen, das war mir klar, als ich aufgestanden war. Mein Tag sah heute also folgendermaßen aus: Frühstücken (meinen Adoptiveltern die Mission verschweigen), mich umziehen, ein bisschen Wimperntusche auftragen, passende Ohrringe suchen (ich liebe Ohrringe!), meine Brotzeit bei meiner Mum abholen, mir Schuhe suchen, in die Schule gehen, mich vielleicht mit Nina zanken, mit Jasmin die Leute beobachten, die an unserem Klassenzimmer vorbei gehen, vor der Schule Sandra und Fabian beim Knutschen zusehen (ääh, das muss ich mir noch mal überlegen),mich vor der Schule mit Nina, Jasmin, Alexandra und Nicole weg beamen (am besten so, dass es niemand mitbekam) und zuguterletzt die erste Fantasiewelt Musica vor sich selbst retten. Sozusagen. Und das Schlimmste war ja eigentlich, dass wir gar nicht wussten, was das Problem in Musica derzeit war. Die Königin redete nur immer von „einem Problem". Wahrscheinlich wussten sie nicht mehr wie man Instrumente spielt oder so was. Na ja, das wäre für ein Land, dass zum Leben nur Instrumente braucht, ein bisschen ungewöhnlich. Man verlernte ja schließlich nicht wie man ein Instrument spielte, nur weil irgendjemand das Gleichgewicht des Landes der Fantasie zerstört hat. Und außerdem wäre der Grund viel zu einfach.

Zurzeit befand ich mich bei Punkt 10, denn ich eigentlich nicht tun wollte: vor der Schule Sandra und Fabian beim Knutschen zu sehen. Ich war nicht eifersüchtig. Echt nicht! Ich stand mit den Anderen- also Jasmin, Nina, Nicole und Alexandra- vor der Schule und suchten uns verzweifelt ein Plätzchen zum Wegbeamen.

Nicole sah sich um. „Tja, wir sollten allmählich los legen"

„Ich finde, wir sollten uns einen Platz suchen, wo wir uns IMMER weg beamen können. Dann müssen wir nicht immer erst nach einem suchen", wandte ich ein.

„Ich will mich aber davor noch von Sandra verabschieden!", meinte Jasmin.

„Da hast du Recht", sagte ich leicht düster. „Wir wissen nicht, was in Musica so alles vor sich geht"

Nina nickte. „Ich muss dir ausnahmsweise Recht geben, Lui"

Mittlerweile waren die Beiden fertig mit Knutschen und sie kamen auf uns zu.

„Oh oh, ich weiß nicht, ob das gut ist, dass sie jetzt zu uns kommen", überlegte Alexandra sichtlich voller Panik und sah mich an.

„Ich halts schon aus" Ich lächelte sie an und sie versuchte erleichtert auszuatmen. Doch irgendwie gelang ihr das nicht.

Nina sah das Pärchen skeptisch an und flüsterte: „Also, Alexandra, ich mag dich ja gern, aber findest du nicht auch, dass das Ganze nicht echt aussieht?"

Ich blickte zuerst Nina an und dann Sandra und Fabian entgegen. „Ja, irgendwie schon..."

Nicole winkte schnell ab. „Oh man Leute, das ist doch jetzt vollkommen unwichtig! Jasmin, Nina und Lui: Verabschiedet euch und dann zischen wir hier ab, okay?"

„Jaaaa", gaben wir drei gleichzeitig zurück.

„Hey Leute, was macht ihr denn hier?", fragte Sandra überglücklich. Ich war mir zuerst nicht sicher an wem die Frage konkret ging. Doch sie sah dabei Nina und Jasmin an, also ging ich davon aus, dass die Frage an die beiden ging.

„Warum?", fragte Nina zurück.

„Na, euer Bus fährt doch gleich. Oder nicht?"

„Ja, schon, aber wir haben heute Nachmittag", erklärte Jasmin.

„Seid wann nimmst du, Nina, denn Nachmittagsunterricht?", hakte Sandra weiter nach. Oh je. Ich war nur froh, dass ich nicht rum lügen musste. Denn was das betraf, war ich grottenschlecht. Was ja auch nur logisch war, wenn man so ehrlich war, wie ich.

„Tja, ich hab beschlossen, wie Jasmin italienisch zu lernen", antwortete Nina. „Außerdem seid wann interessierst du dich denn so für andere Menschen, wenn ich fragen darf? Liegt das etwa an eurer Beziehung, die ja soo echt aussieht?"

Das „soo echt" betonte sie besonders sarkastisch. Oh je, gleich würde hier Blut fließen. Na toll. Eigentlich wollte Nicole so schnell wie möglich hier weg, aber Nina... die musste natürlich einen Zickenkrieg anzetteln! Das würde hier noch ganz böse enden, da war ich mir absolut sicher. Deswegen schlug ich Nina sanft in die Schulter und fragte sie im Flüsterton, ob sie das unbedingt sagen musste. Es war mir vollkommen klar, dass ich eine freche Antwort von ihr bekam.

„Ja, ich musste das unbedingt sagen", antwortete sie mir wenigstens im Flüsterton. „Du bist doch die jenige von uns, die immer ihren Senf dazu geben muss"

„Aber ich tus nicht, wenn ich die Leute nicht verletzen will"

„Echt? Ich finde, das stimmt nicht"

„Nina!" Ich war kurz vorm ausflippen. Doch sie grinste mich nur mega frech an und ich hätte sie am liebsten verprügelt, um ehrlich zu sein.

„Was flüstert ihr denn da die ganze Zeit?", unterbrach mein Exfreund Ninas und meine Diskussion.

„Oh nichts. Gar nichts", gab ich künstlich lächelnd zur Antwort.

„Seid wann interessierst du dich für italienisch, Nina?", fragte Sandra immer weiter. Ich fand es echt gut von ihr, dass sie den unhöflichen Satz seitens von Nina geschickt ignorierte.

Dann flüsterte ich zum Schluss noch mal zu Nina: „Du musst dir ja kein Beispiel an mir nehmen"

Sie sah mich leicht genervt an und ich musste mir mein Lachen verkneifen. Es war einfach zu lustig. Es gab wohl kaum einen Tag, wo Nina und ich uns nicht fast an die Gurgel sprangen. Ich mochte sie ja total gern, nur manchmal war ihr stranger Charakter ziemlich nervig. Aber ich war ja tolerant.

„Na und? Dann interessiere ich mich für italienisch. Kann doch dir egal sein, oder?" Eigentlich wollte Nina noch was sagen, doch Alexandra und ich nahmen sie zurück und sorgten so dafür, dass sie die Klappe hielt.

„In letzter Zeit seid ihr alle so geheimnisvoll", bemerkte Fabian. „Stimmt irgendwas nicht?" Die Frage stellte er eigentlich an Alexandra, doch die war mit Nina beschäftigt und so kam es, dass ich ihm antwortete. Ausgerechnet die, von der er wahrscheinlich am wenigsten eine Antwort haben wollte. Aber ich musste sagen, dass wir uns ja im Guten getrennt hatten. So mehr oder weniger.

„Wir müssen nur dringend wo hin und deswegen..."

„Ach so", murmelte Sandra.

„Sagt du mir, wo ihr hinwollt, Lu" Ich sah meinen Exfreund mit verschränkten Armen an. „Komm schon" Ach ja, noch was zur Erklärung. Fabian nannte mich immer Lu. Also, waren wir vergleichbar mit Heath und Zoey aus House of Night. Denn Heath nannte Zoey auch immer Z und nicht Zo wie es ihre Freunde taten. Na ja, wollt euch nur aufklären.

„Nee, tut mir Leid", sagte ich knallhart. Ich durfte es ihm nicht erzählen. Wahrscheinlich würde er es sowieso bald aus seiner Schwester herausquetschen können. Aber dann würde wenigstens nicht ich die Schuldige sein. Ich weiß, das klang fies und unsozial, aber ich bin mir sicher, ihr würdet auch so denken!

„Also jetzt, komm ich mir echt ausgegrenzt vor", bemerkte Sandra traurig. Ich drehte noch durch! Ich wollte es ihr erzählen, doch wir hatten es der Königin versprochen, dass wir es niemanden sagten. Nicht mal unseren Familien. Bis die letzte Etappe unserer Mission (sprich: die Arena der Verwirrung und Verzweiflung) begonnen hatte. Und davon waren wir noch meilenweit entfernt. Zum Glück. Alexandra schob ihren älteren Bruder fort und sagte: „Tut uns echt Leid, aber wir haben versprochen, es niemanden zu sagen. Also geht jetzt bitte"

„Aha. Meine kleine Schwester wird endlich geheimnisvoll"

„Ich werde nicht geheimnisvoll, du Spinner", beharrte Alexandra. „ Ich versuch nur ein Geheimnis zu bewahren, bis wir es ausplaudern dürfen"

Nina half Alexandra dabei, Fabian weg zu schieben. „Genau. Und jetzt verzieh dich, Herzensbrecher!"

Fabian sah mich an. „Herzensbrecher?"

Und ich sah Nina genervt an. „Das stimmt doch gar nicht. Du... du... Lügnerin!"

„Klar", entgegnete Nina so, als würde sie mir das Ganze nicht glauben.

Ich winkte ab. „Ich nehme dich einfach zu ernst. Ich merks schon"

„Na schön. Dann gehen wir eben", sagte Fabian und zog Sandra mit, die uns immer noch leicht traurig ansah. Hach. Es tat mir so Leid.

Jasmin, Alexandra und Nicole seufzten erleichtert aus und Nicole flüsterte: „Ich dachte schon, die würden nie gehen"

„Du kannst heute echt nicht deine Klappe halten, oder Nina?", schrie ich Nina an. Nina sah mich arrogant an und zuckte mit den Schultern. „Klar, jetzt kommst du dir cool vor!"

Jasmin seufzte theatralisch und Nicole zog mich von Nina weg und räusperte sich. „Wollten wir nicht nach Fantasytia?"

„Ja und außerdem sollten wir uns beeilen. Nicht, dass uns schon wieder jemand dabei stört", gab Jasmin zu bedenken und hakte sich bei mir ein. Dann berührte sie ihr Göttersymbol und sorgte so dafür, dass ich es ihr gleich tat. Das bedeutete, Jasmin und ich waren die ersten, die in Fantasytia ankamen. Nach uns folgte Alexandra, Nicole und das Schlusslicht bildete natürlich Nina, die Trantüte. Felix stand schon vorm Schloss und ließ sich von den Wachen begutachten, ob es sich bei ihm schon um den echten Prinz der Toleranz handelte. Er wurde gerade fertig, als wir zum Schlosstor kamen und die Wachen begrüßten. Echt mal, diese beiden Typen hatten echt nichts anderes zu tun. Wie gesagt, mir wär das viiiel zu langweilig.

Felix drehte sich zu uns und begrüßte uns ebenfalls. „Hallo Göttinnen"

„Ach ne, musst du uns auch noch so nennen?", fragte Nina jammernd.

„Jetzt jammer nicht rum! Du hast mich vorhin voll lächerlich gemacht und warst auch noch total fies zu Fabian und Sandra. Also, hast du kein Recht dazu, rum zu jammern", sagte ich streng und kam mir vor wie ihre Mum.

Alexandra nickte zustimmend. „Ja, du warst voll fies zu meinem Bruder. Die Einzige, die gemein zu ihm sein darf, bin ich. Das ist meine Pflicht als kleine Schwester"

Ich lachte. Natürlich. Er und Al machten sich ständig Morddrohungen. Ich war mir allerdings sicher, dass sie sich eigentlich total gern hatten, dass nur nicht zugeben wollten. An Als Geburtstag übernachteten Nicole, ich und noch zwei Anderen bei ihr und beim Frühstücken behauptete Al einmal Fabian mit ihrer Gabel zu erstechen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie witzig das war. Ich fand ja diese Morddrohungen total süß. Ich wusste ja, dass Al ihren Bruder niemals abstechen würde. Nicht mal, wenn man ihr ne Million Euro dafür geben würde.

Felix lachte. „Wow, ihr Zwei geht euch aber auch immer an die Gurgel, oder?"

„Ja, leider", antwortete Jasmin für Nina und mich.

Felix schmunzelte in meine Richtung. Ich tat das ja echt nicht gern, die Sache mit Nina. Aber was konnte ich denn dafür, wenn sie mich ständig auf die Palme brachte? Jemand sagte mal zu mir, dass man seine Wut nicht unterdrücken soll, weil man sonst Depressionen kriegt und ich hatte echt keinen Bock drauf ne Depression zu kriegen, nur wegen Nina und nur um Jasmin und Nicole nen Gefallen zu tun. Ich mochte die Beiden echt gern, aber das ging zu weit und außerdem war Jas-Jas schließlich die Göttin der Toleranz, also musste sie meine Ausflipperei, was Nina betraf, tolerieren. Aber ich glaub, so schlimm fand sie das ganze auch wieder nicht. Ich war nun mal ne emotionale Person.

Die Wachen begutachteten uns (hört sich verrückt an, ich weiß) und so gingen wir ins Schloss und trafen ausnahmsweise nicht auf Illona. Unterwegs zum Thronsaal, den ich immer noch für ziemlich klein hielt, trafen wir allerdings auf die restlichen Jungs Lorenz und Michael. Michael gab Alexandra einen Kuss und ich konnte mir mein „Ooooh" einfach nicht verkneifen. Sie machte schließlich auch immer „Oooh", wenn Fabian und ich uns geküsst hatten. Also, waren wir quitt. Tja dann fiel uns wieder ein, dass wir ja gleich zu Zarina kommen sollt hatten und drehten wieder um. Die Wachen sahen uns verwirrt an und mussten uns für unwürdig gehalten haben, als wir zu Zarina flogen. Das mit dem Fliegen hatten wir noch nicht so drauf (außer mir, aber ich war ja in Fantasytia geboren, also zähl ich nicht). Irgendwann würden wirs noch hinkriegen. Götter, die nicht fliegen konnten... das hatte schon was! Ich glaub, wir kamen echt ein bisschen unkompetent rüber, aber hey! Wir waren noch jung und unerfahren. Wir flogen schließlich erst das zweite Mal (außer mir natürlich). Die Lage sah auch nicht recht kompetent aus- selbst bei mir nicht. Als ich das letzte Mal geflogen sein musste, war ich so um die paar Monate alt, da war es ja auch noch keine Wunder, dass ich das mit der Landung noch nicht so gut konnte, wie die Anderen. Aber dass ich schon so gut fliegen konnte, grenzte bestimmt an ein Wunder.

Jetzt war nur das Problem, dass niemand mehr so recht wusste, wie der Spruch an Zarina ging. Felix grübelte, doch dann fiel es ihm wieder ein: „Wenn ich mich nicht täusche, geht der Spruch so:

Zarina, oh Hüterin der Tore

Zu anderen Welten.

Erhöre mich und komme zu uns"

Augenblicklich sprang Zarina empor (als hätte sie nichts Blöderes zu tun, als auf uns zu warten) und setzte sich auf ihren lilafarbenen Thron.

„Götter! Ich freu mich so euch zu sehen!", begrüßte sie uns enthusiastisch.

„Felix, du hast uns gerettet", bemerkte ich und umarmte ihn. Das war nicht sehr schlau, ich weiß. Nicht, dass er sich falsche Hoffnungen machte.

Zarina klatschte freudig in die Hände und strahlte uns an. „Okay, heute ist der große Tag, an dem eure Mission endlich beginnt. Sagt, seid ihr aufgeregt?"

„Na ja, es geht", meinte Nina.

„Bei mir auch, wo ich doch Michael als Beschützer hab" Al küsste ihn liebevoll auf die Wange.

„Und bei euch?", fragte Zarina alle, die noch nicht geantwortet hatten.

„Und wie!", gab Felix ehrlich zu.

„Geht mir auch so", sagte Michael.

„Ein ganz kleines bisschen", fügte Lorenz hinzu und Nicole nickte zustimmend.

„Jo, bei mir aber ein grooßes bisschen", sagte ich.

„Also, ich denk da so wie Alexandra", sagte Jasmin optimistisch und sah zu Felix. „Ich vertrau Felix voll und ganz. Er wird schon auf mich aufpassen"

„Schön, freut mich", lächelte Zarina süß. „Ihr müsste echt nicht nervös oder aufgeregt sein. Euch wird absolut nichts passieren"

„Aha. Gut zu wissen", murmelte ich nervös.

Zarina hüpfte von ihrem Thron, sah uns alle eindringlich an und sagte: „Gut. Dann wollen wir mal anfangen. Also, ich werde das Tor zu Musica für euch sichtbar machen"

„Und das kannst echt nur du?", fragte Lorenz.

„Ja, leider" Zarina grinst teils voller Stolz, teils belustigt. „Ich glaub, mein Leben wär viel einfacher, wenn es mindestens noch eine Meerjungfrauenfee gäbe, die das auch könnte. Aber man soll ja nicht so viel rum jammern, nicht?" Sie lachte.

Ich sah Nina finster an. „Genau, Nina"

Sie streckte mir die Zunge raus und antwortete ausnahmsweise mal nicht. Ich glaube, sie machte Vorschritte. Die Sache vorhin mit Sandra und Fabian schien sie etwas verändert zu haben. Okay, ich sprach von Nina. Also, war das unmöglich. Nina änderte sich nicht einfach so, nur weil sie einen Fehler gemacht hat (meiner Meinung nach), denn sie selber nicht mal einsah.

„Gibt es bei euch Zwei auch mal fünf Minuten, in denen ihr euch nicht streitet?", fragte Jasmin total verzweifelt.

Nicole sah mitfühlend zu ihr. „Aber echt! Ich dachte, ihr seid befreundet!"

„Sind wir ja auch!", sagte ich voller Überzeugung, doch dann war ich mir nicht mehr so sicher und fügte kleinlaut hinzu: „Glaube ich"

„Also, das war jetzt unnötig von DIR!", entgegnete Nina.

„Leute!" Jasmin war kurz vorm durchdrehen.

Ich winkte ab. Ich wollte Jasmin, meine engste Freundin vor Alexandra, ja nicht zur Weißglut oder gar zum Herzinfarkt bringen. Also sagte ich nun gar nichts mehr und sah Zarina aufmerksam bei ihrer Aufgabe zu.

Zarina flog hoch in die Luft, breitete ihre Hände aus und sagte anfangs etwas in einer komischen Sprache. Ich glaube, es war j-fantasytisch. Spanisch und japanisch. Das einzige Wort, dass ich verstand war: Musica. Logisch. Ich glaubte nicht, dass das Wort sich auf j-fantasytisch anders anhören würde.

Ein Blitz und plötzlich befand sich zwischen zwei Bäumen neben dem See ein riesiges Tor, das außen rum jede Menge Achtelnoten hatte und einfach nur cool aussah.

„Sag mal, Zarina, was hast du da grad geredet?", fragte ich sie mega interessiert.

„Das war j-fantasytisch", erklärte Zarina. „Die Sprache, über die Emiliara sehr viel weiß. Ich muss sie als Wächterin der Tore beherrschen und Emiliara hat sie freiwillig gelernt. Ist echt nicht schwer, diese Sprache" Sie zwinkerte mir zu, als wollte sie mich aufmuntern, sie ebenfalls zu lernen. „Ich sagte: Musica, deine Wächterin spricht zu dir. Ich wünsche, dass du deine Tore öffnest- für die Götter und ihre Prinzen. Sie wollten dir helfen. So öffne dein Tor"

„Du redest ja mit Musica, als wär es ein Mensch", bemerkte Lorenz.

„Das muss ich. Ich finds aber irgendwie lustig. Und ich muss auch nicht immer dasselbe sagen. Außer das Erste: Musica, deine Wächterin spricht zu dir"

„Abgefahren!", kommentierte ich, obwohl ich das Wort eigentlich nie verwendete. Dieses Fantasytia schien mich ein bisschen zu verändern.

„Hier ist das Tor", erklärte uns Zarina weiter. „Ihr müsst einfach nur durch gehen. Das Tor hat sich nur für euch geöffnet. Ein anderer könnte nicht durch"

„Wenn jemand von uns Mist gebaut hätte, würde sich Musica dann nicht für uns öffnen?", fragte ich.

„So sind die Welten nun auch wieder nicht"

„Ach so"

Zarina klatschte erneut in die Hände, um uns aufzufordern durch das Tor zu gehen. „Also los! Nicht so schüchtern. Ihr müsst einfach nur durchgehen"

Ich sah in die Runde. Niemand schien sich zu trauen, durch zu gehen. Ich seufzte. „Okay, dann geh ich als Erste. Ich bin hier schließlich geboren"

Mit diesen mutigen Worten ging ich in Richtung Tor. Eigentlich hätte ich erwartet, dass mich Felix abhielt, aber er schien dieses Tor nicht als Gefahr zu fühlen. War es ja auch nicht. Es sah auf alle Fälle nicht gefährlich aus. Ich ging durch, drehte mich kurz zu den anderen um und fühlte mich warm, während beruhigende Musik spielte. Als würde uns Musica unsere erste Reise schöner gestalten wollen! Ich weiß, das klingt total seltsam und strange, aber ich hatte wirklich das Gefühl. Es war echt angenehm. Unmittelbar hinter mir waren Felix und Jasmin (ich musste sagen: Felix benahm sich wirklich wie ein Beschützer, denn er ließ meine Freundin mit Absicht nach sich gehen, um sie besser beschützen zu können). Nach Jasmin folgten Alexandra und Michael, Nina, Nicole und Lorenz bildete das Schlusslicht. Als die Reise nach Musica zu Ende war, verschwand die Wärme und die Musik und ich hörte gar nichts mehr. Kurz nachdem Lorenz Musica ebenfalls betreten hatte, schloss sich das Tor wieder und ich konnte mir vorstellen, dass es in Fantasytia verschwand und Zarina wieder in den See hüpfte. Schade, dass die Wärme jetzt futsch war! Unsicher sah ich zu den Anderen, die einfach nur da standen und Musica begutachteten. Lorenz war natürlich der Erste, der etwas sagte: „Irgendwie hätte ich mir Musica fröhlicher und lauter vorgestellt. Ich mein, wir sind doch hier sozusagen im Land der Musik, da muss es ja laut sein, oder?"

Nicole trat vor zu mir. „Wahrscheinlich"

„Ach, dann hört ihr auch nichts", bemerkte ich.

„Es scheint, als wären die Töne von Musica gewichen", stellte Jasmin fest.

„Und das muss das Problem sein", fügte Felix hinzu und er und Jasmin nickten sich zu.

Lorenz wirbelte herum. „Na wunderbar. Und wie sollen wir den Ton wieder ankriegen? Ich geh mal davon aus, dass es keinen Schalter gibt, mit dem man den Ton wieder anschalten könnte" Nicole schlug ihn auf seine Schulter und zischte irgendwas. „Au! Ist doch wahr!"

„Du Trottel!", entgegnete meine weißblonde Freundin. „Wenn es hier einen Schalter gäbe, hätten ihn die Bewohner Musicas schon längst umgeschaltet. Meinst du nicht? Und außerdem wär das viel zu einfach!" Sie machte eine kurze Pause. „Was ist denn nur los mit dir? Bei der Prüfung warst du viel seriöser"

„Seriöser, ja?"

„Und ernster!" Dann flüsterte sie im etwas ins Ohr, was wir anderen wohl nicht hören sollten und Nina sah schnippisch zu den Beiden und war wieder kurz davor, was Bescheuertes zu sagen. Doch als sie meine verschränkten Arme, meinen genervten Blick und meinen tippenden Fuß am Boden sah, ließ sie es lieber bleiben. Gut so. Sonst musste ich nur wieder einen Streit anzetteln und dann würde sich Jasmin wieder aufregen. Mich würde ja echt interessieren, was bei Colas Prüfung passiert war. Wahrscheinlich hatte Lorenz Nicole erzählt, was für ein Arschloch sein Kumpel Max war. Oder auch nicht. Das war ja jetzt eigentlich auch unwichtig.

„Die eigentliche Frage ist doch, wie wir das wieder in den Griff kriegen", überlegte Michael und Alexandra sah traurig zu ihm.

Nicole stöhnte laut und sah ihren Prinzen vorwurfsvoll an.

„Sehen wir uns erst mal um", beschloss ich und ging voran. Ich fühlte mich in dem Moment wirklich wie ihre Anführerin, ich eigentlich nicht sein wollte. Ich bemerkte natürlich, dass mich Felix beobachtete. Wer weiß, vielleicht dachte er ja, dass er mich auch beschützen musste. Wär cool, wenn er's tun würde, aber ich brauchte keinen! Echt nicht! Wenn Nina keinen brauchte (obwohl ich mir relativ sicher war, dass sie Einen wollte), dann brauchte ich auch Keinen! Der Teil von Musica, in dem wir uns befanden, war eine große Stadt, in der die Leute wenig fröhlich aussahen und uns seltsam ansahen. Als wären wir Verbrecher oder so was. Ich hörte auch keine Leute musizieren oder miteinander reden. Es spielten auch keine Kinder. Wobei, ein kleiner Junge versuchte mit einem Mädchen seines Alters zu reden, doch irgendwie hörten sie sich gegenseitig nicht und der Junge ging resigniert von dannen. Ich dachte, mein Herz zerspring mir. So weh tat mir das! Ich wusste ja nicht, wies bei den anderen aussah, aber ich hatte gerade meine Motivation gefunden: Diesen kleinen Jungen, der nur spielen wollte und es nicht konnte, nur weil irgendjemand das Gleichgewicht zerstört hatte. Ich blieb stehen und Michael und Alexandra, die Händchen haltend hinter mir gingen, blieben ebenfalls stehen und sahen mich besorgt an.

„Stimmt was nicht, Lui?"

„Habt ihr diesen kleinen Jungen gesehen?"

„Sicher", antwortete Michael.

„Was habt ihr euch dabei gedacht?", fragte ich.

Alle sahen mich an, als wäre ich verrückt, aber ich meinte es todernst. „Ähm, ich hab mir gedacht: Krass, was ist hier nur passiert?", antwortete Lorenz mir als Erster.

Ich sah die anderen an. „Ich hab mir gedacht: Was für ein armer Junge", sagte Alexandra und sah mich traurig an.

„Genau und dieser Junge sollte unsere Motivation für die Rettungsmission von Musica werden. Kinder sollten wieder spielen können, Klatsch sollte wieder umgehen und Probleme sollten mündlich gelöst werden können" Ich redete mich richtig in Rage und Nina sah mich immer noch an, als wäre ich verrückt. Ja, manchmal war ich verrückt.

„Und was willst du uns damit sagen?", fragte mich Nina.

„Ich will damit sagen", antwortete ich ungewöhnlich für mich. „dass wir uns unbedingt anstrengen müssen, Musica zu helfen"

Jasmin legte ihren Arm um meine Schulter und sagte relativ leise: „Ach Lui, wir hätten uns schon Mühe gegeben. Keine Angst. Irgendwie bist du jetzt total sensibel"

„Bin ich sonst unsensibel oder was?" Ich konnte es nicht fassen. Da gab ich mir jahrelang Mühe, die Leute mit meiner extremen Ehrlichkeit nicht zu verletzen und dann sagte mir Jasmin, dass ich unsensibel war, oder wie?

„Quatsch", sagte sie ruhig. „aber ich weiß nicht. Irgendwie bist du so anders grade"

Mein Blick sollte meiner Freundin eindeutig sagen: Aha.

Ich löste mich von ihr und stöhnte. Vielleicht hatte sie Recht. Aber auch nur vielleicht.

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