Die verschiedenen Arten von Fan Fictions
Meine ursprüngliche Idee war, dies ein völlig separates Projekt zu machen, aber ich glaube nicht, dass es sich zu sehr gelohnt hätte, da ich vermutlich sämtliches Gesprächsthema in ein einziges Kapitel hier packen kann.
Also mache ich es nun hier. Wie am Titel hoffentlich erkennbar ist, will ich heute über die unterschiedlichen Arten von Fan Fictions reden, die man so auf Wattpad finden kann. Und damit meine ich nicht unbedingt die verschiedenen Kategorien von Fan Fictions, sondern eher die Art und Weise, wie sie geschrieben werden.
Ich werde in diesen Kategorien entweder mehrere Geschichten, die alle diesem Format folgen, zusammenfassen oder einzelne Geschichten, die von dieser Kategorie stammen, beschreiben und meine Meinung dazu abgeben und vielleicht auch, was man besser machen könnte (oder jedenfalls was ich selbst anders daran machen würde)
Ich will damit keiner Person vor den Kopf stossen, sondern lediglich die Beobachtungen teilen, die ich auf Wattpad gemacht habe. Deshalb werde ich auch keine Account- oder Geschichtsnamen angeben. (nicht dass ich mich überhaupt an diese erinnern würde, da ich sie mir nicht gemerkt habe und ich sehr bezweifle, diese Geschichten jemals wieder zu finden.) Es geht hier darum, ein bisschen Spass zu haben und nicht, irgendwelche Personen, die Leidenschaft in ein Projekt gesteckt haben, anzugreifen, so Scheisse das Endresultat dieser Projekte auch sein mag. Mit dem nun klargemacht, kommen wir zu den Kategorien.
Fan Fictions, deren Autoren noch nie ein Buch gelesen haben
Von dieser Art Geschichte habe ich überraschenderweise eine verstörende Menge gefunden. Etwas weniger überraschend ist vermutlich, dass es hauptsächlich Geschichten von Büchern, Serien usw. sind, die eher jüngere Zuschauer haben, wie etwa The Lion Guard. Also werden diese Geschichten wohl hauptsächlich von jungen Fans geschrieben, die sich damit nicht wirklich auskennen.
Was meine ich damit, dass die Autoren dieser Geschichten noch nie ein Buch gelesen haben? Nun, es ist die einzige Erklärung, die mir einfällt, warum sie so schreiben, wie sie es tun. Sie schreiben so, als ob sie lediglich erklärt bekommen haben, was ein Buch ist und nie selbst eines gesehen, geschweige denn gelesen, haben. Kurzes Beispiel um zu zeigen, was ich meine, mit Charakteren von The Lion Guard, da die meisten Beispiele eben von dort sind:
Ono: "Kion, Janja und seine Hyänen greifen die Antilopen beim Wasserloch an"
Kion: "Hevi Kabisa, wir müssen sie aufhalten. Bis zum Ende des Geweihten Landes..."
Fuli, Bunga, Beshte und Ono: "... ist die Garde festen Standes."
Kion, Fuli, Bunga, Beshte und Ono eilen zum Wasserloch.
Kion entdeckt Janja
Kion: "Janja, verschwinde aus dem Geweihten Land!"
Janja: "Zwing mich doch."
Die Löwengarde und die Hyänen kämpfen.
Die Hyänen rennen weg.
Kion: "Gut gemacht, ihr habt gut gekämpft."
Bunga: "Zuka zama"
Beshte: "Du auch."
Fuli: "In der Tat."
Ono: "Das haben wir."
Die Garde geht zum Wasserloch. Die Garde erholt sich.
Fuck, es war verflucht schmerzhaft, so zu schreiben. Ich konnte praktisch fühlen, wie meine Hirnzellen dabei absterben.
Aber ja, solche Geschichten gibt es. Und das Beispiel ist nicht einmal übertrieben, ich habe mehrere gesehen, die so geschrieben sind. Und dann gibt es sogar Personen, die dort dann kommentieren und sagen, das Kapitel hätte ihnen gefallen und sie würden sich auf das nächste Kapitel freuen. Was Bitteschön hat dir da gefallen? Das ist kein Buch, das ist keine Geschichte, die man lesen kann und dann weiterverfolgt. Dass nach praktisch jedem Satz ein neuer Absatz kommt, ist furchtbar anzusehen und zu lesen, die Beschreibungen der Aktionen oder der Umgebung sind Nicht-Existent und die Gruppe von Charakteren sagt einfach immer der Reihe nach jeweils einen Satz, bevor die Sache dann weitergeht. Wie kann man so etwas schreiben, sich ansehen und es als nur Ansatzweise Akzeptabel empfinden? Wie?
Ja, wie bereits gesagt, es sind vermutlich vor allem jüngere Schreiber, die so schreiben, aber man würde sich denken, dass es zumindest ein Minimum von akzeptablen Schreibstyl geben würde, bei dem so etwas weit darunter liegt. Wie jemand so schreiben kann ist für mich unerklärlich. Aber genug davon, ab zur nächsten Kategorie.
"Fantasiereiches Vorstellungsvermögen? Noch nie gehört"
Aka jede einzelne Chaos Fan Fiction. Allerdings gibt es hier meiner Meinung nach zwei ziemlich verschiedene Unterkategorien.
Die erste habe ich bereits angedeutet. Man nimmt eine Geschichte, die schon 10'000 Mal geschrieben wurde, drückt auf Control C und dann auf Control V und Profit. Chaos Geschichten sind vermutlich mit Abstand das beste Beispiel dazu. Alle sind gleich, untereinander problemlos austauschbar, ohne dass man es bemerken würde, es gibt null Variation und alle sind grottenschlecht geschrieben, bis auf diese eine Ausnahme, über die man zufällig stolpert. Und obwohl nie auch nur ein Hauch Logik darin vorhanden ist, wird nichts am Format geändert, schliesslich würde dies den Erfolg der Geschichte riskieren. Egal, dass es keinen Sinn ergibt, dass Annabeth Percy betrügt, dass Chaos random auftaucht, weil Percy ihm aufgefallen ist und der ganze restliche Scheiss.
Die meisten Fandoms scheinen diese eine seltsame Art von Fan Fiction zu haben, die in grosser Zahl existiert und erfolgreich ist, obwohl alle exakt gleich geschrieben sind. Bei Percy Jackson sind es Chaos und Wächter Geschichten, bei Lion Guard sind es KionxFuli Geschichten und so weiter.
Die zweite Unterkategorie sind Character-inserts. Man nimmt eine bereits vorhandene Geschichte, drückt einen eigenen Charakter hinein und ändert sonst überhaupt nichts an der Geschichte.
Bestes Beispiel, Percy Jackson: Diebe im Olymp, aber es gibt einen Extra-Charakter für die Quest. Irgend eine random Halbgöttin, die einfach existiert und sich an diesem Einsatz beteiligt oder eine Person aus "unserer" Welt, die in das Buch gesogen wurde. An der Geschichte an sich ändert sich nichts. Teilweise wird auch der Dialog aus dem eigentlichen Buch Wort für Wort übernommen. Der neue Charakter ist ausserdem flacher als ein geschliffenes Brett. Eindimensional bis zum geht nicht mehr und trägt nichts zur Geschichte bei, da sich sonst der Plot ändern müsste.
Das ist einfach mal so die faulste Art von Fan Fiction, die man schreiben kann. Random OC in die Geschichte packen und den Rest vom richtigen Buch kopieren. Hier kommt ebenfalls die Frage, wie kommt jemand auf die Idee, dass das eine akzeptable Geschichte ist?
Aber auch hier zeigt sich, dass eine solche Geschichte Potential haben könnte, wenn man sich anstrengt. Es gibt eine Percy Jackson Fan Fiction, bei der der OC ein Mädchen ist, dass ins Buch gesogen wird und neben Percy im Bus landet. Und diese Geschichte funktioniert ausnahmsweise. Wieso? Weil der Fokus der ganzen Geschichte auf diesem Charakter liegt. Es ist aus ihrer Perspektive, sie hat ihre eigenen Probleme und Ziele ("Wie um alles in der Welt kehre ich in meine Realität zurück?") und ihr Charakter wird entwickelt.
Weil sich die Autorin dieser Geschichte tatsächlich um ihren Charakter kümmert und etwas mit diesem unternimmt, funktioniert es ausnahmsweise. Es hilft auch, dass sie nicht nur Diebe im Olymp mit dem OC geschrieben hat, wie die meisten Fan Fiction Autoren es machen, sondern auch Im Bann des Zyklopen und Fluch des Titanen. Somit wird die Geschichte weitergeführt und mehr passiert. Allerdings wurde die letzte Geschichte seit Jahren nicht mehr aktualisiert. Die Autorin hat sich gemeldet und gesagt, dass sie vorhat, wieder daran zu arbeiten, aber diese Ankündigung ist mittlerweile auch wieder etwa ein Jahr her.
Auch Chaos-Geschichten könnten Potential haben, wenn man sich auch nur ansatzweise Mühe gibt. Mir fallen zwei Beispiele dazu ein. In der einen wird tatsächlich Fokus auf die Charaktere gelegt, hauptsächlich auf die Chaos-Soldaten selbst, was in den meisten Geschichten nie passiert. Dies macht diese Geschichte viel ansprechender, weil diese Charaktere tatsächlich Charaktere sein dürfen.
In der anderen Geschichte wird ein Konzept genommen, dass in fast allen Chaos-Geschichten auftaucht und bearbeitet es mit Logik. In den meisten Geschichten taucht ein neuer Halbgott auf, der sich als Percys Bruder herausstellt. Dieser Bruder ist immer ein Arschloch und ein Antagonist der Geschichte. In der Geschichte, auf die ich mich beziehe, taucht ein neuer Halbgott auf und er ist auch Percys Bruder. Aber anstelle diesen grundlos zu hassen, ist er hier ein richtiger Bruder, der zu Percys grösstem Fan wird. Auch ist er erst 12, nicht, wie meistens, Percys Alter. Dies ist etwas logischer und sorgt auch für eine tollere Dynamik zwischen den beiden, mit Percy als dem grossen Bruder, der seinem kleinen Bruder beibringt, wie es so ist, ein Halbgott zu sein. Percys Bruder sieht zu ihm empor und als Percy dann unvermeidbar stirbt, um ihn zu beschützen, ist er am Boden zerstört. Nun hat er das Gefühl, dass das Camp ihn hasst, da Percy an seiner Stelle gestorben ist und er hat einen enormen Druck auf sich, da alle wissen, dass er Percys Bruder ist und erwarten, dass er ebenfalls grossartige Dinge erreichen wird.
Percy einen Bruder zu geben (eigentlich einen zweiten Bruder, schliesslich hat er bereits Tyson) ist eine gute Idee, die sehr gut funktionieren kann, aber sie wird fast nie richtig umgesetzt.
Also ja, eine Kategorie, die aufgrund fehlendem Vorstellungsvermögen der Autoren meistens Scheisse ist, aber das eigentlich eine Menge Potential haben könnte.
Der Kontext ist für Crack verkauft worden
Das ist die Art von Geschichte, die man liest, und dabei keinen fucking Plan hat, was eigentlich los ist. Denn der Autor scheint es für nicht nötig zu halten, dem Leser verständlich zu machen, was gerade läuft. Diese Autoren können sich die Szenen anscheinend gut vorstellen, vergessen aber völlig, dass sie diese auch beschreiben müssen, damit die Leser sich diese ebenfalls vorstellen können.
Meistens wird sehr viel Dialog geschrieben, aber nichts um den Dialog herum, um diesen überhaupt verständlich zu machen. Alternativ sind es sehr viele Aktionen der Charaktere, aber wieso sie diese Aktionen unternehmen oder was die Situation überhaupt ist, wird komplett ausgelassen.
Ich muss da besonders an eine der ersten Fan Fictions denken, die ich auf Wattpad gelesen habe. Man ist gefühlt ständig von Szene zu Szene gesprungen, ohne dass einem mitgeteilt wurde, dass es einen Szenenwechsel gab. Man wusste auch nie, wo man war, wie viele Charaktere in einer Szene anwesend waren (wobei gefühlt ständig neue Charaktere unerklärt auftauchten) oder was überhaupt in der Szene passierte, da der einzige Kontext der Dialog zwischen Charakteren war. Es war praktisch so, als würde man als blinde Person aus dem nichts in eine Situation geworfen werden und man hat nur den Dialog um herauszufinden, was eigentlich abgeht. Und dieser Dialog ist nicht gut und gibt ohne zusätzlichen Kontext überhaupt keinen Sinn.
Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine, es ist etwas schwierig zu erklären.
Für ein weiteres Beispiel, ich lese gerade eine Geschichte, die zwar interessant zu sein scheint, aber nichts wird darin erklärt. Wieso Percy (schon wieder) verschwunden ist und dann wieder auftaucht, wer der Feind genau ist und warum dieser angreift. Diese Geschichte zu lesen, fühlt sich so an, als ob man ein ganzes Kapitel, in dem alles erklärt wird, übersprungen hat. Nur gibt es ein solches Kapitel nicht und man liest die Geschichte und sieht, wie der Plot voranschreitet, aber man hat keinen Plan, wieso das ganze Zeug überhaupt passiert. Percy oder einige der anderen neuen Charakteren kommen nie auf die Idee, den Campern (und somit uns) zu erklären, was genau vor sich geht. Es macht keinen verfluchten Sinn.
Nein, Song-Lyrics sind kein Ersatz für eine richtige Geschichte
Die Autoren dieser Geschichten scheinen mit Liedern besessen zu sein und scheinen ausserdem zu glauben, dass diese jegliche Art von Charakter-Entwicklung oder Plot ersetzen können. Charaktere beginnen aus dem nichts heraus und völlig ohne Grund, irgend ein random Lied zu singen. Manchmal singen zwei Charaktere gleichzeitig das gleiche Lied, obwohl sie an völlig anderen Orten sind und wechseln sich passend ab. Vielleicht gibt es Drama zwischen zwei Charakteren und einer davon beginnt, ein Lied zu singen, um das Drama zu entschärfen.
Und das passiert dann gefühlt jedes Kapitel. Wo ist die Logik dahinter? Das sind keine Disney-Filme (und auch keine Fan-Fictions von Disney Projekten), wieso singen sie? Und was tragen diese Lieder zur Geschichte bei? Nichts. Sie sind grundlos hier drin, es ist seltsam, dass sie überhaupt drin sind und sie ergeben keinen Sinn. So etwas ist für mich persönlich einfach frustrierend zu sehen, da es zum einen die Geschichte zu einem quietschenden Halt bringt und sich zum anderen manchmal praktisch das halbe Kapitel hinzieht. Das ist wohl der frustrierendste Aspekt daran. Diese Autoren beschliessen, dass es eine grandiose Idee ist, das GANZE verfluchte Lied aufzuschreiben und man muss eine halbe Ewigkeit scrollen, bis man endlich daran vorbei ist.
Natürlich, es gibt Geschichten, wo Musik ein grösseres Thema ist und wo manchmal gesungen wird, das ist selbstverständlich. Wo es mich stört, ist es, wenn Charaktere grundlos einfach lossingen (insbesondere wenn so etwas im Originalmaterial überhaupt nicht vorhanden war) oder wenn es in einem störenden Ausmass überbenutzt wird.
Wenn es nur ab und zu gemacht wird, und insbesondere nicht das ganze verfluchte Lied abgeschrieben wird, dann kann es eigentlich funktionieren. In meiner ersten Percy Jackson Fan Fiction hier auf Wattpad habe ich den Refrain von Highway to Hell reingepackt. Eine der Hauptfiguren hat seine Lost Family gerade wiedergefunden und sie beschliessen, dies zu feiern, indem sie sein Lieblingslied abspielen. Ich will nicht sagen, dass ich es gut umgesetzt habe, ich will diese Geschichte aus gutem Grund überarbeiten, aber so war es wenigstens nicht so lang, dass es einem auf die Nerven ging, bis der Plot endlich wieder voranschreitet, es ist nur einmal vorgekommen und es gab einen Grund, wieso es passierte.
Und für die überarbeitete Version und für einige andere Fan Fiction Ideen, zu denen ich vermutlich nie kommen werde, aber what-ever, habe ich auch Ideen, um zumindest einige kleine Songpassagen zu benutzen.
Das Problem ist meiner Meinung nach mehr, wie diese Idee benutzt wird. Und zwar wird sie auf so eine Art genutzt, dass sie Platz von der Geschichte wegnimmt, anstelle etwas zu dieser hinzuzufügen. Wenn die Hälfte der Geschichte aus einem Haufen Song-Lyrics besteht, dann ist etwas gehörig schiefgegangen. Wir lesen diese Geschichten nicht, um Song-Lyrics zu lesen, sondern eine Geschichte. Und diese wird wegen den ständigen Lyrics zur Seite geschoben und häufig furchtbar vernachlässigt.
Grandiose Idee, katastrophale Ausführung
Diese Art von Geschichte ist der Grund, warum ich dieses Kapitel schreibe. Weil ich einmal eine solche Geschichte gelesen habe, die einen solch riesigen Haufen von verschwendetem Potential hatte, dass ich mich deswegen beleidigt fühlte. Weil das Grundkonzept der Geschichte so unglaublich gut war, die Umsetzung aber einem Haufen Durchfall glich.
Nun, was war diese Geschichte? Es war eine Percy Jackson Fan Fiction, in der Artemis mit irgendeinem random Typen aus irgendwelchen unerklärten Gründen ne Sache hat und unfreiwillig ein Kind bekommt, woraufhin sie ihn natürlich umbringt. Das Kind kommt auf die Welt und um es noch schlimmer zu machen, es ist ein Junge. Dieser Junge ist Percy. Aus verständlichen Gründen hasst sie ihn und die Jägerinnen hassen ihn ebenfalls. Schliesslich ist er ein Kind, dass nicht existieren sollte und ein Junge. Trotzdem werden sie ihn aus irgendeinem Grund nicht los und töten ihn auch nicht.
Percy wächst dann also unter schrecklichen Umständen auf, da alle um ihn herum ihn hassen und ohne Ausnahme schrecklich behandeln. Aber trotzdem ist er aus irgendwelchen Gründen eine reine Seele. Er liebt seine Mutter und die Jägerinnen, obwohl sie dies nie erwidert haben. Eines Tages stolpern die anderen olympischen Götter zufällig über ihn, als er gerade alleine ist. (Während der gesamten Geschichte ist er übrigens unter zehn Jahre alt, sofern ich mich erinnern kann) Von seiner Knuddeligkeit sofort angetan, beschliessen sie ausnahmslos, ihn zu segnen. Die Jägerinnen beginnen zu diesem Zeitpunkt, Fallen für ihn aufzustellen, um seine Lebensbedingungen noch schlimmer zu machen, aber da er von allen Olympiern gesegnet wurde, kann er die Fallen wahrnehmen und weicht jeder einzelnen aus. Er läuft über Jahre hinweg in keine einzige Falle, was die Jägerinnen natürlich frustriert und ihr verhalten noch verschlimmert.
Obwohl Percy, abgesehen von den Olympiern, die er ein einziges Mal trifft, nie akzeptables Sozialverhalten kennengelernt hat, verliert er seine Liebe gegenüber seiner Mutter und den Jägerinnen nie. Deshalb bleibt er auch eine Ewigkeit bei ihnen, in der Hoffnung, dass sie vielleicht anfangen, ihn doch zu mögen. Nachdem nichts daraus wird, beschliesst er schweren Herzens zu gehen. Ich denke, er geht ins Camp oder so, aber das ist nicht wirklich wichtig.
Später wacht Artemis an einem mysteriösen Ort auf, da sie entführt worden ist. Sie kämpft gegen irgendeinen mysteriösen Antagonisten, dessen Identität nie offenbart wird und eilt zu den Jägerinnen zurück, da sie zu ihnen und ihrem geliebten Sohn zurückwill. Dort findet sie heraus, dass Percy weg ist und dass es eine böse Doppelgängerin von ihr hat. Sie besiegt sie, Percy kommt zur Jagd zurück und alles ist Ordnung. Die Jägerinnen mögen plötzlich alle Percy, da sie immer nur die abscheulichsten Personen auf dem Planeten ihm gegenüber waren, da seine Mutter, die böse Doppelgängerin, so zu ihm war und sie ihr blind wie Schafe gefolgt waren. Es wird nie etabliert, wann genau diese Doppelgängerin Artemis' Position eingenommen hat. Die echte Artemis scheint Percy zu lieben, weil er ihr Sohn ist. Aber es gibt in der Geschichte ihren POV, während sie schwanger ist und kurz nach der Geburt und in beiden hasst sie ihn bereits. Es macht bezüglich Kontinuität keinen Sinn, es sei denn, ihre Doppelgängerin hatte das Kind, aber das würde dann noch weniger Sinn ergeben.
Könnt ihr mein Problem mit der Geschichte sehen?
Erstens, die jungfräuliche Göttin, bei der etabliert ist, dass Sex für sie ein absolutes no-go ist, hat Sex und daraus resultierend ein Kind. Zusätzlich dazu mit einem unwichtigen Typen, den wir nie kennenlernen. Ok, die Geschichte ist ja nicht darüber, also müssen wir nicht wirklich etwas darüber erfahren, aber wenn der Typ so etwas hinbekommt, dann wäre es doch interessant zu sehen, wie er es gemacht hat. Andererseits wurde es vielleicht deshalb nicht gezeigt, da es realistisch gesehen nie passieren würde. Es ist ein unmögliches Szenario. Es sei denn, man schreibt Fan Fictions, da scheinen solche Szenarien aus irgendeinem Grund sehr beliebt zu sein.
Nächstes Problem, der Junge ist Percy. Klar, es ist Percy, damit die Geschichte auch gelesen wird, aber man könnte doch gefälligst einen OC für eine solche Geschichte erfinden, anstelle einfach einen etablierten Charakter zu nehmen und ihn praktisch unkenntlich zu verändern. Einen OC zu benutzen könnte dieser Geschichte so viel mehr Potential geben, aber anstelle muss der Charakter an Percys Namen angekettet werden.
Obwohl Percy unter den schlimmstmöglichen Bedingungen aufwächst, ist er trotzdem irgendwie ein guter Mensch und liebt seine Mutter und die Jägerinnen trotz all den schrecklichen Dingen, die sie tun. Wenn eine Person in so einem Umfeld aufwächst und sein ganzes Leben nie anders behandelt wird, dann ist es unmöglich, dass sie eine gute Person wird. Sie kennt kein anderes Verhalten. Und man kann mir nicht sagen, dass diese Person positive Gefühle für ihre Peiniger haben wird. Das ist Blödsinn. Er wird toxisch behandelt, in einem toxischen Umfeld, aber es wird so getan, als ob sein Verhalten das richtige ist. Er will nicht von dort weg, obwohl es ihm schlecht geht. What the Fuck?
Problem Nummer 4, es gibt in dieser Geschichte keinen Konflikt und keine einzige Hürde für den Hauptcharakter zu überwinden. Alle Probleme lösen sich von selbst und am Ende ist alles in Ordnung, obwohl Percy nichts gemacht hat. Hier eine Auflistung aller Dinge, die ich meine:
Percy ist, obwohl er unter schrecklichen Bedingungen aufwächst, eine gute Person und muss sich charaktermässig nicht entwickeln.
Er wird von allen Olympiern gesegnet, aus dem alleinigen Grund, dass er existiert und weil er ein süsses kleines Kind ist.
Er kann allen Fallen, die die Jägerinnen aufstellen, problemlos ausweichen und tappt in keine einzige.
Seine böse Mutter stellt sich als Doppelgängerin heraus, seine echte Mutter liebt ihn und alle Jägerinnen, die ihn gehasst haben, hassen ihn doch nicht.
Diese Geschichte hat mich so sehr angepisst, weil sie eine solch interessante Idee genommen und versaut hat bis zum geht nicht mehr. Ein unfreiwilliger Sohn der Artemis, der nur aufgrund seiner Existenz behandelt wird wie Dreck und was sich dann daraus entwickeln könnte ist eine interessante Idee. Ich meine, stellt euch folgendes vor:
Artemis hat unfreiwillig ein Kind (oder freiwillig aber dreht dann durch, weil sie glaubt, kontrolliert worden zu sein oder so) und dieses ist ein Junge und ein OC.
Sie und ihre Jägerinnen hassen ihn, weil er existiert. Jahrelang wird er misshandelt. Sie sind Scheisse zu ihm, stellen ihm Fallen, in die er hineintappt und weiteres. Zuerst ist er ängstlich, zurückgezogen, schwächlich, traut sich zu nichts und so weiter. Seine Existenz wird geheim gehalten. Vielleicht sind die Jägerinnen in zwei Gruppen unterwegs und er ist in der kleineren Gruppe, die weniger aktiv ist oder wird einfach immer versteckt, damit er nicht gesehen wird. Wenn neue Jägerinnen dazukommen, werden sie mehr oder weniger dazu doktriniert, ihn ebenfalls zu hassen. Nach Percy Jackson Buch 3 kommt Thalia neu zu den Jägerinnen und stolpert erstmals über den OC. Im Gegensatz zu den anderen Jägerinnen ist sie ihm gegenüber freundlich und kann das Verhalten ihrer neuen Familie nicht nachvollziehen oder akzeptieren. Er lernt somit erstmals, wie richtige Interaktionen ablaufen.
Nach einigen Jahren, in denen er langsam älter geworden ist und mittlerweile in den frühen Teenagerjahren ist, ist er verbittert geworden, weil er lediglich wegen seiner Existenz so schlimm behandelt wird und hält es nicht mehr bei den Jägerinnen aus. Also haut er ab, eventuell mit Thalias Hilfe. Endlich von dort weg lebt er eine Weile für sich und geht danach zu Camp Half-Blood und lernt endlich, eine richtige Person zu sein. Und als die Jägerinnen das nächste Mal beim Camp auftauchen und sehen, dass er dort ist, sind sie gepisst und eine von ihnen sagt im giftigen Tonfall: "Du hattest nicht die Erlaubnis, das Lager zu verlassen", woraufhin er antwortet: "Oh, das tut mir aber leid. Ich hatte den Eindruck, nicht gewollt zu sein."
Die Interaktionen, die man in dieser Geschichte schreiben könnte, haben so viel Potential. Und die Charaktere auch, insbesondere der OC. Wie geht er mit allem um? Wird er vergeben oder den Hass behalten? Wird er zu genau dieser Art von Person, die die Jägerinnen hassen, was ihre Ansicht bestätigen wird, dass er immer schrecklich war, nicht realisierend, dass sie daran schuld sind?
Eine mögliche Plot-Idee wäre, dass irgendein Bösewicht zu ihm geht und ihm eine Möglichkeit bietet, an seiner Mutter Rache zu verüben. Nimmt er das Angebot an? Falls ja, wird er es sich noch einmal anders überlegen? Kann die Beziehung noch irgendwie geflickt werden?
Wie ihr sehen könnt, ich habe ziemlich viel Gedanken in dieses Konzept investiert, weil es mich so frustriert hat, dass die Geschichte so unspektakulär geschrieben wurde und die absolut langweiligste Möglichkeit benutzt hat, die es gab. Percy hasst seine Mutter und die Jägerinnen nicht und da er alle Fallen und Pranks umgeht, beginnt er auch nie, sie zu hassen. Und dann stellt sich heraus, dass seine Mutter ihn doch liebt und alles ist Picobello. (Ich bin gerade sehr amüsiert mit der Tatsache, dass Picobello vom Schreibsystem als korrektes Wort anerkannt wird. Ich dachte, dass sei ein Wort, dass nur in der Schweiz benutzt wird und wohl nicht von der Autokorrektur erkannt wird.)
Eine Geschichte mit diesem Konzept müsste eine riesige Menge an Charakter-Drama haben, dass aus unerklärlichen Gründen einfach abwesend ist. Es sollte eine Geschichte sein, deren Hauptstärke die mächtigen Charaktermomente sind. Aber die gibt es hier nicht und das ist es, was dieser Geschichte so sehr schadet. Eine Geschichte mit enorm viel Potential, dass in zahlreiche interessante Richtungen gehen könnte und es macht einfach absolut nichts mit der Idee.
Die meisten Kategorien, die ich hier aufliste sind schmerzvoll, aber diese hier ist es für mich besonders, da es so einfach ist, sich eine bessere Version der Geschichte auszudenken.
Abscheuliches menschliches Verhalten, dass in der Geschichte als akzeptabel präsentiert wird
Wie in der vorherigen Kategorie geht es hier um eine einzelne Geschichte, die mich mit dieser Sache überaus aufgeregt hat. Wenn sich ein Charakter auf eine bestimmte Art und Weise verhält und dies in der Realität als komplett inakzeptabel betrachtet werden würde, es in der Geschichte aber völlig in Ordnung ist.
Euer erster Gedanke ist jetzt wahrscheinlich "Es ist eine Fan Fiction, da verhält sich ein Charakter nie auch nur ansatzweise realistisch" und da habt ihr auch Grösstenteils recht. Aber hier beziehe ich mich eben auf Geschichten, die eigentlich realistisch sind. Keine Magie, keine fantastischen Welten, keine Sci-Fi-Zukunft oder so etwas in der Art. Die Geschichte spielt in der ganz normalen Welt und sollte somit ziemlich gegroundet sein.
Und dann ist da dieser eine Charakter, dessen Verhalten nicht einmal ansatzweise in eine geerdete Realität passt.
Die Geschichte hier, mit der ich ein Problem habe, ist eine The Owl House Fan Fiction. In dieser spielt alles auf der Erde, die Boilings Isles gibt es nicht, die Charaktere sind alles Menschen und so weiter. Luz ist hier ein bisschen anders als in der Serie, sie ist nämlich autistisch (auch wenn das mit meinem Kritikpunkt keine grosse Rolle spielt). Sie wird deswegen hardcore gemobbt und wortwörtlich jeden Abend vor ihrem Wohnblock verprügelt. Und zwar so schlimm, dass ihr teilweise Knochen gebrochen werden. Was macht sie? Sie versteckt es, damit ihre Mutter es nicht herausfindet und sich keine Sorgen macht. Echt beschissene Logik, aber diese Logik ist ihrem Charakter getreu, also stört es mich nicht zu sehr. Camila, also Luz' Mutter, hat lange Arbeitstage, weshalb sie von den Prügeleien nichts mitbekommt.
Und Camila ist der Charakter, der mich in dieser Geschichte stört. Luz verarztet sich mit einem ersten Hilfe Kasten und da sie dies so häufig tun muss, sind diese Vorräte ziemlich schnell aufgebraucht und ein neuer Kasten muss heran. Laut der Geschichte passiert dies seit vier Jahren und Luz ist deshalb mit Narben bedeckt. Als ich bei dieser Stelle in der Geschichte angekommen war, schrieb ich einen Kommentar, in dem ich sagte, dass es unmöglich ist, dass Camila vier Jahre lang nicht mitbekommt, dass Luz ständig verprügelt wird und sich verarzten muss. Egal, wie beschäftigt sie mit der Arbeit ist, so etwas müsste sie bemerken, insbesondere wenn sie ständig neue Erste Hilfe Ausrüstung kaufen muss und weil Luz überall Narben hat. Und wenn sie dies irgendwie nicht bemerkt, dass sie eine schreckliche Mutter sei. Der Autor antwortete darauf mit: "Suspension of disbelief, my friend."
Also dass ich diese Tatsache einfach ignorieren soll, um die Geschichte geniessen zu können. Und klar, so etwas ist in Geschichten immer wieder notwendig, um diese geniessen zu können, aber hier schien mir dies zu sehr eine Ausrede. Camila sollte eine gute Mutter sein, aber auch gleichzeitig nicht bemerken, dass ihre Tochter vier Jahre lang täglich verprügelt wird. Suspension of disbelief my ass.
Aber es wird noch besser. Später in der Geschichte landet Luz im Krankenhaus, weil sie noch schlimmer zusammengeschlagen wird und weil es diesmal andere Leute mitbekommen, weshalb sie es nicht verstecken kann.
Im Krankenhaus taucht Camila auf, um mit Amity zu reden, die bei Luz war und lässt dann eine Bombe platzen. Stellt sich heraus, ich habe mich geirrt in der Annahme, dass Camila nichts von der Prügel wusste. Sie hat tatsächlich die ganze Zeit gewusst, dass Luz verprügelt wird. Richtig gehört, Camila wusste, dass ihre Tochter seit Jahren aufs übelste verprügelt wird. Wieso zur Hölle hat sie dann nichts unternommen, um das zu stoppen? Nun, die Erklärung der Geschichte ist, sie habe versucht, mit Luz darüber zu reden, um herauszufinden, was genau passiert, aber da Luz nicht reden wollte, hat sie das Thema einfach sein lassen.
Genau, ihre Tochter wird über Jahre hinweg täglich verprügelt und sie ist sich dessen bewusst, aber da besagte Tochter sich weigert, etwas zu sagen, wenn sie darüber gefragt wird, wird das Thema einfach fallen gelassen überhaupt nichts deswegen getan. What the actual fuck?
Ja, Fan Fictions sind häufig sehr schlecht, mit sehr fragwürdiger Qualität, aber so eine Situation in einer geerdeten Geschichte als auch nur ansatzweise akzeptabel darzustellen ist absolut abscheulich. Egal wie der Autor es drehen oder aussehen lassen will, Camila in dieser Geschichte ist eine absolut abscheuliche Mutter, der Luz sofort weggenommen werden muss, damit es Luz wieder besser gehen wird. Eine Mutter, die nichts unternimmt, wenn ihrem Kind ständig so etwas passiert, wenn sie es weiss, dürfte kein Kind haben und gehört vermutlich wegen Kindervernachlässigung ins Gefängnis. (falls man wegen so etwas ins Gefängnis kommen kann)
Als ich zu dieser Stelle kam, war ich von dieser Offenbarung zu überwältigt, um einen Kommentar schreiben zu können und hatte auch keine grosse Lust dazu, insbesondere, wenn der Autor solche Kritik damit abwehrt, dass es nur eine Geschichte sei und dass man es nicht zu ernst nehmen sollte. Sorry, kann ich bei einer solch extremen Sache definitiv nicht. Selbst wenn man nur Fan Fiction Autor ist, so hat man doch eine zumindest kleine Verantwortung gegenüber den Lesern, vor allem, wenn ich mir gut vorstellen kann, dass zumindest einige davon eher jünger sein werden. Solches Verhalten normalisiert zu sehen ist keine akzeptable Sache, selbst, wenn man es so schreibt, damit die Geschichte passieren kann. Man bräuchte zumindest eine gute Erklärung, weshalb man so etwas abzieht und die Erklärung hier (Sie wollte nicht darüber reden, also habe ich zugelassen, dass sie weiterhin verprügelt wird) ist definitiv nicht gut.
(Das erinnert mich gerade daran, dass ich in meinem eigenen Buch noch herausfinden muss, wie ich das mit den Eltern dort regeln will, damit sie nicht verantwortungslos aussehen, weil es ihnen nichts ausmacht, dass ihr Sohn ständig von Dinosauriern wegrennt. Wer weiss, vielleicht werden Leute mein Buch lesen und sagen: "Boah, die Eltern sind so schlecht geschrieben, weil sie ihn nicht daran hindern, ständig zu den Dinos zurückzugehen." Das wäre doch ironisch. Ich beschwere mich darüber und verkacke es dann selbst.)
Diese eine Sahce, die das ganze versaut.
Diese Geschichten sind grösstenteils in Ordnung. Ihre Qualität kann stark variieren von Mittelmässig bis sehr gut. Aber da ist diese eine Sahce, die sie zurückhält. Und zwar wird etwas immer oder fast immer falsch geschrieben. Jetzt denkt ihr vermutlich "Rechtschreibfehler können passieren, das ist meistens nicht so schlimm", aber ich meine etwas anderes. Und zwar die Namen von Charakteren oder eine im Franchise etablierte und wichtige Bezeichnung.
Wenn man eine Fan Fiction zu einem fucking Franchise schreibt, dann kann man doch zumindest erwarten, dass der verfluchte Autor sich die Mühe gibt, die Namen richtig zu schreiben und gegebenenfalls nachzuschlagen, falls man sich bei einem Namen nicht sicher ist. Von allen Dingen, die man bei einer Fan Fiction falsch machen kann, ist dies eines der wenigen Dinge, dass einem die Leser nicht vergeben werden.
Nein, dieser Charakter heisst Zeus, nicht Zues. (Das habe ich bei englischen Geschichten so häufig gelesen, dass ich angefangen habe, mich zu fragen, ob das dort vielleicht die richtige Schreibweise ist.) Das ist Janja, nicht Janga. Das ist Anakin, nicht Anikan. Das ist Annabeth, nicht Anabeht oder was es sonst noch alles für falsche Variationen ihres Namens gibt.
Egal wie gut eine Fan Fiction geschrieben ist, wenn ein Name regelmässig falsch geschrieben wird, dann ist das einfach idiotisch und dumm und ruiniert den Rest. Wenn man wirklich Fan von diesen Büchern/Filmen/Serien ist, dann sollte man wissen, wie die Namen geschrieben werden und falls nicht, sollte man es nachschlagen. Die einzige Entschuldigung wäre bei komplizierten Namen, aber auch dort kann man nachschlagen, wenn man sich nicht sicher ist. Ich kann Mitth'raw'nuruodo mittlerweile auswendig schreiben, aber für die ersten Male musste ich auch nachschlagen und auch jetzt überprüfe ich noch, ob es auch wirklich richtig ist.
Ähnlich nervig ist es auch bei wichtigeren Wörtern in den Bücher, zum Beispiel eine Bezeichnung eines wichtigen Objekts, dass Teil der Lore ist oder so.
Besonders nervig ist es, wenn der Name dann einmal richtig geschrieben ist und man endlich Hoffnung schöpft, dass der Autor gemerkt hat, wie der Name wirklich geschrieben wird, nur um dann feststellen zu müssen, dass es vermutlich ein Tippfehler des Autoren war, der dazu führte, dass der Name versehentlich richtig geschrieben wurde, da er danach wieder nur falsch geschrieben wird.
Deshalb, ja, diese Sahce ist etwas frustrierend.
(Und ja, ich habe Sahce absichtlich überall falsch geschrieben. War gar nicht beabsichtigt und ein Tippfehler, aber dann dachte ich mir, dass es doch gerade zu dieser Kategorie passt und habe es behalten.)
Nicht genug Fleisch am Knochen
Das hat meine Berufsbildnerin während meiner Lehre immer gesagt, wenn ich eine Arbeit abgegeben habe, die nicht ausführlich genug war. Und die gleiche Art von Fan Fiction meine ich auch. Sie ist nicht schlecht, aber sie ist auch noch nicht ganz bei gut angekommen. Es fehlt noch ein bisschen etwas. Die Charaktere sind nicht gut genug gemacht oder es gibt nicht genug Interaktionen zwischen ihnen. Der Plot ist nicht ganz komplett ausgearbeitet und man merkt es ein bisschen während dem Lesen. Vielleicht hat es einige Rechtschreibfehler. Es fühlt sich einfach noch nicht ganz an und würde als richtiges Buch nicht durchgehen, aber es ist nahe genug, um eine gute Lesezeit zu haben. Die meisten guten Fan Fictions sind in einem solchen Standard. Noch nicht ganz in einem normalen Buch-Level, aber gut genug um nicht störend zu sein.
Gut genug, könnte aber besser sein
Dies ist praktisch das gleiche, aber noch einmal ein Level höher. Ich habe vor kurzem Mal wieder bei Star Wars Fan Fictions hineingeschaut, was ich eher selten tue und bin über eine Geschichte gestolpert. Ich bin mit tiefen Erwartungen hineingegangen und wurde dann praktisch von der Qualität und guten Ausführung der Story-Idee weggeblasen. Es ist eine Geschichte, die während den Klonkriegen spielt und der Dialog ist so gut gemacht, dass ich ohne Zweifel sofort glaubte, dass er zu den entsprechenden Charakteren gehört. Die Geschichte ist sehr gut und ich habe in Betracht gezogen, sie in der nächsten und letzten Kategorie zu erwähnen, aber einige kleine Dinge gibt es doch noch zu verbessern. Zum einen gibt es zwar eine Menge gute Charaktermomente, aber meiner Meinung nach könnte es noch mehr davon geben, insbesondere bezüglich dem neuen OC-Charakter, der zwar bereits sehr gut ist, aber einige ruhige Charaktermomente brauchen könnte, um etwas mehr etabliert zu werden. Auch gibt es noch einige Schreibfehler, wobei mir seltsamerweise mehr Fehler im zweiten Teil der Geschichte aufgefallen sind als im ersten, was mich etwas verwirrt, da es meiner Meinung nach umgekehrt mehr Sinn ergeben würde. Aber alles in allem ist die Geschichte und die Idee der Geschichte sehr gut und es bräuchte nur einige kleinere Änderungen, um sie noch besser zu machen, die allerdings auch nicht notwendig sind, da sie bereits sehr gut ist.
Kann mit Original gleichgestellt werden oder sogar besser
Diese sind äusserst selten, aber man liebt es, wenn man sie findet. Ich glaube, ich habe bisher nur zwei oder so davon gefunden. Interessanterweise stammten beide von The Owl House. Allgemein war ich von der Qualität von Owl House Fan Fictions überrascht, als ich erstmals anfing, diese zu lesen. Anfangs hatte es ein ziemlich gutes Verhältnis zwischen guten und schlechten Geschichten, viel besser, als bei anderen Fandoms. Aber dann hat wohl die Anzahl Fan Fictions angenommen und das hat sich drastisch verschlechtert, aber was auch immer.
Wieso waren diese beiden Fan Fictions so gut? Nun, zu dem Zeitpunkt, als ich sie las, war gerade erst die erste Hälfte der zweiten Staffel rausgekommen und es würde etwa ein halbes Jahr dauern, bis die zweite Hälfte erscheinen würde. Und in der ersten Hälfte der zweiten Staffel gab es einige Dinge, die von den Fans kritisiert wurden. Hauptsächlich der Mangel von Charaktermomenten für die Nebencharaktere wie Willow und Gus, was einer der besten Aspekte der ersten Staffel gewesen war. Dort hatten beide in mehreren Episoden ihre Momente gehabt. In der ersten Hälfte von Staffel 2 hatte es praktisch nichts davon. Willow war gar nicht im Fokus und Gus hatte zwar eine Episode, aber in dieser gab es auch den ersten Lumity-Kuss und niemand erinnerte sich an seinen Teil der Episode. Und Amitys Charakter wurde auch zu "I'm Luz' girlfriend and nothing else" degradiert.
Die beiden Fan Fictions hatten sich diese Schwäche angesehen und beschlossen, etwas deswegen zu unternehmen. Und zwar sorgten sie für zahlreiche Charaktermomente für die Nebencharaktere, wie die erste Staffel es getan hatte. Gus und Willow konnten ihre Momente haben, Edric und Emira ebenfalls und Amity konnte mehr sein, als Luz' Freundin. Und die Geschichten waren natürlich auch gut geschrieben und hatten gute Story-Ideen.
Dass sich diese beiden Geschichten auf die Charaktere fokussierten (was allgemein immer eine gute Sache ist, vorausgesetzt es wird gut umgesetzt) hat ihnen sehr geholfen, wirklich gut zu werden, da dies eine kleine Schwäche der Serie ansprach. Bis dann die zweite Hälfte der zweiten Staffel rausgekommen ist und diesen Fehler ebenfalls auf grandiose Art und Weise korrigiert hat. Somit haben die beiden Fan Fictions ein wenig an Bedeutung verloren, aber bevor die zweite Hälfte der Staffel rauskam, haben sie sich bereits damit befasst und etwas mit den Charakteren getan, wofür sie ein bisschen Anerkennung verdienen. Leider ist eine dieser beiden Geschichten aus dem nichts heraus verschwunden. Sie war in meiner Bibliothek, also ist es nicht so, dass ich sie einfach nicht mehr finde, wenn ich nach ihr Suche. Sie ist gelöscht worden oder so irgendetwas, was mich enorm aufregt, da sie so gut war.
So, das waren die Kategorien, die mir in den Sinn kamen. War jetzt doch ein etwas längeres Kapitel mit über 6'000 Wörtern aber es hat alles hineingepasst. Was denkt ihr, passen die Kategorien und habt ihr auch schon solche Fan Fictions gesehen? Fallen euch weitere Kategorien ein? Lasst es mich doch wissen.
Was schaut/lest ihr im Moment so? Ich rewatche gerade Star Wars Rebels und obwohl ich bereits eine sehr hohe Meinung von der Serie habe, ist sie irgendwie noch besser, als in Erinnerung. (Auch wenn es hier und da einige grosse Schwächen gibt)
Lesen tue ich im Moment Neptune's Inferno von James D. Hornfischer, ein englisches Geschichtsbuch über die Seeschlachten der Guadalcanal-Kampagne und Defeat into Victory von William Slim. Slim war ein britischer General im Zweiten Weltkrieg und ausserdem wahrscheinlich der Beste. Ich habe viel gutes zu seinem eigenen Buch gehört und habe es mir deshalb besorgt. Verdammt gut geschrieben, mit viel Humor und Detail.
11.12.22
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