02.02.1878
Mein Vater hatte mich bei Vampir Freunden zur Rede gestellt und eine Predigt gehalten. Vor lauter Sorge hat er nicht bemerkt, wie glücklich ich bin!
Danach habe ich mich dort im Gäste Sarg gelegt und bin eingeschlafen. Könnte ich träumen, würde ich am liebsten von Marco träumen. Doch Vampire können das nicht. Normale zumindest nicht.
Am nächsten Morgen drifte ich beim Essen ab. Am Blick aller erkenne ich, dass sie sich ernsthaft Sorgen um mich machen. Naja, ich konnte ja nicht einfach rumbrüllen, das ein Menschenjunge, der 'ausversehen' mich verraten hat, mich geküsst hat.
Nach dem Essen überlege ich mir, schon zur Brücke zu gehen. Vielleicht war Marco schon da. So lasse ich die Erwachsenen allein und husche durch die Tür ins Freie. Mit einem alten Schlaflied auf den Lippen hüpfe ich quasi zu unserem Treffplatz. Von weitem erkenne ich schon Marco's Figur. Jetzt jogge ich. Aufgeregt komme ich näher. Plötzlich kommt ein Menschenmädchen aus dem Wald der am Ende der Brücke anfing. Meine Fangzähne erscheinen. Panisch versuche ich sie zu verdecken und beobachte die Szene. Marco winkt ihr zu, sie winkt zurück. Als sie sich neben Marco sitzt, spüre ich Wut. Wut und... Eifersucht. Mit großen Schritten durchbreche ich das Spektakel und begrüße Marco ohne das Mädchen eines Blickes zu würdigen. 'Das ist Gargia. Gargia, das ist Asula.', Stellt uns Marco gegeneinander vor. Ich kann quasi mit spüren, dass mit dem Mädchen nichts stimmt. Hinter der lieblichen Maske versteckt sich ein hinterlistiges Wesen.
Ich horche erst wieder auf, als Gargia sich wieder im Wald verkriecht. Soll sie doch. Nachdem sie nicht mehr zu sehen war, schenkt mir Marco eine wunderschöne Blume. 'Extra für dich.', Sagt er und gibt mir einen kleinen Kuss auf die Nase. Danach wird er tomatenrot und versucht sich wegzudrehen. Es muss ihm nicht peinlich sein, ich mache das auch zum ersten Mal, denke ich und packe seinen Arm. So gut es geht blinzele ich ihn durch meine Strähnen hindurch und schaue ihn angestrengt an. 'Marco?', 'Was ist los?', fragt er peinlich berührt und schafft es mir in die Augen zu gucken. Ich beuge mich ebenfalls vor und küsse ihn vorsichtig auf die Backe. Es ist ein gutes Gefühl. Wie ein Kribbeln, dass bei den Küssen durch meinen Körper fährt. Er überspielt das verlegen sein mit einem Scherz und ich lache glücklich. Obwohl der Witz nicht der beste ist.
Als Marco und ich uns verabschieden, wissen wir ohne es zu bereden, dass wir uns um die gleiche Zeit morgen nochmal treffen würden. Nach der festen Umarmung meines Freundes gehe ich zum Haus, wo mein Vater und ich uns derzeit verstecken und wohnen, bis er einen Platz gefunden hat, wo wir leben konnten. Ich hoffe nicht in einem anderen Ort...
Angekommen kommt mir James entgegen, ein adoptierter Sohn. Er zwinkert mir verschwörerisch zu und flüstert: 'Dein Vater und auch meine Adoptiveltern sind weg, hast du Lust was zu unternehmen?' Ich nicke eifrig. 'Wir können was Essen gehen. Spaghetti oder so.' Schlägt James vor. 'Ja', und schon war ich wieder abwesend. Ob Marco gerade das Mädchen traf? Nein, dass konnte nicht sein. Sie ist doch zurück in den Wald gegangen. Hoffe ich.
Bald darauf setzen sich James und ich an einen Tisch und es fängt an zu nieseln. James ist ein Vyrad, also kann er das Wetter kontrollieren. Und das tut er nun. Mit voller Kraft wandelt er den Regen in Sonne um. Am Ende aber bleiben nur wir trocken. Wir lachen. Mit vollem Mund erzähle ich ihm von jemanden der mich geküsst hat. Es war Marco, aber ich habe Angst, dass James sich auch ein schlechtes Bild über ihn gemacht hat. Also beließ ich es mit einem Unbekannten. James erzählt jetzt von seiner ersten Liebe und ich nicke ab und zu. Mann, ich darf nicht die ganze Zeit in meine Gedanken abdriften! Ärgere ich mich.
Nach dem Essen gingen wir satt nach Hause und James in sein Zimmer. Ich tue so, als würde ich das selbe machen, aber gehe stattdessen die Treppe runter. Vielleicht war das Mädchen an der Brücke. Mich schaudert es, wenn ich sie mir nur vorstelle.
Kurz darauf komme ich an und verschlucke mich fast bei meiner eigenen Spucke. Das Mädchen sitzt an der Brücke, wahrscheinlich nach Marco Ausschau haltend. Wütend ist es mir egal, ob sie herausfindet wer ich bin. Sie soll einfach nicht an Marco ran. Meine spitzen Zähne ausgefahren will ich sie auch noch erschrecken, doch dann dreht sie sich um, als wüsste sie, dass ich komme. 'Vampire und ihre Gefühle... Aber du bist ja gar keiner...', Murmelt sie dem Anschein nach zu sich selbst als zu mir. Ich verharre in der Bewegung und starre das Mädchen an. 'Du bist ein Schatten?' Stelle ich fest. 'Ja. Und du kein Vampir. Obwohl deine Zähne schon eindrucksvoll sind.' 'Natürlich bin ich einer!', Widerspreche ich ihr entrüstet. Oder eher dem Schatten. 'Und wieso kannst du dann heilen?', Sagt der Schatten unbekümmert. 'Weil...', will ich begründen, aber dass habe ich mich eh noch nie gefragt. Woher habe ich diese Vampir Kraft? 'Diese Fähigkeit gehört zu dem Ryal Clan, der schon immer im verborgenen bleibt. Du bist die letzte mit der Fähigkeit. Wo der Rubin ist, ist auch nicht gelöst...', Flüstert sie. Ich stampfe nach den letzten Worten davon. Ryal? Es ist zuviel auf einmal. Wie soll ich das alles verarbeiten? Und... Wer hatte den Schatten erweckt?
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