𝓽𝔀𝓮𝓷𝓽𝔂𝓽𝓱𝓻𝓮𝓮
Erst einmal entscchuldigung für die Vernachlässigung. Ich habe letzten Freitag mein Abiturzeugnis bekommen und bin daraufhin etwas in ein Loch gefallen, aus dem ich bis gestern nicht mehr rauskam!
Jetzt bin ich aber mit einem frischen Kapitel am Start!
Ich hoffe sehr, es gefällt euch!
Bis nächste Woche - lest fleißig!
-Ann^^
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𝓽𝔀𝓮𝓷𝓽𝔂𝓽𝓱𝓻𝓮𝓮
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Mᴀᴇʀᴢ ᴋᴀᴍ ᴍɪᴛ ɢʀᴏssᴇɴ Sᴄʜʀɪᴛᴛᴇɴ ɴᴀᴇʜᴇʀ.
Damit steigerte sich auch Bellas Frustration.
Seitdem sie Jacob das letzte Mal gesehen hatte, war wieder komplette funkstille eingekehrt und es ging allen beteiligten nur noch schlechter. Soweit ich es mitbekommen hatte, hatten sich nun auch Billy und Charlie verkracht, da Bella ihm ihre zahllosen Bedenken erzählt hatte. Nicht nur ich war überrascht gewesen, dass sie sich dazu entschieden hatte, mit überhaupt jemanden darüber zu reden, doch auch Charlie war zu Beginn so verdutzt, dass er danach erst eine Weile brauchte. Nach zwanzig Minuten hatte er dann jedoch wutentbrannt bei seinem besten Freund angerufen.
Die beiden redeten nun nicht mehr miteinander und man konnte die Spannung im Haus mehr als deutlich spüren.
Bella war in einer heiklen Stimmung und ich verurteilte sie nicht dafür. Nächste Woche standen die Frühjahrsferien an und darauf folgte meine Abwesenheit. Doch auch wenn ich mir sicher war, dass Isabella psychisch nicht ganz so durch war, wie ich wollte ich sie auf keinen Fall allein lassen müssen.
„...– Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben- Francine!", ich zuckte heftig zusammen und stolperte nach hinten, wobei ich Carmila anrempelte.
„Wo bist du mit deinen Gedanken schon wieder? Wenn das so weiter geht musst du aussetzen!"
Ramona war sauer, verständlicherweise. Und doch schien sie in letzter Zeit aggressiver als sonst. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und starrte auf die Spitzen meiner Turnschuhe.
„Entschuldigung", murmelte ich hastig und Carmila klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. „Das wird wieder. Lass uns einfach von vorn anfangen.", sagte die Latina und lächelte Ramona und mich friedlich an. Die anderen Mädchen nickten leicht.
Ramona atmete tief ein und aus und lockerte ihre Schultern.
„Entschuldigung, ich bin in letzter Zeit echt mies drauf. Stimmungsschwankungen des Todes.", seufzte sie.
„Wenn du deine Periode bekommst, wird es besser.", versuchte Tara die rothaarige aufzumuntern, doch Mona schüttelte nur den Kopf.
„Das ist es ja. Ich bin seit zwei Wochen überfällig, aber schwanger bin ich nicht. Ich habe gestern einen Test gemacht."
Das Mädchen ließ sich auf den Hallenboden fallen und sah mit einem Mal so schwach und verletzlich aus, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Mona war eine Powerfrau. Sie ging immer mit dem Kopf voran in alles, was sie sich vornahm und traute sich ihre Meinung zu sagen, auch wenn es manchmal weh tat diese zu hören.
Mona war nicht der Typ für Stimmungsschwankungen und unkontrollierte Gefühlsausbrüche.
„Nimmst du irgendwelche Medikamente?", fragte ich vorsichtig. Ich hatte seit Monaten meine Periode nicht mehr, da die Medikamente genau dies beeinflussten.
Die Rothaarige schüttelte den Kopf und legte ihre Hände um ihre Fußfesseln.
„Nein. Ich nehme auch nicht die Pille, weil sie zu teuer ist. Ich fühle mich einfach beschissen in der letzten Zeit. Alles ist auf einmal stress, es fühlt sich an, als würde mein ganzer Körper brennen und dann kommen die Stimmungsschwankungen.", erklärte sie und biss sich auf die Unterlippe. Sie war blass für ihre Verhältnisse und mich beschlich ein seltsames Gefühl.
„Was macht dich denn wütend?", fragte Jackie vorsichtig.
Ramona grinste schief und legte ihren Kopf in den Nacken.
„Alles zurzeit. Gestern bin ich ausgerastet, weil die Butter noch nicht weich genug zum aufstreichen war, heute Morgen hatte ich einen halben Nervenzusammenbruch, weil Emily die ganze Zeit anruft und Sam andauernd vor der Tür steht. Ich kann es mir selbst kaum erklären."
„Vielleicht wirst du krank?", vermutete Ashley und fasste Mona an die Stirn. „Heiß genug dafür fühlst du dich auf alle Fälle an."
„Vielleicht solltest du beim Arzt vorbeischauen?", schlug Tara vor.
Ramona zuckte mit den Schultern. Sie wirkte in Gedanken versunken und aus dem Konzept.
„Lasst uns erst einmal die Stunde für heute beenden. Ich mach auch langsam.", lies sie keinen Protest zu, erhob sich und klatschte in die Hände.
Mit einem unguten Gefühl ging ich wieder in Position.
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„Kommst du gleich noch mit ins Diner, Fran?", Brianna zog sich gerade ihren schwarzen Hoodie über und schaute mich aufmerksam an.
Ich wog es gedanklich ab, folgte dann aber meinem Bauchgefühl und stimmte zu.
„Ja, ich muss nur gerade Bella bescheid sagen."
„Ihr beiden seid wirklich wie Schwestern. Sag, geht es ihr wieder besser? Sie wirkte auf alle Fälle fitter in den letzten Wochen."
Ich wusste, dass in der Stufe sämtliche Gerüchte herumgingen seit die Cullens verschwunden waren und Bella zum wandelnden Leichnam geworden war.
„Ja, ja. Es geht ihr besser.", sagte ich abwägend. Brianna nickte und schloss ihre Sneaker.
„Und du? Wie geht es dir?"
Ich lächelte sie an und nickte, „Gut, danke."
Es war nicht meine Absicht dem ganzen Cheer-Team meinen Herzschmerz Kund zu tun.
Zum Glück ließ sie das Thema fallen und beteiligte sich im Gespräch der anderen, während ich in Ruhe meine Chucks zuband.
„Kann ich bei dir mitfahren, Fran? Sam hat mich heute Morgen gebracht und ich habe wenig Lust mich von ihm bis zum Diner bringen zu lassen.", sprach mich Mona an, als ich gerade meine Jacke übergezogen hatte. Ich nickte und musterte das Mädchen einige Momente. Sie wirkte besser gelaunt als vorher und ihr war wieder etwas mehr Farbe in die Wangen zurückgekehrt.
An meinem Wagen angekommen verabschiedeten wir die anderen Mädchen bis zum Diner und machten uns auf den Weg. Es dämmerte bereits und die Sonne stand tief über dem Horizont und im Radio lief ein ruhiges Lied.
Ramona hatte ihren Kopf an die kühle Scheibe gelegt und die braunen Augen geschlossen.
„Ich kann es kaum erwarten meinen Burger zu essen. Der ist jetzt dringend nötig.", murmelte sie und ich lachte leise auf. Ich hatte auch hunger, aber so wie Mona es formuliert hatte klang es, als hätte sie seit Wochen nichts mehr gegessen.
„Wir dürfen aber nicht den besten Eistee vergessen", grinste ich und schaltete den Scheibenwischer an, da es anfing zu regnen.
„Bloß nicht... Wie hältst du das eigentlich aus?"
„Hm?", machte ich irritiert und sah zu dem Mädchen.
„Vegetarisch zu sein? Ich hab immer so eine Lust auf Fleisch!"
Ich lachte wieder laut auf und schüttelte leicht den Kopf. Ich kannte die Frage, vegetarisch sein war auch noch 2006 nichts, was alltäglich war.
„Ich mach es zum einen für mich, da ich zum Beispiel Schweinefleisch nicht so gut vertrage und dann mache ich es, weil es für die Umwelt so viel besser ist. Die Rindfleischproduktion allein in den USA ist enorm schädlich. Aber man muss nicht gleich wie ich ganz verzichten, sondern kann auch einfach etwas weniger Fleisch essen", erklärte ich geduldig und wendete meinen Blick rasch zu Mona. Sie starrte mich mit großen Augen an und nickte dann.
„Ich esse gleich aber trotzdem meinen Burger", grinste sie mich dann frech an.
Am Diner angekommen warteten die anderen schon auf uns.
Wir saßen an unserem Stammtisch und unterhielten uns über belanglose Dinge, bis unser Essen kam und wir in ein gefräßiges Schweigen verfielen.
„Was macht ihr über die Frühjahrspause?", unterbrach Carmila nach einer Weile das Schweigen.
„Ich hatte vor bei Newtons im Laden auszuhelfen. Bella macht das schon eine Weile, aber ich war bis jetzt recht faul.", gab ich zu.
„Ich fahr nach Bellingham zu meiner Großmutter"
„Macht ihr dann wieder einen Tagesausflug nach Vancouver?"
„Worauf du dich verlassen kannst!", beantwortete Tara enthusiastisch Ashleys Frage.
„Ich helfe meinen Eltern im Laden. Wir bauen zurzeit aus", Jackie zum Besten. Ihre Eltern besaßen einen Krempelladen in Forks, der gut besucht wurde.
„Und du, Mona?", fragte Carmila. Die Rothaarige zuckte mit den Schultern und ließ sich in den Stuhl zurückfallen.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht helfe ich Emily bei der Hochzeitsplanung, oder fange an Bewerbungen für die Uni zu schreiben", lustlos zuckte sie mit den Schultern.
„Ach herrje, das gibt's ja auch noch.", murrte ich und ließ meinen Kopf auf meine Hände fallen.
„Du bekommst von Mr. Molina bestimmt eine Stipendienempfehlung für Chemie", ereiferte sich Jackie. Ich seufzte leise und zuckte die Schultern.
„Ich weiß noch nicht einmal, ob ich überhaupt studieren will. Ich meine, ich habe Geld, so ist es nicht, aber will ich es wirklich alles zum Studieren ausgeben. Wer weiß, vielleicht sterbe ich zwischendrin und hatte dann noch nicht einmal die Chance zu leben."
Ramona schlug mir auf den Hinterkopf und die anderen kicherten.
„Red' keinen Stuss", sagte sie und schmunzelte. „Wenn du nicht ins MIT kommst fress ich ernsthaft einen Besen."
„Du aber auch, Mona", die anderen nickten bestätigend.
Ramona wollte Informatik studieren und war generell super schlau.
„Ich will gar nicht darüber nachdenken, um ehrlich zu sein...", murmelte Ashley und pickte sich einen Eiswürfel aus ihrem Eisteeglas.
„Ja, geht mir auch so. Die Zukunft ist so ungewiss, dass es einem fast Angst macht"
„Wow, Leute... Meine Frage war, was ihr nächste Woche macht und nicht, in welcher Lebenskrise wir uns gerade befinden!", beschwerte sich Carmila und brachte somit die Leichtigkeit wieder in die Gruppe.
Wir lachten auf und redeten noch eine halbe Stunde über belanglose Dinge, bevor Ashley und Brianna sich für den Tag verabschiedeten und nach Hause gingen. Der Rest verschwand auch immer weiter, bis nur noch Mona und ich übrig waren.
„Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte ich die Rothaarige, woraufhin sie nickte.
„Ja gerne, danke."
Zusammen standen wir auf und bezahlten unser Essen vorne am Tresen. Es war bereits dunkel draußen und ein kalter Nieselregen ließ mich erschaudern. Ramona sah beim heraustreten an die frische Luft etwas mitgenommen aus. Sie stieg ins Auto und fasste sich an den Kopf.
„Alles gut, Mona?", fragte ich vorsichtig und das Mädchen nickte hastig.
„Bring mich nur bitte schnell heim. Ich sag dir den Weg"
„Okay. Sag mir bitte sofort, wenn ich anhalten soll", forderte ich besorgt. Mona nickte und ich startete den Motor. Ich bemühte mich, nicht zu schnell zu fahren. Mein Blick huschte immer wieder zu dem leidenden Mädchen, die jetzt immer wieder tief Luft holte und die Fäuste angespannt verkrampft hielt.
„Mona...", wollte ich gerade einwerfen, als sie sogar im gedämpften Licht des Autos immer blasser wurde, aber das Mädchen zuckte mit einem mal so sehr zusammen, dass ich abrupt anhielt.
„Mona?", sie reagierte nicht und starrte mit glasigen Augen aus der Windschutzscheibe. Die Finger waren im Sitzpolster vergraben und alles an ihrer jetzigen Erscheinung sah alles andere als gut aus. „Ramona?!", versuchte ich es erneut.
Die Rothaarige krümmte sich mit einem Schrei auf einmal zusammen, riss den Sicherheitsgut von sich und kugelte sich aus der Autotür.
Hastig stieg ich aus und rannte um das Auto herum, zu der am Boden gekrümmten Ramona, die nun wimmerte. In ihren Augen stand der pure Terror und ihr kompletter Körper war verspannt.
„Scheiße!", fluchte ich und blickte mich hilflos um. Die Atmung der Rothaarigen wurde immer schwerer und damit stieg auch meine Panik.
„Ramona!"
„Es tut so weh! Mach, dass es aufhört!", schrie sie und packte mit einer ihrer Hände meinen Unterarm. Ihre Haut glühte und zerdrückte meinen Arm so sehr, dass ich schmerzhaft aufwimmerte.
„Francine, geh sofort zurück!", irritiert sah ich mich um, bevor meine Augen auf einer bulligen Gestalt landeten, die aus dem Schatten des Waldes hervortrat.
„Sam? Was passiert mit ihr?", fragte ich panisch zurück und drückte Monas bebenden Körper sanft an mich. Beruhigend strich ich ihr über den Rücken.
„Francine, ein letztes Mal! Geh sofort weg von ihr!", rief der Mann fast panisch und ich wusste auf einmal, dass ich tun musste, was er sagte.
Ich sprang auf und machte gerade noch einen Satz nach hinten, bevor sich Ramona schreiend aufbäumte.
Das was dann geschah, wollte ich nicht glauben. Das Mädchen, welches ich so gut kannte, verformte sich mit einem Mal in Höhe und Breite, ihre Kleidung zerriss und ein rotes Fell bildete sich dort, wo ihre Haut war. Das Gesicht wurde länglich und innerhalb weniger Sekunden stand an der Stelle, wo zuvor noch Ramona gelegen hatte, ein riesiger roter Wolf, mit leuchtenden bernsteinfarbenen Augen.
Das Gesicht des Wolfes schien vor Schmerz und Verwirrung verzerrt und sie schien sich nicht Herr ihres Körpers zu sein.
Zähnefletschend riss sie ihren Kopf irritiert umher und bevor sie mich zu Gesicht bekam, wurde ich von einem Paar starker Hände zurückgezogen.
An der Stelle, an welcher gerade noch Sam gestanden hatte, stand nun ein riesiger schwarzer Wolf, der bedrohlich seine Zähne zeigte und mit dem Wolf zu kommunizieren schien.
Ich hatte nicht gemerkt, dass ich aufgehört hatte zu atmen, bis ich mit einem Mal schockiert all die Luft aus meiner Lunge lies, die ich gehalten hatte.
„Was zum Teufel?", keuchte ich mindestens acht Oktaven über meiner Tonlage und drehte mich panisch zu meinem Auto, vor welchem Quill stand. Erst jetzt bemerkte ich, dass es Paul gewesen war, der mich zurückgezogen hatte.
Ich holte tief Luft und fasste mir an die Stirn bevor ich wieder versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.
„Nein, um ehrlich zu sein, bin ich noch nicht einmal verwundert..."
Ein dumpfes Lachen drang an mein Ohr und ich musterte Paul mit hochgezogener Braue.
„Wer mit Vampiren rennt..."
„Ich renne prinzipiell eher ungern.", murrte ich zurück und warf einen Blick auf Ramona und Sam. Die rote Wölfin schien nun ein wenig orientierter und nicht mehr allzu sehr in Schmerzen zu sein, was mich beruhigte.
„Braucht sie neue Kleidung?", fragte ich kritisch, mit einem Blick auf den Fetzenhaufen, der übrig geblieben war.
Quil lief rot an und nickte, woraufhin ich die Augen verdrehte und zu Auto huschte um Ramonas Sporttasche aus dem Kofferraum zu holen.
„Wen von euch hätte ich eigentlich beinahe angefahren?", fragte ich, als ich mich mit der Sporttasche in der Hand umdrehte.
Paul hob die Hand und grinste mich schepp an.
„Das wäre dann wohl ich"
Ich schüttelte leicht den Kopf und suchte eine Leggins, einen Sport-BH, sowie ein Top aus der Tasche heraus und drehte mich fragend zu den zwei Wölfen.
Als Sams Blick sich zu mir drehte, folgte ihm auch Ramonas. Sie trottete fast leichtfüßig auf mich zu und schnaubte mir dann ins Gesicht.
Ich rümpfte die Nase etwas und hob eine Braue.
„Wenn du jetzt ein wenig weniger bedrohlich aussehen würdest, würde ich sagen, dass ich deinen Mundgeruch jetzt nicht sehr angenehm finde, aber da ich leben will schweige ich lieber."
Ihr riesiger Kopf stieß gegen meinen Bauch und nietete mich mit einem Zug um.
Ich lachte leise und warf dem roten Wolf die Kleidung vor die Füße.
Unsicher drehte Ramona sich zu Sam und die stumme Kommunikation schien nicht fehlzuschlagen. Nur Sekunden später entspannte sie sich und setzte ich auf den Asphalt.
„Wenn sie gleich wirklich nichts mehr anhat, würde ich euch doch darum bitten, eventuell nicht gerade hier zu stehen.", schnappte ich, als ich sah, dass Paul und Quill sich keinen Meter bewegt hatten.
Sam knurrte, wie zur Bestätigung und die Jungs drehten sich sofort in Richtung Wald.
Keine halbe Minute später war Mona wieder Mona.
„Ach du Scheiße", verließ das erste Wort ihre Lippen und sie zog sich hastig ihre Sportsachen über. „Ich meine, ich kenne die Legenden, aber was zum–"
„Wie geht es dir, Mona?", Sam stellte sich zu uns, die Brauen in eine Sorgenfalte gelegt.
„Den Umständen etsprechend... denke ich. Man wird nicht jeden Tag zum... Werwolf?"
Sam nickte abgehackt und wandte seinen Blick zu mir. In seinen Augen lag eine gewisse Strenge.
„Das hättest du eigentlich nicht sehen sollen.", sagte er mit gerunzelter Stirn.
„Ich hätte auch nicht sehen sollen, wie meine Familie ermordet wird. Ist passiert.", gab ich zynisch zurück und verschränkte die Arme.
Ich hatte nicht so patzig reagieren wollen, doch ich konnte mir nicht helfen.
Sam seufzte und massierte sich die Schläfe.
„Ja, was passiert ist, ist passiert. Du musst jedoch versprechen, niemandem etwas zu sagen.", mahnte mich der bullige Mann. Während ich es versprach kreuzte ich gedanklich schon die Finger, da ich Bella auf alle Fälle alles erzählen musste.
„Und Jacob? Ist er–"
„Ja, Jacob ist auch ein Gestaltwandler. Aber er wird Bella genauso wie du nichts sagen."
„Sonst kommt der große böse Wolf.", scherzte Ramona und kicherte leise, bevor sie mit einem Blick von Sam zum schweigen gebracht wurde.
„Okay, okay. Ich hab's verstanden!", rief ich abwehrend und hob die Hände. „Ich will jetzt heim."
„Darf ich mit?", fragte Ramona sofort und ich nickte.
„Ich halte das–", Sam kam nicht mehr dazu fertig zu reden, da war ich schon losgefahren.
„Und für einen kurzen Moment habe ich an Meerjungfrauen geglaubt...", murmelte ich immer noch leicht schockiert.
Ramona starrte ebenso irritiert aus dem Fenster.
„Es tut mir so leid, dass ich dich in das reingezogen habe...", murmelte die rpthaarige, doch ich tätschelte ihr beschwichtigend den Oberschenkel.
„Alles in Ordnung. Ich bin schlimmere Fantasiemonster gewohnt."
„Du meinst doch nicht etwa...", sie ließ den Satz in der Luft hängen und schien einige Dinge in ihrem Kopf zusammenzubringen.
„Die kalten Wesen existieren und die Cullens – Du warst mit einem Vampir zusammen?"
Ich zuckte leicht zusammen und zog den Kopf etwas ein.
„Sieht ganz so aus."
„Krass...", Ramona sah so verwirrt aus, dass sie mir fast schon leidtat.
„Da vorn wohne ich. Das gelbe Einfamilienhaus", sagte Ramona. Ich nickte leicht und bog in die Kieseinfahrt des Hauses. Es war größer als Charlies.
„Komm gut nach Hause"
„Ich bemühe mich", grinste ich das Mädchen schief an, bevor sie die Beifahrertür zuschlug und in Richtung Eingangstür verschwand.
Die Fahrt zu Charlies Haus war ungewohnt still. Meine Gedanken ungewohnt leer. Die Hände wurden mir nur langsam taub, als ich gerade in unsere Straße einbog. Ich wusste, dass ich Bella nichts erzählen durfte, aber es trotzdem machen würde.
Ich fuhr in die Einfahrt und achtete darauf Charlies Auto nicht zuzuparken. Auch wenn morgen Samstag war, wusste ich nicht, wie Charlies Schichten aussahen.
Als ich die Tür aufschloss wusste ich, dass das Haus bereits schlief. Normalerweise wartete Charlie immer, bis ich oder Bella zu Hause war, doch der Streit mit Billy schien ihn ziemlich mitgenommen zu haben.
Ich schlich so leise ich konnte nach oben und prüfte an Bellas Zimmer, ob diese noch wach war, aber da das Licht aus war und es auch ziemlich ruhig im Zimmer war, beschloss ich ihr morgen von meiner Entdeckung zu berichten.
Diese Nacht hatte sich mein Traum ein wenig geändert. Anstatt von dem großen Wolf überrannt zu werden fiel ich nach hinten über in eine große Schlucht. Ich spürte mein Herz in meinen Ohren und doch fühlte ich mich so leicht wie nie zuvor. Auch wenn der Traum schrecklich anfing, beruhigte er sich gegen Ende immer mehr, bis ich am nächsten Morgen mit einem Kissen ins Gesicht geweckt wurde.
„Frannie, Frannie!", flüsterte Bella laut in mein Ohr. Murrend drehte ich mich um und blickte zum Wecker.
„Bells, es ist viertel nach fünf!", beschwerte ich mich und zog mir die Decke über den Kopf.
„Nein, du musst aufstehen. Wir müssen sofort nach La Push!"
Mit einem Mal war ich hellwach.
„Weißt du es?"
„Du weißt es?"
„Meinst du dasselbe wie ich?"
„Ich weiß es nicht. Aber wenn es um Jacob geht, dann ja", sagte Bella nun gebremster als vorher.
„Ja, Ramona hat sich letzte Nacht das erste Mal verwandelt... Wie hast du es erfahren?"
„Wie bitte? Und du weckst mich da nicht?"
„Ich wollte dich schlafen lassen..."
Bella seufzte laut auf und schüttelte den Kopf. „Bei so etwas wichtigem doch nicht"
Ich zuckte mit den Schultern.
„Wie hast du es erfahren?", wiederholte ich meine Frage.
Bella schaute zu meiner Tür. Charlie schien noch zu schlafen.
„Jacob war letzten Abend hier. Er hat mir nichts gesagt, aber mir einen Denkanstoß gegeben. Den Tag, an dem wir damals in La Push waren, wo du fast ertrunken wärst hatte mir Jake von diesen alten Quileute Legenden erzählt und von den kalten Wesen. Damals hatte mich nur das interessiert, doch jetzt ergibt es alles einen Sinn! Wir müssen sofort nach La Push."
Nun stöhnte ich auf.
„Kann das nicht eine halbe Stunde warten? Ich will wenigstens noch frühstücken."
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