𝓽𝔀𝓮𝓷𝓽𝔂
Danke für eure lieben Kommentare und die ganzen Sternchen!
Ihr macht mich damit sehr happy!
Wenn ihr mir auf Instagram folgen wollt, ich bin dort @ann.martinez_author.
Ich beantworte dort Fragen und habe ein offenes Ohr für euch, wenn ihr eines braucht!
•𝔉•
𝓽𝔀𝓮𝓷𝓽𝔂
•𝔉•
„Wɪᴇ ɢᴇʜᴛ ᴇs ᴅɪʀ?", meine Hand zitterte leicht und fühlte sich taub an.
„Schätzchen, es geht schon. Mach dir nicht so viele Sorgen."
„Du wärst fast ins Koma gefallen, Grandpa!", schnaubte ich und zog meine Beine auf dem Bett an.
Ich hörte ein Seufzen am anderen Ende der Leitung.
„Mir geht es wieder besser. Deine Großmutter könnte nicht ohne mich, also wird das auch noch so bleiben."
Ich schüttelte meine Hand, die nicht den Hörer hielt und wusste nicht, was ich sagen sollte.
Er hatte Recht. Grandma könnte nicht ohne Grandpa. Ich schwieg und blickte aus dem Fenster. Mein Großvater erzählte mir von der Woche im Krankenhaus und wie sehr er sich auf seine neue Enkeltochter freute. Ich konnte verstehen, warum er jetzt vom Thema ablenken wollte.
Der Wind verfing sich in den Bäumen und riss an den Nadeln und Tannenzapfen, die standhielten. Es war in letzter Zeit sehr stürmisch und der letzte kalte Wind versuchte den Winter in Forks zu halten. Doch der März kündigte sich bereits jetzt an, obwohl es erst Mitte Februar war. Die Sonne brach immer öfter durch den Wolkenbehangenen Alltag.
„Ich rufe bald wieder an. Ich nehme an, du wirst Anfang März zu deiner Tante fahren?"
Ich stimmte zu.
„Pass auf dich auf Grandpa. Und grüß Grandma von mir, okay?", sagte ich und stand auf. Meine Beine trugen mich in die Küche und ich war verwundert Charlies Freund Harry Clearwater zu sehen. In der Regel trafen sie sich immer im Reservat.
Ich legte auf und begrüßte den Mann, der mich schief angrinste.
„Morgen.", grüßte er.
„Bleibt ihr hier?", fragte ich verwirrt und sah dann Bella auf dem Sofa sitzen und lesen.
„Nein, wir wollten mit euch reden", sagte Charlie. Ich zuckte die Schultern und ließ mich neben Bella auf das grüne Stoffsofa fallen.
Charlie verschränkte dir Arme und überließ das Reden seinem Freund.
„Im Wald wurden von Wanderern immer wieder Bären gesichtet. Ihr solltet dort zurzeit nicht wandern gehen."
Bella blickte von ihrem Buch auf und sah mich mit einem Seitenblick an.
„Ich dachte, es wären Wölfe...", sagte die Brünette zögernd. Harry schüttelte den Kopf und erklärte, dass die Bären von mehreren Augenzeugen bestätigt wurden und man nun abwarten müsse, bis man die Wälder wieder betreten könne.
„Halten die nicht eigentlich bis März – April Winterschlaf?", fragte ich skeptisch.
„Die letzten Jahre wurde es immer wärmer. Wir gehen davon aus, dass sie frühzeitig ihre Höhlen verlassen."
„Und was habe ich dann gesehen?", kritisch runzelte ich die Stirn.
„Du stehst unter dem Einfluss von Medikation, Francine – außerdem warst du doch komplett schockiert, als du den Wolf gesehen hast, nicht wahr?", versuchte Charlie die Situation zu erklären. An seinem Blick erkannte ich, dass er ähnlich ahnungslos war.
Ich schnaubte. „Ich weiß doch wohl was ich gesehen habe!"
Doch die beiden Männer ignorierten mich und verabschiedeten sich, um angeln zu gehen.
Bella sah mich kritisch an und seufzte leise.
„Vielleich hast du es dir wirklich nur eingebildet? ...", versuchte sie es sich zu erklären.
Ich verdrehte die Augen und lenkte nicht mehr ein.
„Mike will am Valentinstag mit mir ausgehen", wechselte Bella das empfindliche Thema. Ich hob eine Braue.
„Und was hast du gesagt?", fragte ich kritisch.
„Ich hab' zugesagt, aber Jessica, Eric, Tyler, Angela und Ben auch eingeladen...", erklärte sie zögernd, „Ich hatte gehofft du kommst auch mit? Jake wollte ich auch noch fragen."
Ich lachte auf. Das war so typisch.
„Ja... Ja, ich komme mit.", grinste ich und schüttelte einmal mehr meinen Kopf.
„Montag nach der Schule dann ins Kino, oder wie?", fragte ich und meine Freundin nickte.
„Genau... Wir wollten in Crosshairs, der soll zurzeit recht gut sein.", ich lachte noch lauter auf. Ich hatte spaß an Horrorfilmen, keine Frage, aber ich konnte mir vorstellen, dass einige für Valentinstag etwas anderes im Sinn hatten.
„Läuft nicht auch Walk the Line, oder Eine Zauberhafte Nanny?", grinste ich.
Bella schüttelte mit verzogenem Gesicht den Kopf.
„Dramen habe ich genug und nach einer Komödie für Kinder ist mir zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht."
Ich grinste leicht und beobachtete, wie Bella fahrig durch die Seiten blätterte, ohne zu lesen.
„Du und Mike...", lachte ich leise und bekam sofort ein Kissen um die Ohren geschmissen. Ich wusste, dass Bella den Jungen zwar sympathisch fand, aber keineswegs je etwas romantisches von ihm wollte. Sie hatte selbst gesagt, dass sie nicht auf das Dating abgesehen haben. Ich fing das Kissen ab und legte es neben mir ab.
Die Brünette seufzte und legte das Buch weg. Sie schien sich auf etwas anderes konzentrieren zu wollen.
„Stimmt es wirklich?", fragte sie und blickte auf ihren Schoß.
Fragend sah ich sie an. Bella seufzte.
„Du bist dir sicher, dass es ein Wolf war, dann war es ein Wolf – das was ich sagen möchte, ist, dass ich dir glaube", stockte sie zu sagen.
Ich nahm ihre Hand und drückte sie leicht.
„Danke.", sagte ich und stand auf.
„Wo gehst du hin?"
„Ich wollte mir etwas zu Essen holen. Oder sollen wir Pizza bestellen?"
„Hattest du nicht gestern erst Pizza?"
Ich öffnete den Kühlschrank und zog eine Packung Gemüsebratlinge heraus.
„Dann gibt's eben etwas Gesundes."
„Zu wann sollst du nochmal zu deiner Tante? Warte ich helfe dir."
Bella stand auf und schob sich neben mich in die Küchenzeile. Sie musterte die Bratlinge und zog dann Pilze, Tomaten und einen Salatkopf aus dem Kühlschrank.
„Zu den Bratlingen?"
Ich nickte. „Meine Tante hat mich vom sechzehnten bis zum zweiundzwanzigsten", antwortete ich auf ihre zuvor gestellte Frage. Sie nahm die Tomaten, Pilze und den Salat aus der Verpackung und wusch sie ab. Ich packte währenddessen die Bratlinge aus und erhitzte das Öl in der Pfanne.
„Francine?"
„Hm?"
Bella zögerte und halbierte eine Tomate.
„Manchmal frage ich mich, ob es besser so war..."
Ich wusste worauf sie hinaus wollte.
Sie fragte sich, ob es besser war, dass die Cullens weg waren. Sie fragte sich, ob es besser war, dass wir nun eine Chance auf ein normales Leben hatten.
Leise seufzte ich und wendete den Bratling in der Pfanne.
„Nein..."
„Zu dem Entschluss komme ich auch immer... Es tut immer noch so weh... So unglaublich. Ich fühle mich einfach so, als hätte man mir das Herz aus dem Leib gerissen und fortgeworfen", ich erkannte, dass Bella mit den Tränen kämpfte. Es war das erste Mal, dass sie so frei über ihre Gefühle sprach. Bella war kein Mensch der großen Worte.
„Ich weiß...", murmelte ich.
Ihre braunen Augen lagen wachsam auf mir.
„Wie hältst du das aus? Wie kannst du mit der Gewissheit leben dich freiwillig dazu entschieden zu haben dageblieben zu sein, alles was dir halt gegeben hat einfach losgelassen zu haben?"
Ein schmerzhafter Stich ging durch mein Herz.
Ja, wie hielt ich es aus? Alles in mir schrie nach Jasper. Meine Gefühle für den blonden Vampir waren schmerzhaft. Aber gleichzeitig drifteten meine Gedanken auch zu den Tabletten, die im Medizinschrank auf mich warteten, die Beruhigungsmittel, die mich vor Flashbacks und Panikattacken bewahrten.
Wenn ich ehrlich mit Bella gewesen wäre, hätte ich ihr gesagt, dass ich es kein Stück aushielt, dass ich Edward niemals verzeihen würde können, dass ich mich selbst für meine Entscheidung hasste. Aber ich wusste auch, dass Bella mich brauchte. Mehr als Jasper – das redete ich mir ein.
„Man arrangiert sich damit", flüsterte ich und bezweifelte, dass Bella das über das Brutzeln der Bratlinge hinweg überhaupt gehört hatte.
Wir kochten das Mittagessen schweigend zu Ende.
Während wir aßen ließen wir den Fernseher laufen.
Es lief irgendeine Kinderserie, in welcher sich Mädchen bei der Berührung mit Wasser in Meerjungfrauen verwandelten.
Simples Konzept und Kann zum Anschauen.
„Denkst du es gibt sowas?", fragte ich plötzlich. Bella blickte vom Teller auf.
„Was?"
„Meerjungfrauen?"
Bella hob eine Braue und blickte zum Fernseher. Dann zuckte sie mit den Schultern.
„Es gibt Vampire...", seufzte sie dann.
Wir verfielen wieder ins Schweigen und wuschen nach dem Abgeschlossenem Essen die Teller ab.
•𝔉•
„Tyler...", ich seufzte und nahm geschlagen die Packung Schokolade entgegen. Er grinste und zwinkerte mir zu, bevor er wieder zu seinen anderen Freunden verschwand. Bella warf mir einen fragenden Blick zu. Ich schmiss die Schokolade in der Herzchenverpackung in den Spind und warf genervt meinen Kopf in den Nacken, als ich ein Tippen auf meiner Schulter spürte. Zu meiner Überraschung war es Ramona, die mir grinsend eine Karte überreichte.
„Ich dachte, wenn du schon so Anti-Romantik bist kann ich dir eine Karte machen"
Zögernd öffnete ich die Karte, auf die eine alte Frau mit vielen Katzen gezeichnet war.
Erstaunt blickte ich Ramona an.
„Hast du das gemalt?", fragte ich und sah mir nochmal die Karte an.
„Nein, mein Bruder. Aber ich habe ihn gezwungen.", grinste sie und ich nahm sie in den Arm.
„Die ist genial! Danke! Wenn du heute Abend noch nichts vor hast kannst du gerne mit nach Port Angeles kommen. Crosshairs kommt im Kino."
„Oh, danke, aber ich habe tatsächlich ein Date.", grinste die Teenagerin schelmisch und deutete unauffällig auf einen Jungen, der bei Tyler in der Gruppe stand.
Er hatte blonde Haare und war trotz der Forks-Begebenheiten braun gebrannt. Ich glaubte er saß in meinem Chemie Kurs.
„Das freut mich für dich!", grinste ich ihr ehrlich zu und hob die Hand zum Abschied. Es hatte bereits geklingelt und ich hatte Bella versprochen mit ihr gemeinsam zur Englischstunde zu gehen.
„Wir sehen uns!"
Es war unglaublich entspannend nicht mehr Shakespeare im Unterricht behandeln zu müssen. Die stumpfen Gedichte, in welche man zig Alliterationen hineininterpretierte und dafür eine gute Leistung erzielte konnte ich aushalten. Ich konnte viel aushalten. Bella stierte auf ihr Arbeitsblatt, unausgesprochene Sorge in ihrem Gesicht. Angela hatte Magen-Darm, genauso wie Jessica. Aus diesem Grund kam auch Ben heute Abend nicht und ich wusste, dass sie auf alle Fälle verhindern wollte, dass heute Abend nur Jacob, Mike, Eric, Tyler und ich ins Kino gingen.
Tyler ging nach der dritten Stunde nach Hause. Das erzählte Eric in der Mittagspause, ebenfalls käsiger als sonst im Gesicht.
„Bist du dir sicher, dass du heute Abend kommst?", fragte ich vorsichtig, doch im selben Moment stand er auf und rannte aus der Cafeteria.
„Ein Valentinstag ganz nach meinem Geschmack. Alle sind am Kotzen."
Bella boxte mich in die Seite und Mike sah mich mit großen Augen an.
„Sollen wir dann heute Abend überhaupt noch gehen?", fragte der blonde Junge und ich sah fragend zu Bella, die mit dem Kopf nickte. „Ja"
Der Rest des Schultages verlief erstaunlich ereignislos. Niemand ging mehr nach Hause und ich hatte die stille Hoffnung, dass ich Magen-Darm umgangen hatte. Das letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte, war einen ganzen Tag über dem Klo zu hängen.
Gegen Abend warteten Bella und ich schon im Wohnzimmer auf Mike und Jacob. Obwohl Bella deutlich unmotivierter aussah, als am Morgen. Sie hatte geplant von der ganzen Romantiksache abzulenken indem sie so viele Personen wie möglich einlud.
Wir hörten ein Auto vorfahren und gingen sogleich nach draußen.
Die Tür von einem alten Geländewagen wurde zugeschlagen und Jacob stieg aus. Es war der Wagen, an welchem er schon eine Weile arbeitete.
„Du hast ihn fertig!", rief Bella freudig und lief auf das Auto zu. Ich hielt mich im Hintergrund und lächelte leicht.
„Ja!", rief Jacob und folgte Bella, um sie in eine feste Umarmung zu schließen.
Ich wandte meinen Blick ab und verfolgte das Auto, welches ebenfalls gerade in die Einfahrt bog. Mikes Gesicht verdüsterte sich, als er Bella und Jacob sah.
Leise seufzend ging ich auf ihn zu und begrüßte ihn, als er ausstieg. Er ging kaum darauf ein und die Begrüßung mit Jacob verlief ähnlich steif. Ich seufzte erneut.
„Können wir los?", fragte ich und steuerte auf Mikes großes Auto zu, doch Bella stoppte mich.
„Da wir nur zu viert sind, können wir doch auch Jakes Wagen nehmen. Er hat ihn gerade selbst fertig gemacht", sagte die Brünette mit so viel Stolz in der Stimme, dass sie aussah, wie eine Mutter, die mit ihrem Kind angab.
Ich musste schmunzeln und nickte. Jacob tat mir leid. Bellas Gefühle für ihn würden wohl niemals über die geschwisterlicher hinausgehen.
Mike tat mir mehr leid. Trotz meiner Präsenz war er mehr oder weniger sofort zum dritten Rad am Wagen geworden und saß mit mir verloren auf dem Rücksitz.
Er versuchte ab und zu Bellas Aufmerksamkeit zu erlagen, was ihm jedoch nicht wirklich gelang.
Bella und Jacob waren in ein Gespräch vertieft, welches selbst ich nicht zu unterbrechen wagte.
Mir fiel wieder einmal auf, wie gut Jake meiner Freundin tat, wie sehr er ihr helfen konnte, wie sehr ich daran gescheitert war, für sie da zu sein.
Ich starrte aus dem Autofenster und griff in meine Jackentasche. Vor dem Film musste ich Beruhigungstabletten nehmen. Nicht umsonst wurde der Film gerade auf Rotten Tomatoes mit „Blutbad des Jahres" betitelt.
Ich hatte Bella schon gesagt, dass ich aus dem Theater gehen würde, sobald es mir zu heftig wurde, was sie verständnisvoll aufgenommen hatte.
Die Fahrt zum Kino zog sich für mich unglaublich. Als wir Port Angeles erreicht hatten und unsere Kinokarten erworben hatten entschuldigte ich mich noch einmal in die Toiletten. Ich wollte nicht, dass Bella oder gar Jake oder Mike mitbekamen, dass ich Tabletten nahm.
Bella bewachte mich in diesem Bereich wieder genauer. Sie wusste von Edward, was sie mit mir machten. Aber sie wusste nicht, wie schwer es war aufzuhören, wenn man gerade wieder angefangen hatte.
Zwei Tabletten waren eigentlich zwei zu viel, aber wer konnte etwas dagegen tun?
Meine Hände waren in letzter Zeit nur noch taub und ab und zu war mir so schwindelig, dass ich länger sitzen bleiben musste, bevor sich mein Kreislauf beruhigt hatte.
Erzählt hatte ich es niemandem, was unglaublich dumm war – so bewusst war ich mir meiner Situation schon.
Generell fiel es mir schwer mich überhaupt zu öffnen. Die Tabletten waren da tatsächlich das letzte Problem.
Ich spürte, wie die weißen kleinen Dragees in meinem Mund bitter zerliefen, bevor ich mich durchrang sie mit Leitungswasser herunterzuspülen.
Als ich das Bad verließ konnte niemand mehr sagen, dass ich irgendwie anders war.
Lächelnd ging ich auf Bella zu, die sofort einen Arm um mich legte und mit mir in den Kinosaal ging. Ich hatte zugestimmt, den Platz neben Mike zu nehmen, der unbedingt neben Bella sitzen wollte.
Die Bewertungen hatten tatsächlich nicht zu viel versprochen. Bereits in den ersten dreißig Sekunden des Films wurden enthauptet und das Kunstblut spritzte ab dieser Sekunde nur noch.
Entgegen meiner Erwartung war es ab der fünften getöteten Person nur noch lächerlich, was sogar Jacob irgendwann auffiel.
Er lachte laut auf, als wieder einer brutal geköpft wurde und das Blut mindestens vier Meter hoch aus der Wunde spritzte. Danach fing auch Bella an zu kichern, ein jedes Mal, wenn jemand unter Blutvergießen tot umfiel.
Der einzige, der stumm dasaß war Mike. Sein aschfahles Gesicht war auf den rechten oberen Rand der Kinoleinwand fokussiert und irgendwann saß er gekrümmt da und verfolgte den Film gar nicht mehr.
„Alles in Ordnung?", fragte ich leise und Mike schüttelte den Kopf.
„Ich glaube ich muss kotzen", murmelte er, stand auf und flüchtete sich mit viel Umstand aus der Reihe.
Bella blickte ihm hinterher und sah mich fragend an.
„Ich gehe nachschauen, bleibt ihr ruhig sitzen", flüsterte ich.
Natürlich blieben weder Jake noch Bella sitzen.
Jacob ging als erstes auf die Herrentoilette und berichtete, dass der blonde Teenager sich gerade die Seele aus dem Leib kotzte, während ich auch ein übles Gefühl im Magen wahrnahm.
Das war ja klar.
„Ich glaube ich verabschiede mich auch...", murmelte ich und rannte in die Damentoiletten, wo ich mich wenige Sekunden später übergab.
Jedoch hatte ich das ungute Gefühl, dass nicht nur Magendarm am Erbrechen schuld war.
Zwei Maxipopcorntüten später saßen wir auch schon in Jakes Auto, die Fenster heruntergekurbelt und Mike und ich im synchrontackt am Würgen. Nach einer Weile ging es mir wieder soweit besser, dass ich meinen Kopf aus dem Fester halten konnte, aber von gut war noch lange nicht die Rede.
Ich bekam nur am Rande mit, wie wir Mike nach Hause brachten und kurz darauf auch Jacob sich über unwohlsein beklagte. Er meinte zwar, dass es ihm zwar so gut ging, dass er noch nach Hause käme, aber nicht blendend. Nachdem er uns daheim abgesetzt hatte und Bella versprach anzurufen, sobald er in La Push angekommen war, rettete ich mich ins Innere des Hauses, an Charlie vorbei sofort in das Bad oben.
Ich war neben der Toilette eingeschlafen, als mich Bella um vier Uhr besuchte und Magen-Darm uns beide vereinte.
Am Morgen ging es mir wieder so gut, dass ich ins Bett konnte, einen Eimer neben mir stehend, um den Schlaf nachzuholen, den ich in der Nacht eingebüßt hatte. Charlie war irgendwann am Morgen verschwunden, wahrscheinlich, weil er auch einmal die Toilette besuchen musste.
Das nächste Mal als wach wurde, war es wieder dunkel und mir ging es so weit wieder gut, dass ich zumindest das Wasser, was mir Charlie hingestellt hatte bei mir behalten konnte.
Ich hatte ein faules Gefühl im Mund und fühlte mich trotz des Schlafes ausgezehrt und erschöpft.
Irgendwann hatte ich mich sogar zu Bella geschleppt, die immer noch im Bad lag. Sie war auf einem zusammengeknüllten Handtuch eingeschlafen.
Ich rief Charlie ins Bad, der mir half, das Mädchen ins Bett zu bugsieren und ihr ein Glas Wasser hinzustellen. Er hatte mich aber kurz darauf wieder in mein eigenes Bett dirigiert, wo ich nach kurzer Zeit wieder eingeschlafen war.
Der Valentinstag war wortwörtlich zum Kotzen gewesen.
•𝔉•
Ich war mir sicher, dass ich träumte, anders konnte ich es mir nicht erklären. Meine nackten Füße waren im nassen Sand von La Push vergraben, die Wellen waren unglaublich laut. Meine Nase brannte von dem unglaublichen Salzgeruch.
Verwirrt blickte ich mich um. Niemand war dort, ich war allein und konnte mich kein Stück bewegen. Ein unglaubliches Brennen breitete sich mit einem Mal in meinem Nacken aus, sodass ich einen Schrei mit Mühe unterdrücken konnte. Meine Augen blickten in zwei Paar rubinrote Irden, welche von bekannten Gesichtern gerahmt waren.
„Rose, Jasper?"
Die blonde Frau vor mir fing an zu schreien – Worte, die ich nicht verstand, in einer Sprache die mir auf einmal fremd schien. Ein heulen aus dem Wald drang an mein Ohr. Jasper verschwand und zog Rose mit sich in ein unaufhaltsames nichts.
Der riesige Wolf, den ich beinahe angefahren hatte sprintete aus dem Wald. Seine schwarzen Augen waren wutentbrannt auf mich gerichtet.
Als ich merkte, dass ich mich wieder bewegen konnte fing ich an zu rennen.
Ich wusste, dass ich niemals in meinem Leben so schnell gerannt war, doch nicht schnell genug, um dem Wolf zu entkommen, dessen Pfoten auf meinem Rücken landeten und mich unter sich, drückten mir die Luft aus den Lungen und ich spürte die eiskalten Fliesen des Badezimmers unter mir. Der schwere Körper meiner Schwester über mir blutend.
Die Bilder die ich sah ließen mich schreien – so laut, dass ich wusste, dass mein einziger Weg war, aufzuwachen. Doch ich fühlte mich gefangen, gefangen in meinem Traum, meinem Trauma, in mir selbst.
„FRANCINE!"
Ich fuhr schweißgebadet und desorientiert im Bett auf.
Charlie saß am Bettrand und blickte besorgt auf mich.
Ich fing sofort an zu weinen und ohne eine weitere Frage wurde ich in zwei warme Arme geschlossen, die mir etwas Halt schenkten.
•𝔉•
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro