𝓼𝓮𝓿𝓮𝓷𝓽𝓮𝓮𝓷
Bitte hasst mich nicht.
Film ab.
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𝓼𝓮𝓿𝓮𝓷𝓽𝓮𝓮𝓷
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Eᴅᴡᴀʀᴅs ɪʀʀɪᴛɪᴇʀᴛᴇʀ Bʟɪᴄᴋ ᴛʀᴀғ ᴍɪᴄʜ ᴢᴜᴇʀsᴛ.
Meine Gedanken schienen schreien zu wollen, dass Bella die Geschenke vor sich nicht öffnete, doch die logische Erklärung dafür blieb aus. Jaspers Hand fand meine Sekunden später.
Der Rest schien sich der Sache nicht bewusst, da Emmett Bella nur eine Box entgegen gab und daraufhin meinte, dass er dabei war, das Radio in ihren Truck einzubauen. Rose übergab Bella als nächstes ein Geschenk, ich wurde immer unruhiger und wippte auf meinen Zehen hin und her.
„Da ist eine Kette drin. Alice hat sie ausgesucht."
„Danke Rosalie.", meinte Bella ernst. Sie war bemüht, das einzige Fünkchen Sympathie, was doch zwischen den Beiden herrschte nicht zu löschen. Doch ich kam nicht umhin auch zu bemerken, dass Rosalie genau das auch widerwillig zu schätzen wusste.
„Das ist von uns beiden. Da du ja jetzt zur Familie gehörst. Wir haben auch eine für Francine, da wir wissen, dass du deinen Geburtstag nicht sehr magst. Nur um euch etwas Sonne zu schenken – in letzter Zeit seht ihr viel zu blass aus.", sagte Esme sanft.
Verdutzt starrte ich auch die kleine Schachtel, die sie erst Bella und dann eine zweite, jedoch unverpackte mir gab.
Ich ließ Jaspers Hand los, um sie entgegenzunehmen.
Gleichzeitig versuchte Bella das Geschenkpapier aufzureißen.
„Autsch, verdammt...", es wurde totenstill. „Papierschnitt."
Bella blickte auf ihren Zeigefinger an dem sich ein roter Bluttropfen an die Oberfläche bahnte.
Die nächsten zwei Sekunden geschah so viel auf einmal, dass ich nicht anders konnte, als schockiert an der Stelle stehen zu bleiben.
Edward stieß Bella beschützend zurück, Carlisle und Emmett hielten Jasper fest und ich spürte, wie Rosalie mich nach hinten zog.
Bella war in einen Glastisch geknallt, überall lagen Scherben und selbst ich konnte den metallischen Geruch vernehmen, der sich im Raum breit machte.
Alice, welche noch vor Jasper stand, um ihn zu beruhigen, drehte sich irritiert um. In ihrem Blick stand der Schock.
Der Wechsel der Augenfarben im Raum war das gruseligste, was ich seit James Attacke miterlebt hatte.
Das ganze Blut, welches in den Teppich sickerte, ließ mich schwindelig werden und ich krallte mich an Rose' Arm.
Emmett zerrte Jasper mit panischem Gesichtsausdruck hinaus und Alice folgte den Beiden sofort.
Esme hielt sich die Hand schützend über den Mund, während Carlisle zu Bella rauschte und sie auf erste Verletzungen untersuchte.
Mein Herz fing an zu rasen. Das ganze Blut, die Scherben.
Meine Hände zitterten und ich sah mich hektisch nach Jasper um.
Die Panik in ein Flashback zu verfallen machte mich noch unruhiger und mein Herz fing an zu rasen.
„Rose, bring Francine hier heraus."
Rosalie zögerte und sah mich an, als würde sie fragen wollen, ob ich nicht lieber bei meiner besten Freundin bleiben wollte.
„Sofort!", sagte Carlisle so ernst und nachdrücklich, wie ich ihn selten erlebt hatte.
Ich ließ mich von der Blondine aus dem Haus an die frische Luft begleiten und klammerte mich manisch an ihren Arm. Mein Körper zitterte unkontrollierbar stark und mir wurde schlecht.
Am Waldrand konnte ich Jasper und die anderen beiden ausmachen. Kurze Zeit später stürmte Edward an uns vorbei in den Wald.
Ich ließ mich von Rosalie auf die Treppen setzen, bevor sie mich aufforderte tief ein und auszuatmen.
Die kalte Nachtluft half mir. Doch die Übelkeit in meinem Magen blieb. Ich verstand selbst noch nicht ganz, was geschehen war.
Jasper war in den Wald verschwunden, Alice und Emmett bewegten sich auf uns zu.
Beide waren ungewohnt still und ernst.
Emmett blickte Rose an, welche nur stumm nickte. Dieser Moment der stummen Kommunikation wäre in einer anderen Situation wundervoll zu beobachten gewesen.
„Wo ist Jasper?", hauchte ich leise und umklammerte den Saum meines Kleides.
„Er ist Edward gefolgt. Sie sind beide beim Fluss...", Emmett blickte unsicher zu Rosalie.
„Sie streiten sich", klärte sie auf und auf Alice' Gesicht bildete sich ein unglaublich trauriger Ausdruck.
Ihr Blick huschte zu mir. Die drei Vampire schienen einige Sekunden in den Walt zu lauschen, dann kniete sich Alice sich vor mich und nahm beide meine Hände.
„Francine. Es ist viel verlangt, das weiß ich, aber egal was geschieht: Bleib bei Bella.", sagte sie eindringlich.
Kraftlos nickte ich und besiegelte ein Versprechen, welches ich bald bereuen sollte.
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„Wie geht es dir?", fragte ich Bella vorsichtig. Sie hatte ihre Knie angezogen und ihren Kopf auf das Kinn gelegt.
„Ich weiß es nicht. Wie soll es mir gehen? Edward macht sich Vorwürfe, glaube ich.", murmelte sie.
Ich nickte etwas, eher um meine eigene Verwirrtheit beiseite zu schieben. Bella machte sich unglaubliche Vorwürfe, das konnte ich erkennen.
„Es ist ja nichts passiert. Das heißt alles nichts.", versuchte ich die Situation zu entschärfen, doch meine Freundin reagierte nicht.
Sie griff in ihre Handtasche und holte die Digitalkamera hinaus, die Alice ihr kurz bevor wir gegangen waren wieder gegeben hatte.
Es war nicht schwer gewesen, Charlie davon zu überzeugen, dass Bella gestolpert war und deswegen nun den schneeweißen Verband um den Arm trug. Es war eigentlich schade, dass es uns mittlerweile so leicht fiel ihn zu belügen. Leise seufzend strich ich Bella über den Rücken. Sie starrte wartend aus dem Fenster, welches sie schon weit geöffnet hatte. Die Nachtluft blies eiskalt ins Zimmer und jagte Frost über meinen Rücken.
„Wenn du willst, können wir morgen die Fotos nach der Schule ausdrucken gehen?", versuchte ich erneut eher jämmerlich die Stimmung aufzuhellen.
Bella schaltete die Digitalkamera an und ging durch die Fotografien, die sie heute Morgen gemacht hatte und diejenigen, die Alice von uns allen am Abend gemacht hatte.
„Ich sollte Mom per Mail ein paar Fotos schicken.", erklärte meine Freundin neutral und stand auf, um zu ihrem Laptop zu gehen.
Ich stellte mich hinter sie an den Schreibtisch und sah mir mit ihr alle Bilder an.
Jasper und ich grinsten glücklich in die Kamera, Bella und Edward standen etwas irritiert schauend daneben. Auf dem nächsten Bild lächelten wir alle und Emmett grinste zwischen Bellas und meinem Kopf hindurch.
Ein Gefühl unerklärlicher Wehmut überkam mich und Bella schien es nicht anders zu gehen. Sie knabberte an ihrem linken Daumen während sie mit der rechten Hand durch die Bilder ging, eine kleine Sorgenfalte zwischen ihren feinen Brauen.
„Es wird alles wieder gut...", murmelte ich und wünschte Bella eine gute Nacht.
In meinem Zimmer setzte ich mich emotionslos auf mein Bett und starrte für einige Sekunden die Wand an. Das große Familienfoto, welches nach Portias und meinem Surfausflug entstanden war.
Ich zog die Decke um meinen Körper und öffnete mein Handy. Jasper hätte sich normalerweise noch einmal gemeldet. Doch es zeigte keine neue Benachrichtigung an.
Hey, alles in Ordnung? Habe gehört, dass Edward und du sich gestritten haben.
Ich liebe dich!
Es kam keine Antwort mehr, was mich noch unruhiger machte. So wie ich ihn kannte, würde er morgen nicht zur Schule kommen. Das nahm mir die Möglichkeit ihn zu beruhigen, ihm zu sagen, dass weder Bella noch ich ihm irgendetwas böse nahmen.
Diese Nacht schlief ich wieder bei Bella nachdem ich mich nach Stunden des unruhigen hin und her drehen zum Entschluss gekommen war, dass ich Nähe brauchte.
Bella brauchte sie auch. Sie hatte geweint, dass erkannte ich selbst im Schatten des Mondscheins, der durch das Zimmer flutete.
Als ich das Fenster schloss schniefte sie einmal und rieb sich über die geröteten Augen.
Ich hatte lange nicht mehr bei ihr geschlafen. In der Regel war ein gewisser Vampir in ihrem Zimmer und hielt sie wach. Was genau hier passierte wollte ich gar nicht wissen, aber Bella hatte schon einmal verlauten lassen, dass sie bereit für den nächsten Schritt wäre, aber Edward sie nicht verletzen wollte.
Wenn ich ehrlich war, war ich ihm dafür auch dankbar. Jasper traute sich immer noch kaum mich länger als ein paar Sekunden zu küssen und ich war mir verdammt bewusst, dass wir uns beide in ein Risiko stellten, wenn wir allein unterwegs waren.
Ohne Frage, Edward beherrschte sich zehntausend Mal besser als Jasper, aber auch er war immer noch ein Vampir, dessen Hauptnahrungsquelle Blut darstellte.
Bella verfiel in ein ruhiges Atmen und ich starrte wieder an die mit Leuchtsternen beklebte Decke. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, seit ich Bella nach welchen für mein Zimmer gefragt hatte, dabei lag noch nicht einmal ein Jahr dazwischen.
Der Wind rüttelte am Fenster und ich hörte in der Ferne ein dumpfes Donnergrollen. Regen klopfte unaufhörlich gegen die Scheibe und wog mich auch nach einigen Minuten in einen unausgeglichenen und leichten Schlaf.
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Meine Finger spielten mit dem feinen silbernen Anhänger der Kette, die mir Esme und Carlisle zu Bellas Geburtstag geschenkt hatten.
Sie zeigte das Wappen der Cullen – einen Löwen im Zentrum, darüber eine Hand und darunter drei Kleeblätter. Es war eine feine Silberarbeit, die kaum auftrug und zu allem passte.
Bella seufzte erleichtert neben mir und blickte aus der Windschutzscheibe. Im Blickfeld stand Edwards silberner Volvo geparkt, wie ich es erwartet hatte, war Jasper nicht da, sondern einzig und allein Alice und Edward warteten vor dem silbernen Auto.
Ich runzelte die Stirn und parkte meinen SUV ein.
Bella wartete, bis ich den Motor ausgeschaltet hatte und drückte meinen Arm kurz. Gemeinsam stiegen wir aus und gingen zu den zwei Vampiren. Ich kuschelte mich in Portias Jacke und schlang sie fest um meinen Körper.
„Morgen", murmelte ich zur Begrüßung. Alice lächelte mich an und umarmte mich federleicht.
„Jasper geht es gut. Er ist heute Jagen", erklärte sie und lächelte schief. Ich entgegnete das Lächeln matt und holte tief Luft. Es war beinahe lächerlich wie schmerzhaft es mir auffiel, dass Jaspers Ruhe mir fehlte. Ich war ohne ihn wortwörtlich ein Wrack.
„Sag ihm bitte, er soll auf meine SMS antworten", erklärte ich Alice kurz und ging schon einmal in das Schulgebäude. Am Spint angekommen suchte ich meine Schulbücher für die ersten Stunden heraus. Ich blickte lustlos auf die Ausgabe von Romeo und Julia. Ich hatte es verpasst gestern Abend Bella nach einer besseren Zusammenfassung zu fragen und es hatte sich auch nicht wirklich ein passender Zeitpunkt ergeben.
„Hey Peters! Wir schauen heute den Film, du brauchst die Bücher dafür nicht herausholen", rief mir Jessica über den Flur zu.
Ich schreckte aus meinen Gedanken und lies vor Schreck meine Bücher fallen.
„Danke...", gab ich zurück und bückte mich, um die Bücher aufzuheben.
„Francine.", ich zuckte erneut heftig zusammen und blickte genervt auf. Edward blickte mit gerunzeltem Blick auf mich herab und half mir schnell einige meiner Bücher einzusammeln.
„Was ist?", murrte ich genervt und sah mich nach Bella um.
„Sie ist noch im Sekretariat und geht danach noch einmal auf die Toilette."
„Danke, für das Akzeptieren meiner Privatsphäre.", gab ich ironisch zurück und schmiss die Englischsachen, sowie die Lektüre unachtsam in den Spint zurück.
„Ich muss mit dir reden", überging der rothaarige meinen zynischen Kommentar einfach und ich blickte ihn abwartend an.
„Wir verlassen Forks. Noch diese Woche."
Ein eisiger Schauer lief über meinen Rücken und ich starrte den Vampir entgeistert an.
„Was?"
„Jasper will dich mitnehmen. Also solltest du deine Sachen packen und dir überlegen, warum du die Schule mitten im Schuljahr abbrichst. Wir-"
„Stopp.", unterbrach ich ihn unwirsch, „Nochmal von vorne. Warum?"
Auf Edwards Gesicht breitete sich ein reuevoller Ausdruck aus und er schüttelte leicht den Kopf.
„Ich muss Bella beschützen."
„Und dafür müsst ihr Forks verlassen?", fragte ich irritiert.
„Du verstehst nicht. Jasper will dich mitnehmen, aber ich kann Bella nicht mitnehmen. So lange sie in meiner Nähe ist, ist sie in Gefahr – das kann ich nicht zulassen.", ließ er die Bombe platzen. Ein unbeschreibliches Gefühl der Wut machte sich in mir breit. Und ich sah rot.
„Was zur Hölle hat denn dich geritten?", fauchte ich ihn unwirsch an und zog somit die Blicke der umstehenden Personen auf uns. Edward verzog das Gesicht.
„Ich kann sie nicht immer beschützen und-"
„...Und da hast du dir gedacht, dass es besser ist, wenn du Forks verlässt und Bella so mehr schadest, als du dir vorstellen kannst. Ich glaube du spinnst!", ohne etwas Weiteres zu sagen drehte ich mich von ihm weg, lief direkt auf Jessica zu und zog sie mit mir in die Klasse.
Jessica versuchte mich die ganze Englischstunde zum Reden zu bringen, doch ich war damit beschäftigt Edward aufs Übelste in meinen Gedanken zu beleidigen.
Nach der Stunde sah Edward erschöpft aus und ich warf ihm erneut einen tödlichen Blick zu, bevor ich in meine nächste Stunde ging.
Ich sollte meine Sachen packen und mit ihnen verschwinden?
Mein Handy surrte und ich checkte die SMS, die gerade eingetroffen war.
Hey, mir geht es gut.
Liebe dich.
Ich holte tief Luft und antwortete, dass wir reden müssten.
Nichts was Edward gesagt hatte, erschien im Moment wirklich Sinn zu ergeben. Was erwartete er von mir?
Er wusste, dass Jasper mein Rettungsring war und ich seiner, aber das was er tat war nicht fair.
Nicht seiner Familie gegenüber und vor allem Bella gegenüber.
Edward fing mich vor der Mittagspause erneut ab. Ich verschränkte die Arme und sah den Rothaarigen an.
„Was? Willst du weiter machen?"
„Ich habe keine andere Wahl, Francine.", gab er durch zusammengebissene Zähne zu.
„Man hat immer eine Wahl. Und ich bin mit deiner nicht einverstanden. Und du stellst mich vor eine Wahl, die deinen Bruder verletzen könnte. Das ist echt das letzte.", ich drehte mich um und rauschte zu Ramona und den anderen an den Tisch. Ich hatte keine Lust mich noch mehr mit dem Vampir zu befassen.
„Huch, was ist los?", fragte Tara und sah mich verwundert an.
Ich schüttelte geladen den Kopf und ermordete meine Pasta mit der Gabel.
Ich konnte durch die Cafeteria Bellas fragenden Blick sehen.
„Edward ist sein masochistisches Ich und ignoriert dabei die Gefühle anderer.", knirschte ich und fuhr fort mein Mittagessen zu töten.
Die Mädels sahen besorgt aus, doch äußerten sich nicht weiter dazu. Stattdessen versuchte Ramona den anstehenden Jugend Forscht Trip zu thematisieren. Sie und Ashley waren verständlicherweise aufgeregt und freuten sich ungemein. Ich nahm die Ablenkung dankend an und beruhigte mich im Laufe des Mittagessens immer mehr.
Alice kam gegen Ende an unseren Tisch und setzte sich ungefragt dazu.
Ihr Blick war alarmiert und wenn sie nicht eh schon so blass gewesen wäre, hätte ich schwören können, dass sie noch blasser geworden war.
„Alles klar?", fragte Carmila zögerlich und musterte die kleine Schwarzhaarige.
„Ich muss kurz mit Francine reden.", sagte sie vollkommen neben der Spur und sog mich mit sich aus dem Gebäude.
„Was ist los?", fragte ich besorgt und als ich Jasper auf dem Parkplatz ausmachte, wusste ich, dass etwas gewaltig nicht stimmte.
„Edward will heute noch Forks verlassen. Er möchte sich nicht seiner Meinung nehmen lassen."
Panisch blickte ich durch die Fensterfront zu Bella und Edward.
Der rothaarige Vampir hatte seinen Kopf ganz leicht in unsere Richtung gedreht. Bella saß nichtsahnend daneben.
„Wann?"
„Direkt nach der Schule will er mit Bella reden", sagte Jasper, der bei uns angekommen war. Sein Blick war reserviert und als ich merkte, dass er noch nicht einmal versuchte meine Panik zu lindern, wusste ich, dass er sauer war.
„Wieso ist ihm das so wichtig?", fragte ich. Ich konnte es nicht verstehen und die anderen beiden hatten auch keine Antwort für mich übrig.
„Er erwartet kein Verständnis, er würde alles dafür tun Isabella zu schützen."
Jaspers reservierter Ton lies mich unwohl werden.
„Ich kann nicht mitkommen."
Alice nickte leicht und griff meine Hand, bevor sie zurücktrat und wieder in die Cafeteria ging. Sie wollte den Rest der Zeit noch mit Bella verbringen. Ich verstand es.
„Ich gehe mich im Sekretariat krankmelden. Warte hier."
Ich schrieb Bella einen kurzen Text, dass ich den Rest des Schultages schwänzte und ließ ihr meinen Autoschlüssel im Spint.
Jasper wartete bei seinem Wagen auf mich und wir fuhren aus dem Schulparkplatz. Keiner wollte etwas sagen und ich wusste, dass er insgeheim hoffte, dass ich bei ihm bleiben würde.
Doch wir beide waren vernünftig genug zu wissen, dass es nicht ging.
Ich krallte meine Finger in meine Knie und wir fuhren eine Weile an der Küste entlang, bevor Jasper mitten auf der Straße anhielt.
Der Regen trommelte sanft an die Fenster und der Nebel hing tief über dem Meer. Eine Steilküste trennte uns ungefähr hundert Meter von den starken Wellen, die geräuschvoll an dem Gefels brachen. Der Wald stand dunkelgrün und auch hier waberte dicker Nebel an den Stämmen entlang. Der Himmel war tiefgrau und erschien mir so trostlos wie lange nicht mehr.
Irgendwann kletterte ich zu Jasper auf den Schoß und wir saßen Stunden dort. Schwiegen und trauerten dem Vergangenen nach. Wir brauchten einander, doch er konnte nicht allein bleiben und ich konnte nicht folgen.
Der Regen wurde immer stärker und irgendwann sah man nur noch die Schemen der Landschaft um uns herum. Ich wusste nicht, wann ich angefangen hatte zu weinen, doch wir saßen so lange dort, bis ich selbst nicht mehr wusste, wann ich aufgehört hatte.
Es dämmerte bereits, als wir in stummer Übereinkunft beschlossen, zurückzufahren. Jaspers Rücken spannte sich an, als wir uns dem Swan Haus näherten. Der Regen hatte sich gelichtet und ich erkannte, dass Edward wartete. Bella war gerade in die Einfahrt gekommen und blickte verwirrt zu Jasper und mir und dann zu Edward.
Ich wusste nicht, was der Rothaarige vorhatte, als er in den dichten Forst vorging, gefolgt von meiner brünetten Freundin.
Jasper und ich stiegen aus und verfolgten das Geschehen schweigend, obwohl alles in mir danach schrie sie aufzuhalten.
Als Edward mit Bella im Wald verschwunden war, stand ich immer noch fassungslos an Ort und Stelle. Verletzt blickte ich Jasper an, der mit leerem Blick an mir vorbeisah.
„Du bleibst hier.", stellte er leise fest. Die Endgültigkeit seiner Worte traf mich hart.
Ich stockte den Atem und ballte meine Hände zu Fäusten.
„Ich kann Bella nicht zurücklassen. Das ist nicht fair."
Jasper atmete aus und traf meinen Blick. Sein Gesicht war verzerrt und seine Augen waren von einem vollen Gold, welches mit Trauer durchzogen war.
„Warum?", fragte ich, die Tränen stiegen endlich auf und liefen über meine Wangen.
Jasper wollte mich in den Arm nehmen, doch ich trat einen Schritt zurück.
„Ich will dich nicht verlassen.", erklärte er gebrochen.
Ich sah ihn verständnislos an und trat einen Schritt zurück.
„Dann bleib!", flüsterte ich unter Tränen. Wenn es so einfach wäre...
„Wir werden uns wieder sehen.", sagte er und zog mich ein letztes Mal in die Arme. Wir hätten beide geweint, wenn er könnte.
Ich klammerte mich ein letztes Mal an ihn und zog ihn in einen Kuss.
„Ich liebe dich."
„Ich liebe dich."
Und in diesem Moment brachen nicht nur zwei Herzen, sondern alle stummen Hoffnungen, auf ein Happy End.
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Ihr weint nicht. Ich weine.
Sorry.
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