𝓯𝓸𝓾𝓻𝓽𝔂𝓯𝓲𝓿𝓮
Fran hat hunger, ich hab während des Schreibens gebrannte Mandeln gegessen und meine Zeitwahrnehmung ist nicht existent.
Außerdem würde ich jetzt gerne ein Grillkäsetoast essen.
Haut rein!
~Ann <3
•𝔉•
𝓯𝓸𝓾𝓻𝓽𝔂𝓯𝓲𝓿𝓮
•𝔉•
"Sᴄʜᴏ̈ɴᴇʀ Hɪɴᴛᴇʀɴ"
„Oh, halt die Klappe, Fran", murrte Bella und ließ sich auf das Sofa fallen.
Mona schob sich neben Bella und legte einen Arm um sie.
Bella sah krank aus. Ihr Gesicht war eingefallen und dunkelblaue Ränder bildeten sich unter ihren Augen. Sie sah aus, als hätte sie seit Wochen nicht geschlafen, dabei war schlafen das, was sie am meisten tat.
Carlisle war sich sicher, dass es ab jetzt jeden Tag soweit sein konnte.
Doch Bella wurde mit jedem fortschreitenden Tag schwächer.
Jacob beobachtete Bella in Monas Armen. Dort verbrachte sie die meiste Zeit. Wärme war etwas, was ich oder Edward ihr nicht geben konnten.
Lauren hatte die Nase gerümpft und musterte Jacob. Den Ausdruck trug sie immer, wenn sie die Wölfe beobachtete.
Bella zitterte leicht und seufzte. Ihr Herz schlug zu langsam und sie behielt kaum noch Essen bei sich.
Carlisle hatte schon Infusionen versucht, doch nichts schien ihr wirklich zu helfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die kommenden Tage die letzten meiner besten Freundin waren wurde immer präsenter.
Es tat weh sie so leiden zu sehen – zitternd, schwach, halbtot.
Carlisle überprüfte gerade erneut ihren Puls. In seinem Gesicht lag ein besorgter Ausdruck und er fasste mit einer kühlen Hand an ihre Stirn, die leicht fiebrig glänzte. Das Fieber war in den letzten Tagen gekommen und wollte nicht mehr wirklich verschwinden.
Jacob rutschte neben Bella auf das Sofa und legte ebenfalls einen Arm um sie. Edward trat neben mich und beobachtete seine Frau.
Er hatte sich richtig mit Bella ausgesprochen und es geschafft sich etwas auf das Baby zu freuen. Trotzdem sah man ihm die Sorge um das Leben seiner Frau an. Egal was für einen Mist Edward gemacht hatte, er hatte immer Bellas Leben schützen wollen. Ich wusste, dass es eine Qual für ihn war, dies nicht mehr tun zu können.
Charlie hatten wir eine Lüge verkaufen müssen. Ich besuchte ihn so oft es mir möglich war, doch es war immer ein Akt möglichst unbemerkt von den Wölfen das Haus zu verlassen. Lauren hatte es erstaunlicher Weise geschafft ihren Durst etwas im Schach zu halten, wobei ich jedoch davon ausging, dass sie für die verschwundenen Blutbeutel aus Carlisles Arbeitszimmer verantwortlich war.
Doch es war im Moment nicht unsere Priorität Lauren für so etwas verantwortlich zu machen.
Anders als sie jedoch wurde jeder Tag für mich schlimmer. Meine Kehle stand dauerhaft in Flammen und selbst Monas Blut hatte für wenige Momente verlockend gerochen, als sie sich am vorigen Tag beim Gemüseschneiden geschnitten hatte.
Ich konnte es kaum noch ertragen neben Bella zu sitzen und war froh, dass es genug andere Vampire im Haus gab, die ihren Durst um einiges besser unter Kontrolle hatten.
Edwards Hand landete auf meinem Unterarm. Ich hatte nicht bemerkt, wie ich angefangen hatte Bella zu beobachten, meinen Blick auf ihren Hals gerichtet.
Ich gab ein gequältes Geräusch von mir und wandte mich ab. Das war ein neues Tief für mich.
„Bella braucht dringend Nahrung... ansonsten habe ich Zweifel, dass ihr Körper stark genug für die Geburt, geschweige denn eine Verwandlung ist", sagte Carlisle, nachdem er mit seiner Untersuchung fertig war.
Das war gar nicht gut.
„Die Idee ist nicht schlecht", sagte auf einmal Edward, den Blick wachsam auf Jacob gerichtet.
„Jacob hatte eine gute Idee?", fragte Mona überrascht und Bella schmunzelte und schlug der Rothaarigen schwach auf den Oberschenkel.
„Es war nicht wirklich eine Idee, eher ein zynischer Gedanke...", gab Jacob zu, seine Augen fielen auf Bella, die ihn wachsam ansah. „Ich dachte... Naja, vielleicht braucht es etwas zum Beißen"
„Du willst Bella Blut geben?", hakte Mona schockiert nach. Ihr Blick auf Edward gerichtet.
„Was?", brachte ich krächzend hervor.
„Wir müssen alles versuchen...", sagte Rose und sah zu Bella, die zögernd nickte.
Carlisle sah zu Jasper, der sofort zu mir trat. Lauren stand ebenfalls auf und schlenderte betont lässig zu uns.
„Wir sollten frische Luft schnappen gehen, meinst du nicht, Fran?", murmelte Jasper.
Ich warf Bella einen Blick zu. Sie nickte aufmunternd und versuchte zu lächeln. Es tat ihr leid, mich leiden zu sehen.
Meine Hand griff nach Jaspers und ich ließ mich von ihm in Ruhe nach draußen führen. Lauren folgte uns wie ein Schatten und ließ sich am Waldrand auf den Boden fallen.
„Du solltest die Blutbeutel probieren. Sie helfen mir persönlich wirklich weiter"
Jasper entwich ein leises Knurren in Laurens Richtung, welches sie mit einem kleinen Lachen kommentierte.
„Entspann dich. Es ist ja nicht so, als wäre jemand gestorben"
„Lauren, du hilfst gerade nicht wirklich weiter", brachte ich hervor und grub meine Hand in einen Baum, der unter meinem Druck anfing zu bröseln.
„Ich meine ja nur. Wenn ich mir den Wald anschaue bleibt uns nicht mehr übrig", sagte die Blonde nonchalant und verzog die Nase mit einem Blick in den Wald.
Ich war froh, dass der Geruch bestehend aus nassem Hund und irgendetwas anderem nicht appetitlichen in unsere Richtung wehte.
Die Sonne stand hoch am Himmel und es war ein ungewöhnlich warmer und sonniger Tag für Forks. Lauren legte ihren Kopf in den Nacken und ließ die Sonne sich in ihrem Gesicht brechen. Das Funkeln in Kombination mit ihren roten Augen ließ sie unheimlich aussehen. Hatte ich auch so ausgesehen?
Jasper legte einen Arm um meine Taille und zog mich zu sich. Die Nähe tat gut und die Sonne hatte uns beide etwas aufgewärmt, sodass ich für einen kurzen Moment die Illusion hatte, dass wir beide menschlich waren.
Lauren schaffte es jedoch schnell mit einem Knurren mich aus diesem Tagtraum zu holen.
„Ich hasse es, wenn sie so nah kommen"
Tatsächlich wurde der Geruch nach nassem Hund noch schlimmer, doch der graue Wolf, der durch das Dickicht brach, war Leah. Sie hatte ihre Schnauze ebenfalls gerümpft und betrachtete Lauren abschätzig.
„Wo ist Seth?", fragte ich die Wölfin. Sie bewegte ihren großen Kopf in den Wald, aus dem der Junge in seiner menschlichen Form mit zwei zappelnden Eichhörnchen in den Händen auf uns zugerannt kam.
„Hey!", rief er und strahlte uns an.
„Hallo...", sagte ich zögerlich und runzelte die Stirn. Fragend deutete ich auf die zwei zappelnden Tiere, die in unserer Gegenwart noch unruhiger wurden und nun auch versuchten den jungen Wolf zu beißen.
„Ich dachte, weil ihr ja zurzeit nicht jagen könnt und weil ihr dableiben müsst, also ich hab' die Eichhörnchen gefangen. Esst ihr Eichhörnchen?"
Ich starrte den Jungen perplex an und Jasper neben mir fing schallend an zu lachen. Die Eichhörnchen starrten nun totenstill und ich konnte nicht anders als verzweifelt anzufangen zu kichern.
Seth sah verwirrt aus und sah von den Eichhörnchen zu uns, bevor er sich bückte und die roten Fellknäule frei ließ.
Wenn ich noch ein Mensch gewesen wäre, hätte ich Tränen gelacht.
„Das ist ein nein, nehme ich an?", sagte Seth und drehte sich zu Lauren die ihn genervt anstarrte.
„Zu klein und schmeckt scheiße", sagte die Blonde nüchtern, Leah schnaubte in einer Art, die verriet, dass sie Seth versucht hatte genau das zu sagen.
„Es tut mir wirklich leid, Seth", brachte ich glucksend heraus und klopfte dem Jungen entschuldigend auf die Schulter. Kurz darauf wurde ich jedoch wieder ernst.
„Aber wir sollten wirklich bald jagen gehen. Gerade Carlisle braucht all seine Kraft, wenn er Bella auch noch im Anschluss verwandeln soll", murmelte ich mit einem Blick zum Haus. Leah schnaubte leicht und setzte sich auf ihre Hinterbeine.
„Heute Abend um kurz nach zehn wollten sie einen Schichtwechsel machen. Ich habe vorhin Sam mit Emily telefonieren gehört", sagte Seth.
„Wir sollten das im Haus besprechen", merkte Jasper an und zog mich wieder näher zu sich.
Ich würde nicht bei Bella sein können, wenn es so weit war. Ich würde meiner besten Freundin nicht einmal die Hand halten können.
„Es hat funktioniert", meldete sich eine Stimme von hinter uns. Emmett hatte seine Arme verschränkt und nickte Leah und Seth zu.
„Sie konnte es bei sich behalten?", fragte ich erleichtert nach. Emmett nickte und ein Lächeln schlich sich auch auf seine Lippen.
„Sie hat wieder Farbe bekommen und selbst ich hab die Veränderung des Herzschlags bemerkt. Ihr solltet jedoch noch eine viertel Stunde warten. Carlisle verbrennt gerade die Beweise"
Am Abend hatten wir uns darauf geeinigt, dass Carlisle, Emmett, Esme, Jasper, Lauren und ich am übernächsten Abend während des Überwachungswechsels jagen gehen würden.
Es war immer schwieriger für mich im Haus zu bleiben. Es roch nach frischem Blut, und Bellas starker Herzschlag machte das Brennen in meinem Hals nicht besser.
Kurz spielte ich mit dem Gedanken Seth doch zu sagen ein paar Eichhörnchen zu fangen, verwarf die Idee jedoch, nachdem Edward mich erst ausgelacht und danach die Geschichte samt meiner Gedanken Bella erzählt hatte.
Bella lachen zu hören, war jedoch ein kleiner Lichtblick. Mir wurde sofort leichter ums Herz und ich entspannte mich für einige Momente. Jedoch bezweifelte ich, dass dieser kurze Augenblick der Erleichterung sonderlich lange anhalten würde.
Ich atmete kurz durch die Nase ein und bereute es sofort. Ich spannte mich wieder an und umklammerte Jasper, der auch nicht besser aussah.
Lauren war noch immer draußen und hatte verkündet, dass sie das Haus erst wieder betreten würde wenn Bella entweder tot, oder verwandelt war.
Edward hatte der Kommentar nicht gepasst und sogar Rose hatte die Blonde angeknurrt.
Bella ging mit der Wahrscheinlichkeit ihres Todes ziemlich locker um. Sie war sich sicher, dass Carlisle es schaffen würde, sie rechtzeitig zu verwandeln. Die Spritze, in der Edward sein Gift gelagert hatte, lag ebenfalls bereit.
Carlisles Arbeitszimmer war vorbereitet und die ganzen Geräte und Skalpelle ließen das Zimmer beinahe wie eine Folterkammer aussehen.
Alice sah verloren aus. Es belastete die kleine Vampirin sehr, dass sie weder Bellas Zukunft, noch die ihres Kindes sehen konnte. So gut befreundet Rose und ich waren, so gut waren Alice und Bella befreundet.
Edward sah zu mir und dann zu Jasper. Wir beide mussten schrecklich aussehen. Der Hunger, war teilweise das Einzige, was meinen Kopf beheimatete und mein innerer Kampf und Hunger übertrug sich auf diese Art auch auf Jasper. Es musste schrecklich schwierig für ihn sein, den Hunger und Widerstand von allen im Haus Tag ein Tag aus zu fühlen.
Er hatte genug Schwierigkeiten mit seinem eigenen Durst.
Ich drückte seine Hand und sein Kopf drehte sich leicht in meine Richtung.
Es war eine der vielen stummen Kommunikationen, die wir über Zeit zusammen irgendwie gemeistert hatten.
Er wusste, dass ich Mitleid hatte und ich wusste, dass ihm das nicht passte. Ich seufzte leise und lehnte mich an ihn.
Wir hörten Mona zur Tür hereinkommen und mit ihr kam eine tatsächlich willkommene Wolke an Wolfsgestank. Ihre Haare waren nass und unter ihrem Arm waren einige dicke Bücher aus dem Arbeitszimmer ihrer Mutter.
„Ich glaube in Südamerika sollten ein paar Spuren zu Halbwesen zu finden sein. Leider habe ich keine Ahnung welche Art von Recherchearbeit meine Mutter betrieben hat, aber ich habe einfach noch einmal ein paar Bücher mitgebracht", erklärte sie und legte die Wälzer auf den Couchtisch.
„Danke dir Mona", sagte Esme und legte eine Hand auf die Schulter der Wölfin. Mona lächelte sie an und ließ ihren Blick in die Küche gleiten, wo einige belegte Brote und frische Pancakes standen.
„Rufst du Seth und Jacob rein? Wenn Leah will, kann sie auch kommen", Esme lächelte wissend, als sie Monas Blick verfolgte.
Wenige Minuten später saßen Seth, Jacob und Mona am Esstisch und verschlangen die Brötchen und Pfannkuchen. Mona legte ein paar der Sachen auf einen Extrateller und schaute einige Male in den Wald, doch Leah blieb standhaft in ihrer Wolfsform genau auf der Grundstückgrenze liegen. Ab und an zuckten ihre Ohren und ihre Schnauze verformte sich zu einem Knurren, doch die meiste Zeit schien sie zu überlegen, ob sie ihres Hungers und der Wärme des Hauses wegen aufgeben sollte.
Ich schnappte mir den vollgeladenen Teller von Mona, sowie Jeans und ein T-Shirt, bevor ich zu der grauen Wölfin ging und ihr erst die Sachen hinschmiss und dann mit dem Teller in der Hand wartete.
„Du kannst reinkommen. Es regnet gleich und ich will nicht, dass du krank wirst"
Ich wusste nicht, ob es regnen würde, doch für Forks war es nicht unwahrscheinlich. Aber ich wusste, dass die Wahrscheinlichkeit für Leah eine Erkältung zu bekommen so gering war, wie für mich einen Herzinfarkt zu erleiden, aber ich versuchte alles um mich mit ihr wenigstens ein bisschen zu verstehen. Sie war eine der einzigen Personen, die es geschafft hatte Esmes Wärme und Offenheit zu widerstehen, dafür hatte sie auf alle Fälle meinen größten Respekt.
Leah grummelte leise und schien die Idee ins Haus zu kommen zehnmal zu überdenken und im Kopf zu verdrehen. Schließlich knurrte sie mich genervt an, nahm meine Sachen in ihr Maul und verschwand für einige Minuten im Wald.
Sie sah skurril in meiner Kleidung aus. Meine Shorts waren ihr etwas zu kurz und das T-Shirt saß auch ziemlich eng.
„Wenn du magst, kann ich Rose nochmal wegen Kleidung–"
„Lass gut sein. Das passt schon", murrte Leah und schnappte sich den Teller und trat in großen Schritten an mir vorbei ins Haus. Sie war angespannt und ihr Gesicht sprach Bände.
„Kommst du?", murrte sie, als ich mich noch immer nicht von meinem Platz bewegt hatte.
Ich räusperte mich und folgte ihr ins Haus.
Emmett grinste Leah breit an und Mona biss sich auf die Lippe, um ein Lachen zu verkneifen.
Wortlos setzte sich die Brünette an den Esstisch und begann langsam die Brötchen und Pancakes zu verschlingen.
Sie hatte Hunger, das war nicht zu übersehen und als ihr Esme ein Glas Cola hinstellte nahm sie dies auch ohne viel Widerspruch entgegen.
Nach einiger Zeit entspannte sie sich etwas und seufzte leicht genervt auf.
„Ja... Okay. Ich gebe auf. Kann ich mich hier duschen gehen?"
Esme fing sofort an zu strahlen.
•𝔉•
Zwei Tage später machten wir uns für das Jagen bereit. Ich hatte kein gutes Gefühl das Haus zu verlassen, doch mein Hunger verlangte es.
Bella versicherte mir, dass es ihr gut ging und sie mir die Namen, die sie sich für ihr Kind ausgedacht hatte sagen würde, nachdem ich wiedergekommen war.
Ich hatte schnell nachgegeben und mich neben Carlisle und Jasper platziert. Beide waren angespannt. Das Ablenkungsmanöver, um an den Wölfen vorbeizukommen musste auf die Sekunde abgepasst sein. Mona stand in Kontakt mit einer Jareds Freundin aus dem Reservat, die unwissend gerne einige Informationen teilte.
Meine Schultern strafften sich, als Mona auflegte und in ihrer Wolfsform gemeinsam mit Seth und Leah sich uns gegenüberstellte.
„Wir laufen los, ihr haltet uns den Rücken frei?", fragte ich zur Bestätigung, Mona hob und senkte ihren Kopf.
„Gut. Wird schon schief gehen", murmelte Emmett und Lauren wog angespannt auf ihren Zehenspitzen vor und zurück.
Wir hatten nicht viel Glück. Nur gut zehn Minuten, nachdem wir losgerannt waren, waren wir aufgeflogen. Ich war gerade dabei vor Jared wegzulaufen, als ich ein Reh ganz in der Nähe witterte.
Mein Hunger schrie auf und ich gab mich für einen Moment dem Monster hin. Ich legte an Geschwindigkeit zu und sprang auf die verängstigt zusammengescheuchte Herde an Tieren. Kaum hatte ich das erste Reh gerissen, brach Jared durch das Dickicht. Dicht an seinen Fersen haftete ein junger Wolf den ich nicht kannte.
Das Rot aus meinem Sichtfeld klärte sich ein wenig und ich ließ von dem Tier ab. Ich bewegte meine Hände langsam neben meinen Kopf und versuchte die Genugtuung zu ignorieren, die mir das Blut eben gebracht hatte. Ich würde mindestens noch ein Reh brauchen, um wirklich satt zu sein, aber im Moment war mir mein Kopf auf meinem Hals wirklich wichtiger.
„Gut. Ich weiß, ihr habt etwas gegen die ganze Geschichte. Glaubt mir, ich finds' auch nicht cool, dass meine beste Freundin was ausbrütet, aber sie will es, also will ich es auch. Und ich glaube, ihr würdet sie sehr wütend machen, wenn ich mich jetzt dafür umbringt. Außerdem habe ich echt Hunger, also wenn ihr mich einfach weiterjagen...", sie ließen mich nicht ausreden und stürmten auf mich zu. Ich fluchte laut auf und rannte in die Richtung, in der ich Jaspers Geruch wahrnahm. Für einen kurzen Moment war ich unkonzentriert und rannte beinahe in einen Baum, als ich meinen Freund endlich erkannte. Er kam auf mich zugelaufen, sah die zwei Wölfe hinter mir und knurrte. Doch anstelle ihn auf Jared und den Jungen loszulassen riss ich ihn genau dann zur Seite, als er zum Sprung ansetzte.
Jared flog gegen einen Baum und ich ließ einen zitternden Atemzug aus, als der junge Wolf in Jared lief.
Ich drehte mich mit Jasper im Schlepptau um um rannte tiefer in den Wald. Ich wusste nicht mehr wo wir waren. Doch der Geruch nach Wolf ließ wieder nicht lange auf sich warten.
„Die gehen mir etwas auf die Nerven", brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und folgte meiner Nase zu einer weiteren Herde Rehe.
Ich brauchte dringend noch Blut. Jasper hatte die Fährte ebenfalls aufgenommen und blieb stehen.
„Lauf du vor. Ich halte sie dir vom Hals", sagte er, doch ich schüttelte den Kopf.
„Wenn wir schnell sind, dann schaffen wir es, bevor sie uns haben"
„Bitte diskutiere jetzt nicht mit mir und lass mich dich einmal beschützen", murrte Jasper und ich sackte etwas zusammen.
„Pass auf dich auf"
„Heb mir etwas auf", ich lachte tonlos und rannte der Fährte nach.
Ich war nicht die Einzige, die die Rehe gewittert hatte.
Carlisle und ich kamen zur gleichen Zeit auf der Lichtung an.
Doch nur kurz nachdem ich mein zweites Tier gerissen hatte klingelte das Handy des Arztes.
Der Wald schien für einige Sekunden zu erstarren.
Ich beobachtete den Blonden, als er abnahm und zur Begrüßung ansetzen wollte.
„Bella! Das Kind kommt. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wann kannst du da sein?"
Ich erstarrte.
Jasper kam auf die Lichtung gerannt, sah unsere Blicke und erkannte die Situation sofort. Esme folgte mit Emmett und Lauren.
„Shit", fluchte Emmett und Jasper rüttelte meine Schulter. Meine Ohren rauschten, ein Jaulen näherte sich.
Ich musste zu Bella.
Bella. Bella. Bella.
Ich bekam kaum mit, wie Carlisle versuchte Edward durch die einzelnen Schritte zu führen. Ich riss mich von Jasper los und rannte. Die Wölfe die mir entgegen kamen versuchten nach mir zu schnappen, ich wich ihnen aus und folgte meiner Nase. Wir waren weit weg. Es dauerte zu lange, bis ich wieder am Haus war. Viel zu lange. Ich versuchte schneller zu rennen, hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, hatte das Gefühl schwarze Punkte vor meinen Augen tanzen zu sehen. Musste mich daran erinnern, dass das nicht passieren konnte.
Bella, Bella, Bella.
Wie ein Mantra schrie der Name durch meinen Kopf. Sie durfte nicht sterben. Sie hatte mir doch gerade erst versprochen die Babynamen zu verraten.
Ich bekam keine Luft mehr, blanke Panik machte sich in meinem Körper breit, doch ich rannte weiter, ignorierte die Wölfe die dicht an meinen Fersen hafteten.
Ich roch Blut – Bellas Blut. So viel Blut. Ich sah Alice, voller Blut, ich lauschte, spürte die Wölfe an der Hausgrenze stoppen.
Das Geschrei eines Babys drang zu mir. Die Panik ebbte ab, als ich Bellas lachen hörte.
Ich bewegte mich zu Alice zu, doch diese erstarrte für einige Sekunden und wurde kreidebleich. Sie sah Bellas Zukunft wieder.
Dann stoppte ihr Herz.
Bella war tot.
•𝔉•
The Drama!!!
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